GLÜCKSFAKTOR BILDUNG? Was ist Glück und wie erreichen wir es? Nach dieser Erkenntnis strebt der Mensch ein Leben lang. „Lernen ist nicht wirklich der erste Gedanke, der einem zu Glück einfällt. Hirnforscher zeigen uns aber – von etlichen Studien unterstützt – dass der Bildungserwerb glücklich macht. Sofern man es richtig macht. Wir sind nicht geboren um glücklich zu sein, war der Schriftsteller überzeugt. Stimmt nicht, sagen die Hirnforscher. Fakt ist: Glück entsteht im Kopf. In unserer linken Gehirnhälfte sind eigene Schaltungen Freude, Begeisterung und Leidenschaft „installiert“. Wie man diese aktiviert, erscheint schon schwieriger. Streng wissenschaftlich betrachtet entsteht das, was wir unter Glück verstehen, durch die Ausschüttung von Hormonen. Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin und Endorphine versetzen uns in einen „Rauschzustand“. Neben den beliebten Glückshormon-Auslösern Schokolade und Sport, aktiviert auch das Lernen die körpereigenen Glücksdrogen. Das Gehirn muss aber wie ein Muskel trainiert werden. Suche nach Neuem. Die Bereiche Freude, Lust Aufmerksamkeit Neugier und Lernen sind untrennbar miteinander verbunden. Der Schlüssel zum Glück liegt in der menschlichen Neugier. Unbekanntes entdecken. Da beginnt das Gehirn Glückshormone auszuschütten und die Neuigkeit dauerhaft abzuspeichern. Genau hier zeigt sich auch der Kummer an der Sache, Denn wir sind nicht auf alles, was wir lernen müssen, neugierig. Erzwungenes Auswendiglernen macht sicher nicht glücklich, wie wir als Schüler leidvoll erfahren mussten. Starrer Frontalunterricht und vorgegebenes Wissen bei Prüfungen wiederzukauen, lassen das Lernen wie eine Bürde erscheinen – von Glücksgefühlen keine Spur. Bildungsexperten verweisen auf Modelle in Skandinavien, wo Unterrichtsinhalte in Gruppen individuell und selbstständig erarbeitet werden. Dies Art zu lernen führt zu einem Erfolgserlebnis, das Gehirn schüttet als Belohnung Dopamin aus – ein selbstproduzierender Rauschzustand. Jeder kennt das berauschende Gefühl, das sich nach einer bestandenen Prüfung einstellt. Selbstvertrauen und Selbstmotivation steigen – damit auch die Bereitschaft, sich ständig weiterzuentwickeln. Mehr Optionen. Lernen führt aber nicht nur zu kurzfristigen Glücksschüben, sondern auch zu einem anhaltend positiven Gefühl. Ergebnisse der Zufriedenheitsforschung zeigen, dass eine früh ansetzende gute Bildung ein zufriedenes Leben beschert. Wissen verringert das Krankheitsrisiko, führt in der Regel zu einem besseren Einkommen und ermöglicht daher persönliche Interessen auszuleben. In Summe verfügen Gebildete über mehr Optionen im Leben – ein Umstand, der die persönliche Zufriedenheit – oft bis ins hohe Alter – deutlich erhöht. Weg zu Glück. Dass die Freude am Lernen mit den Lebensjahren wächst, zeigt eine Umfrage in Deutschland. Von den 14 bis 29jährigen empfinden nur 53 Prozent beim Lernen Lebensfreude – diese Gruppe lernt überwiegend für Schule, Studium und Ausbildung. Bei den über 30-jährigen fühlen sich 75 Prozent beim – überwiegend freiwilligen – Wissenserwerb glücklich. Dass das Lernen nicht mit einem Ausbildungsabschluss endet, bestätigt jeder zweite Befragte. Lebenslang lernen heißt aber nicht, einen Kurs nach dem anderen zu besuchen. Neues aus einer TV-Doku, Büchern, Fachzeitschriften oder im Internet zu erfahren, gehört auch zum Bildungsprozess. Wer neugierig bleibt und versucht, diese Neugier zu befriedigen, wird mit Glückshormonen überschwemmt. Glückskreislauf. Die weltweiten Glücksstudien sind in der „World Data Base of Happiness“ zusammengefasst. Die Auswertung zeigt, dass glückliche Menschen aktiver und weniger ängstlicher sind, denn Wissen nimmt auch die Angst vor glücklicher. Das Selbstwertgefühl steigt, wenn sie sich gefordert fühlen. Glückliche Menschen sind krativer und wissbegieriger – Kreativität und Erkenntnis machen glücklich. Eine klassische Win-win-Situation. GLÜCKLICHER LERNEN NEUGIER: Was wollte ich schon immer wissen? Ob eine Fremdsprache, Wissenschaft oder „Gärtnern“ – die persönliche Neugier zu befriedigen, bedeutet Lernen mit Glücksfaktor. ERFOLG: Realistische Ziele setzen – ein Ziel erfolgreich zu erreichen führt zu Glücksgefühlen, selbst wenn der Lerninhalt nicht „freiwillig"“erworben wurde. BELOHNUNG. Beim stressigen Buch-Lernen darf man den Glückshormonen mit Sport oder Schokolade auf die Sprünge helfen. Quelle: Glücksfaktor Bildung – Sonja raus (Weekend-Kurier)
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