Faktenblatt Die Deutsche Bahn in Baden-Württemberg 19.841 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt die Bahn in Baden-Württemberg. Zusätzlich qualifiziert sie derzeit 1.297 junge Menschen als Auszubildende oder im Dualen Studium für vielfältige Berufe mit Zukunft. Mit mehr als 21.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Nachwuchskräften ist die Bahn damit einer der größten Arbeitgeber im Land. Durch ihr Einkaufsvolumen – allein 2015 fast 1,6 Milliarden Euro in BadenWürttemberg - und Effekte aus Einkommen bei regionalen Unternehmen der Dienstleistungs- und Zulieferindustrie sichert die DB tausende weitere Arbeitsplätze. (Berlin/Stuttgart, 16. März 2016) Verkehrsleistungen und Angebot Insgesamt nutzten im Jahr 2015 rund 436 Millionen Reisende die Verkehrsmittel der Deutschen Bahn im Land. Jeden Tag sind so rund 1,2 Millionen Fahrgäste in den Zügen, S-Bahnen und Bussen der DB unterwegs, rechnerisch entspricht dies etwa neun Prozent der baden-württembergischen Bevölkerung. Davon reisten in Zügen des Fernverkehrs fast 62.000 Fahrgäste pro Tag (rund 22,5 Millionen im Jahr), im S-Bahn- und Regionalverkehr mehr als 730.000 (267,2 Millionen im Jahr) und in den Bussen der Bahn sowie den von der DB beauftragten Unternehmen über 400.000 Menschen (146,5 Millionen im Jahr). Zwei S-Bahnen im Land bilden das Rückgrat des Verkehrs in ihren Regionen: Im Ballungsraum Stuttgart befördert die S-Bahn auf sieben Linien über 120 Millionen Menschen (2014) jährlich, von Montag bis Freitag nutzen täglich fast 400.000 Fahrgäste das Angebot. Seit 2003 ist die S-Bahn RheinNeckar in Betrieb. In den ersten zehn Jahren transportierte sie rund 265 Millionen Fahrgäste in der Metropolregion RheinNeckar, die Teile von Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz umfasst. Anfang 2015 hat DB Regio den Zuschlag für den Weiterbetrieb der SBahn mit den Linien S1 bis S4 und S33 für weitere 17 Jahre ab 2016 erhalten. Zwischen Deutschland und Frankreich bieten Deutsche Bahn und SNCF seit 2007 mit ihrem gemeinsamen Angebot auf den Linien Frankfurt (M)– Mannheim–Paris und (München–) Stuttgart–Karlsruhe–Paris schnelle und bequeme Reisemöglichkeiten in das Nachbarland. Mit deutlich über 50 Prozent Marktanteil ist der Zug inzwischen Marktführer gegenüber dem Flugzeug. Wegen der steigenden Nachfrage fahren auf der Relation Stuttgart–Paris seit Ende 2012 moderne Doppelstock-TGV. Ebenfalls seit 2012 gibt es über die Schnellfahrstrecke „Rhin-Rhône“ eine weitere Direktverbindung von Frankfurt (M) mit Halten in Mannheim, Karlsruhe und Baden-Baden nach Marseille. Das Gütertransportvolumen von DB Schenker Rail Deutschland über badenwürttembergische Gleise umfasste 2015 rund 14,3 Millionen Tonnen (ohne Transit). Baden-Württemberg ist zugleich Transitland für Import- und Herausgeber: Deutsche Bahn AG Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland Verantwortlich für den Inhalt: Leiter Kommunikation und Marketing Oliver Schumacher Martin Schmolke Sprecherin Baden-Württemberg Tel. +49 (0) 711 2092-2300 Fax +49 (0) 711 2092-3303 [email protected] www.deutschebahn.com/presse 001/2016 KO/SE • BW 1/5 Faktenblatt Exportgüter auf dem Weg zwischen den Seehäfen im Norden und der Schweiz und Italien. Die Rheintalbahn zwischen Mannheim und Basel wickelt den Großteil des Schienengüterverkehrs aus Deutschland, Skandinavien und Westeuropa Richtung Schweiz und Italien ab. Die klimafreundlichen Gütertransporte auf der Schiene entlasten in erheblichem Umfang die Straßen des Landes. Infrastruktur Das Streckennetz der Bahn in Baden-Württemberg umfasst rund 3.300 Kilometer, darunter wichtige internationale Magistralen wie die Rheintallinie Mannheim–Basel für den Verkehr von und nach Frankreich via Kehl und den alpenquerenden Transit Schweiz/Italien via Basel sowie den ICE-Taktverkehr Richtung Schweiz oder die Ost-West-Verbindung über Stuttgart–Ulm Richtung München. Mehr als 400 Stellwerke unterschiedlicher Bauart steuern den Zugverkehr, für den es mehr als 9.000 Weichen, 3.300 Eisenbahnbrücken und 200 Tunnel gibt. In den letzten Jahren wurde eine große Zahl an älteren Stellwerken durch Elektronische Stellwerke (ESTW) zum Beispiel in Heidelberg, Freiburg, Waldshut, Singen (Hohentwiel), Friedrichshafen, Ulm, Heidenheim und Plochingen ersetzt. Einige ESTW sind direkt in die Betriebszentrale Netz Südwest in Karlsruhe integriert. Von dort aus wird auch der gesamte Zugverkehr im Südwesten ganzjährig rund um die Uhr überwacht und disponiert. Eine der größten Zugbildungsanlagen Deutschlands und eine der wichtigsten internationalen Drehscheiben für den Schienengüterverkehr Europas – der Rangierbahnhof Mannheim – wurde in den letzten Jahren umfassend modernisiert und für die Zukunft gerüstet. Heute können dort bis zu 5.600 Wagen pro Tag sortiert und neu zusammengestellt werden. Investitionen anhaltend hoch Die Deutsche Bahn plant 2016 Investitionen in Höhe von rund 1,7 Milliarden Euro in die Infrastruktur in Baden-Württemberg, im Zeitraum von 2016 bis 2020 sind auf Basis der derzeit gültigen Mittelfristplanung aus dem Jahre 2015 insgesamt bis zu 10 Milliarden Euro geplant. Davon entfallen rund 8,8 Milliarden Euro auf das Schienennetz, rund 961 Millionen Euro auf die Bahnhöfe und 218 Millionen Euro auf Anlagen zur Energieversorgung. Diese Zahlen beinhalten sowohl Investitionen für das Bestandsnetz als auch für Neu- und Ausbaumaßnahmen. Herausgeber: Deutsche Bahn AG Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland Verantwortlich für den Inhalt: Leiter Kommunikation und Marketing Oliver Schumacher Martin Schmolke Sprecherin Baden-Württemberg Tel. +49 (0) 711 2092-2300 Fax +49 (0) 711 2092-3303 [email protected] www.deutschebahn.com/presse 001/2016 KO/SE • BW 2/5 Faktenblatt Netz In den kommenden Jahren (bis 2019) ist in Baden-Württemberg unter anderem die Erneuerung von rund 1.000 Kilometer Gleisen, mehr als 1.200 Weichen und 82 Brücken vorgesehen. Größte Einzelmaßnahme 2016 im Bestandsnetz ist bis 2018 die Erneuerung des Pforzheimer Tunnels (88 Millionen Euro). Umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen gibt es beispielsweise auf der Strecke Schaffhausen (CH)–Singen (Hohentwiel)–Konstanz von Februar bis November (21 Weichen, über 50 Kilometer Gleise, Investitionsvolumen über 40 Millionen Euro), zwischen Osterburken und Möckmühl (15 Kilometer Gleise, 5 Kilometer Entwässerungsanlagen, rund 13 Millionen Euro), im S-Bahn-Bereich Stuttgart zwischen Vaihingen und Böblingen (16 Kilometer Gleise, 3 Weichen, rund 12 Millionen Euro), auf der Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart (Erneuerung Stellwerk Hockenheim (Fernbahn) sowie Linienzugbeeinflussung (Signaltechnik) auf der Gesamtstrecke Mannheim–Stuttgart-Zuffenhausen, rund 8 Millionen Euro) oder auf der Dreiseenbahn Titisee-Seebrugg (Erneuerung gesamte Oberleitung und des Gleises zwischen Aha und Schluchsee, rund 15 Millionen Euro). Zusätzlich erneuert DB Station&Service in dieser Zeit dort sämtliche Verkehrsstationen. Energieversorgung In die Modernisierung der Energieversorgung für den Zugverkehr fließen allein in den kommenden Jahren fast 180 Millionen Euro, davon etwa 70 Millionen Euro für die 110 kV-Bahnstromleitungen Karlsruhe–Wiesenthal, Aalen– Amstetten und Aalen–Osterburken. Neu gebaut wird unter anderem auch die Umrichteranlage Kuppenheim (bei Rastatt) für knapp 28 Millionen Euro. Bahnhöfe Zwischen 2016 und 2019 führt die Bahn im Land mehr als 300 verschiedene Baumaßnahmen an fast 250 Stationen durch. Das Gesamtprojektvolumen umfasst rund 375 Millionen Euro, davon 115 Millionen Euro aus LuFV II-Mitteln. Beispiele sind die Bahnhöfe Pforzheim Hbf und Eutingen im Gäu. Im Rahmen des Bahnhofsmodernisierungsprogramms werden in Pforzheim drei Bahnsteige neu gebaut, Beleuchtungsanlage, Bahnsteigdächer und -ausstattung erneuert sowie die Personenunterführung gestalterisch aufgewertet (bis Juli 2017, Investition rund 5,3 Millionen Euro). Der Bahnhof Eutingen wird bis August 2016 für mehr als 4 Millionen Euro barrierefrei ausgebaut, unter anderem durch die Erschließung der Bahnsteige mit Aufzügen. Bundesweit sind derzeit etwa 75 Prozent der rund 5.400 Personenbahnhöfe stufenfrei erreichbar; in Baden-Württemberg sind etwa 80 Prozent der 713 Stationen im Land stufenfrei zugänglich. Herausgeber: Deutsche Bahn AG Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland Verantwortlich für den Inhalt: Leiter Kommunikation und Marketing Oliver Schumacher Martin Schmolke Sprecherin Baden-Württemberg Tel. +49 (0) 711 2092-2300 Fax +49 (0) 711 2092-3303 [email protected] www.deutschebahn.com/presse 001/2016 KO/SE • BW 3/5 Faktenblatt Laufende und zukünftige Projekte Die 182 Kilometer lange Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe–Basel hat aufgrund ihrer geografischen Lage eine herausragende Funktion für den überregionalen und internationalen Schienenverkehr. Der viergleisige Ausbau macht Fortschritte. Derzeit konzentrieren sich die Bauarbeiten auf den Rastatter Tunnel mit den nördlichen und südlichen Anbindungsstrecken und auf den Abschnitt Haltingen–Weil am Rhein. Im Bau ist die 2. Stufe der S-Bahn RheinNeckar, die vor allem die Erweiterung Richtung Norden nach Hessen und Rheinland-Pfalz sowie den Abschnitt Mannheim–Karlsruhe umfasst. Mit den Baumaßnahmen entlang der Bahnstrecken Ludwigshafen–Mainz, Mannheim-Friedrichsfeld–Darmstadt, Mannheim–Biblis, Mannheim–Karlsruhe und Heidelberg–Bruchsal erhalten die Stationen einen einheitlichen S-Bahn-Standard. Große Bedeutung haben auch Maßnahmen zur Lärmsanierung. Seit 1999 wird die „Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes“ von der Bundesregierung gefördert. Damit wurde die finanzielle Möglichkeit geschaffen, Schallschutzmaßnahmen auch entlang vorhandener Schienenwege umzusetzen. Auf dem 33.400 Kilometer langen Streckennetz der Bahn sind 3.700 Kilometer besonders durch Schienenlärm belastet. Bis Ende 2015 wurden rund 1.500 Kilometer lärmbelasteter Strecken saniert. Im Rahmen des Programmes wurden in Baden-Württemberg im Jahr 2015 10 Millionen Euro Bundeshaushaltsmittel für aktive und passive Schallschutzmaßnahmen investiert. Seit 2001 wurde in Baden-Württemberg eine Gesamtstreckenlänge von 197 Kilometern vollständig lärmsaniert. In den kommenden vier Jahren sind 23,1 Kilometer Schallschutzwände vorgesehen. Bahnprojekt Stuttgart–Ulm Im Jahr 2015 hat das Projekt Stuttgart–Ulm große Fortschritte gemacht. Für die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm liegen alle Planfeststellungsbeschlüsse vor. Etwa zwei Drittel des für Bauaufträge vorgesehen Volumens sind vergeben. Die größeren Vergaben auf der Neubaustrecke erfolgten dabei bislang teilweise deutlich unter den geplanten Bausummen. Die Neubaustrecke hat die gute Chance, unter dem kalkulierten Budget in Höhe von 3,26 Milliarden Euro abzuschließen. Mehr als 28 Kilometer der gesamten Bauleistung von rund 62 Kilometern für Vortrieb und Aushub der Tunnel sind erbracht. In der Stuttgarter Innenstadt baut die DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH weiter am neuen Hauptbahnhof sowie an dessen vier Tunnelzuführungen. Für den neuen Stuttgarter Bahnknoten sind von 59 Kilometern rund 13 Kilometer Tunnel ausgehoben und vorgetrieben. Damit hat die Projektgesellschaft das erste Drittel aller Tunnel des Gesamtprojekts hergestellt. Darüber hinaus wurde im Martin Schmolke Landkreis Esslingen mit der 386 Meter langen Eisenbahnüberführung über das Sprecherin Baden-Württemberg Herausgeber: Deutsche Bahn AG Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland Verantwortlich für den Inhalt: Leiter Kommunikation und Marketing Oliver Schumacher Tel. +49 (0) 711 2092-2300 Fax +49 (0) 711 2092-3303 [email protected] www.deutschebahn.com/presse 001/2016 KO/SE • BW 4/5 Faktenblatt Sulzbachtal bei Denkendorf der Rohbau des ersten großen Brückenbauwerks des Projekts bereits abgeschlossen. Zur Verbesserung der Flughafenanbindung haben die Projektpartner den Bau eines dritten Gleises in der Station Terminal am Flughafen beschlossen. Für Stuttgart 21 sind insgesamt bereits nahezu 70 Prozent des für Bauaufträge vorgesehenen Volumens vergeben. Die Vergabequote sowie die bisherige Entwicklung an Nachträgen zeigen, dass der Finanzierungsrahmen beim Projekt Stuttgart 21 in Höhe von 6,526 Milliarden Euro plausibel ist. Für die erweiterte Flughafenanbindung haben die Projektpartner eine Sondervereinbarung abgeschlossen. Die Inbetriebnahme des Gesamtprojekts ist weiterhin für Ende 2021 geplant. Die Anbindung der Gäubahn aus Richtung Süden an den Flughafen wird ein bis zwei Jahre später erfolgen. Herausgeber: Deutsche Bahn AG Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland Verantwortlich für den Inhalt: Leiter Kommunikation und Marketing Oliver Schumacher Martin Schmolke Sprecherin Baden-Württemberg Tel. +49 (0) 711 2092-2300 Fax +49 (0) 711 2092-3303 [email protected] www.deutschebahn.com/presse 001/2016 KO/SE • BW 5/5
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