Prämienverfahren Geplante Maßnahmen für die Branche „Sicherungsdienstleistungen“ Prämienverfahren, Rudolf Otto | Forum SDL Vorbemerkungen: • Die nachfolgend vorgestellten Maßnahmen sind zur Zeit noch nicht verbindlich • Maßnahmen müssen noch von der Vertreterversammlung (höchstes Beschlussfassungsgremium der VBG) genehmigt und verabschiedet werden • Sitzung und Beschluss der Vertreterversammlung ist am 9. Juli 2015 • Geplant: Start des Prämienverfahrens 1. August 2015 Prämienverfahren, Rudolf Otto | Forum SDL 06.2015 Seite 2 Vorbemerkungen: Ziele des Prämienverfahrens • Senkung der Unfälle - Mitarbeiter: besserer Arbeits- und Gesundheitsschutz - Unternehmen: ungestörte Prozesse - VBG: geringere Unfallbelastung • freiwillige Präventionsmaßnahmen sollen Verbesserungen bewirken • Anreiz hierfür: Prämien Die gewährte Prämie ist zum einen ein finanzieller Motivator und darüber hinaus auch eine Anerkennung bzw. Auszeichnung Prämienverfahren, Rudolf Otto | Forum SDL 06.2015 Seite 3 Grundlage für die Auswahl: Unfallstatistik nach Gefährdungen Stürzen Rutschen, Stürzen, Stolpern Rutschen, Stolpern Konfrontationen 24 % 37,5 % Fahrzeuge 1,5 % 5,5 % Hund 31,5 % sonstiges Unfallschwerpunkte in den Bereichen Konfrontationen, Stürzen + Stolpern, sowie Unfälle mit Fahrzeugen Prämienverfahren, Rudolf Otto | Forum SDL 06.2015 Seite 4 Grundlage für die Auswahl: Unfallstatistik nach Gefährdungen Für einen präventiven Ansatz wurden folgende 3 Maßnahmenbereiche gewählt: 24 % 5,5 % 37,5 % 31,5 % 1. Persönlicher Schutz des Mitarbeiters 2. Verhaltensmaßnahmen 3. Technische Maßnahmen Prämienverfahren, Rudolf Otto | Forum SDL 06.2015 SeiteSeite55 1. Maßnahmenbereich: Persönlicher Schutz der Mitarbeiter • Impfungen (Hepatitis A+B) - bei Sicherungseinsätzen z. B. in Bahnhöfen, auf Baustellen, in Asylbewerberheimen etc. kann beim direkten Kontakt mit Personen eine Ansteckungsgefahr bestehen - durch eine Schutzimpfung soll einer schweren Lebererkrankung durch Hepatitis-Viren vorgebeugt werden - für einen ausreichenden Schutz sind 3 Impfungen notwendig 1. Impfung (Woche 0) 2. Impfung (ca. 1 Monat später) 3. Impfung (ein halbes Jahr bis 1 Jahr nach erster Impfung) Danach besteht ein Schutz für ca. 12 Jahre Prämienverfahren, Rudolf Otto | Forum SDL 06.2015 Seite 6 1. Maßnahmenbereich: Persönlicher Schutz der Mitarbeiter • Impfungen (Hepatitis A+B) ► Vorschlag für die Prämienhöhe: 40% der Impfkosten (Arztrechnung und Impfstoff) (Impfstoff kostet ca. 50 € pro Impfung) Prämienverfahren, Rudolf Otto | Forum SDL 06.2015 Seite 7 1. Maßnahmenbereich: Persönlicher Schutz der Mitarbeiter • Schutzwesten - bei Einsätzen mit hohem Konfrontationspotential ist die Verletzungsgefahr für das Sicherungspersonal (z. B. Fahrkartenkontrollen, Diskothekenbewachung) durch Schneid-, Stich- und Schlagangriffe groß - zur Reduzierung der Schadensschwere ist der Einsatz von Stichund Schlagschutzwesten für den Oberkörperbereich sinnvoll - für bestimmte Aufgaben, z. B. Geld- und Werttransporte, Personenschutz ist der Einsatz von durchschusshemmenden Westen zu empfehlen Prämienverfahren, Rudolf Otto | Forum SDL 06.2015 Seite8 8 Seite 1. Maßnahmenbereich: Persönlicher Schutz der Mitarbeiter • Schutzwesten Prämierbare Westen: Stich- u. Schlagschutz nach VPAM KDIW 2004 VPAM - Die Vereinigung der Prüfstellen für angriffshemmende Materialien und Konstruktionen (VPAM) oder durchschusshemmende Schutzwesten nach VPAM BSW 2006 - SK L ST, - SK 1 ST - SK 2,3,4 ► Vorschlag für die Prämienhöhe: 40% der Anschaffungskosten nach Vorlage der Rechnung, die o. a. Angaben enthalten muss (Kosten variieren zwischen 100,- u. 800,- €) Prämienverfahren, Rudolf Otto | Forum SDL 06.2015 Seite 9 1. Maßnahmenbereich: Persönlicher Schutz der Mitarbeiter • Knöchelhohe Sicherheitsschuhe - oft sind bei Revier- und Objektsicherungen nächtliche Streifengänge auf unbefestigten und schlecht ausgeleuchteten Wegen erforderlich. Hierbei kommt es oft zum Ausrutschen und Stolpern. - wirksamen Schutz bieten nachfolgende Schuhe: Knöchelhohe Schuhe umknicken Profilierte Laufsohle ausrutschen - Diese Anforderungen erfüllen knöchelhohe Schuhe nach DIN EN 345 S 3, DIN EN 346 P 3 oder DIN EN 347 O 3 ► Vorschlag für die Prämienhöhe: 40% der Anschaffungskosten nach Vorlage der Rechnung Prämienverfahren, Rudolf Otto | Forum SDL 06.2015 Seite 10 2. Maßnahmenbereich: Verhaltensmaßnahmen • Spezielles Fahrsicherheitstraining - für die Mitarbeiter, die dienstlich mit Fahrzeugen viel unterwegs sind (z. B. bei Revierdiensten, Interventionsdiensten, Kurierfahrten, Geld-und Werttransporten etc.), empfiehlt sich ein vertiefendes Fahrsicherheitstraining, um die erhöhten Unfallzahlen zu senken. - hierzu bietet z.B. der ADAC zwei vertiefende Fahrsicherheitstrainings an: - Pkw Basis-Training - Pkw Intensiv-Training Vorschlag für die Prämienhöhe: 40% der Teilnahmegebühren bei namentlicher Nennung der Teilnehmer u. Funktion im Unternehmen (Kursgebühr pro Teilnehmer ca. 150,-€) Prämienverfahren, Rudolf Otto | Forum SDL 06.2015 Seite 11 2. Maßnahmenbereich: Verhaltensmaßnahmen • Deeskalationstraining - um Unfälle im Zusammenhang mit Konfrontationen zu senken, soll das deeskalierende Verhalten der Sicherheitsmitarbeiter trainiert werden. - speziell bei konfliktträchtigen Aufgaben in öffentlichen Bereichen: • U-/S-Bahn, auch Fahrkartenkontrollen, Zugbegleitungen • Justizvollzugsanstalten oder sonstigen Einrichtungen der Justiz • Wohnheime, Asylbewerberheime • W-/S- in öffentlichen Bereichen Prämienverfahren, Rudolf Otto | Forum SDL 06.2015 Seite 12 2. Maßnahmenbereich: Verhaltensmaßnahmen • Deeskalationstraining - Angebote von externen Bildungseinrichtungen z.B. an BDSW zertifizierten Bildungseinrichtungen • Vorgegebene Anforderungen an die Dozenten • Abgestimmte Inhalte der Trainings • mind. 10, max. 20 Teilnehmer • 2-Tageskurse ► Vorschlag für die Prämienhöhe: 40% der Seminargebühren bei namentlicher Nennung der Teilnehmer u. Funktionen im Unternehmen (Kosten pro Seminar ca. 1200,- bis 1500,- €) Prämienverfahren, Rudolf Otto | Forum SDL 06.2015 Seite 13 3. Maßnahmenbereich: Technische Maßnahmen • Notrufmöglichkeiten für allein arbeitende Mitarbeiter (PNA) • bei vielen Sicherungsaufgaben arbeiten die Mitarbeiter alleine und haben keine Möglichkeit in Notsituationen schnell Unterstützung und Hilfe zu bekommen • in Notsituationen sollen Mitarbeiter die Möglichkeit haben, willentlich oder willensunabhängig (Lagealarm) einen Notruf abzusetzen zu können • die Anforderungen an diese Geräte sind in der DIN V VDE V 082511 (Überwachungsanlagen – Drahtlose Personen-NotsignalAnlagen für Alleinarbeiten) geregelt (sogenannte PNA – 11 Geräte). Hierbei werden nur Geräte aufgeführt, die das öffentliche Telekommunikationsnetz nutzen Prämienverfahren, Rudolf Otto | Forum SDL 06.2015 Seite 14 3. Maßnahmenbereich: Technische Maßnahmen • Notrufmöglichkeiten für allein arbeitende Mitarbeiter (PNA) ► Vorschlag für die Prämienhöhe: 40% der Anschaffungskosten nach Vorlage der Rechnung (Kosten der Geräte liegen bei ca. 500,- bis 800,- € je nach Ausführung) Prämienverfahren, Rudolf Otto | Forum SDL 06.2015 Seite 15 3. Maßnahmenbereich: Technische Maßnahmen • Unfall – Daten – Speicher (UDS) - die Branche verursacht deutlich mehr Unfälle mit Kraftfahrzeugen als der VBG Durchschnitt - zur Reduzierung der Unfälle eignen sich Blackbox–Systeme, wodurch die Mitarbeiter zu einem disziplinierten und umsichtigen Fahrstil angehalten werden, da unfallrelevante Daten aufgezeichnet werden - die Bezeichnung dieser Speicher ist unterschiedlich, derzeit gibt es 3 Bezeichnungen: • 1. Unfall –Daten – Speicher UDS • 2. Blackbox • 3. Datensammler DS Prämienverfahren, Rudolf Otto | Forum SDL 06.2015 Seite 16 3. Maßnahmenbereich: Technische Maßnahmen • Unfall – Daten – Speicher (UDS) Es gibt zwei Systeme: 1. einfache Systeme - Arbeiten autark, d.h. sie haben keine elektrische Verbindung zum Fahrzeug. - Speichern relevante Daten zum späteren Auslesen 2. Komplexe Systeme - Sind mit der Fahrzeugelektronik verbunden - Speichern deutlich mehr Daten Prämienverfahren, Rudolf Otto | Forum SDL 06.2015 Seite 17 3. Maßnahmenbereich: Technische Maßnahmen • Unfall – Daten – Speicher (UDS) Prämierbare Maßnahme: - Gerät - ggf. Einbau vom Fachbetrieb - ggf. Software zum Auslesen der Daten ► Vorschlag für die Prämienhöhe: 40% der Anschaffungskosten (Gerät, Einbau, Software) (Einfache Geräte liegen bei ca. 300,- € und umfangreiche Datenspeicher mit Verbindung zur Bordelektronik bei ca. 1000,- € pro Fahrzeug) Prämienverfahren, Rudolf Otto | Forum SDL 06.2015 Seite 18 Verfahren Vorgehensweise • Nach Beschluss der Vertreterversammlung 9. Juli 2015: - Bekanntgabe der Maßnahme und der Prämienhöhe unter www.vbg.de Prävention und Arbeitshilfen Branchen Sicherungsdienstleistungen - Genaue Beschreibung der Maßnahmen - Antragsformulare Prämienverfahren, Rudolf Otto | Forum SDL 06.2015 Seite 19 Verfahren Vorgehensweise 1. Maßnahmen durchführen 2. Belege sammeln 3. Antrag stellen 4. ggf. vor Ort Prüfung Prämienverfahren, Rudolf Otto | Forum SDL 06.2015 Seite 20 Bei Fragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung Dipl.-Ing. Rudolf Otto Leiter Sachgebiet „Sicherungsdienstleistungen“ VBG Mainz, Prävention Isaac-Fulda-Allee 3 55124 Mainz Mobil: Büro: Fax: Mail: Prämienverfahren, Rudolf Otto | Forum SDL 0175 5743163 06131 389-154 06131 389-410 [email protected] 06.2015 Seite 21
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