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Berlin. 05.11.2015
Gespräch mit CDU/CSU-Bundestagsfraktion
zu Power-to-Heat in Hybridheizungen
Power-to-Heat: Öl-Hybridheizungen können Energiewende stützen
Gemeinsam mit dem Energiebeauftragten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thomas
Bareiß MdB, hatten die Verbände der Mineralölwirtschaft am 5. November in Berlin zu
einem Parlamentarischen Mittagessen eingeladen. Das Thema war hochaktuell:
Sektorkopplung durch Power-to-Heat in Hybridheizungen. Wie kann die Marktintegration
von ansonsten abgeregeltem Strom aus Erneuerbaren Energien in den Wärmemarkt
gelingen?
Der Energiebeauftragte der CDU/CSU-Fraktion, Thomas Bareiß MdB, machte deutlich: „Die
Energiewende ist ein Technologieprojekt. Sie kann nur mit innovativen Technologien
gelingen. Auch die Öl-Hybridheizung kann zur Umsetzung der Energiewende einen
wichtigen Beitrag leisten. Nur mit einem technologieoffenen Rechtsrahmen kann ein
Wettbewerb um die besten Technologien ermöglicht werden.“
IWO-Geschäftsführer Adrian Willig erklärt dazu: „Nur durch die intelligente Verknüpfung
von Strom- und Wärmemarkt wird die Energiewende gelingen. Moderne Hybridheizungen
auf Basis der Öl-Brennwerttechnik können dabei einen wichtigen Beitrag leisten.“ Mit
Power-to-Heat in Hybridheizungen können Stromüberschüsse aus Windkraft- und
Photovoltaikanlagen, die sonst abgeregelt werden müssten, mit einem kleinen
elektrischen Heizelement in Wärme fürs Haus umgewandelt werden. Das entsprechende
Konzept hat sich bereits im Feldversuch bewährt.
Der Hauptgeschäftsführer des MEW, Dr. Steffen Dagger, betonte: „Durch die Einbindung
von ansonsten abgeregeltem Strom könnten enorme Kosten gespart werden. Denn auch
abgeregelter Strom wird bezahlt. 2014 wurden in Deutschland dafür bereits mehr als 100
Millionen Euro im Rahmen der Einspeisemanagement-Regelung aufgewendet – Tendenz
steigend.“
Das Power-to-Heat in Hybridheizungen schon heute technisch machbar ist, zeigte IWOProjektleiter Simon Jastrzab in seinem Vortrag anhand eines realisierten Praxisbeispiels
auf. Prof. Dr. Michael Bräuninger erläuterte, wie Hausbesitzer künftig aufgrund von
Einnahmen am Markt für Regelenergie und Einsparungen beim Brennstoffverbrauch
finanziell profitieren könnten. Damit Privathaushalte Stromüberschüsse wirtschaftlich
nutzen können, müssten jedoch noch geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Diese sollten nach Meinung der Verbände technologieoffen ausgestaltet werden.
Höherer Strombedarf durch Wärmepumpen
Kritisch sehen die Verbände die Möglichkeit einer verstärkten Nutzung monovalenter
Strom-Wärmepumpen. Diese würden bei massenhafter Einführung für einen zusätzlichen
Strombedarf sorgen, der etwa an wind- und sonnenschwachen Herbst- und Wintertagen
auch beim weiteren Ausbau von Windkraft und Photovoltaik nicht durch erneuerbare
Stromerzeugung gedeckt werden könnte. Daher müssten auch künftig zusätzlich
konventionelle Kraftwerke mit hohen Kosten für alle Stromverbraucher bereitgehalten
werden. Hybride Systeme mit einem speicherbaren Energieträger wie Heizöl verursachen
hingegen keinen Bedarf an zusätzlicher gesicherter Kraftwerksleistung, da sie zu einem
dauerhaften Lastverzicht fähig sind.
Zur gemeinsamen Veranstaltung mit dem Energiebeauftragten der CDU/CSUBundestagsfraktion luden die Mineralölverbände IWO, MEW, MWV, SBMV, UNITI und VEH
ein.
MEW-Kontakt: HGF Dr. Steffen Dagger, Telefon: 0 30 - 20 45 12 53, Email: [email protected]