ARBÖ: 6 von 10 Billig-Reifen nicht empfehlenswert!

 ARBÖ/Wien/31.3.2016
ARBÖ: 6 von 10 Billig-Reifen nicht empfehlenswert!
Der aktuelle Sommerreifentest des ARBÖ brachte ein ernüchterndes Ergebnis:
Von zehn geprüften Pneus sind nur drei „empfehlenswert“.
Der ARBÖ testete im Rahmen des Sommerreifentests 2016 sogenannte „Billig-Reifen“. Das
heißt: der Satz Reifen in der Dimension 195/65 R15 kostete in Österreich zum Testzeitpunkt
unter 300 Euro. Doch was leisten kostengünstige Reifen auf der Straße und bieten diese die
gleiche Sicherheit wie Premium-Reifen? Die Antwort auf diese Frage fällt ernüchternd aus.
Der Praxistest fand im nordeutschen Testzentrum von ATP (Automotive Testing Papenburg)
statt. Aufgezogen wurden die Reifen auf einen VW Golf VII, mit dem die Sicherheit der Reifen
auf nassen wie auf trockenen Straßenverhältnissen geprüft wurde. Neben diesen Kriterien
wurden auch der Rollwiderstand und das Vorbeifahrgeräusch bewertet.
Während das Handling auf trockener Straße keine allzu großen Unterschiede ergab, teilt sich
sich das Feld der getesteten Reifen auf nasser Fahrbahn in zwei Lager.
Erschreckend war das Ergebnis vom GT Radial Champiro FE1, der auf nasser Fahrbahn
gerade einmal 18 Punkte erreichen konnte, in drei Disziplinen sogar mit 0 Punkten bewertet
wurde (siehe Tabelle). Der Bremsweg dieses Reifens beträgt bei einem Tempo von 100
km/h 61,7 Meter bis zum Stillstand, also um 15,4 Meter mehr als jener des Testsiegers
(Nexen N’blue HD Plus). Insgesamt erreicht der GT nur 86 von 170 möglichen Punkten. An
der 100-Punkte-Marke scheitert mit einer Gesamtanzahl von 98 auch der High Performer
Sport HS-3. „Beide Pneus verzögern auf nasser Fahrbahn extrem schlecht und können aus
technischer Sicht nicht empfohlen werden“, so ARBÖ-Technikchef Erich Groiss.
Mit einem „nicht empfehlenswert“ müssen sich auch der Barum Brillantis 2, der BF Goodrich
g-Grip, der Sava Intensa hp sowie der Viking City Tech II abfinden. Im Mittelfeld platzierte
sich mit 115 Punkten der Debica Presto, der es in den Disziplinen „Aquaplaning längs“ und
„Handling“ durchaus mit den Testsiegern aufnehmen kann.
Diese kommen aus dem Hause Pneumant, Hankook und Nexen, wobei vor allem die beiden
letztgenannten lobenswert erwähnt werden müssen: Beide spielen qualitativ schon fast in der
„Oberliga“ mit: der Nexen N’blue HD Plus verfehlte mit einer Gesamtzahl von 134 um nur
einen Punkt das Ranking „sehr empfehlenswert“.
Fazit: Dass sechs von zehn Pneus mit „nicht empfehlenswert“ bewertet werden, ist ein
ernüchterndes Ergebnis. Grundsätzlich gilt: Bei Reifen sollte nicht gespart werden. Während
man bei Premium-Produkten getrost zu jedem Reifen greifen kann – die Unterschiede sind
hier äußerst gering – muss man bei günstigen Produkten schon genauer hinsehen, damit es
keine bösen Überraschungen gibt.
Rückfragehinweis
ARBÖ Presseabteilung
Sebastian Obrecht
Tel.: +43 1 891 21 Dw. 257
Mobil: +43 664 60 123 244
Email: [email protected]
ARBÖ, Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs Landeszentrum Kärnten
Adresse 9020 Klagenfurt, Rosentaler Straße 194 Telefon +43 463 234 48 Fax +43 463 234 48-13
E-Mail [email protected] Internet www.arboe-kaernten.at DVR 0047171 ZVR-Zahl 611523907 UID ATU36821702
Volksbank Kärnten Süd Kto. 37104310000, BLZ 46900, BIC: VORFAT21XXX, IBAN: AT544690037104310000
ARBÖ-Sommerreifentest 2016
So haben wir getestet!
Teststrecke:
ATP Papenburg
Testfahrzeug:
VW Golf VII.
Bremswegmessung bei Nässe:
Verzögerung aus Fensterbremsung zwischen 100 und
1 km/h, hochgerechnet auf Meter bis zum Stillstand.
Bremsweg bei Trockenheit:
Verzögerung aus Fensterbremsung zwischen 100 und
1 km/h, hochgerechnet auf Meter bis zum Stillstand.
Aquaplaning längs:
7 mm Wassertiefe, Wert bei mehr als 15 Prozent
Schlupf.
Aquaplaning quer:
6 mm Wassertiefe, Wert des Integrals aus erreichter
Querbeschleunigung zwischen 50 km/h und Vmax -60%.
Kreisbahn:
Durchschnittliche Rundenzeit auf bewässerter Kreisbahn
mit 40 m Durchmesser.
Nasshandlingkurs:
Streckenlänge 1100 m, objektive Bewertung der Fahrzeit
und subjektive Bewertung des Fahrverhaltens.
Trockenhandling:
Streckenlänge 2600 m, objektive Bewertung der Fahrzeit
und subjektive Bewertung des Fahrverhaltens.
Außengeräusch:
Vorbeirollgeräusch bei 80 km/h in db(A) (2001/43/EC).
Rollwiderstand:
Maschinenversuch bei 5886 N Last, Luftdruck 2,1 bar.
Der ARBÖ weist darauf hin, dass der Testpartner ACE im Gegensatz zum ARBÖ den
Durchschnittspreis des jeweiligen Reifens als Bewertungskriterium einbe
zogen hat. Daher
kommt es zu unterschiedlichen Gesamtergebnissen. Für den ARBÖ stellt der Preis aber kein
Qualitätskriterium dar, weshalb der ARBÖ bei der Testauswertung auf dieses
Bewertungskriterium verzichtet und rein die Fahr- und Bremseigenschaften untersucht.
Rückfragehinweis
ARBÖ Presseabteilung
Sebastian Obrecht
Tel.: +43 1 891 21 Dw. 257
Mobil: +43 664 60 123 244
Email: [email protected]
ARBÖ, Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs Landeszentrum Kärnten
Adresse 9020 Klagenfurt, Rosentaler Straße 194 Telefon +43 463 234 48 Fax +43 463 234 48-13
E-Mail [email protected] Internet www.arboe-kaernten.at DVR 0047171 ZVR-Zahl 611523907 UID ATU36821702
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