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Carolin Feldmann
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Heimatschule: HfG Schwäbisch Gmünd
Gastschule: University of Salford
KG 6
Sommersemester 2013
Vorbereitung des Aufenthaltes
Ich hatte was die Vorbereitungen anging glücklicherweise nicht allzu viel zu tun. Nachdem ich mich für das
Auslandsemester an der Uni in Salford beworben hatte
und eine Zusage bekam, habe ich mich um einen Platz
im Studentenwohnheim beworben. Diesen habe ich
dann auch 3 Tage vor meinem Abflug und nach mehreren nachforschenden E-mails bestätigt bekommen.
Abgesehen davon, dem Buchen des Fluges und dem
Packen waren keine weiteren Vorbereitungen nötig.
Studium im Gastland
Der Aufenthalt begann mit einer Einführungswoche in
der Ich auch meinen Tutor traf der gleichzeitig mein
Dozent im Kurs Process of Illustration war. Wir unterhielten uns über die Kurswahlen und er gab mir den
Tipp in seinem Kurs zu bleiben da dieser nicht so
überfüllt war wie die anderen Kurse. Dieses Angebot
nahm ich auch wahr. Die weiteren Kurse in die er mich
einschrieb waren eine Theorie Vorlesung und der
zweite Teil seines Kurses, da die Illustrations Kurse
jeweils nur 6 Wochen anstatt 12 Wochen dauerten. Bei
dem Treffen mit der Dozentin der Theorie Vorlesung
habe ich Ergebnisse aus anderen Kursen gesehen, die
auch einem anderen Studiengang angehörten. Diese
fand ich sehr interessant und nach weiteren absprachen mit meinem Tutor habe ich die Kurse gewechselt
und hatte nun eine Theorie vorlesung aus dem Studiengang Design Futures und einen praktischen Kurs
aus dem gleichen Studiengang, anstatt der Theorie
Vorlesung von Graphic Design und dem weiterführenden Illustrations Kurs.
Ich habe mich sehr darüber gefreut dass das Wechseln
so problem los verlief, hätte mich aber dennoch
gefreut, wenn mir von Anfang an gesagt worden
wäre, dass das Wechseln möglich ist. dadurch wären
mir nicht zwei Wochen verloren gegangen. Da ich mit
diesen gewählten Kursen immer noch nur 8 Wochenstunden hatte, wollte ich noch mehr Kurse belegen.
Davon wurde mir aber sehr abgeraten da dies dann zu
viel Arbeit bedeuten würde. In dem Glauben dass das
stimmen wird habe ich dann keine weiteren Kurse
belegt, da ich ja dennoch auf meine nötigen ECTS
Punkte komme.
In meinen richtigen Kursen angekommen konnte nun
das Lernen losgehen. In der Theorie Vorlesung Design
Management wurde mir mitgeteilt, dass ich über das
Semester hinweg zwei 3000 Wörter Essays verfassen
muss. Dies war für mich eine große Herausforderung,
da ich seit einigen Jahren keinen Aufsatz mehr in
Englisch, geschweige denn in Deutsch, verfassen
musste, aber ich habe mich auch ein wenig über eine
neue und andere Aufgabe gefreut als die gewohnten
aus Deutschland. Nicht allzu erfreut war ich als ich
hörte dass ich in meinem eigentlich praktisch orientierten Kurs ebenfalls einen 3000 Wörter Aufsatz verfassen sollte. Damit hatte ich in den ersten 6 Wochen
meines Semesters abgesehen von den Aufgaben in
dem Illustrations Kurs nur theoretische Aufgaben. Dies
fand ich eher unangebracht, wo mein Studienfach
schließlich eines ist in dem die praktische Übung von
großer Bedeutung ist.
Nicht gerade erfreut habe ich dennoch die Aufgaben
erfüllt und habe mich auf die zweite Aufgabe in dem
praktisch orientierten Design Awareness Kurs gefreut,
die als Gruppenarbeit angekündigt wurde. Als es nun
aber soweit war und die Aufgabe erklärt wurde stellte
sich heraus, dass es sich um Gruppen von je 10
Leuten handelt in denen gearbeitet werden soll. Was
demnach am Ende bedeutete dass man nicht mitbekam wann die Gruppe sich getroffen hat, die Kommunikation innerhalb der Gruppe eigentlich nicht existent
war und am Ende 3 Leute die Arbeit übernommen
haben ohne weitere Meinungen hinzuzuziehen und
ohne dem Rest der Gruppe Bescheid zu sagen. Die
Aufgabe selber war dafür eigentlich sehr interessant.
Es ging um eine Kooperation mit der Design Agentur
Photolink, die uns die Aufgabe stellten eine Präsentation zu erstellen die Ihnen helfen soll Ihren Kunden den
Wert von Design zu erklären. Die Präsentation sollte
am Ende also den Kunden davon überzeugen den
Auftrag Photolink zu geben, da sie bei Photolink mehr
für ihr Geld bekommen da die Design Strategie besser
ist als bei anderen Agenturen.
In dem Kurs Process of Illustration wurden drei
verschiedene Aufgaben gestellt. Eines davon war ein
Set von Postkarten für Virgen, eines war ein Cover für
den jährlichen Katalog von C&O Wines und das letzte
waren 6-Sekunden Clips für eine Veranstaltung die
sich Barshots nennt.
Alle drei Projekte waren Kooperationen bei denen man
ein Biefing bekam und dann am Ende seine Ergebnisse vorstellen kann, dies passiert allerdings nicht in
einer großen Präsentation sondern in einer entspannten Sitz runde ohne besondere Vorbereitung.
Mit diesem Kurs sind wir ein paar Tage nach London
gefahren um dort auf die „pick me up“ Grafik Messe
zu gehen. Dabei haben wir auch die Chance genutzt
und ein paar Grafik Büros von ehemaligen Schülern
von unserem Dozenten besucht.
Aufenthalt im Gastland
Die Organisation für die Erasmus Studenten war sehr
gut. Es gab eine Einführungswoche in der eine
Stadtführung angeboten wurde und einem mit allen
Fragen die man möglicherweise haben könnte geholfen wurde. In dieser Zeit konnte man auch sehr gut
die weiteren Erasmus oder Internationale Studenten
kennenlernen. Wobei man diese meist schon kannte
da die meisten Erasmus Studenten in dem Wohnheim
„Castle Irwell“ untergebracht waren. Das Wohnheim
bestand aus mehreren Häuserblöcken. In jedem Haus
waren 9 bis 11 Studenten untergebracht. Es gab eine
große Küche einen Aufenthaltsraum, zwei Toiletten
und zwei Duschen. Die Zimmer waren relativ klein,
aber ausreichend für diesen Zeitraum, und für den
Preis angemessen. Durch dieses WG leben konnte
man schnell Anschluss zu anderen finden wenn man
das wollte.
Mit in den Preis des Studenten Wohnheims eingebunden war der Monatliche Beitrag für das Universitäts
Fitnessstudio. Dieses war sehr gut ausgestattet. Es
gab auch einen Schwimmbecken und eine Kletterwand. Was für mich persönlich sehr interessant war,
da ich auch in Deutschland klettere und ich mich somit
gleich dem Kletterclub (SMUC, Salford University
Moutainiering Club) bei. Dies war eine sehr gute
Entscheidung, denn so habe ich sehr viele Engländer
kennengelernt und meine Freizeit nicht nur mit
Erasmus Studenten verbracht.
Zu den öffentlichen Transportmittel muss man sagen,
dass es schwer war sie komplett zu verstehen.
Allerdings waren die Anbindungen ausreichend wenn
auch leider etwas teuer. Der Uni Bus der immer im
Kreis über das Uni Gelände fuhr und die Wohnheime
mit den weiteren Gebäuden verband war umsonst
und fuhr alle halbe Stunde unter der Woche von 7 bis
23 Uhr.
Die Gegend in der das Wohnheim sich befindet, wird
nicht als die Sicherste Gegend beschrieben und man
wird dazu angehalten nicht Abends alleine durch die
anliegenden Parkanlagen zu gehen. Allgemein ist
Salford leider sehr heruntergekommen und eher
dreckig. Wenn man aber mit dem Zug weiter hinausfährt in Richtung Peak District und dort in dem National park Wandern geht dann kann man auch ein sehr
schönes Fleckchen Natur sehen.
Auch Manchester hat einiges zu bieten. Vor allem das
Nacht leben und die Party Szene sind sehr ausgeprägt
und man kann jeden Abend der Woche feiern gehen,
wenn auch in den Pubs nur bis 12 und in manchen
Clubs nur bis 2 oder 3 Uhr. Es gibt auch den einen
oder anderen Club der bis 6 Uhr geöffnet hat, dies ist
aber eher seltener der Fall. Hierzu sollte man über den
Umgang der Engländer mit Alkohol Bescheid wissen.
Alkohol ist nämlich in Englischer Sitte scheinbar nicht
zu genießen, sondern in großen Mengen so schnell
wie möglich einzunehmen. Am Besten bis man nicht
mehr stehen kann. Worauf hin man sich am nächsten
Tag damit rühmt so betrunken gewesen zu sein, dass
man nicht mehr laufen konnte. All dies ist im kürzesten Minirock und hohen Schuhen (auch bei Schnee
und Eis) zu meistern. Diese Tatsachen sind am Anfang
etwas schockierend, dann amüsant und zum Ende hin
ist man überrascht wenn einem nach 12 eine nüchterne Person über den Weg läuft (meistens hat sich
herausgestellt dass die Person nicht einheimisch war.
Dieser Abschnitt soll nun aber nicht abwertend
klingen. Es ist eine Tatsache über die man Bescheid
wissen sollte bevor man nach England geht, mit der
man sich aber gut arrangieren kann.
Fazit
Nachdem ich nun all diese Erfahrungen gemacht habe,
komme ich zu dem Schluss dass ich die Universität in
Salford keinem von der HfG für das Auslandsemester
empfehlen würde. Auch wenn ich die Erfahrung
niemals mehr missen wollen würde, ich tolle Menschen getroffen habe und ich mich ein wenig in
England verliebt habe, ist das Niveau der Ausbildung
in Salford zu weit unter dem der HfG, als dass sich
dieser Aufenthalt lohnt oder man neue Aspekte was
Gestaltung betrifft lernen würde.