0pt0,5 Computergestützte weiche Materie und Biophysik

Computergestützte weiche Materie und Biophysik
Arbeitsgruppe Prof. Dr. Marcus Müller
Institut für Theoretische Physik, Georg-August Universität Göttingen
Weiche Materie
Das sind Wir
Unser Forschungsgebiet ist die Physik weicher Materie, welche die Grundlage für die
Entwicklung einer Vielzahl technischer Anwendungen wie selbst-heilenden und
selbst-reinigenden Materialien oder der Herstellung von Nanostrukturen für Solar- und
Brennstoffzellen sowie Katalysatoren sind. Weiche Materie umfasst ein breites Spektrum
von Systemen, und reicht von Materialphysik wie Polymer-Lösungen und deren Interaktion
mit Oberflächen bis hin zu Biophysik wie Lipidmembranen und deren Beinflussung durch
Proteine.
Kennzeichen weicher Materie
I Schwache Wechselwirkungen – Energieskala kB T
I Selbst-Organisation von deutlich größeren geordneten Strukturen als die zu
Grunde liegende Moleküle
I Complex Fluids – Geringe Nahordnung (Flüssigkeit),
hohe Fernordnung (Festkörper).
Beispiele für hierarchische Materialien
Interessierst du dich . . .
. . . für Computersimulationen und für
Zusammenhänge in komplexen Systemen?
Hast Du Lust . . .
. . . in einer dynamischen und international
ausgerichteten Arbeitsgruppe zu forschen?
Du bist bei uns herzlich Willkommen!
High-Performance Computing
(a) Skalen in Polymersystemen
(b) Lipid-Membrane
Modellierung von Selbst-Organisation von Block-Copolymeren (DSA)
Theoretische Modelle und
Computersimulation sind in diesem Gebiet
unumgänglich. Mit modernsten
parallelen Hochleistungsrechnen,
sowie neuen Modellen und
innovativen Methoden können
Eigenschaften weicher Materie erforscht
werden.
Fragen:
I Hast du Interesse an
wissenschaftlichem Rechnen auf
Supercomputern?
I Wie kann weiche Materie effizient
simuliert werden?
I Wie können GPUs optimal genutzt
werden?
Simulationen von mesoporösen, dünnen Filmen
Abbildung: Prototyp für einen Defekt in einem lammellaren Muster und dessen Fluktuation-Mode, welche zum
Verschwinden des Defektes führt (Mean-Field Modell).
Chemisch behandelte Oberflächen sowie
einschränkende Geometrien gehören zu den
Strategien langreichweitig geordnete
Strukturen mit Hilfe von
selbstorganisierenden Block-Copolymeren
zu erreichen (engl. Directed Self Assembly
DSA). Atomistische, vergröberte und
Mean-Field Ansätze können verwendet
werden um den Herausforderungen der
DSA in-silico“ auf verschiedenen Längen”
und Größenskalen zu begegnen.
Strukturbildung, Wechselwirkungen von
und Vernichtung von Defekten und
Kapillarwellen in lamellaren Systemen sind
Beispiele für Systeme, die mit Mean-Field
Modellen untersucht werden. Weitere
Vorteile diese Ansatzes ist das gute
Verhältnis aus Rechenaufwand und
Detailgrad der Beschreibung, sowie die
einfache Berechnung von Freien Energien.
Vorhergehende Ergebnisse aus unserem Projekt
zeigen, dass die Kinetik von Teilchen in
Polymerschmelzen stark die endgültige Strukturen
in dünnen, mesoporösen Filmen beeinflusst. Die
Diffusion von Teilchen in Polymerschmelzen hängt
von deren Größe ab – je kleiner das Teilchen, desto
schneller bewegen sie sich. Die Frage, die sich stellt
ist: Wie beeinflusst die Variation der Teilchen
Größen die Kinetik in Polymerschmelzen und damit
die endgültige Struktur, wie beispielsweise die
Verteilung der Porengröße? Das Ziel dieser
Bachelorarbeit ist es diese Fragen zu beantworten
und damit Hilfestellung für das Entwerfen von
Filtern zu stellen.
Computermodellierung organischer Monolagen an Metalloberflächen
Simulation der Anordnung von Diblock-Copolymer Zylindern durch Scherfluss
I Diblock-Copolymere bilden verschiedenste Morphologien aus
I Hier: A-Block Zylinder in einer B-Block Matrix
Abbildung: Au;S; CH2; CF2 und CF3 bei n = 3, ..., 10; CF2 und CF3 bei n = 11 und 12
Selbstassemblierte Monolagen (SAM) aus
organischen Molekülen ermöglichen eine
feine Kontrolle über die Eigenschaften der
Metalloberflächen auf der Nanoskala und
finden zahlreiche Anwendungen in
mehreren Gebieten der
Materialwissenschaft, wie z.B. in
organischer Elektronik, Bio-Sensorik,
Benetzung und Herstellung der
Schutzbeschichtungen. Durch die
Änderung des Verhältnisses der Polymere
mit unterschiedlichen Kettenlängen
beispielsweise (SC2H4Cn F2n+1 mit n = 10
und 12) kann man die Qualität und
Benetzbarkeit der SAM anpassen.
Arbeitsgruppe Prof. Dr. Marcus Müller
I Spontane Zylinderbildung führt zu Defekten
I Untersuchung der Defekt-Auslöschung durch Scherfluss
I Werkzeug: Nicht-Gleichgewichts-Simulationen mit GPUs
→ Weiterentwicklung der Software C++/CUDA
I Integration in das Projekt: Anordnung von Lamellen im Scherfluss
[email protected]
http://www.theorie.physik.uni-goettingen.de/
forschung/mm/
Institut für Theoretische Physik