Nur noch einen Kaffee (One more cup of coffee) Text und Musik: Bob Dylan Deutscher Text: Rainer Rodin Dein Atem ist wie warmer, sanfter Frühlingswind. Deine Augen groß und leuchtend, wie von einem Kind. Du kennst nicht Hass noch Niedertracht, weißt nicht was Liebe ist. Du brauchst’s auch nicht zu wissen, weil du die Liebe bist. Nur noch einen Kaffee und ich geh. Nur noch einen Kaffee und ich geh. In die Welt zurück. Dein Vater ist ein Spieler, der nicht nur seine Karten kennt. Du hast von ihm die Freiheit, die in deinem Herzen brennt. Er baute für dich ein Königreich, das keine Grenzen kennt. Dort gibt es keine Mauer, die den Verstand vom Herzen trennt. Nur noch einen Kaffee und ich geh... Deine Schwester sieht die Zukunft, wie deine Mutter und du auch. Doch die Zukunft, die ist so weit fort, für euer Reich nur Schall und Rauch. Du hast noch nie ein Buch gelesen, lachend sagst du “warum denn auch”. Das Leben schreibt die Bücher, alles andere ist Klamauk. Nur noch einen Kaffee und ich geh... Das Mädchen und der Apotheker Original: “Le chanson de Pharmacien” von Felix Leclerck Deutscher Text: G. Schinkel Einst ein Mädchen Brot sich schnitt, denn sie hatte Appetit. Doch sie schnitt den Finger mit, so dass sie litt. Zur Apotheke voller Not lief sie so wie nie - blutrot. Doch da lag - wie sie, blutrot - der Apotheker und war tot. Und so kam sie in Verdacht, aber sie hat nur verlacht alle, die von ihr gedacht, dass sie diesen Mord vollbracht. Nein, statt Brot schnitt ich die Hand, rief sie wollt’ nur ‘nen Verband! Aber sie hat schnell erkannt: keiner glaubte, der dort stand. Da rief sie: Es ist wohl wahr, kommt, das Brot ist ja noch da! Doch kein Krümel mehr dort war; nur der Hund stand kauend da. Nur sie konnt’ der Mörder sein, darum sperrte man sie ein. Und nach einer Nacht voll Pein, hing sie schon im Morgenschein. Drum willst du Brot, schneid nicht so wild, dass aus dir kein Blut rausquillt. Und das ganz besonders gilt, wenn man den Apotheker killt. Unser Traum Text und Musik: Rainer Rodin Ich hab in vielen Träumen dein Du schon oft berührt. Ich hörte deine Worte, nur der neue Morgen hat unsern Traum zerstört. Du warst Momente Einsamkeit. Du warst das Glücksgefühl Du warst Spiegel meiner Wünsche, und Abgrund, weltentief. Einmal Wärme, einmal Kälte, einmal Hunger, einmal Durst. Einmal Engel, einmal Teufel, doch du warst immer du! Ich hab in vielen Träumen dein Du schon oft berührt. Ich spür noch deine Wärme, doch der neue Morgen hat unsern Traum zerstört. Will an meine Eiche pinkeln - Abendlied eines Mieters Will an meine Eiche pinkeln, Rauch auf meinem Schornstein seh’n, will nicht in bezahlten Winkeln fremde Wasserhähne dreh'n. Will mein eignes Loch aufschließen, riechen, wie es bei mir riecht, in mein eignes Unkraut schießen, wissen, was da kriecht und fliegt. Will den eignen Regen schmecken, mit nacktem Arsch in Pfützen steh’n, Nitflizer in Wolle stecken, Herr im Haus, das Licht ausdreh’n. Unsere Wiese Text: P. T. Schulz Musik: R. Rodin Unsre Wiese hinterm Haus, die sieht immer freundlich aus. Sie ist überall aus Gras und da durchgehn macht uns Spaß Unsre Wolken hinterm Haus, die ziehn in die Welt hinaus. Sie sind innen drinnen weich. Manche schwimmen auch im Teich. Unsre Wege hinterm Haus, die gehn immer gradeaus. Nur in Kurven sind sie krumm und ein paar kehrn wieder um. Unsre Flüsse hinterm Haus, fließen in die Welt hinaus. Nur, wenn wir nach ihnen sehn, bleiben sie ein bisschen stehn. Küchenlied Text: P. T. Schulz Musik: R. Rodin Du warst zu friedlich, mich zu binden. Ich ging nicht weit, um dich zu finden. Du denkst zu viel, um zu vergessen, ich hab’ zu oft bei dir gesessen. Du liebst mich, als wär ich dein Mann, ich lieb’ dich, wie ich eben kann. Du warst schon morgens schön für mich, ich sah dich an und sah es nicht. Du hast dich klar für mich entscheiden, ich hab ein Ja immer vermieden. Du hörtest zu, wenn ich erzählte, ich fragte nie, ob dich was quälte. Du dachtest immer erst an mich, ich tat auch mal etwas für dich. Du liebst mich, als wär ich dein Mann, ich lieb’ dich, wie ich eben kann. Du weißt nicht, dass du selten bist, ich bin ein Kerl, der alles frisst. Du solltest mehr von mir verlangen, ich würd’ dir gerne Frösche fangen... Du liebst mich, als wär ich dein Mann, ich lieb’ dich, wie ich eben kann. Zum Schritt zurück bereit Text und Musik: Rainer Rodin Große Worte sind gefallen, überall in der Welt, von Frieden und von Freiheit haben sie erzählt. Und alle dienen sie dem Menschen, seinem Wohlstand, seinem Glück, doch aus dieser Art von Wohlstand gibt es kein zurück. Zu Werten, die uns gehörten, wie Liebe, Menschlichkeit, doch nur wenige sind zu einem Schritt zurück bereit. Und wohin dieser Weg zurück uns auch immer führt, von euch hat sich schon so mancher in diesem Labyrinth verirrt. In dem nur Hass und Gier nach Macht den richtigen Ausgang weiß. Doch wir stehen an der Schwelle zu einer neuen Zeit. Doch es gibt sie, diese Menschen, und die reißen Mauern ein. Machen dieses Dickicht aus Habsucht kurz und klein. Und versucht nicht, uns zu halten. Denn das Warten sind wir leid und auch die grinsenden Gesichter, zu jeder Schweinerei bereit. Wir zerreißen euern Mantel aus Lüge, Heuchelei, Was aus uns allen wird, das ist euch doch einerlei. Und das, was ich hier singe, ist doch für euch schon Anarchie. Doch euern Mord vom Schreibtisch aus, warum richtet man den nie? Wie wollen leben ohne Kriege, ohne Missgunst, Hass und Leid. Und wir sind für diese Ziele auch zum Schritt zurück bereit! Die Dicken Text und Musik: Jürgen Schöntges Da sitzen sie, die Schönen, die Schlanken, die Großen in ihren engen Hosen und ihrem neusten Hemd. Und blicken auf den Dicken, den Krummen, den Kleinen mit seinen kurzen Beinen, der grad vorübergeht. Sie essen ein Salätchen und warten auf ein Mädchen aus ‘nem Boutiquenlädchen, das keiner richtig kennt. Sie tun mit bunten Socken und ihren langen Locken an einer Theke hocken und prahlen ungehemmt. Sie reden über Frauen und Autos und Vertrauen und übers Häuserbauen und übers große Geld. Sie tratschen über Moden und ihre dicken Hoden und über die Idioten, die was schaffen für ihr Geld. Bin lieber ein Clown Text: P. T. Schulz Musik: R. Rodin Spreche, damit keiner redet, rede, damit keiner fragt, lache, damit keiner lächelt. Kann euch nicht vertrau’n, bin lieber ein Clown! Zeige, damit keiner findet, werfe, damit keiner trifft, spiele, damit keiner Ernst macht. Kann euch nicht vertrau’n, bin lieber ein Clown! Stell mich auf’s Podium, mach euch zum Publikum! Mal mir ein Clownsgesicht, sieht man die Tränen nicht. Krieg ich genug Applaus, halt ich die Schmerzen aus. Wich mir die Schminke ab, mach vor dem Spiegel schlapp... Grüßt mir die Alltagswelt rings um mein Zirkuszelt! Kann euch nicht vertrau’n, bin lieber ein Clown! Bleib mein Freund Original: Tom Paxton Deutscher Text: J. Bonnin/Franken Unsere Zeit rinnt durch unsere Hände wie der Sand, wie der Sand. Und ich fühle, sie geht bald zu Ende. In deiner Hand, in deiner Hand. Warum gehst du vorbei, warum sagst du kein Wort? Haben wir nicht so vieles versäumt, um in jener Welt zu leben von der wir einmal geträumt. Vielleicht gibt es sie wirklich Bleib, mein Freund. Dass es Gründe gibt um fortzugehen glaub ich dir, glaub ich dir. Doch ich will lernen, dich zu verstehen und bitte bleib, bleib bei mir. Doch du gehst an mir vorbei und du sagst mir kein Wort. Haben wir nicht so vieles versäumt, um in jener Welt zu leben von der wir einmal geträumt. Vielleicht gibt es sie wirklich. Bleib, mein Freund. Ich hab Angst, ich könnte dich verlieren wenn du gehst, wenn du gehst. Hab Gedanken, die zu nichts mehr führen, ich weiß nur, dass du mich verstehst. Warum gehst du vorbei? Warum sagst du kein Wort ... Zu Haus Musik: Trad. (USA) Text: Rainer Rodin Der Morgen kommt schnell, die Sonne steigt auf. Verbrannt ist die Erde, und wir liegen darauf. Hoffnung auf “der Krieg ist bald aus”, Gedanken an Frau, Kinder, Eltern zu Haus. Zu lang schon hat man uns mit Worten gequält, von Siegen, Schlachten und Heldentod erzählt. Doch wir denken an unser Leben zu Haus, wollen weg hier und aus der Uniform raus. Der Morgen ist da, die Sonne steigt hoch. Verbrannt ist die Erde, und wir leben noch. Die Hoffnung auf “der Krieg ist bald aus”, Gedanken an Blumen, Wiesen, Wälder zu Haus. Man hat uns Menschen zum Maulwurf gemacht, die Tage oft dunkler als finstere Nacht. Wir marschieren und sterben für was weiß keiner mehr. Gefühle verschwinden wie ein Träne im Meer. Der Mittag ist da, die Sonne steht hoch, es ist kaum zu glauben, wir leben noch! Die Hoffnung auf “der Krieg ist bald aus” verblasst langsam - wie auch das Bild von zu Haus. Befehle zerreißen Gedanken an dich, machen Zukunft zum Heute verbrennen mein Ich. Kämpfen und Siegen, man hat’s uns gelehrt. Durch Waffen und Hass uns das Leben verwehrt. Der Abend ist müde, die Sonne geht weg. Nur noch Staub, Steine, Erde - wir liegen im Dreck. Gedanken an “der Krieg ist bald aus, sie weichen dem Hunger denn das Essen fällt aus. Dem Wind gehört dein Haar Text und Musik: Rainer Rodin Dem Wind gehört dein Haar, sagst du. Ihn lässt du damit spielen. Und lachend leihst du’s mir und lässt mich darin wühlen, Der Sonne gehört dein Gesicht, sagst du. Sanft streicht sie dir darüber. Und lachend leihst du’s mir. Sonst schnappt sie sicher über. Deine Augen gehören mir, sagst du. Und schließt dabei die Lider. Ich pack sie dir schön ein, sag ich. Mit Küssen immer wieder. Ein kleines Lied ist in mir für dich. Das ich dir singen will. Schließ deine Augen, bist du weg von mir, du kannst es trotzdem hören. Der kleine Junge Trad. (Frankreich) Heute Abend mein Junge, mein Kleiner, mein Kind. Es regnet um uns mein Junge mein Kind. Du siehst aus so wie sie. Wir bleiben hier allein. Komm wir spielen, sag wie. Nur wir beide allein. Nein, sie kommt heute nicht, oder doch, ich weiß nicht. Morgen schreibt sie vielleicht einen Brief und es reicht. Es regnet auf das Haus. Ich mach Feuer, mein Kleiner. Ja mein Kummer ist aus und er lässt uns allein. Doch warte mal, noch ein Märchen für dich. Ja es war einmal, Regen auf dein Gesicht überall. Du weinst mein Kind. Warte mal, noch ein Märchen für dich. Doch es ist schon zu spät mein Kind für die Geschichte von den beiden, von den beiden die sich liebten. Das war einmal, schlaf noch nicht ein, lass mich nicht allein. Ich kann nicht mal ein Feuer, mein Kleiner, mein Kind. Ich kann nicht mehr sehr vieles, mein Junge, mein Kind. Du siehst aus so wie sie. Wir bleiben wie wir sind. Nur du und ich, mein Kind, verloren wie noch nie. Komm jetzt spielen wir Krieg und danach schläfst du ein. Nein sie kommt heute nicht, vielleicht morgen, mag sein. Es regnet auf das Haus. Es gibt kein Feuer mehr. Nichts zu tun, gar nichts mehr für uns beide, mein Kind. Doch warte mal, noch ein Märchen für dich: Ja es war einmal, Regen auf dein Gesicht überall. Du weinst mein Kind, warte mal, noch ein Märchen für dich. Du es ist schon zu spät, mein Kind für die Geschichte von den beiden, von den beiden, die sich liebten und spielten Krieg. Sie kommt heute nicht, nein weine nicht, nein weine nicht. Lieber tät ich sonst etwas ... Text: P. T. Schulz Musik: R. Rodin Viele Wege führ’n nach Rom, einer - sagt man - mit Diplom. viele Spiegel hängen rum, beinah alle gucken dumm. Sinnvoll scheinen Schulden nicht bei dem eigenen Gesicht. Dennoch schaff ich wie ein Tier für ein Zeugnis aus Papier. Lieber tät ich sonst etwas... so für mich allein Leider ist das einfach nicht, einfach so zu sein. Viele Frauen trifft ein Mann, eine davon wird es dann. Viele Frauen mögen einen, ohne einen gleich zu meinen. Es ist schön, dich aufzuspüren und einander zu berühren... Dennoch flüchte ich nach Haus wie die Katze vor der Maus! Mancher fühlt sich angeschmiert, weil mit ihm nicht viel passiert. Ich geb zu, auch ich hab Tage, wo ich mich zur Lust befrage. Prüf ich dann, wie jene leben, die sich selbst das Meiste geben, fühl ich deutlich: hier ist für meinen Alltag keine Tür! Dennoch tät ich gerne mal was für mich allein.
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