Wahnsinnstunnel oder Tunnelwahnsinn? - OH

oh-telegramm.de
01/2015
7. Juli 2015 · oh-telegramm - Vierteljährliche Abrechnung mit der Kommunalpolitik
Wahnsinnstunnel
oder Tunnelwahnsinn?
INHALT
Lässt sich das Jahrhundertdesaster noch gegen CDU, SPD und Grüne stoppen?
Guten Morgen Ostholstein
Eigentlich gibt es doch schon
genug bedrucktes Papier, das in
der blauen Tonne landet. Wozu
also noch das oh-telegramm.de? Seite 2
Wo steht der Kreis Ostholstein?
Glaubt man der regionalen Presse: alles bestens! Steigende Übernachtungszahlen, gut gelaunte
Urlauber, zufriedene Bürger.
Die Zahlen sprechen eine andere
Sprache. Seite 2
Was macht eigentlich…???
Unter dieser Rubrik stellen wir
in jeder Ausgabe eine Person
des öffentlichen Lebens in Ostholstein vor. Was liegt näher, als
mit dem Kreispräsidenten Ulrich
Rüder (CDU) zu beginnen?
Seite 3
(Foto: FEMERN A/S)
VON THEO IHSSEN
Die SPD in Kiel will ihn. Die CDU
sowieso. Die Grünen in Kiel wollen ihn nicht, wählen aber den bekennenden Tunnel-Fan Reinhard
Sager (CDU) für die kommenden
acht Jahre zum Landrat des Kreises
Ostholstein. Was denn nun?
Die Idee ist nicht ganz neu: schon
im Jahr 1999 begannen die Diskussionen, ob an Stelle der Fährverbindung zwischen der Ostholsteiner Sonneninsel Fehmarn und
dem dänischen Lolland ein festes
Bauwerk den bisherigen Fährverkehr der Scandlines ersetzen sollte.
Der Hintergrundgedanke lag klar
auf der Hand: nicht nur eine Verkürzung der Fahrzeit stand auf der
Haben-Seite, sondern vor allem
versprechen sich die Befürworter
eine engere Anbindung der skandinavischen Wirtschafträume an die
Metropolregion Hamburg.
Andererseits war allen klar, dass ein
Bauwerk diese Dimension, immerhin sind 18 Km Ostsee zu überwinden, nicht für Kleingeld zu haben
sein würde. Mit anderen Worten:
das Projekt sollte sich durch eine
Maut finanzieren.
Die dänische (staatliche) Betreibergesellschaft Femern A/S hat
sich im Jahr 2011 auf eine Tunnellösung festgelegt: ein Tunnel aus
vorgefertigten Betonelement soll in
den Fehmarnbelt abgesenkt werden und so Fehrmarn mit Lolland
verbinden. Eine Fertigstellung war
zunächst für das Jahr 2021 geplant.
Die Kosten – nur für den Tunnel,
ohne Anbindung des Hinterlandes – sollten 5,5 Milliarden Euro
betragen. Zwischenzeitlich wurde
die Kostenschätzung auf 9 Milliarden Euro erhöht. Dennoch hat das
Dänische Parlament am 28.04.2015
das Projekt genehmigt. Ursprünglich, unter Annahme der Baukosten
von 5,5 Milliarden Euro, sollte sich
das Projekt nach 39 Jahren amortisiert haben. Nachdem nun Kosten
von 9 Milliarden Euro zu Buche
schlagen, wird ein Amortisationszeitraum vorsorglich nicht mehr
genannt. Die Verkehrsprognosen
sind vage und wenig plausibel:
wird angesichts zu Neige gehender
Rohölreserven und der Notwendigkeit von CO2-Einsparungen in den
nächsten Jahrzehnten überhaupt
noch konventioneller LKW- und
Individualverkehr vertretbar sein?
Nimmt man in Kauf, die funktionierende und bewährte Struktur der
Fähren zu zerschlagen? Wer zahlt
die Zeche, wenn die Finanzierung
an mangelnder Auslastung des Tunnels scheitern? Und last not least:
welche Folgen sind für die Bauphase und die Zeit danach für die
Menschen im Kreis Ostholstein zu
erwarten? Ein ausführlicher Bericht
folgt auf Seite 4 und 5.
Warum bei uns Kinder auf
der Autobahn geboren werden
Seit der Schließung der Oldenburger
Geburtenstation häufen sich „Problemgeburten“
im
Kreisnorden.
Hier die Hintergründe: Seite 6
Wie sicher sind
Ostholsteins Straßen?
Die wesentlichen Fakten aus
dem Verkehrssicherheitsbericht. Seite 6
Kupfer im Trinkwasser
Was man wissen sollte. Seite 7
Der Gelbe Sack
Ein ständiges Ärgernis. Meist
reißt der Gelbe Sack schon bevor
man ihn überhaupt von der Rolle
hat. Wie reagiert der ZVO?
Seite 7
oh-telegramm.de schräg
In einer kommunalen Zeitung mit kritischem Anspruch
darf die Satire nicht fehlen.
Dafür steht unsere Seite 9.
oh-telegramm.de
Seite 2
Guten Morgen Ostholstein!
Wo steht der
Kreis Ostholstein?
VON MARTIN KIENITZ
Liebe Ostholsteiner, liebe Gäste!
Hier ist was los im Kreis: Babys
werden im Rettungswagen geboren, weil der Kreis tatenlos zusieht,
wie die SANA-Gruppe als privater
Klinikbetreiber die Geburtenstation
in Oldenburg schließt. Beim ZVO,
dem Zweckverband Ostholstein,
verschwindet tonnenweise Edelstahl,
und keiner will was gemerkt haben.
Unter dem ausgeschiedenen Verbandsvorsteher Heiko Suhren werden
mal eben 750.000 Euro für ein Invest
in ortsfremde Energieunternehmen
verzockt. Keiner muckt auf, obwohl
der ZVO gerade die nächste Runde
von Gebührenerhöhungen einläutet.
Die große Mehrheit der Küstenbewohner will keine feste Fehmarnbeltquerung: ein Konzept, dass auf
Energie- und Verkehrskonzepten des
letzten Jahrhunderts beruht und hier
in den Urlaubsregionen, unserer wirtschaftlichen Lebensader, für Lärm,
Luftverschmutzung und nebenbei
für eine gigantische Entwertung von
Privateigentum sorgt, erscheint den
Bürgern überflüssig.
Über diese und viele andere Dinge, die sich gegen die Menschen im
Kreis richten, berichtet die Lokale
Presse entweder nicht, oder jedenfalls
nicht kritisch. Stattdessen geht sie
mit den Provinzfürsten der Kommunalpolitik ins Bett.
Vorläufiger Höhepunkt in diesem
Skandal war die „Berichterstattung“
von Susanne Peyronnet in den Lübecker Nachrichten zur Wahl des
Landrates im März 2015: während
für den CDU-Kandidaten Reinhard
Sager mehrere Sympathie-Artikel
erschienen, vom Adventskalendertürchen bis zur offenen Lobhudelei
über seine vermeintlichen Erfolge der
Vergangenheit, wurden die kritische
Stimmen abgewatscht. Anschließend
feierte die LN ihre gelungen Einflussnahme auf das Wahlgeschehen
noch mit einem Kommentar „Der
richtige Mann am richtigen Ort“.
Das ist nicht nur öde, es verstößt
auch gegen die Pflicht der Presse zur
vollständigen und wahrheitsgemäßen
Berichterstattung. Aus diesem Grund
haben sich die Initiatoren des oh-telegrammes zusammengefunden, um
ein Gegengewicht zu schaffen: ein
regelmäßig erscheinendes Druckwerk, dass die Kommunalpolitik aus
Bürgersicht aufs Korn nimmt. Bitte
weitersagen!
01/2015
VON OLAF NEUMANN
Diese Frage beantwortet man am
besten mit Zahlen. Dazu gibt es
vom CDU- und Arbeitgebernahen INSM (Initiative neue soziale Marktwirtschaft) und von dem
unabhängigen Institut „Prognos“
Erhebungen. Die Institute erstellen
nach festgelegten Kriterien Rankings unter den etwas über 400
Landkreisen.
Derzeit liegt Ostholstein im Gesamtranking auf Platz 300, etwa
gleichauf mit den Regionen im
Oderbruch. Seit 2007 ist der Kreis
um 42 Plätze abgestiegen.
Beim
Durchschnittseinkommen
lagen wir 2007 mit Platz 349 an
letzter Stelle in Schleswig-Holstein,
jetzt sind wir auf 379. Im Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner
sind wir von 298 auf 356 abgesackt.
Bei der Arbeitsplatzversorgung
stagnieren wir seit 2007 um den
Platz 300 herum. Bei der Zahl der
ALG-II-Empfänger stagnieren wir
bei Platz 236. Bei der Produktivität
sind wir von 335 auf 344 abgestiegen. Bei der Zahl hochqualifizierter
Arbeitskräfte sind wir bei Platz 389
angekommen, wohlbemerkt: bei
rund 400 Kreisen. Bei der Kita-Betreuungsquote liegen wir mit 397
auf einem der letzten fünf Plätze.
Dazu passend: Demografieranking
Platz 373. Das könnte man beliebig
so fortsetzen. Es gibt für den Kreis
nur eine Richtung: abwärts.
Das sind allarmierende Zahlen.
Leider sind in der Kommunalpolitik keine Ansätze erkennbar,
gegenzusteuern. Es gibt lediglich
Mangelverwaltung, kaum neue Ideen und vor allem bei CDU, SPD
und Grünen ein „weiter so!“. Politik sollte gestalten, nicht Sterbehilfe
leisten.
(Foto: Kreis-OH)
Der richtige Mann am richtigen Platz?
Am 24. März 2015 wählte der
Kreistag Ostholstein Reinhard
Sager (CDU) für weitere acht Jahre zum Landrat.
Mit dem Kommentar „Der richtige
Mann am richtigen Platz“ verteilten die „unabhängigen“ Lübecker
Nachrichten am 25. März 2015
schon mal reichlich Vorschusslorbeeren.
Von 59 Abgeordneten erhielt Sager
40 Ja-Stimmen. 18 Stimmen entfielen auf den parteilosen Gegenkandidaten Volkmar Bauer. Eine Stimme war ungültig.
Eine komfortable Mehrheit sollte
man meinen. Berücksichtigt man
aber, dass 19 Abgeordnete die Zustimmung verweigerten, so ist Sager, der als Verwaltungschef zur
Neutralität verpflichtet wäre, wohl
doch nicht so ganz jedermann Lieb-
VON MARTIN KIENITZ
ling, eher ein zweidrittel-Landrat.
Das hat auch gute Gründe: in Sagers Amtszeit fiel die Privatisierung
der ZVO-Müllsparte, die für die
höchsten Müllgebühren weit und
breit sorgten, während die Hamburger Investoren mittlerweile rund
10 Mio. € Gewinne mit nach Hause
nahmen.
Auch die Privatisierung der Ostholstein-Kliniken an die SANA-Gruppe kann man getrost als
Pleite bezeichnen: obwohl Sager im
Aufsichtsrat der SANA-Klink sitzt,
hat er tatenlos bei der Schließung
der Geburtenstation in Oldenburg
zugeschaut, ja sogar den Kreistag
noch falsch über die Tatsachen informiert (Näheres auf Seite 7).
Der hohe Krankenstand in der
Kreisverwaltung spricht auch nicht
eben dafür, dass Sager seine Mitarbeiter optimal motiviert.
Sager übt über 20 Nebentätigkeiten
aus. Schließlich hat er auch mit seiner gescheiterten Bewerbung beim
Sparkassen- und Girosverband gezeigt, dass Ostholstein seine Herzenssache nicht so ganz ist.
Auf die Frage des Bürgers, ob er
denn für die ganzen acht Jahre
Landrat bleiben wolle, wich er aus:
„Die Frage stellt sich nicht“. Sager
ist bekennender Befürworter des
Tunnelprojektes. Fragt sich also,
ob Sager wirklich die Interessen
der Ostholsteiner vertritt, oder in
Wahrheit die Interessen der Wirtschaft und der Berliner Verkehrspolitik durchsetzt, und zwar gegen die
Bürger des Kreises.
Mit dem unabhängigen Gegenkandidaten Volkmar Bauer hätte eine
echte Alternative zu Sager bestanden. Bauer zeigte sich erfrischend
ideenreich, brachte viele Impulse
mit. Gegen die Stimmen von CDU
und Grünen war der aber chancenlos. Fazit: Sager wird die acht
Jahre bis zu seiner Pensionierung
abwettern. Für den Kreis ist wohl
eher Stillstand (= Rückschritt) zu
erwarten.
oh-telegramm.de
01/2015
Seite 3
Unter dieser Rubrik stellen wir in
- jeder Ausgabe eine Person des öf7 fentlichen Lebens in Ostholstein
vor. Was liegt näher, als mit dem
Kreispräsidenten zu beginnen?
g
Am 20. Juni 2013 wurde Ulrich
Rüder zum Kreispräsidenten ge. wählt. Dem Kreistag gehört Ulrich
- Rüder seit 2003 als CDU-Frakti, onsmitglied an.
Ulrich Rüder war nach der Aus- bildung in der gehobenen Beamtenlaufbahn in der Gemeinde Henstedt-Ulzburg und in der
e Gemeinde Schönberg tätig. Seit
Februar 1990 bis 31. Januar 2002
war er Bürgermeister der Gemeinde Scharbeutz. Vom 1. Februar
2002 bis zum 31.12.2014 war er
als selbstständiger Unternehmens- und Kommunalberater tätig
(Quelle: Kreistagspublikation un-
ter www.kreis-oh.de) Bundesweite
Aufmerksamkeit richtete sich auf
Rüder für einen eigenen Eintrag
im „Schwarzbuch“ des Bundes der
Steuerzahler für die Errichtung des
sogenannten „Soda-Turmes“ (er
steht nur so da). Für den vollkommen funktions- und nutzlosen Bau
zahlte die Gemeinde Scharbeutz
rund 250.000 €.
Was Rüder auch nicht so gerne in
seinen Lebenslauf schreibt: nach
seinem Ausscheiden aus dem Amt
des Bürgermeisters in Scharbeutz
wurde er als sogenannter selbstständiger Kommunal- und Unternehmensberater ausgerechnet für
eben jene Fima Alpen (Neustadt/
OH) tätig, an die er eben noch als
Bürgermeister Millionenaufträge
für Tief- und Straßenbau vergeben
hatte.
Wie es der Zufall wollte, erhielt die
Firma Alpen zusammen mit den
Müllriesen Nehlsen und Dörner
auch noch im Jahr 2004 den Zuschlag für die Privatisierung der
ZVO Müllsparte. Gewinn bis heute: rund 18 Mio€. Zahler: die Müllbürger in Ostholstein. Als Hinweise auftauchten, dass Rüder als
Kommunal- und Unternehmensberater auch in touristische Projekte in Heiligenhafen verwickelt
sein könnte, Projekte, in denen es
auf Entscheidungen des Kreisverwaltung ankommt, lehnte die
Kommunalaufsicht in Kiel ein Einschreiten ab, ebenso wie nennenswerte Ermittlungen. Inzwischen
soll er seine Tätigkeit eingestellt
haben. Das Verständnis Rüders von
seiner neutralen Amtsführung als
Kreispräsident: der SPD-Kreistagsabgeordnet Burghard Klinke darf
sich in einem Kreistagsbeitrag ge-
(Foto: Kreis-OH)
Was macht eigentlich…???
ULRICH RÜDER
gen unangemessene Berichterstattung der lokalen Presse wehren,
der FWG-Abgeordnete Martin
Kienitz nicht. Unser Fazit: es hätte
für das Amt des Kreispräsidenten
sicher bessere Kandidaten gegeben.
Warum es sich lohnt,
die Lübecker Nachrichten nicht zu lesen
Es weckt Misstrauen, wenn ein
Druckwerk es nötig hat, sich selbst
als „unabhängig und überparteilich“
zu belobhudeln. So finden wir diese Attribute auf den Erzeugnissen
der Springer-Presse, allen voran
die BILD.
Wer sich ein bisschen näher mit
dem Medienhaus Springer beschäftigt hat weiß, dass BILD
eben nicht unabhängig und überparteilich berichtet, sondern mit
größter Freude in der schmutzigen
Wäsche anderer Menschen wühlt,
bis hin zu dem den dramatischen
Ereignissen um den Freitod von
Raimund Harmstorf, der letztlich
von BILD in den Freitod gehetzt
wurde.
Auch die Lübecker Nachrichten,
der Madsack Medien-Gruppe in
Hannover zugehörig, bezeichnen
sich als unabhängig und überparteilich. Aber was ist dran?
Nehmen wir mal als Beispiel
das Wahlgeschehen um den
EIN KOMMENTAR VON THEO IHSSEN
CDU-Landrat Reinhard Sager:
Sager hat die Sympathien der
LN-Redaktion, allen voran ihrer
„Chefreporterin“ Susanne Peyronnet.
So wurden von Frau Peyronnet im
Vorfeld von Sagers Wiederwahl im
März 2015 diverse Sympathie-Artikel für den CDU-Mann gestreut.
Sager als FC-Bayern-Fan, Sager
als Adventskalendertürchen, Sager
will die Früchte seiner Arbeit ernten usw. usw..
Nach Berichten über Sagers Verhalten, z. B. bei der Frage zum hohen Krankenstand in seiner Kreisverwaltung, seiner Untätigkeit bei
der Schließung der Geburtenstation in Oldenburg, der Schließung
des Hubschrauberlandeplatzes für
Notfallpatienten, bei den ausufernden Müllgebühren des ZVO usw.
usw. sucht man in den Lübecker
Nachrichten vergeblich.
Gekrönt hat „Chefreporterin“ Susanne Peyronnet ihre manipulative
Berichterstattung am Tage nach
Sagers Wiederwahl mit einem
Kommentar „Der richtige Mann
am richtigen Platz“.
Welch ein absurdes Spektakel,
so für einen CDU-Mann in die
Bresche zu springen, einen CDUMann, dem immerhin ein Drittel
der Kreistagsabgeordneten nicht
ihr Vertrauen ausgesprochen haben. Ähnliche Erfahrungen konnte
man bei den unangenehmen Fragen nach Autobahngeburten, nach
Edelstahldiebstählen beim ZVO
oder bei der Frage von Leiharbeitern in der hiesigen Müllwirtschaft
erleben: ex-ZVO-Direktor Suhren
konnte die Öffentlichkeit mittels
Lübecker Nachrichten belügen was
das Zeug hielt. Auf die Reklamationen durch Bürgerinitiativen reagierten die Lübecker Nachrichten
nicht, ließen die Lügen stehen.
Abgesehen davon, dass den Lübecker Nachrichten nicht zu entnehmen ist, ob es überhaupt einer Qualifikation bedarf, um dort
„Chefreporter“ zu werden, kann
man jedenfalls resümieren, dass
dort nicht immer unabhängige und
überparteiliche Berichterstattung
stattfindet, leider nicht einmal eine
ehrliche. Ich habe mein Abo gekündigt. Vielleicht hilft’s
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oh-telegramm.de
Seite 4
01/2015
Wahnsinnstunnel oder Tunnelwahnsinn?
Lässt sich das Jahrhundertdesaster noch gegen CDU, SPD und Grüne stoppen?
Wer hat in diesem Land (und in
diesem Europa) eigentlich das Sagen? Dunkel erinnert man sich, das
Volk sei der Souverän. Was also
bringt dem Souverän der Tunnel
einschließlich Hinterlandanbindung?
Derzeit durchqueren rund 6.000
Fahrzeuge Ostholstein von und in
Richtung Dänemark. Die Scandlines-Fähren zeigen seit Jahrzehnten, dass sie diesen Verkehrsstrom
gut beherrschen. Lediglich in den
Ferienzeiten kommt es zu Spitzen,
die gleichbedeutend mit Wartezeiten vor den Fährbahnhöfen sind.
Befragt man die Fahrgäste auf den
Fähren, herrscht Zufriedenheit.
Insbesondere die Trucker nutzen
die Überfahrt gerne für die vorgeschriebenen Pausen. Für Familien
ist die Überfahrt eine willkommene Abwechslung.
Die Scandlines halten moderne
Doppelend-Fähren vor, lange vorbei die Zeiten, als die „Carl Carstens“ mühsam vor dem Einlaufen
wenden musste, mit entsprechenden Zeitverlusten. Auch das gastronomische Angebot auf den Fähren kann sich inzwischen sehen
lassen. Das war nicht immer so.
Güterzüge nach Skandinavien
nehmen die gut ausgebaute Route
FORTSETZUNG VON SEITE 1
über den großen Belt. Eigentlich
ist die Lage so, dass alle gut damit
leben können.
Sicher, mit dieser Einstellung wäre
vermutlich bis heute nicht einmal
das Rad erfunden worden, aber
ist der Tunnel wirklich ein Fortschritt für die Menschen im Land,
vor allem ein Fortschritt, der uns
EU-Bürger vermutlich weit mehr
als 10 Milliarden Euro wert sein
soll?
Die Tunnelgesellschaft hat nicht
nur eine Rechnung aufgemacht,
sondern mehrere. Zunächst hieß
es, das Projekt sei für rund 5,5
Milliarden Euro zu haben. Derzeit
rechnet man mit 7,4 Milliarden
Euro. Hinzukommen die Kosten
für die Hinterlandanbindung auf
deutscher Seite mit 2,2 Milliarden
Euro.
Man muss nicht nur nach der Elbphilharmonie oder dem Berliner
Flughafen schielen, um zu wissen,
wie derartige Projekte von ambitionierten Politikern schöngerechnet
werden: erst sind die Kosten überschaubar, hat man aber erst mal begonnen, laufen sie aus dem Ruder.
Das spielt dann keine Rolle mehr,
weil nach der bekannten Salami-Taktik dann Scheibchen für
Scheibchen, in diesem Fall Milli-
ardenscheibchen, von der öffentlich-rechtlich finanzierten Wust
geschnitten werden. Man weiß: hat
man erstmal die ersten Milliarden
vergraben, wird fertiggebaut, koste
es dann, was es wolle.
Dabei kalkuliert die Betreibergesellschaft Femern A/S ihr Projekt
auf 39 Jahre. Danach habe sich das
Projekt amortisiert. Es ist spannend, sich diese Prognose einmal
näher anzusehen: Femern A/S geht
zunächst davon aus, dass Scandlines den Fährbetrieb einstellen
wird. Scandlines denkt allerdings
nicht daran, vielmehr hat die Geschäftsleitung von Scandlines
mehr als einmal deutlich gemacht,
dass sie den Fährbetrieb aufrechterhalten wird, unter Umständen
sogar unter Inkaufnahme von
Preissenkungen. Damit ist die erste
Stütze der Kalkulation schon mal
auf Sand gebaut, was man hier fast
wörtlich nehmen kann.
Weiter geht Femern A/S davon
aus, dass sich die Zahl der Fahrzeuge von heute täglich rund 6.000
schon im Jahr der geplanten Tunneleröffnung 2022 auf rund 9.500
erhöhen wird. Hinzukommen sollen 93 Züge, darunter 61 Güterzüge. Für das Jahr 2047 prognostiziert
Femern A/S täglich rund 15.000
PKW; Busse und LKW sowie weit
über 114 Züge.
Plausibel sind die Zahlen nicht.
Woher soll das Verkehrsaufkommen, ob nun wünschenswert oder
nicht, kommen? Letztlich kann
niemand hellsehen, weder die
Tunnelbefürworter, noch deren
Gegner. Aber einige Fakten sprechen doch klar gegen die Verkehrsprogosen: wir leben bekanntermaßen auf einer Welt mit endlichen
Erdölreserven. Die Preise des Erdöls werden kaum sinken in den
nächsten Jahrzehnten. Dies wiederum dürfte sich stark auf die Mobilität auswirken, jedenfalls auf die
Mobilität, wie wir sie heute kennen.
Es ist damit mehr als ungewiss, ob
in den kommenden Jahrzehnten
nicht insgesamt der Individal- und
Lastverkehr abnehmen wird.
Nebenbei bemerkt: kaum jemand
bezweifelt heute noch ernsthaft
den Zusammenhang zwischen
CO²-Ausstoß und Erderwärmung,
ebenso wenig wie die dringende
Notwendigkeit, den CO²-Ausstoß
zu verringern. Warum also ein Projekt, das für die kommenden 39
Jahre auf steigenden CO²-Ausstoß
setzt? Damit bleibt festzuhalten,
dass die kalkulatorischen Grundlagen für das Projekt mehr als dünn
sind. Wirtschaftlich ist das Projekt nicht zu rechtfertigen, zu viele
Unbekannte. Gingen Sie oder ich
damit zu einer Bank, gäbe es Kopfschütteln. Eine Finanzierung mit
Staatsgarantien, also mit Steuergeldern der kommenden Generationen, ist unverantwortlich. Gerade
erfahren wir aus Brüssel, dass die
EU-Zuschüsse weit geringer ausfallen, das erste Finanzierungsloch
von 500 Millionen Euro ist da, bevor auch nur der erste Stein gesetzt
ist. Kommen wir zu den unübersehbaren Folgen des Projektes für
die Menschen im Kreis Ostholstein: der Ausbau der A1 gehört da
noch zu den geringeren Übeln. Mit
Autobahnbaustellen kann man sich
arrangieren.
Dennoch wird aber alleine der Ausbau der A1 zu einem erheblichen
Mehr an Schwerlastverkehr, also zu
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Lärm, höherer Verkehrsdichte und
Luftverschmutzung führen, dies in
einer Region, deren Lebensader
der Tourismus ist. Bis heute gibt
es auch keine verbindliche Aussage
der Bahn zum notwendigen Ausbau der Bahntrasse. Die anvisierten
114 Zugdurchfahrten lassen sich
auf der Bestandstrasse der sogenannten Bäderbahn nicht abwickeln. Sollte die Bahn dies als Zwischenlösung dennoch durchsetzen,
wäre dies eine Katastrophe für die
Tourismuswirtschaft: wer macht
Urlaub in Orten, durch die nachts
Güterzüge rattern?
Die Zeichen stehen derzeit auf
„Neubau neben der Autobahn“.
Betrachtet man sich den Verlauf
der A1, z. B. in Scharbeutz, macht
es diese Trasse auch nicht besser:
dicht an den westlichen Wohngebieten vorbei würde die Bahntrasse
führen. Bei den hier vorherrschenden westlichen Winden hieße das:
Güterzuglärm bis an die Strände.
Da die Grundstücke entlang der
Trasse, darunter gerade erst erschlossene oder in Erschließung
befindliche, erhebliche Beeinträchtigungen hinzunehmen hätten,
wären sie auch entwertet. Wer soll
so ein Grundstück noch kaufen?
Die ruinöse Entwertung von Privateigentum wäre der Preis für die
Hinterlandanbindung. Fazit: die
Seite 5
Kalkulation des Tunnelvorhabens
ist von so vielen Unwägbarkeiten
geprägt, dass das Projekt wirtschaftlich nicht zu rechtfertigen ist.
Es beruht auf Verkehrskonzepten
des letzten Jahrhunderts. Dagegen
stehen viele Einschränkungen für
die Menschen in der Region, erst
in der Bauphase bis ins Jahr 2028,
und danach durch hohes Verkehrsaufkommen.
Eine bestehende Struktur der
Scandlines müsste vernichtet
werden. Also: Finger weg von
diesem überflüssigen Prestigeprojekt. Weiterführende Informationen, auch zum Mitmachen: Mit Plakaten wie diesem wird gegen die
www.beltretter.de
geplante Belt-Querung protestiert.
Was bedeutet der Tunnelbau für die Umwelt?
Klar ist, dass die wirtschaftsfreundlichen Kräfte sich wenig darum
kümmern, was mit der Umwelt geschieht, solange die Kasse klingelt.
Und die Wirtschaft ist in diesem
Land so mächtig, dass ganze Ministerriegen vor ihr Einknicken, wie
gerade erst wieder Sigmar Gabriel
vor der Kohle-Lobby.
Dabei übersehen die Befürworter,
dass sie mit derartigen Großprojekten zwar kurzfristig relativ viel Geld
in ihre Kassen spülen, letztlich aber
doch den Ast absägen, auf dem wir
alle sitzen.
Das Projekt Tunnelbau fußt auf der
Annahme steigenden Verkehrsaufkommens und damit auf erhöhtem
CO²-Ausstoß. Das erscheint nicht
vernünftig, berücksichtigt man die
Tatsache, dass Verkehrskonzepte der Zukunft auf weitgehendem
Verzicht von fossilen Brennstoffen beruhen sollten. Es ergibt sich
zwangsläufig die Notwendigkeit,
Lieferketten wieder zu dezentralisieren. Brauchen wir in den Ostholsteiner Supermärkten eingeflogene
Fischfilets vom Viktoria-See? Müssen Nordseekrabben zum puhlen
5.000 Km nach Marokko und anschließend 5.000 Km wieder zurück
in die deutschen Supermärkte gefahren werden? Warum müssen die
Äpfel aus Neuseeland kommen, wo
wir doch eigene Anbauflächen in
Hülle und Fülle haben? Anders ausgedrückt: schreitet die Motorisie-
VON THEO IHSSEN
rung weiter so voran, insbesondere
in den Schwellenländern China und
Indien, haben wir zwar alle Autos.
Dann können wir noch einmal kurz
den Motor starten, danach ist das
Öl alle.
„Ein Planet wird geplündert“, so
schrieb es Prof. Herbert Gruhl
Anfang der 70er Jahre des letzten
Jahrhunderts in seinem weit vorausschauenden Buch – und flog dafür
aus der CDU.
Was jetzt am Fehmarn-Belt geplant
ist, ist - wider jede Vernunft – weiterer Raubbau an der Natur, und
dies ohne jede wirtschaftliche Notwendigkeit. (Ganz zu schweigen
davon, dass die derzeitige dänische
Regierung die Wiedereinführung
von Grenzkontrollen erwägt und
damit vermutlich den letzten messbaren Vorteil, die Zeitersparnis bei
der Beltquerung, zunichte zu machen droht). Die gesamte Bautätigkeit, bei der Millionen Tonnen
von Erdmaterial bewegt werden
müssen, führt bereits in der Bauphase zu unüberschaubaren zusätzlichen Belastungen in der Region
durch Straßenlärm und Abgase.
Die Verkehrsprognosen mal als realistisch unterstellt, würde sich der
CO²-Ausstoß in der Region vervierfachen. Prost Mahlzeit.
Es drängt sich dabei auch die Frage
auf, wie sich Baubetrieb und später
der zusätzliche Verkehr, insbesondere die durchratternden Güterzü-
ge, auf den Tourismus auswirken:
was nützen Milliardengewinne in
Hamburg und Kopenhagen, wenn
die durch den demografischen
Wandel ohnehin schon aussterbende Region Ostholstein endgültig ihrer Lebensgrundlage beraubt
wird? (Die Behauptung, man werde
neben Autobahn, Bahntrasse und
380 KV-Oberleitung eine blühende
Urlaubsregion von Lübeck bis Kopenhagen schaffen, ist absurd).
Der Tunnelbau selbst wird neben
den massiven Eingriffen in die Natur Fehmarns und Lollands auch
unter Wasser einiges verändern,
aber nicht zu Guten: nach dem
Stand der Untersuchungen soll sich
unter den oberen Schichten des
Meeresbodens Mergelschichten befinden. Es steht zu befürchten, dass
sich dieses Material beim Ausbaggern weiträumig verteilt und wie ein
alles abtötetender Teppich über die
gesamte Unterwasserregion legt.
Hierzu gibt es keine Untersuchungen, keine Veröffentlichungen. Das
gleiche gilt sinngemäß für den
dann unverzichtbaren Bau einer
neuen Verbindung über den Fehmarn-Sund. Eine Brücke wird in
dieser sensiblen Region für eine
erhebliche Lärmbelastung sorgen.
Ein Tunnel wird wegen der Notwendigkeit eines geringen Gefälles
für den Bahnverkehr Unmengen an
Landflächen verschlingen.
Diesen ganzen Unwägbarkeiten
stellen die Tunnelbefürworter eigentlich nur ein Argument gegenüber: wir wollen den Tunnel. Koste
es, was es wolle. Vielleicht sollten
die Ostholsteiner die Politik bei der
nächsten Wahl überraschen und
wieder in Scharen wählen gehen,
und zwar dann diejenigen, die das
Projekt verhindern wollen. Dabei
ist es gar nicht so leicht, da auf dem
Wahlzettel noch jemanden zu finden.
DIE NÄCHSTE AUSGABE
ERSCHEINT ANFANG OKTOBER
Schwerpunktthema wird der ZVO, der Zweckverband Ostholstein
sein. Millionengrab, Molloch oder moderner Dienstleister?
Außerdem stellen wir den Bürgermeister der Gemeinde Ratekau,
Thomas Keller, vor, und noch vieles anderes.
Schreiben Sie uns Ihre Meinung: [email protected] .
Alles, was irgendwie noch mit Nettiquette zu vereinbaren ist,
veröffentlichen wir auf unserer Internetseite.
oh-telegramm.de
Seite 6
Wie sicher sind
unsere Straßen?
VON OLAF NEUMANN
zurückgeht: von 123 im Jahr 2012
auf 86 im Jahr 2014. Unfälle unter
Drogeneinfluss (fünf ) spielen kaum
eine Rolle.
Besorgnis erregend sind die Steigerungen bei Verkehrsunfällen mit
Beteiligung des Güterverkehrs: von
106 in 2012 auf 148 in 2014, ebenso wie die seit 2010 kontinuierlich
steigenden Fällen mit Senioren als
Unfallverursachern (von 206 Fällen
in 2005 auf 285 Fälle im Jahr 2014).
Hauptunfallursachen sind nach wie
vor Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren, Vorfahrtsverletzungen einschließlich
Rotlichtverstöße, überhöhte Geschwindigkeit, Verstöße gegen das
Rechtsfahrgebot, dichtes Auffahren
und Alkohol am Steuer.
Direkt aus dem Rechtsstaat
VON THEO IHSSEN
Es war einmal ein Landgericht in
einem kleinen Bundesland. Das
Bundesland war SPD-geführt, deswegen war auch der Landgerichtspräsident ein strammer Genosse,
so wie es sich eben für eine unabhängige Justiz gehört.
Streng wachte der Präsident über
seine Heerschar von Richtern und
vorsitzenden Richtern.
Als ruchbar wurde, dass einer seiner
Richter, zufällig auch in der SPD
beheimatet, über Monate hinweg
Akten zu Hause auf der Fensterbank stapelte – statt diese im Namen des Volkes zu bearbeiten –
wurde der Präsident richtig böse.
Er verdonnerte den Richter zu einem sechsmonatigen Sonderurlaub,
bezahlt natürlich. Und er verdonnerte den armen Richter, in diesem
Ist die Autobahn der
richtige Platz, um das Licht
der Welt zu erblicken?
VON MARTIN KIENITZ
(Foto: fotolia.de/k_rahn)
(Foto: fotolia.de/pixelstore)
Die Frage ist gar nicht leicht zu beantworten. Nimmt man beispielsweise den Fahrradweg von Pönitz
nach Neustadt, zeigt sich, dass auch
schon ein Weg für sich genommen, beschädigt durch Wurzelwerk,
Schlaglöcher usw. zur ernsten Gefahr werden kann. Der „familienfreundliche Kreis“ macht es den
Familien mit Kindern nicht eben
leicht, auch mal auf das Auto zu
verzichten.
Damit die Lage messbar wird, erstellt die Polizeidirektion Lübeck
jährlich den Verkehrssicherheitsbericht. Jetzt liegt der für 2014 vor.
Im Jahr 2014 gab es 6.206 gemeldete Verkehrsunfälle im Kreisgebiet.
Seit 2012 sind die Fälle damit um
rund 400 jährlich gestiegen.
1.202 Menschen kamen zu Schaden, gegenüber 2012 eine Steigerung von rund 134 Opfern. Von
diesen Opfern starben zehn, drei
mehr als im Jahr 2012.
Gegenüber 2012 (1.257 Fälle) gab
es 2014 1.348 Fälle von Fahrerflucht. Erfreulich ist allein, dass
die Zahl der Verkehrsunfälle unter
Alkoholeinwirkung kontinuierlich
01/2015
Sonderurlaub, seine Fensterbank
abzuarbeiten. Das war wirklich bitter.
Als der arme Richter am Ende seines Sonderurlaubes tatsächlich zu
Hause wieder eine besenreine Fensterbank vorweisen konnte, zog der
Präsident die Konsequenzen: der
arme Richter wurde, natürlich mit
entsprechender Gehaltserhöhung,
zum Kammervorsitzenden befördert.
Er wurde Vorsitzender einer Berufungskammer für Zivilsachen. Warum? Weil ein Kammervorsitzender
für zivile Berufungssachen keine
Begründungen schreiben muss, die
Fensterbank also endgültig sauber
bleibt.
Und wenn er nicht gestorben wäre,
dann richtete er noch heute…
Am 01. August 2014 schloss die
SANA-Gruppe die Geburtenstation in Oldenburg. Basta!
Diese Tatsache hielt weder Landrat
Sager (CDU), noch Kreispräsident
Ulrich Rüder (CDU) davon ab, auf
dem Schleswig-Holstein Musikfestival mit dem seinerzeitigen Geschäftsführer der Klinik, Dr. Puke,
mit Sekt anzustoßen. Was gab es zu
feiern?
Doch der Reihe nach: Zum 01. Januar 2004 wurde aus der kreiseigenen Ostholstein-Kliniken GmbH
mit den Krankenhausstandorten
Burg. a. F., Eutin und Oldenburg
die private SANA-Klinken Ostholstein GmbH. Der Kaufpreis: nicht
der Rede wert.
In den notariellen Urkunden zur
Übertragung der Kliniken an die
SANA-Gruppe wurden eine Aufrechterhaltung der Klinikstandorte, eine bestmögliche medizinische
Versorgung und vor allem: das Verbot künftiger Leistungseinschränkungen vereinbart.
Dies schien dann 2014 bei der SANA-Gruppe „vergessen“ worden zu
sein, denn man entschloss sich, wegen zu geringer Geburtenzahlen die
Geburtenstation in Oldenburg zu
schließen. Trotz zahlreicher Proteste war am 01. August 2014 Schluss.
Gebärende aus dem Kreisnorden
müssen seither bis zu 80 Km zurücklegen, um eine Geburtsklinik
zu erreichen.
Während Sager, Rüder und Dr.
Puke Sekt tranken, häuften sich
Problemgeburten. Mindestens zwei
Kinder wurden am Fahrbahnrand
im Rettungswagen geboren. Ob es
mehr waren, lässt sich nicht sicher
feststellen: die Lübecker Nachrichten haben nach den unangenehmen
Berichten den bis dahin kritisch
nachfragenden Redakteur nach
Mölln versetzt.
Auf die Frage nach einer rechtlichen
Handhabe gegen die SANA-Gruppe (Sager sitzt im Aufsichtsrat
der SANA-Kliniken Ostholstein
GmbH) erklärte Sager dem Kreistag, es gebe im Vertragswerk, und
auch dort nur in einer Präambel,
eine unverbindliche Absichtserklärung. Diese sei nicht geeignet,
rechtliche Schritte gegen die SANA-Gruppe einzuleiten.
Sager wurde im anschließenden Redebeitrag des FWG-Abgeordneten
Martin Kienitz (FWG) durch Vorhalte aus den notariellen Urkunden
widerlegt. Eine gegen Sager gerichtete Dienstaufsichtsbeschwerde
wies der Hauptausschuss zurück.
Sager habe nicht gelogen, so der
Hauptausschuss. Den Gebärenden
im Kreis hilft dies allerdings wenig.
oh-telegramm.de
01/2015
Ein gelber Sack,
der wenig Freude macht
VON MARTIN KIENITZ
Der gelbe Sack hat sich eingebürgert. Umverpackungen, sogenannte
Wertstoffe, sollen darin gesammelt
und der Wiederverwertung zugeführt werden. Soweit die Theorie.
In der Praxis sieht es so aus, dass
der ZVO, unser Zweckverband
Ostholstein mit seiner ZVO Entsorgung GmbH, dem teuersten
Entsorger im ganzen Norden, die
gelben Säcke frei
Haus liefert. Die
Müll- und Wutbürger des Kreises
müssen die Säcke
nur noch befüllen
und alle zwei Wochen an die Straße stellen.
Dazu müsste man
den gelben Sack
allerdings erstmal
-von der Rolle bekommen: das Material ist so dünn,
.dass es nahezu unmöglich ist, den
hSack beschädigungsfrei vom „Nachibarsack“ abzureißen. Unser Praxisdtest hat gezeigt, dass jeder zweite
sSack dabei so einreißt, dass er nicht
mehr verwertbar ist.Auch ist es
aufgrund der schlechten Materialnqualität nicht möglich, etwas in den
Sack „hineinzustopfen“. der Sack
reißt sofort, ebenso wenn kantige
Wertstoffe hineingegeben werden.
nSelbst das Zuschnüren ist fast unmöglich, da die eingezogene Schnur
tnur
mit
Glacé-Handschuhen
nzugezogen werden kann, sonst reißt
-sie, der Sack ist unbrauchbar. Der
dZVO-Tipp, man könne ja zwei Sä,cke übereinander ziehen ist widersinnig: erstens müsste man wenigs,tens Sack Nr. 2 heil von der Rolle
-bekommen, und außerdem: warum
-
Klabusterbeeren. Zugegeben, der
- Begriff ist in die Jahre gekommen,
kaum noch jemand weiß, was Kla. busterbeeren sind.
Dabei wird der Begriff regional
sehr unterschiedlich verwendet.
Im Raum Hannover z. B. versteht
dann nicht gleich ein brauchbares
Material verwenden. Landkreise
Bayern und Nordrhein-Westfalen
machen es vor. Wenig hilfreich erschien so auch die Nachfrage des
SPD-Mitgliedes Herman Greve in der Abfallwirtschaftssitzung
des ZVO vom 13.05.2015: auf die
schlechte Qualität der gelben Säcke
angesprochen, wiegelte ZVO-Geschäftsbereichsleiter Holger Kroll
ab: der Einkauf
sei vom Dualen
System
vorgeschrieben.
zur
Vermeidung sog.
„intelligenter
Fehlwürfe“ sei die
Qualität so dünn
gehalten,
man
könne so besser
selektieren.
Wie schon so oft,
muss man leider konstatieren, dass es mit der
Wahrheitsliebe beim ZVO – auch
nach Ausscheiden des früheren
ZVO-Vorstehers – nicht weit her
ist: Das Duale System Deutschland
teilt auf unsere Nachfrage mit: die
Säcke müssen entweder aus LDPE-Folie mit einer Mindeststärke
von 22µm oder aus HDPE-Folie
mit einer Mindeststärke 15µm bestehen, gelblich transparent sein,
bestimmte Stabilitätskriterien erfüllen, 90 Liter fassen und mit einem Zugband ausgestattet sein.
Mit anderen Worten: das Duale
System schreibt dem ZVO mitnichten den Einkauf mieser Säcke
vor, sondern es stünde dem teuersten Entsorger im Norden frei, seine
Kunden mit brauchbarem Material
zu beliefern.
Seite 7
Dienstag, der 12.05.2015
in Ostholstein
VON MONIKA HEGE
Eine junge Mutter geht in einem
Dorf in Ostholstein, nennen wir
es mal P. , spazieren, direkt neben
einem Sportplatz. Begleitet wird
sie von ihren Kindern, zwei kleine
Mädchen, 5 und 10, jeweils mit Kinderfahrrädern. Ein fröhlicher, bunter
Ausflug, könnte man denken.
Auf dem Sportplatz: eine Gruppe
Schulkinder, ca. 10 Kinder, ca. 10 –
12 Jahre alt, Schüler der örtlichen
Gemeinschaftsschule.
Bis hierher eigentlich nicht Berichtenswertes, hätten die Frau und ihre
Kinder nicht eine schwarze Hautfarbe und wäre nicht eines ihrer Kinder
mit dem Fahrrad auf den Grünstreifen des Sportplatzes geraten. „He,
verschwindet da mit dem Fahrrad
oder verstehst du kein Deutsch“.
Die junge Mutter versteht nicht
nur Deutsch, sie spricht es auch
recht gut. Sie leitet die Tochter vom
Grünstreifen und will einfach nur
ihre Ruhe haben. Solche Pöbeleien ist sie gewohnt, zu lange lebt sie
schon in diesem Land.
Doch die Gruppe Schulkinder will
sie nicht in Ruhe lassen. „Kannst
du überhaupt sprechen?“ ruft einer
hinterher. „Du schwarze Sau!“. Es
beginnt aus der Gruppe Beschimpfungen zu hageln, die aus der alleruntersten Schublade stammen, sexistisch, alle immer in Verbindung mit
„schwarz“. Einige Kinder versuchen
zu mäßigen, ohne Erfolg. Die beiden
Wortführer, ein 13-jähriger Junge
und ein 12-jähriges Mädchen finden
immer neue Ausdrücke, die sie der
Frau hinterherrufen. Die 12-jährige
souffliert, der 13-jährige schreit es
heraus. Sie geht, will den Ort der
Demütigung so schnell wie möglich
verlassen, doch der Tross der Kinder folgt. Der 13-Jährige beginnt –
Dinge, die keiner braucht
man darunter vergammeltes Gemüse, jedenfalls das, was unterirdisch
wächst, oder auch scherzhaft ausufernde Hämorrhoiden. Der Duden
bezeichnet Klabusterbeeren als kleine
Kotansammlungen in der Afterregion von Schafen. Also: insgesamt
nicht unbedingt etwas Gutes. Als
unser Zweidrittellandrat Reinhard
Sager (CDU) sich vor seiner Wiederwahl öffentlich via LN brüstete,
er wolle wieder antreten, „um die
Früchte seiner Arbeit zu ernten“,
konterte FWG-Kreistagsmitglied
neben seinen Beschimpfungen – die
Frau anzuspucken. Er bewirft sie mit
Dreck. Sie flieht, die Gruppe Schüler hinterher. In der Ortsmitte angekommen, stößt sie, Hilfe suchend,
auf eine Gruppe Erwachsener. Keiner, aber auch wirklich keiner, mischt
sich ein, hilft der Frau. Nicht einmal
der ältere Herr, der sonst so gerne
alle auf ihre Parkverstöße hinweist.
Es ist kein S-Bahnhof, kein dunkler
U-Bahnhof, und die Täter sind allesamt nicht größer als 1,5m. Aber
keiner mischt sich ein.
Erst als die junge Mutter einen der
Täter festhält, um zu erfahren, wie
die Eltern heißen und wo sie wohnen, da werden die anderen wild:
„lassen Sie Kind los. Das geht gar
nicht.“ „Lassen Sie das Kind los,
sonst rufen wir die Polizei.“
Tränen in den Augen vor Wut und
Scham lässt sie das Kind nicht los.
Einer ruft die Polizei. „Da muss man
doch was machen“, sagt jetzt der
ältere Herr. Immer mehr der Umherstehenden schreien jetzt auf die
Frau ein, beschimpfen sie. „Ich bin
ja kein Rassist, aber…“. „Ich habe
ja nichts gegen Ausländer, aber…“.
Die Kinder der jungen Frau stehen
in Tränen aufgelöst, vollkommen
verzweifelt neben ihrer Mutter. Ein
Bundeswehrsoldat pöbelt aus dem
Fenster: wenn da nicht gleich Ruge
ist, komme ich runter. Sie lässt das
Kind los. Die Polizei erscheint. Da
können wir nichts machen, sagt der
Beamte. Die sind alle noch nicht
strafmündig. Ermittlungen wird sie
führen, ja gegen die junge Frau, weil
sie einen der Täter festgehalten hat.
Übrigens: die junge Frau hat sich
bei dem festgehaltenen Jungen entschuldigt. Auf eine Entschuldigung
der Kinder wartet sie bis heute.
und Mitautor des oh-telgrammes.de,
Martin Kienitz, angesichts der
Wirtschaftsdaten des Kreises könne
es sich bei den zu erntenden Früchten allenfalls um Klabusterbeeren
handeln. Nun, sei‘s drum, wir werden es erleben.
e
d
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m
m
a
r
g
e
oh-tel
schräg!
01/2015
hrliche Abrechnung mit
m - Vierteljä
7. Juli 2015 · oh-telegram
Mutti wird’s schon richten
VON FRITZ HONKA
Wir Deutschen sind das Land der
Dichter und Denker. Kant, Herder, Goethe, Schiller - und Merkel. Gestern war es wieder soweit.
Mutti wieder einen fahren lassen:
„Wir sind die wirtschaftlichen
Vorreiter in Europa, dürfen aber
den Anschluss nicht verpassen.“
Ja was denn nun? Vorreiter oder
nicht? Wer hat da gelacht, Freud?
Das erinnert an das berühmte
Honnecker-Zitat: „1949 standen
wir an einem Abgrund – und dann
haben wir einen großen Schritt
nach vorne gemacht.“ Auch klasse.
Klasse war auch Muttis Ausspruch zum Köhler Rücktritt.
Dort gab sie sich „aufs Allerhärteste überrascht“. (Das war so
ähnlich, wie beim brutalstmöglichen Aufklärer Koch). Schon
putzig, was da so verbal vom Stapel läuft, wenn nicht irgendein
Ministerialbeamter vorher die
Ansage formuliert und damit das
„Allerhärteste“ verhindern konnte.
Noch ein Merkel-Beispiel: „Nicht
jede heilige Kuh kann mit einem
Prinzip gerechtfertigt werden.“
Oder: „Ich will, dass Mecklenburg-Vorpommern das Bayern
des Ostens wird.“ Wem das noch
nicht reicht, der kann sich auf den
bevorstehenden Grexit freuen.
Wetten, dass die Rede schon geschrieben ist, damit derartige verbale Fehltritte sich zumindest bei
diesem Anlass nicht wiederholen?
Aber wie ich Steffen Seibert kenne, wird er der Merkel lieber den
Mund zu halten, als dass er uns
so eine Schadenfreude nochmals
gönnt. Wahrscheinlich üben sie
schon den Spruch und den überraschten Gesichtsausdruck.
Ich tippe: „Mit allergrößtem Respekt haben wir die Entscheidung der Griechen zur Kenntnis
genommen. Ihre einzigartigen
politischen Leistungen und ihr
Engagement für das europäische
Gemeinwesen bleiben uns unvergessen.Wir wünschen dem zurückgetretenen griechischen Volk
für seine berufliche Zukunft alles
Gute.“
Unsere Erde wird
wieder gesund
VON THEO IHSSEN
BILD wusste es schon immer: alles
was Klimaforscher, Atomkritiker,
Umweltschützer, Mediziner und
andere selbst denkende Menschen
über die Gefährdung unserer Planeten verbreiten, ist blanker Unsinn, Panikmache. Indianer kennt
kein Schmerz. Alles wird gut.
Dank BILD. Das Ozonloch wird
nämlich kleiner und am Wochenende kommen 24°C. Damit haben
wir die Frage, wo wir strahlenden Atommüll für die nächsten
1.000.000 Jahre lassen, die Frage
der Überfischung der Meere, die
CO²-Verseuchung von Atmosphäre und Ozeanen, die Verseuchung
des Pazifik mit Plastikpartikeln,
die AIDS -und Hungerepedemien, die Kriege und Bürgerkriege
im Nahen Osten, in Afghanistan,
in Schwarzafrika, im Kaukasus, die
Gier nach atomarer Aufrüstung,
Überbevölkerung, Artensterben,
steigende Meeresspiegel und die
ganzen anderen Kleinigkeiten ja
auch gleich vom Tisch. Die Erde
dreht sich seit rund fünf Milliarden
Jahren. Die Menschheit hat nur ca.
100 Jahre benötigt, um ihre Exis-
der Kommunalpolitik
Neuer Verbandsvorsteher
für den Zweckverband
Ostholstein (ZVO)
VON FRIEDEL BUDDENBOHM
Wie berichtet endete die Amtszeit
des bisherigen ZVO-Verbandsvorstehers Bernd Heiko Suhren
am 31.12.2014. Suhren steht aus
persönlichen Gründen nicht für
eine weitere Amtszeit zur Verfügung.
Über einen Personaldienstleister
(Headhunter) hatte der Verband
seit Dezember 2013 vergeblich
versucht, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Jetzt waren die
Gremien erfolgreich.
Franz-Peter Tebartz-van Elst,
Jahrgang 1959, gebürtiger Rheinländer, heißt „der Neue“, der am
02.01.2015 das Amt angetreten
hat. Durch glückliche Umstände
war Tebartz-van Elst, der bis zuletzt eine Führungsposition in ein
einem nicht näher genannten und
nicht börsennotierten Milliardenunternehmen einnahm, für die
Position gewonnen worden. Der
Hauptausschuss des ZVO gab
dies jetzt bekannt.
Tebartz-van Elst hat sich überregional als Fachmann für solide
Finanzierung öffentlicher Projekte einen Namen gemacht. Seine
Kreativität bei der Darstellung
von
Finanzierungsmodalitäten
ist sprichwörtlich. Ihm wird eine
große Geschmacksicherheit und
ein hohes Maß an Aufrichtigkeit im Umgang mit der Öffentlichkeit und bei der Abgabe von
tenz so nachhaltig zu gefährden, dass
die Ausrottung der eigenen Spezies
mittels Atomtechnik, bakteriologischer und chemischer Gifte und einer verseuchten Umwelt in greifbare
Nähe rückt.
Die Erde wird sich auch weitere
fünf Milliarden Jahre drehen, ohne
dass sie dabei auf menschliche Be-
Eidesstattlichen Versicherungen
nachgesagt.
Der Personalrat äußerte sich schon
positiv: Aus Sicht der Klärwerker
gewinnt der Begriff „bischöflicher
Stuhl“ mit dem neuen Vorsteher
eine ganz neue Bedeutung.
Der bisherige Amtsinhaber:
„Nicht immer der billige Jakob
ist die beste Auswahl“. CDU und
Grüne kommentieren gemeinsam: „Ein großen Glück für den
Kreis, dass diese hervorragende
Führungspersönlichkeit von Außerhalb gewonnen werden konnte.
Auch von Seiten des SPD gab
es große Zustimmung: „Endlich
hört das kleinliche Gezänk auf,
einen neuen Dienstwagen bringt
Tebartz-van Elst mit und künftig erhalten die ZVO-Gremien
nicht nur Entlastung, sondern
sogar Absolution“. Die FDP: Wir
beglückwünschen den ZVO und
die Kreisbürger zu dieser Personalentscheidung; endlich führt
den Verband jemand, der auch bei
Millionenverlusten nicht gleich
mit schlotternder Hose dasteht.
Einzig von Seiten der im Hauptausschuss nicht vertretenen Freien
Wähler (FWG) kam Kritik: Hier
hätte man lieber einen Nachfolger
oder eine Nachfolgerin gesehen,
die die Kommunalpolitik nicht
durch linksrheinischen Frohsinn
von ihrer Dauernörgelei ablenkt.
siedelung (oder Besudelung?) angewiesen ist. In spätestens 1 Million
Jahren wird alles hinweggefegt sein,
was die Menschheit angerichtet hat,
einschließlich BILD und FDP. Und
das ist die eigentlich gute Nachricht.
Dann dreht sie sich weitere 4 Milliarden und 999 Millionen Jahre. Aber
so was scheibt BILD leider nie.