-Streuobst ernährungsphysiologisch überaus wertvoll Apfelsaft aus Lindscheid die Regionalität erhalten. In Lindscheid - mitten im Naturpark Bergisches Land - findet man den Familienbetrieb der Fruchtsaftkelterei Weber, der auf die Verarbeitung heimischen Streuobstes spezialisiert ist. Bereits 1936 produzierte der Urgroßvater von Klaus Weber, dem heutigen Chef des Unternehmens, den ersten Saft aus Äpfeln der Umgebung. Nach dem Krieg nahm sein Vater die Produktion als Nebenerwerb zur Landwirtschaft wieder auf. Heute steht Klaus Weber, der nach seinem Studium der Getränketechnologie den Familienbetrieb übernahm, modernste Technik für die Herstellung des Saftes zur Verfügung. Doch eines ist für Weber nach wie vor wichtig: die Ausrichtung seiner Arbeit nach den Leitlinien Ökologie und Regionalität. So wird nur Obst von den Wiesen rund um die Dörfer im Bergischen Land verarbeitet, das in Jahrhunderten für die Gegend und den Bedarf seiner Bewohner kultiviert wurde und ernährungsphysiologisch überaus wertvoll ist. Gegenüber Plantagenobst enthält Streuobst bedeutend mehr sekundäre Pflanzenstoffe, die heute zunehmend als wertvoll im Kampf gegen Krankheiten erkannt werden. Zudem schmeckt der Saft aus über hundert heimischen Sorten gehaltvoll, körperreich und hat eine ausgewogene Säurebalance. Viele heimische Obstbauern bringen im Herbst ihre Ernte nach Lindscheid und bekommen im Tausch dafür den fertigen Saft zurück - so bleibt Die Äpfel gelangen direkt vom Transportmittel der Bauern auf eine Waage, werden dann über einen Wasserkreislauf transportiert, gewaschen und gemahlen. Die entstandene 'Maische' wird auf einer Bandpresse ausgepresst, über ein Förderband entsorgt und später als Viehfutter verwendet. Der ausgepresste Saft wird nochmals gesiebt und dann in einen Tank gepumpt. Anschließend wird er durch schonende Pasteurisierung haltbar gemacht, das heißt, er wird auf 90° erhitzt und wieder gekühlt. Bei diesem Verfahren ist die Hitzebelastung sehr gering. Der gekühlte Saft läuft in sterile Tanks und wird bei Bedarf in Flaschen abgefüllt. Auch das Reinigen von flaschen und Kisten, das Abfüllen, Verschließen, Etikettieren der Flaschen und das Befüllen der Kisten erfolgt über modernste Maschinen. Per Hand werden die gefüllten Kisten nur noch auf Paletten geladen und in den Verkaufsraum gebracht. Insgesamt 85.000 Liter Saft kann Weber in seinen Tanks lagern, was einem Bedarf für ungefähr zwei Jahre entspricht. So können auch weniger ertragreiche Jahre überbrückt werden. Wenn er Obst dazu kaufen müsse, so Weber, würde er d ies aus anderen Streuobstregionen Deutschlands holen. Auch für seine Mischsäfte achtet er auf gute Qualität: so kommt der Bioholunder vom Mittelrhein, die Kirschen aus Sachsen und die Johannisbeeren aus Hessen. Selbst Mangosaft gibt es in Webers Saftladen: diese Früchte kommen aus Bioanbau über 'Fair Trade' aus Brasilien oder Peru. Apfelwein wird selbst hergestellt und die Spezialität 'Apfelsecco' in Zusammenarbeit mit einem Studienfreund, der eine Sektkellerei an der Mosel leitet. Verkauft werden die leckeren Säfte aus Webers Kelterei im hauseigenen 'Saftladen', in Naturkostläden und mehr und mehr auch in Lebensmittelgeschäften. Für Weber ist die Regionalvermarktung, der regionale Kreislauf, ein Hauptanliegen: "Der Erlös für Äpfel und Säfte b leibt in der Region und wird hier wieder eingesetzt, nicht so wie bei Importen, wo die Kaufkraft verloren geht. Die Transportwege sind kurz und die Strukturen transparenter: Man weiß, wo .s herkommt!" Weitere Informationen Weber Fruchtsaftkelterei www.weber-saft.de
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