Nur in Lautern kann die SPD noch aus eigener Kraft regieren

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Ortsbeiratswahl in Lautertal: Das Desaster für die
Sozialdemokraten setzt sich in den Ortsteilen fort
Nur in Lautern kann die SPD noch
aus eigener Kraft regieren
Von unserem Redaktionsmitglied Thorsten Matzner
Lautertal. "Heinz Eichhorn muss um die Wiederwahl bangen" titelte diese Zeitung
nach der Ortsbeiratswahl vor fünf Jahren. Bekanntlich klappte die
Vertragsverlängerung des Ortsvorstehers im Jahr vor dem großen Jubiläum 1000
Jahre Reichenbach doch noch.
Aber diesmal wird es für den altgedienten Sozialdemokraten eng werden. Der Erfolg
der Lautertaler Bürgerliste (LBL) in der Gemeindevertretung bei der Kommunalwahl
am vorigen Sonntag hat sich nämlich auch in den Ortsbeiräten fortgesetzt.
Für die Grünen reichte es nicht
In Reichenbach und Elmshausen war die Bürgerliste ebenfalls mit Kandidaten
angetreten, und in beiden Gremien hat sie jeweils zwei Sitze errungen. Kommt es zu
einer Zusammenarbeit mit der CDU, könnte die Bürgerliste nicht nur den
Reichenbacher Ortsvorsteher Eichhorn abwählen, sondern seinen Elmshäuser
Kollegen Tobias Pöselt gleich noch mit dazu.
In Reichenbach hat die LBL der SPD und der CDU je einen Sitz abgenommen. Hier
gibt es nun ein besonders buntes Ortsparlament mit gleich vier Gruppen. In
Elmshausen musste die SPD ein Mandat abgeben. Der andere Sitz stammt von der
Unabhängigen Bürgervertretung Lautertal (UBL), die - wie bei der Wahl der
Gemeindevertretung auch - nicht mehr antrat. Die Grünen, die in Elmshausen
ebenfalls in den Ortsbeirat strebten, haben nicht genügend Stimmen erreicht, um
einen Sitz zu belegen.
"Bürger" kommen auf fünf Sitze
Ihre Mehrheit haben die Sozialdemokraten auch im Ortsbeirat Gadernheim
eingebüßt. Hier verdanken sie dies allerdings ihrem bisherigen Kooperationspartner
in der Gemeindevertretung, der Grünen Liste. Die zieht mit einem Mandat erstmals in
den Ortsbeirat ein, was eine Wiederwahl von Ortvorsteher Jürgen Machleid (SPD)
wahrscheinlich macht.
In Beedenkirchen hat sich die Strategie der CDU ausgezahlt, ihre eigene Liste
aufzugeben und stattdessen ihre Leute bei den Bürgern für Beedenkirchen (BfB)
unterzubringen. Die neue Liste hat auf Anhieb fünf der sieben Mandate errungen und
wird damit den Ortsvorsteher stellen. Die SPD, die bisher den Vorsitzenden - Werner
Heist - stellte, hat zwei Mandate verloren.
Nur in Lautern können die Sozialdemokraten nach dieser bemerkenswerten
Kommunalwahl noch aus eigener Kraft den Chef des Ortsbeirats bestimmen. In ihrer
traditionellen Hochburg holte die SPD 71 Prozent der Stimmen, drei Punkte weniger
als 2011, und bekommt erneut fünf der sieben Mandate im Ortsbeirat zugesprochen.
Einheitslisten auf dem Berg
Die Sozialdemokraten sind damit unter dem Strich auch bei den Ortsbeiräten der
große Verlierer der von dem heftigen Windkraft-Streit der vergangenen Jahre
geprägten Wahl. Die GLL, die den umstrittenen Windpark am Haurod ebenfalls
unterstützt hatte, wurde dagegen nicht abgestraft und kommt durch das Mandat in
Gadernheim in Summe sogar noch auf einen Sitz mehr als bisher.
Keine Machtverschiebungen gibt es in den Ortsteilen Knoden mit Breitenwiesen,
Raidelbach und Schannenbach. Hier gehen seit Jahren Einheitslisten an den Start,
aus denen die Wähler ihren Ortsbeirat zusammenstellen können.
© Bergsträßer Anzeiger, Donnerstag, 10.03.2016
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