Analyseverfahren für Ballastwasser

BSH prüft in internationaler Zusammenarbeit auf dem deutschen
Forschungsschiff „METEOR“ Analyseverfahren für Ballastwasser
Hamburg, 03.06.2015
Am 4. Juni wird das deutsche Forschungsschiff METEOR
aus dem Atlantik in Richtung Hamburg aufbrechen. Auf der Reise von den
Kapverdischen
Inseln
werden
zahlreiche
wissenschaftliche
Messungen
durchgeführt. Darunter auch eine von Bundesamt für Seeschifffahrt und
Hydrographie
(BSH)
betreute
Untersuchung
von
Analyseverfahren
für
Ballastwasser.
Im Rahmen des sogenannten „compliance monitoring“ wird überprüft, wie wirksam
Analyseverfahren
für
Ballastwasser
Ballastwasserbehandlungsystemen
tatsächlich
abgegebene
sind.
Das
Ballastwasser
von
muss
den
einem
bestimmten Standard entsprechen ("D-2-Standard"). Dieser im internationalen
Ballastwasser-Übereinkommen festgelegte Standard verlangt, dass bei der Abgabe
von behandeltem Ballastwasser nur noch eine bestimmte Menge lebender
Organismen in definierten Größenklassen enthalten sein darf. Damit wird verhindert,
dass nicht-heimische Organismen ungehindert mit dem Ballastwasser von Schiffen
über die Weltmeere verbreitet werden und Schäden anrichten.
Um den D-2-Standard bei unterschiedlichen Systemen überprüfen zu können, werden
Analyseverfahren benötigt. Diese Analyseverfahren werden nun auf der METEOR, die
2014 mit einem Ballastwasserbehandlungsystem ausgerüstet wurde, geprüft. Die
METEOR als Forschungsschiff bietet für die Untersuchung der Anwendungsreife
verschiedener Analyseverfahren beste Voraussetzungen.
Während der Abgabe des Ballastwassers auf der METEOR werden Proben
entnommen und mit den unterschiedlichen Analyseverfahren auf lebende Organismen
geprüft. Da die Untersuchungen das Verholen oder die Abfahrt von Schiffen im
laufenden Betrieb nicht in unangemessener Weise verzögern dürfen, müssen die
Ergebnisse der Analysen rasch vorliegen. Zu diesem Zweck wurden schnelle
„indikative“ Verfahren entwickelt. Weltweit stehen inzwischen eine Reihe von
vielversprechenden Analyseverfahren zur Verfügung, die nun auf der METEOR im
Vergleich getestet werden. An der Reise nehmen Forscher und die Hersteller neuer
Analyseverfahren aus insgesamt 8 Ländern aus Nordamerika, Asien und Europa teil.
Die Reise wird am 15. Juni in Hamburg enden.
Diese vom BSH betreute wichtige Untersuchungsreihe konnte mit Unterstützung
folgender Partner kurzfristig realisiert werden: Deutsche Forschungsgemeinschaft
(DFG), Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Leitstelle Deutsche
Forschungsschiffe an der Universität Hamburg, der für die METEOR zuständigen
Reederei Briese und ein kanadisches Forschungsteam.
Hintergrundinfo:
Ballastwasser dient Schiffen, die nicht voll beladen sind, zur Stabilisierung bei
Wellengang und erhöht daher die Schiffssicherheit. Wird ein Schiff vollständig
beladen, werden die Ballastwassertanks wieder geleert. In dem Ballastwasser
können sich dann oft nicht-heimische Arten von Pflanzen oder Tieren finden, die
das
lokale
Ökosystem
gefährden
können.
Nach
dem
internationalen
Ballastwasser-Übereinkommen muss das Ballastwasser vor dem Ablassen in die
Umwelt einem bestimmten Standard entsprechen. Zur Erreichung dieses
Standards können Ballastwasserbehandlungsysteme auf Schiffen installiert
werden. Dieser Standard ist jedoch noch nicht verpflichtend, sondern wird erst
wirksam, wenn das internationale Ballastwasser-Übereinkommen in Kraft tritt.
Dies ist an 2 Bedingungen geknüpft: Es tritt 12 Monate nach dem Tag in Kraft, an
dem wenigstens 30 Staaten, deren Handelsflotten insgesamt mindestens 35 v. H.
des
Bruttoraumgehalts
der
Handelsflotte
der
Welt
ausmachen,
ihre
Ratifikationsurkunde bei der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation IMO
hinterlegt haben. Derzeit haben 44 Staaten mit insgesamt 32,86% der
Welthandelstonnage das Ballastwasser-Übereinkommen ratifiziert.
Das BSH ist Partner für Seeschifffahrt, Umweltschutz und Meeresnutzung, der Seeschifffahrt
und maritime Wirtschaft unterstützt, Sicherheit und Umweltschutz stärkt, nachhaltige
Meeresnutzung fördert, Kontinuität von Messungen gewährleistet und über den Zustand von
Nord- und Ostsee kompetent Auskunft gibt. Das BSH mit Dienstsitz in Hamburg und Rostock ist
eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale
Infrastruktur.
Das BSH feiert:
„25 Jahre Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie im wiedervereinigten
Deutschland“
04. Juli 2015, 10.00 – 16.00 Uhr: Tag der Offenen Tür des BSH Hamburg mit
„open ship“
12. September 2015, 10.00 – 16.00 Uhr: Tag der Offenen Tür des BSH Rostock
mit „open ship“
Für Rückfragen:
Susanne Kehrhahn-Eyrich
Pressesprecherin (BSH)
Tel.: 040/3190 – 1010
Mobil: 0151/11588574