Komplexe Welt, simple Entscheide?

Notenstein Gespräch, September 2015
Professor Noreena Hertz
Komplexe Welt,
simple Entscheide?
Informationsflut und rasante Veränderungen machen es noch schwerer, richtige
Entscheidungen zu treffen. Anleger sollten
sich nicht nur auf Experten verlassen.
Notenstein: Es scheint, als würde sich die Welt immer
schneller drehen. Was gestern noch in Stein gemeisselt war,
gilt heute schon nicht mehr: Ist der Euro noch eine harte
Währung? Sind die USA noch die einzige Supermacht? Ist
der Kalte Krieg wirklich vorüber? Gibt es im Internetzeitalter noch so etwas wie Privatsphäre? Vorbei sind die
Zeiten, in denen solche Fragen mit einem klaren Ja beantwortet werden konnten. Der technologische Fortschritt
mit Digitalisierung, Big Data, Automatisierung und künstlicher Intelligenz eröffnet ungeahnte Möglichkeiten – und
weckt Ängste. Geschürt wird die Verunsicherung zudem
durch geopolitische Spannungen wie in der Ukraine, im
Südchinesischen Meer und im Mittleren Osten. Die Globalisierung führt dazu, dass ein relativ unbedeutendes Ereignis in einem Teil der Welt (ein Vulkanausbruch auf
Island oder ein Grippevirus in Südasien) das tägliche Leben
von Menschen überall auf unserem Planeten beeinflusst.
Kurz, wir leben in einer zunehmend komplexeren Welt.
Frau Professor Hertz, was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Trends, die zu dieser Komplexität beitragen?
Noreena Hertz: Einige haben Sie selbst schon erwähnt.
Allen voran der technologische Fortschritt, der immer
mehr Industriezweige fundamental verändert. Er schafft
einerseits die Grundlagen für Innovation und Chancen, von
denen wir bis vor kurzem nur träumen konnten. Andererseits sorgt er bei etablierten Akteuren für Destabilisierung
und führt zu neuen Herausforderungen, angefangen vom
Datenschutz über die Verlagerung von Arbeitsplätzen bis hin
zu Cyber-Attacken, auf die wir nur ungenügend vorbereitet
sind. Der moderne Terrorismus mit Mikrozellen und isolierten Akteuren macht es Sicherheitsdiensten viel schwerer,
Anschläge vorherzusagen und zu vereiteln, als zu Zeiten
koordinierter Terrorattacken. Und natürlich ist eine Welt
mit zunehmender Vernetzung auch eine Welt, die anfälliger
geworden ist, sei es für die Ausbreitung von Wirtschaftskrisen oder des Ebola-Virus.
Regierungen und Regulierungsbehörden scheinen zunehmend willens,
Spielregeln ohne Vorwarnung
zu ändern. Planung und Erwartungsbildung werden immer schwieriger.
Aber es müssen noch weit mehr Faktoren bedacht werden,
die zum heutigen Gefühl von steigender Komplexität und
Verunsicherung beitragen. So scheinen Regierungen und
Regulierungsbehörden zunehmend willens, Spielregeln
ohne Vorwarnung zu ändern. Das gilt etwa für die Schweizerische Nationalbank, die im Januar plötzlich die Kursuntergrenze des Frankens zum Euro aufhob. Oder für die
chinesische Regierung, die letzten Monat wiederholt den
1
Notenstein Gespräch, September 2015
Yuan abwertete. Oder für Alexis Tsipras, der vor wenigen
Wochen überraschend ein Referendum ansetzte. Ordentliche
Verfahren und gründliches Abwägen scheinen immer
mehr harten, schnellen und einseitigen Massnahmen im
Kampf gegen tatsächliche bzw. drohende lokale Krisen
zum Opfer zu fallen. Planung und Erwartungsbildung werden somit immer schwieriger.
Und während in den letzten 25 Jahren vielfach der Eindruck entstand, dass sich die Politik auf die Mitte zubewegt,
verschaffen sich in letzter Zeit – zumindest in der europäischen Innenpolitik – extreme Stimmen von rechts und
links zunehmend Gehör. Sei es Syriza in Griechenland,
Podemos in Spanien, der Front National in Frankreich oder
UKIP in Grossbritannien: Austerität, Einwanderung und
Ungleichheit sind ein guter Nährboden für eine populistische,
weniger differenzierte Politik auf beiden Seiten des politischen Spektrums. Ungeachtet der offensichtlichen Unterschiede zwischen links und rechts sind beide Lager protektionistisch und nationalistisch. Sie könnten damit das
europäische Projekt gefährden.
Hinzu kommt, dass wir heute weder in der bipolaren Welt
des Kalten Krieges leben, noch in der unipolaren amerikanischen Vorherrschaft, die diese nach Einschätzung vieler
ablösen sollte. Vielmehr haben wir es mit einer multipolaren,
zunehmend zersplitterten Welt zu tun, in der konkurrierende geopolitische Kräfte und Ideologien von Moskau bis
Peking um Macht, Einfluss und Territorium ringen. Die
weltweite Neujustierung der Machtverhältnisse verläuft
chaotisch. Neue Koalitionen werden geschmiedet. Welche
Folgen das langfristig haben wird, ist unklar.
Und dann wären da noch meine Sorgen bezüglich der
Weltwirtschaft, die ich nicht verhehlen möchte. Auch wenn
ein Grexit – zumindest vorerst – abgewendet wurde, sehe
ich diverse andere Faktoren, die die zaghafte Erholung der
Weltwirtschaft gefährden könnten. Da wären die Wachstumsabschwächung in China, die Technologieblase, wenn
sie platzt, der Ölpreis, sollte er wieder steigen, eine mögliche Aggression seitens Russlands und der Austritt Grossbritanniens aus der EU, sollte dieser Tatsache werden – um
nur einige zu nennen. Ob und wann all dies geschehen
wird, wissen wir nicht. Was wir aber wissen, ist, dass es sehr
entscheidend sein wird, wie sich diese Dinge entwickeln.
Notenstein: Zum Gefühl der zunehmenden Komplexität
und Verunsicherung trägt auch die steigende Zahl der
verfügbaren Informationsquellen bei. Früher waren Klatsch
und Tratsch am Dorfbrunnen fast die einzige Möglichkeit,
Neuigkeiten in Erfahrung zu bringen. Heute können
wir uns nicht nur über Zeitung, Radio und TV informieren,
sondern auch über das Internet: Google, Facebook, Twitter & Co. erzeugen eine enorme Informationsflut. Unsere
Grafik zeigt den durchschnittlichen täglichen Medienkonsum
in Deutschland für 2002 und 2014. Nie zuvor haben wir –
aktiv oder passiv – so viele Informationskanäle genutzt und
ihnen so viel Zeit gewidmet.
8 Stunden Medienkonsum – pro Tag
Täglicher Medienkonsum deutscher Erwachsener
zwischen 14 und 49 Jahren, in Stunden
4
3
2
1
0
TV
2002
2014
*inkl. Online-Videos
Radio
Internet*
Printmedien**
** Zeitungen und Zeitschriften
Quelle: SevenOne Media, Forsa
Dabei gibt es jedoch ein Problem: Um uns einen guten Überblick über die Lage zu verschaffen und – anschliessend –
gute (Anlage-)Entscheide zu treffen, müssen wir nützliche,
neue und relevante Informationen von nutzlosem, trivialem
und irrelevantem «Rauschen» unterscheiden. Bei Notenstein haben wir daher ein Netz aus «Radarstationen» –
verschiedenen Informationsquellen – geknüpft, das uns Einblicke, Erkenntnisse und Argumente liefert und uns intellektuell herausfordert. Wir suchen aktiv nach kritischen Stimmen
und begrüssen explizit andere Sichtweisen.
Wir haben ein Netz aus
«Radarstationen» – verschiedenen
Informationsquellen – geknüpft,
das uns zum Denken anregt.
Zu unseren Radarstationen gehören Finanzforschungsinstitute wie das Institute of International Finance und das International Center for Monetary and Banking Studies, Denkfabriken wie Avenir Suisse, das International Institute for
Strategic Studies und die M1 AG sowie unsere Notenstein
Gesprächspartner: Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft
und Medien. Dank dieser «Antennen» glauben wir, ein
2
Notenstein Gespräch, September 2015
gutes Gespür für wichtige, möglicherweise bevorstehende
Veränderungen zu haben. Dabei ist das Sammeln von Informationen nur der erste Schritt auf dem Weg zur Entscheidungsfindung. Wie man dorthin gelangt, ist Ihr Spezialgebiet, Frau Professor Hertz. Daher würden wir gerne von
Ihnen wissen, wie man gute Entscheidungen trifft.
Die Versuchung ist gross, sich
einfach auf Experten zu verlassen,
statt selbst zu einem smarteren
Informationsjäger und -sammler
zu werden.
Noreena Hertz: Das ist die grosse Frage! Mit diesem Thema
habe ich mich in meinem Buch «Eyes Wide Open» ausführlich befasst. Lassen Sie mich zuerst auf die Kunst der Informationsbeschaffung eingehen – angesichts der Informationsflut ist es besonders wichtig, hier eine Strategie zu haben.
Natürlich ist die Versuchung gross, sich dabei einfach auf
Experten zu verlassen, statt selbst zu einem smarteren
Informationsjäger und -sammler zu werden. Mir gefällt, wie
Notenstein mit Hilfe von Experten Informationen zusammenträgt. Allerdings muss ich auch warnen, denn bei
Experten gibt es grosse Unterschiede, wie Sie sicher selbst
wissen. Als Ökonomin kenne ich die vielen Prognosefehler
gerade meines Berufsstands. Aber nicht nur Volkswirte
liegen mitunter daneben. Die Ölkrise 1973, der Zusammenbruch der Sowjetunion, der 11. September, der Arabische
Frühling, der Aufstieg des Islamischen Staates: Nichts davon
hatten die Geheimdienste der alten Schule auf ihrem Radar.
In einer viel zitierten Studie von 82’000 Prognosen, erstellt
von Ökonomen, Politologen und Historikern über einen
Zeitraum von 16 Jahren, fanden Forscher heraus, dass diese
mit ihren Vorhersagen genauso häufig richtig lagen wie ein
Affe, der zufällig mögliche Ergebnisse tippt.
Nicht, dass wir Experten grundsätzlich misstrauen sollten,
aber wir sollten ihnen nicht blind vertrauen. Informieren
Sie sich über den Spezialisten, bevor Sie seine Dienste in Anspruch nehmen. Nehmen Sie seine Erfolgsbilanz unter
die Lupe: Wer in der Vergangenheit häufig ins Schwarze getroffen hat, dem dürfte das eher auch in Zukunft gelingen.
Stellen Sie Fragen zu Methode und Vorgehensweise. Nur
wenigen Experten gelingt es, sich das vom Nobelpreisträger
Friedrich Hayek beschriebene «lokale Wissen» – also
das verstreute Wissen der Akteure vor Ort – zunutze zu
machen. Solche Informationen liefern besonders wertvolle
Erkenntnisse. Sich selbst überschätzende Spezialisten
aber sollten wir in die Wüste schicken – und zwar schnell.
Denn bei ihnen ist die Gefahr am grössten, dass sie hinter
den Erwartungen zurückbleiben. Untersuchungen haben
ergeben, dass etwa Radiologen, die von ihrer Diagnosefähigkeit am stärksten überzeugt sind, die meisten Fehldiagnosen stellen. Und schliessen wir uns nicht kritiklos der
Mehrheitsmeinung an: Gegen den Strom schwimmende
Ökonomen wie Nouriel Roubini und ich, die vor Ausbruch
der Finanzkrise vor den Rissen im globalen Wirtschaftssystem gewarnt hatten, wurden von unserem Berufsstand
schlicht ignoriert.
Finden wir Informationen, die unsere
Meinung bestätigen, gibt uns das
einen Dopamin-Kick wie beim Essen
von Schokolade oder beim Sex.
Es gibt aber noch eine grundlegendere Erkenntnis zum
Prozess des Informationssammelns: Wir neigen dazu, gezielt
Informationen zu suchen, die unsere Meinung bestätigen.
Finden wir diese, gibt uns das einen Dopamin-Kick wie
beim Essen von Schokolade, beim Sex oder beim Verlieben.
Oft sind es jedoch gerade Informationen, die unsere Meinung in Frage stellen, die den grössten Erkenntnisgewinn
bringen. Ich halte es deshalb für sinnvoll, dass Sie bei Notenstein ganz bewusst andere Meinungen suchen. Wir alle
sollten uns stärker bewusst machen, wie verlockend, aber gefährlich Informationen sind, die uns lediglich in unserer
bestehenden Meinung bestärken. Wenn wir intelligent entscheiden wollen, müssen wir bereit sein, unsere eigenen
Ideen und Hoffnungen auf den Prüfstand zu stellen. Oder
anders: Wer ist Ihr Chef-Hinterfrager? Und hören Sie
ihm oder ihr auch zu?
Im Gespräch mit unseren Kunden
stellen wir nicht selten vor allem
Fragen, statt Antworten zu geben.
Notenstein: Uns ist bewusst, dass exakte Vorhersagen unmöglich sind. Aussagen wie: Zum Jahresende sehen wir den
SMI bei 10’000 Punkten oder den US-Dollar bei 1.0 zum
Schweizer Franken, würden wir nicht wagen. Und wir misstrauen jedem, der behauptet, solche Prognosen machen
zu können. Wir arbeiten stattdessen mit Szenarien und versuchen, wichtige langfristige Trends zu identifizieren –
selbst wenn sie sich widersprechen – und diese in die Zukunft
fortzuschreiben. Das hilft, von uns verwaltete Portfolios
besser zu diversifizieren. Diversifikation ist die logische
Antwort auf Unsicherheit.
3
Notenstein Gespräch, September 2015
Die Rolle des «Chef-Hinterfragers» behagt uns wesentlich
besser als die des Hellsehers. In Gesprächen mit unseren
Kunden kommt es nicht selten vor, dass wir vor allem Fragen stellen, statt Antworten zu geben. Stimmt die aktuelle
Anlagestrategie mit der Risikotoleranz überein? Könnte
sich der Kunde seinen aktuellen Lebensstandard (Haus,
Auto, Urlaub etc.) selbst bei einem Börsencrash noch
leisten? Und ist das neue Anlageprodukt, über das er oder
sie in der Zeitung gelesen hat, wirklich eine gute Idee?
Aber das zentrale Problem haben wir bisher noch nicht gelöst. Nehmen wir an, wir haben uns zu smarteren Informationssammlern entwickelt, sind zweifelhaften Experten
nicht blind gefolgt und haben auch abweichenden Meinungen Gehör geschenkt: Und sind trotz allem zu keiner Entscheidung gelangt. Wie kommen wir zu einem guten Ergebnis? Über diese Frage haben wir im Oktober 2013 bereits
mit dem deutschen Psychologieprofessor Gerd Gigerenzer
diskutiert. Er vertrat die Meinung, dass wir trotz der Fülle
von Daten, komplexer Algorithmen und analytischer Modelle, die uns exakte Ergebnisse liefern, nicht zwangsläufig
bessere Entscheidungen treffen. Denn schliesslich spielt eine
unendliche Zahl von Faktoren eine Rolle, und nicht alle
Risiken sind kalkulierbar. Er warb dafür, bei Entscheidungen
mehr auf unsere Intuition, unser Bauchgefühl und einfache
Faustregeln zu vertrauen. Was halten Sie davon?
Noreena Hertz: Intuition. Ich hatte mich schon gefragt,
wann Sie das ansprechen würden. Es gibt derzeit eine
hitzige Debatte zwischen Datengläubigen, gemäss denen
Daten und Modelle alle Fragen beantworten können,
und jenen, die überzeugt sind, dass wir auf unser Bauchgefühl hören sollten. Mich selbst faszinieren datengetriebene
Entscheidungen zwar und ich setze mich in Forschung
und Beruf stark dafür ein. Die Antwort auf Ihre Frage
ist jedoch vielschichtiger und nicht eindeutig. Lassen Sie
mich erklären, warum.
Es gibt bestimmte Entscheidungen, für die unser Instinkt
der richtige Ratgeber ist. Nehmen wir eine Tennisspielerin,
auf die ein Ball zukommt. Um zu entscheiden, wie sie
ihren Arm bewegen soll, muss sie nicht bewusst Geschwindigkeit, Aufprall und Windverhältnisse berechnen. All die
vielen Trainingseinheiten, die vielen Stunden, in denen
sie wieder und wieder Bälle geschlagen hat, haben in ihrem
Kopf eine Art Kurzschrift erzeugt. Sie muss also nicht mehr
erst mühsam Daten sammeln und analysieren. Sie kann
einfach spielen. Ihrem Bauchgefühl, den gebündelten Erfahrungen der Vergangenheit, kann sie vertrauen. Das
Problem ist jedoch, dass die Vergangenheit nicht immer gute
Rückschlüsse auf die Gegenwart zulässt. Und darin sehe
ich auch eine mögliche Schwachstelle von Prognosemodellen und datengetriebenen Entscheidungen. Mehr denn
je sollten wir beim Navigieren durch unsere heutige unsichere, komplexe und sich rasant verändernde Welt davon
ausgehen, dass die Entwicklung nicht linear verläuft.
Studenten, denen man das Bild
eines Dessous-Models vorlegte,
trafen deutlich schlechtere
Finanzentscheidungen als
solche, die das Bild eines Steins
betrachtet hatten!
Allerdings kann uns unsere Intuition auch in die Irre führen.
So denken wir vielleicht, dass wir unserem Instinkt folgen,
werden aber im Unterbewusstsein von etwas völlig anderem
gesteuert. Dazu ein Beispiel: Studenten aus Kanada legte
man zwei Bilder vor. Eine Gruppe bekam das Bild eines
leicht bekleideten Dessous-Models zu sehen, die andere das
Bild eines neutralen Objekts, eines Steins. Anschliessend
sollten sie eine finanzielle Entscheidung treffen. Studenten,
denen man das Bild eines Dessous-Models vorlegte, trafen
deutlich schlechtere Finanzentscheidungen als solche, die
das Bild eines Steins betrachtet hatten! Hätte man sie nach
dem Grund gefragt, hätte keiner von ihnen das vorgelegte
Bild als Ursache nennen können. Ihre Wahl hätten sie
stattdessen wohl mit ihrem Bauchgefühl begründet. Ähnlich aufschlussreich ist das Experiment von Doron Kliger,
Professor an der Universität von Haifa. Er liess Anleger
wichtige Informationen über eine Aktie lesen, gedruckt auf
rotem bzw. grünem Papier. Dabei fand er heraus, dass jene,
die die Informationen auf rotem Papier gelesen hatten,
weniger geneigt waren, die Aktie zu kaufen, als jene, denen
die gleichen Informationen auf grünem Papier vorlagen.
Auch in diesem Fall hätten die Anleger ihre Entscheidung
vermutlich mit Intuition und Erfahrung begründet, aber
sicher nicht mit der Farbe des Blattes. Bei Entscheidungen
sollte man daher sowohl Fakten als auch die Intuition
berücksichtigen. Beide können uns wichtige Orientierung
geben. Aber beide müssen auch hinterfragt werden, denn
beide sind nicht unfehlbar. Und deshalb ist es beim Entscheiden so wichtig, die Augen offen zu halten und den Verstand einzuschalten.
Notenstein: Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt,
dass bis zu 80 Prozent des Anlageerfolgs von der langfristigen Strategie abhängen. Nur rund 15 Prozent sind auf
4
Notenstein Gespräch, September 2015
kurzfristige taktische Entscheidungen und lediglich 5 Prozent auf die Titelauswahl zurückzuführen. Wir nehmen uns
daher viel Zeit, mit unseren Kunden ihre individuelle Anlagestrategie, die sogenannte «strategische Allokation», zu
besprechen. Ihr Hinweis auf äussere Einflüsse, den Gefühlszustand und die Art, wie uns etwas präsentiert wird,
ist für diese Kundengespräche äusserst wichtig. Oder wie
Sie es vielleicht ausdrücken würden: Unser Anleger wird
sich für eine unterschiedliche Strategie entscheiden, je
nachdem, ob wir ihm diese auf rotem oder grünem Papier
ausgedruckt anbieten.
Es stellt sich also die Frage, ob es sinnvoll ist, für gute Anlageentscheide eine möglichst neutrale Atmosphäre zu
schaffen. Oder, um bei Ihrem Bild zu bleiben, ob alle Anlagestrategien auf weissem Papier zu präsentieren wären.
Aus unserer Sicht ist es jedoch unmöglich, ein gänzlich
neutrales Umfeld zu erzeugen, quasi eine Gummizelle für
die Entscheidungsfindung. Wir kennen es nur zu gut: In
Bullenmärkten wird man gierig, in Bärenmärkten panisch.
Oder im Finanzjargon: Die Risikotoleranz ist über die Zeit
mal höher und mal niedriger. Deshalb ist die strategische
Allokation so wichtig. Sie ist nichts anderes als ein Instrument zur Selbstdisziplinierung. Anleger, die ihre Aktien
bei fallenden Kursen verkaufen und bei steigenden Kursen
Disziplin zahlt sich aus
Index (01.01.2007=100)
160
140
120
100
80
60
50%* 25%*
40
2007
2008
2009
Statisches Portfolio**
75%*
2010
2011
50%*
2012
2013
2014
25%*
2015
Kursgetriebenes dynamisches Portfolio***
*Aktienquote des kursgetriebenen dynamischen Portfolios
**50% Anleihen (SBI® Total AAA-BBB Total Return Index in CHF),
50% Aktien (MSCI Total Return Net Switzerland in CHF)
***25%, 50% bzw. 75% Aktien, abhängig von der Kursentwicklung in der
vorangegangenen Woche. Bei einem Kursrückgang (-anstieg) von über
10% wird das Engagement am Aktienmarkt um 25 Prozentpunkte reduziert
(angehoben). Das übrige Kapital ist in Anleihen investiert.
Quelle: Bloomberg
kaufen, erzielen auf lange Sicht häufig eine schlechtere
Performance als Anleger, die diszipliniert bei ihrer Strategie bleiben. Unsere Grafik verdeutlicht das.
Wir haben einen guten Job gemacht,
wenn unsere Kunden selbst bei
einem Börsencrash an ihrer Strategie
festhalten.
Um eine langfristig stabile und erfolgreiche Strategie zu
entwickeln, ist es nach unserer Erfahrung unerlässlich, die
ursprüngliche Allokation regelmässig zu bestätigen. Wir
haben dann einen guten Job gemacht, wenn unsere Kunden selbst bei einem Börsencrash an ihrer in Zeiten eines
Aufschwungs definierten Strategie festhalten. Regelmässiges Überprüfen oder neutraler Entscheidungsrahmen:
Was ist Ihre Meinung?
Während der letzten Dotcom-Blase
änderten viele Unternehmen ihren
Namen, um von der Euphorie
um die heissbegehrten Internetaktien
zu profitieren.
Noreena Hertz: Auch in diesem Fall ist die Antwort vielschichtig. Ich stimme Ihnen zu, dass es nahezu unmöglich
ist, einen neutralen Rahmen für die Entscheidungsfindung
zu schaffen. Gleichwohl müssen Anleger vor möglichen
«Framing-Effekten» auf der Hut sein, die sie auf Abwege
führen können. Mit anderen Worten: Ganz bewusst sollten
sie über Rahmenbedingungen nachdenken, die ihre Entscheidung beeinflussen könnten. Dabei geht es nicht nur
um die Wahrnehmung. Auch Sprache kann eine erstaunliche Wirkung entfalten.
Während der letzten Dotcom-Blase beispielsweise änderten
viele Unternehmen ihren Namen, um von der Euphorie
rund um die Internetaktien zu profitieren. Darunter waren
auch Firmen, die nichts mit dem Internet zu tun hatten.
Ein solcher Fall war North American Natural Inc., ein Spezialist für Fachliteratur, der sich in Pinkmonkey.com umbenannte. Dies allein liess den Aktienkurs von einem auf
17 US-Dollar hochschnellen, ohne dass sich irgendetwas
im Unternehmen geändert hätte. Viele Anleger, die vom Internet begeistert waren, orientierten sich in der Zeit bei
ihren Finanzentscheidungen allein am Namen einer Aktie.
Hätten sie den «Framing-Effekt» berücksichtigt, dann hätten
sie innegehalten und darüber nachgedacht, ob ihr Entscheid
durch den Namen beeinflusst wird oder nicht. Denn es
5
Notenstein Gespräch, September 2015
ist erwiesen, dass allein das Nachdenken über eine alternative Darstellung der vorliegenden Information uns dazu
veranlasst, die anstehende Entscheidung kritischer zu
hinterfragen.
Emotionen können uns, wie Sie richtig bemerkt haben,
erheblich beeinflussen. Jedoch geht es nicht darum, sie aus
dem Entscheidungsfindungsprozess zu eliminieren. Denn
Studien zeigen: Menschen mit irreparablen Schäden in
der für die Emotionsverarbeitung zuständigen Hirnregion
sind sehr schlechte Entscheider. Wir sollten also vielmehr
versuchen, uns unsere emotionale Verfassung bei der
Entscheidungsfindung bewusster zu machen. Wir müssen
uns vor Augen führen, was wir genau fühlen. Wenn wir
beispielsweise auf das Ergebnis eines medizinischen Tests
warten, sollten wir uns bewusst machen, dass wir besorgt
sind. Oder wenn unsere Nationalmannschaft gerade ein
wichtiges Turnier gewonnen hat, sollten wir unsere Aufregung
und Freude bewusst zur Kenntnis nehmen. So hat man
herausgefunden, dass diese Achtsamkeit gegenüber unseren
Gefühlen eine Art emotionales Thermostat ist, das uns
in einen feiner abgestimmten bzw. ausgewogeneren Zustand
versetzt und uns besser entscheiden lässt.
Uns jedoch selbst zu hinterfragen, ist nicht einfach. Deshalb halte ich Ihren Ansatz, Ihren Kunden aktiv kritische
Fragen zu stellen, für sinnvoll. Das gilt übrigens auch für
Ihre Strategie, Entscheidungen in regelmässigen Abständen zu überprüfen. Damit das jedoch funktionieren kann,
muss eine Reihe von Bedingungen erfüllt sein. Respektieren sich Kunde und Berater gegenseitig und sind sie bereit,
einander nicht nur zuzuhören, sondern sich wenn nötig
auch neuen Gegebenheiten anzupassen und weiterzuentwickeln? Haben beide Seiten das Gefühl, dass sie Einwände
vorbringen, Fragen stellen und dem anderen einen Spiegel
vorhalten können?
Notenstein: Ja, genau darum geht es. Die Beziehung zwischen
Anlageberater und Kunden sollte eine «Partnerschaft
auf Augenhöhe» sein. Das ist unser Ziel. Aber lassen Sie uns
auf ein anderes Thema zurückkommen, das Sie eingangs
angesprochen haben. Sie hatten gesagt, Sie fänden «die
Möglichkeit datengetriebener Entscheidungen faszinierend»,
und haben in diesem Zusammenhang Hayeks Konzept des
«lokalen Wissens» erwähnt. Zweifellos werden uns die
Quantensprünge im technologischen Fortschritt neue Wege
eröffnen, damit wir das breit gestreute Wissen der Akteure
vor Ort besser nutzen können. Unsere Grafik veranschaulicht die Entwicklung des weltweiten Datenvolumens in den
letzten Jahren. Schätzungen zufolge wird es sich bis zum
Jahr 2020 verzehnfachen. Nach heutigem Stand sind jedoch
nur 20 Prozent dieser Daten nutzbar und davon werden
wiederum nur 5 Prozent tatsächlich ausgewertet.
Unbegrenzte Fischgründe im Meer der Daten
Globales Datenvolumen, in Exabyte (1 Mrd. Gigabyte)
5‘000
50‘000
4‘000
40‘000
3‘000
30‘000
2‘000
20‘000
1‘000
10‘000
0
2005 ‘06 ‘07 ‘08 ‘09 ‘10
ausgewertete Daten
‘11
‘12 ‘13
nutzbare Daten
‘13 2020*
0
andere Daten
*Prognose (rechte Skala)
Quelle: IDC, Avenir Suisse
Wir verstehen, dass Ihnen das ungenutzte Potenzial dieses
riesigen Datenmeers spannend erscheint. Was aber bedeutet
das konkret für die Finanzmärkte? Welche Vorteile sind
für Anleger mit dieser Art von Datenanalyse verbunden?
Können Tools wie Google Trends Anlegern dabei helfen,
bessere Anlageentscheide zu treffen?
Noreena Hertz: Durch den technischen Fortschritt verfügen
wir über eine Fülle neuer Möglichkeiten, uns besser zu
informieren und Informationsvorsprünge zu erzielen. Nehmen wir Twitter: Vor einigen Jahren habe ich zusammen
mit führenden Sozial- und Computerwissenschaftlern ein
Echtzeit-Experiment durchgeführt. Wir wollten wissen,
ob wir die Gewinner und Verlierer des Talentwettbewerbs
«The X-Factor» vorhersagen könnten, indem wir die vielen
Hunderttausend Tweets und Posts auf Facebook und YouTube von Zuschauern im «Voting-Fenster» analysierten.
Hierzu entwickelten wir eigens ein Computerprogramm. Das
Ergebnis war mehr als gut: In 12 von 14 Fällen sagten wir
richtig voraus, wer Letzter und Vorletzter sein würde. Hätten
wir Wetten auf unsere Prognosen abgeschlossen, wären
die Buchmacher blass geworden. Sie sprechen Google Trends
an: Studien haben gezeigt, dass Versuche, aktuelle Wirtschaftsdaten – etwa zu Arbeitslosigkeit oder Konsumentenstimmung – vor der Veröffentlichung amtlicher Statistiken
zu prognostizieren, um 5–20 Prozent höhere Trefferquoten
6
Notenstein Gespräch, September 2015
aufweisen, wenn die Modelle Informationen aus der GoogleTrends-Schlagwortsuche einbeziehen. Und eine von der
Bank of England durchgeführte Studie ergab, dass man die
Lage am Immobilienmarkt besser einschätzen kann, wenn
man sich auf Google Trends statt auf amtliche Statistiken
verlässt. Suchtrends für den Begriff «Immobilienmakler»
führten zu genaueren Vorhersagen als Daten aus traditionellen Quellen. Eine ähnliche Studie in den USA legt den
Schluss nahe, dass ein Hochschnellen des Suchbegriffs
«Zwangsvollstreckung» die Probleme am Häusermarkt erahnen liess, noch bevor offizielle Stellen überhaupt realisierten, was sich dort zusammenbraute.
Der Mensch muss ein
zentraler Faktor im Prozess
der Datenanalyse bleiben.
Das sind nur einige Beispiele für die Möglichkeiten, die uns
Big Data und die Beobachtung sozialer Medien eröffnen.
So hat die Bank of England letztes Jahr denn auch eine
neue Abteilung ins Leben gerufen, die künftig Risiken für das
Finanz- und Wirtschaftssystem unter Zuhilfenahme von
Methoden wie dem «Social Media Monitoring» analysieren
soll. Die neuen Formen der Informationsbeschaffung sind
aber nicht der Heilige Gral. Wir können sie als aufregende
Hilfsmittel betrachten, um ein klareres Bild der Realität
zu vermitteln. Dennoch müssen wir in Zukunft weiterhin
viele verschiedene Quellen nutzen und auch der Mensch
muss ein zentraler Faktor im Prozess der Datenanalyse
bleiben.
Notenstein: Prof. Hertz, besten Dank für dieses Gespräch.
Notenstein Kommentar
Simple Entscheide: Zu Beginn unseres Gesprächs mit
Noreena Hertz hofften wir, ein paar praktische Faustregeln
zu erhalten, um uns in einer Welt mit rasanten technologischen und geopolitischen Veränderungen noch besser zu
bewegen. Doch mehrmals lautet die Antwort unserer Gesprächspartnerin, dass es so einfach nicht sei. Die Dinge sind
vielschichtiger, nuancierter und – zentral – man muss sich
gute Entscheide hart erarbeiten. So reicht es wohl nicht,
massenweise Daten durch Modelle und Computer zu jagen,
und seien sie noch so ausgefeilt. Gute Entscheidungen basieren oft auch auf Intuition, Bauchgefühl. Professor Hertz
gibt zu bedenken, dass Umgebung und Stimmungslage eine
Rolle spielen, gerade auch wenn es um die Finanzen geht.
Offensichtlich werden Aktien eher gekauft, wenn sie vor einem grünen Hintergrund präsentiert werden als vor einem
roten.
Oftmals erscheint es angesichts von Komplexität und fehlendem Wissen attraktiv, Entscheidungen Experten zu
überlassen. Dies sollte aber, so Noreena Hertz, nicht blind
geschehen. Hinterfragen, herausfordern, konträre Meinungen aktiv einbeziehen – auch die Zusammenarbeit mit
Experten erfordert Aufwand. Vertrauen muss immer neu
erarbeitet und bestätigt werden. Die Verantwortung dafür
tragen beide, Experten und jene, die Rat suchen. Gerade
in Finanzfragen erscheint es fragwürdig, wenn pfannenfertige, «absolut sichere» Lösungen präsentiert werden. Gute
Berater zeichnen sich dadurch aus, dass sie die richtigen
Fragen stellen, quasi als «Challenger-in-chief», und dann erst
Lösungen erarbeitet werden.
Was bleibt für die Anleger? Versuchen wir es doch noch mit
ein paar Faustregeln. Erstens sollten strategische Finanzentscheide im Dialog getroffen werden – idealerweise mit
Personen, die nicht immer der gleichen Meinung sind wie man
selbst. Zweitens ist Skepsis gegenüber Robotern und rein
maschinell erzeugten Daten angebracht. Sie können nützliche
Grundlagen liefern, aber auch Intuition und Erfahrung sollten einbezogen werden. Drittens sollten Entscheide reifen,
Sprunghaftigkeit und Impulshandlungen sind keine guten
Ratgeber. Viertens sollte man sich regelmässig überprüfen
und diszipliniert umsetzen – gute Entscheidungen haben auch
in einem veränderten Umfeld Bestand. Da diese hart erarbeitet sein wollen, gilt schliesslich fünftens, dass man sich auf
das Wesentliche konzentrieren sollte. Und nach allem, was
wir wissen, ist das die strategische Verteilung von Vermögenswerten auf verschiedene Anlageklassen.
7
Gesprächspartner
Die britische Ökonomin Noreena Hertz berät einige der grössten
Organisationen und bedeutendsten Führungspersonen betreffend
Strategie, Entscheidungsfindung, geopolitische Trends, digitale
Transformation und Corporate Social Responsibility. Sie war Mitglied
des Beratungsgremiums für Politik und Wirtschaft bei Citigroup und
sitzt seit 2014 im Aufsichtsrat der Warner Music Group. Einige ihrer
Bücher wurden in 22 Ländern publiziert. Der «Observer» beschrieb
sie als «eine der weltweit führenden jungen Denkerinnen» und die
«Vogue» als «eine der inspirierendsten Frauen».
Archiv
Alle bisherigen Ausgaben des Notenstein Gesprächs sind unter
www.notenstein.ch/notensteingespraech einsehbar. Eine Übersicht
der letzten zehn Gesprächspartner finden Sie hier:
«Der Euro wurde zum Gefängnis, in dem sich die
Gefangenen streiten. Vom Friedensprojekt keine Spur.»
Prof. Dr. Hans-Werner Sinn,
Notenstein Gespräch, Juni 2015
«Ein Riesenthema wird die digitale Selbstbestimmung: Mehr
und mehr Menschen wollen ihre Daten wieder zurückhaben.»
Matthias Horx,
Notenstein Gespräch, April 2015
Notenstein Gesprächspartner
Das Notenstein Gespräch wurde geführt von Dr. Michael Zurkinden,
Anlageberatung & Vermögensverwaltung, in Zusammenarbeit mit
Dr. Ivan Adamovich, Mitglied der Geschäftsleitung, Giuseppe Lorino,
Anlageberatung & Vermögensverwaltung, Diego Rugo, Anlagemethodik
und -strategie, Investment House, und Lotti Gerber, Kommunikation.
«Die Politik hat so viel in den Euro investiert, dass sie alles
daransetzt, die Währungsunion am Leben zu erhalten.»
Prof. Dr. Ernst Baltensperger,
Notenstein Gespräch, Februar 2015
Das Notenstein Gespräch
Das Notenstein Gespräch soll zum Nachdenken über die wesentlichen
ökonomischen und gesellschaftlichen Trends anregen und mögliche
Konsequenzen für den Anleger erörtern. Alle zwei Monate führen die
Experten von Notenstein einen Dialog mit einer Persönlichkeit aus Wirtschaft oder Wissenschaft. Dabei möchten wir unsere Gesprächspartner
mit unseren Erkenntnissen und Thesen herausfordern und dadurch
Wissen generieren, das sich letztlich auch in der Praxis umsetzen lässt.
Wir sind offen für kontroverse Meinungen, die den Gedankenaustausch
lebendig machen. Das Notenstein Gespräch wird über mehrere Tage
als schriftlicher Dialog geführt. Diese Art von Austausch ermöglicht ein
unaufgeregtes, fundiertes Hinterfragen von Argumenten – und das
in einer Zeit, die oft von einer atemlosen Informationsflut geprägt ist.
«Unsere permanenten, historisch gesehen
harmlosen Krisen halten uns wach.»
Dr. Hans Widmer,
Notenstein Gespräch, Dezember 2014
«Eine starke Mittelschicht wird auf Dauer nicht auf demo­
kratische Mitwirkungsrechte und Rechtsstaat verzichten.»
Joschka Fischer,
Notenstein Gespräch, Oktober 2014
«In der Tat erstaunt, dass die DNA der Genossenschaft
den heutigen Zeitgeist gut trifft.»
Prof. Dr. Franco Taisch,
Notenstein Gespräch, August 2014
Impressum
Ausgabe Notenstein Gespräch Nr. 20, September 2015
Herausgeber Notenstein Privatbank AG, Bohl 17, Postfach,
CH-9004 St. Gallen, [email protected], www.notenstein.ch
Leserservice Das Notenstein Gespräch können Sie auf unserer Website
als Podcast hören. Rückmeldungen und Bestellungen für alle
Publikationen nehmen wir unter www.notenstein.ch/kontakt oder
per Post entgegen. Die Notenstein Privatbank publiziert neben dem
Notenstein Gespräch unter anderem die Notenstein White Paper
Series und die Hintergrundinformation Fokus Asien.
ISSN 2235-8161
«Die Welt wird Polizeitruppen benötigen –
nicht nur einen einzelnen Polizisten.»
General Stanley McChrystal,
Notenstein Gespräch, Juni 2014
«Fakt ist, dass wir heute lediglich mehr von jener Politik
sehen, welche die Krise primär verursacht hat.»
William R. White,
Notenstein Gespräch, April 2014
«Datenschutz und Privatsphäre werden zum
­ökonomischen Gut, für das der Einzelne bezahlen muss.»
Professor Miriam Meckel,
Notenstein Gespräch, Februar 2014
«Fortschritte in der Fördertechnik ermöglichen die
­Erschliessung neuer riesiger Ölreserven in aller Welt.»
Peter Voser,
Notenstein Gespräch, Dezember 2013
S T. G A L L E N
LU G A N O
BASEL
LU Z E R N
BERN
CHUR
GENF
SCHAFFHAUSEN
LAUSANNE
WINTERTHUR
LO C A R N O
ZÜRICH