Wien, 4. März 2016 HIV-positiv am Arbeitsmarkt Geschätzte 70

Wien, 4. März 2016
HIV-positiv am Arbeitsmarkt
Geschätzte 70% aller Menschen in Österreich mit HIV/AIDS sind berufstätig, doch es könnten
mehr sein
Gery Keszler unterstützt mit seiner Teilnahme bei Dancing Stars Projekte der Aids Hilfe Wien zur
(Re-) Integration von HIV-positiven Menschen in den Arbeitsmarkt – denn Ängste, Zweifel und
Diskriminierungserfahrungen sind für Menschen mit HIV/AIDS bei der Arbeitssuche nach wie vor
Realität
Mit HIV/AIDS zu leben ist heutzutage leichter geworden. Die Entwicklung hochwirksamer Medikamente
trägt zu einer höheren Lebensqualität bei. Deshalb stehen auch viele Menschen mit HIV/AIDS im
Erwerbsleben und nehmen aktiv am sozialen Leben teil. Dennoch gibt es auch jene Betroffenen, die
aufgrund ihrer durch HIV/AIDS beeinträchtigten psychischen und physischen Gesundheit Unterstützung
brauchen. Für sie bietet die Aids Hilfe Wien Projekte zur (Re-) Integration in den Arbeitsmarkt.
„Arbeitslosigkeit, Armut und Isolation können speziell für Menschen, die schon durch ihre Diagnose
`HIV-positiv´ gesellschaftlichen Vorurteilen ausgesetzt sind, besondere Belastungen darstellen“, erklärt
Gery Keszler, CEO des Life Ball und Obmann des Vereins AIDS LIFE. “Die Diskriminierung – sei es im
persönlichen Umfeld oder am Arbeitsmarkt – ist traurige Realität, die oft aus reiner Uninformiertheit und
aus Vorurteilen entsteht. Kennt man die Fakten, so kann man auch richtig agieren und reagieren.“ Die
Projekte der Aids Hilfe Wien unterstützt Keszler durch seine Teilnahme an Dancing Stars auch
deswegen, „weil sie neben Beratung und Unterstützung für Betroffene auch Arbeitgeber und Kollegen
gezielt aufklärt. Damit wirkt sie direkt dort, wo Hilfe und Information notwendig sind.“
Die Initiative der Aids Hilfe Wien zeigt auch schon direkte Erfolge. Wie das Beispiel eines 20-jährigen
Klienten zeigt, der viele Jahre in der Gastronomie tätig war. Vor einem Jahr wurde er mit der Diagnose
„HIV-positiv“ konfrontiert, was zu einer Depression und vermehrten Fehlstunden führte, die in den
Verlust des Arbeitsplatzes mündeten. Der junge Mann wandte sich im Februar 2015 an die Aids Hilfe
Wien. Durch Beratung und multiprofessionelle Betreuung konnte sein Selbstwertgefühl gestärkt und die
Unsicherheit ob der Diagnose beseitigt werden und ihm so schon im Oktober 2015 zu einer neuen
Anstellung im Hotelgewerbe verholfen werden.
Auch bei der Arbeitssuche sind Betroffene oft verunsichert
Beispielsweise im Fall von Bewerbungssituationen („Darf bei einer Bewerbung der HIV-Status erfragt
werden?“) oder bei einer Infektion während eines aufrechten Dienstverhältnisses („Dürfen HIV-positive
Menschen ihren Status verschweigen?“). Grundsätzlich ist kein Bewerber dazu verpflichtet, eine HIVInfektion anzugeben, da bei Einhaltung der üblichen Hygienemaßnahmen keine Ansteckungsgefahr
besteht. Zukünftige Arbeitgeber müssen nur darüber informiert werden, dass aufgrund einer
chronischen Erkrankung die vorhergesehene Arbeit nicht im vollen Umfang erbracht werden kann. Die
erfolgreichen Kombinationstherapien ermöglichen Menschen mit HIV aber arbeits- und leistungsfähig zu
bleiben.
Aber auch berufstätige Menschen mit HIV wünschen sich für manche Situationen von der Aids Hilfe
Wien Beratung. Die Angst vor Kündigung und davor geoutet zu werden können existentielle Krisen
darstellen. Dem gegenüber stehen oft überforderte Arbeitgeber und Kollegen, die ebenfalls die
Möglichkeit haben, sich bei der Aids Hilfe Wien zu informieren.
„Ich danke Gery Keszler sehr für sein Engagement. So können wir noch mehr Menschen mit HIV/AIDS
helfen, einen Job zu finden und ihnen damit ein selbstbestimmtes und finanziell autonomes Leben
ermöglichen“, so Philipp Dirnberger, Geschäftsführer der Aids Hilfe Wien.
Rückfragen bitte an das Life Ball Pressebüro:
Michaela Zach
[email protected]
+43 1 595 56 00 20