Gegen Lampenfieber half "Knolli Brandyˆ

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königswinter
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generalÍanzeiger
Gegen Lampenfieber half "Knolli Brandyˆ
HEUTE VOR
100 JAHREN
Franz Limbach (88) erinnert sich an die Anfänge der Löstige Geselle, die am Sonntag 70-jähriges Bestehen feiern
A 9./10. Januar 1916: Honnef. Der
gestrige Vortrag des Herrn Pater
Mekes P.S.M. im Städtischen Kurhause über "Kriegserlebnisse und
Missionstätigkeit in Kamerun" erfreute sich eines außerordentlichen starken Besuchs. Der Saal
konnte kaum die Teilnehmer fassen. In schlichten beredten Worten schilderte der Missionar all die
Leiden und Entbehrungen, welche
die Deutschen in Kamerun beim
Ausbruch des Weltkrieges erlitten,
ihre Beleidigung, Gefangennahme, Verschleppung auf die feindlichen Schiffe. Klar und deutlich
wies der Redner nach, wie England und Frankreich schon vor der
Kriegserklärung Vorbereitungen
getroffen hatten, die deutsche Kolonie zu überfallen trotz getätigter
Akte und Verträge.
75 Jahren
A 9./10. Januar 1941: Bad Honnef.
Mit Eintritt der Frostperiode ist
wieder die verbreitete Unsitte zu
beobachten, daß gefrorene
Schaufensterscheiben mittels Anwendung von Wärme (elektrische
Sonnen, Kerzen, warmes Wasser)
aufgetaut werden, um die Scheiben klar und durchsichtig zu machen. Infolge des erheblichen
Temperaturunterschiedes besteht
die Gefahr, daß hierbei die Scheiben zerspringen, wodurch wertvolles Volksvermögen leichtfertig
zerstört wird.
50 Jahren
A 9./10. Januar 1966: Bad Honnef.
"Ich bleibe der Ihre, solange mich
die Erde trägt. Rhöndorf ist meine
zweite Heimat geworden und wird
es bleiben bis an mein Ende. Ich
liebe diese Gegend, ich liebe diesen Ort, und ich liebe seine Menschen wegen ihrer liebenswürdigen und urwüchsigen Art." Dieses
tiefempfundene Bekenntnis zu
unserer rheinischen Heimat legte
Altbundeskanzler Dr. Konrad
Adenauer bei den Ehrungen ab,
welche die Stadt zusammen mit
den Rhöndorfern ihrem weltbekannten Ehrenbürger am Wochenende anläßlich seines 90. Geburtstages bereitete. "Sie fühlen
zu lassen, daß sich Ihnen hier in
Ihrer engsten Nachbarschaft eine
Fülle menschlicher Wärme und
herzlicher Zuwendung darbietet,
ist der Sinn dieser Feierstunde",
betonte  zu dem prominenten
Geburtstagskind gewandt  der
Honnefer Bundestagsabgeordnete
Dr. Georg Kiesing gestern morgen
bei dem Festakt im "Rhöndorfer
Hof". "Hier findet ein Gefühl seinen Ausdruck, das aus Freude und
Dankbarkeit besteht. ga
$ Aus dem Archiv der HVZ
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ELEKTRO
LINDNER
n diesem Sonntag feiert die
Karnevalsgesellschaft (KG)
Löstige Geselle mit einem
Festkommers von 11 bis 15 Uhr im
Weinhaus Steinbach 70-jähriges
Bestehen. Und es gibt noch einen,
der von Anfang an dabei war: Franz
Limbach (88). Mit dem Bad Honnefer, dem einzigen noch lebenden Mitgründer der KG, sprach
Roswitha Oschmann.
Was wurde überhaupt serviert?
Limbach: Wein und Dünnbier,
Würstchen. Die Leute brachten
auch Essen von zu Hause mit.
A
Der Krieg war neun Monate vorbei.
Es herrschte Not. Es gab nichts zu
essen. Aber Honnefer haben eine
Karnevalsgesellschaft gegründet—
Franz Limbach: Wir hatten eine
harte Zeit hinter uns  wir waren
auch hungrig auf Geselligkeit.
Noch als Kinder mussten wir zum
Schanzen an den Westwall. Es
folgten Kriegseinsatz und Gefangenschaft. Ich war in Italien schwer
verwundet worden, die Amerikaner haben mich in ein Lazarett nach
Neapel gebracht. Am 9. Mai 1945
haben sie mir dort zum 18. Geburtstag gratuliert. Ich bekam eine
Dose Apfelmus geschenkt. Und es
ist kaum zu glauben, auf dem Etikett stand: "Vom sonnigen Rhein 
Dienel & Jakob Konservenfabrik
Honnef". Das war köstlich. Im
Winter 1945/46 trafen wir Heimkehrer uns regelmäßig mit Jugendkaplan Müller im Kolpinghaus, das
als Pfarrheim diente.
Und dort wurden Sie schon bald ein
löstiger Geselle?
Limbach: Die Alt-Kolping-Brüder
wollten den jüngeren einen lustigen Abend gestalten. Am Karnevalssonntag, am 3. März 1946, war
es so weit. Aloys und Willi Neffgen
sowie Christian Nilles bildeten die
KG "Kahl Föß".
Unter kalten Füßen haben Sie vermutlich alle gelitten?
Limbach: Ja, Heizmaterial musste
mitgebracht werden. Hauswirt
Alex Ginter stochte damit den gro-
Und Sie hatten auch Bütten-Asse?
Limbach: Bester Redner war sicher Willi Reins senior als "Kommunalpolitischer Beobachter". Das
Lokalkolorit hat den Karneval damals ausgemacht. Gute Reden vermisse ich heute ebenso wie die
schönen Lieder.
Wie sahen denn damals die Elfefrats-Uniformen aus?
Limbach: Von Halt Pol bekamen
wir ausgediente Komiteemützen.
Wir trugen schwarzen Anzug.
Nach der Sonntagsmesse nähten
die Mütter gelbe Streifen auf das
Revers. Unsere Sitzungen fanden
sonntags, nicht samstags, statt, damit wir ausgeschlafen zur Messe
kamen. Darauf achtete Pastor
Wüsten. Erst 1952 legten wir uns
blaugelbe Uniformen zu. Unser
erstes Tanzmariechen war Marlene Kaiser ab 1950. Sie blieb bis zur
Hochzeit  natürlich mit einem Elferratsmitglied. 1960 bekam unsere Gesellschaft ein eigenes Damenkomitee mit Otti Jonas als Präsidentin.
In den Farben der KG: Wilma Limbach bindet ihrem Mann Franz die blau-gelbe Fliege. REPROS/FOTO: FRANK HOMANN
ßen Kanonenofen.
Das war die Geburtsstunde der KG?
Limbach: Ja. Um 22 Uhr kündigte
die Sirene die nächtliche Ausgangssperre an. Die Älteren gingen nach Hause, wir blieben bis
morgens um sechs. Und da reifte
der Entschluss, einen eigenen Elferrat der Kolpingsfamilie zu bilden und künftig richtige Karnevalssitzungen abzuhalten. In jener
Nacht wählten wir den Namen
"Löstige Geselle".
Kolpingsfamilie Bad Honnef offiziell wiedergegründet. Das war die
Basis. Wir hatten keine Erfahrung
mit dem Brauchtum Karneval bis
auf unseren späteren Präsidenten
Mathias Matzerath. Wir besorgten
Luftschlangen und Krepppapier
zur Dekoration und im Wald
Brennholz. Sänger und Redner übten ihre Auftritte. Das Wichtigste:
Wir waren eine verschworene Gemeinschaft, wir hatten nichts und
haben alle bei null angefangen.
Und wie haben Sie dieses Vorhaben in schwerer Zeit umgesetzt?
Limbach: Im Mai 1946 wurde die
Und wann stieg die erste Sitzung?
Limbach: Am Fastnachtssonntag
1947. Der Saal war noch zerstört.
Es war nicht genug Platz für die
vielen Besucher in der Gaststube
des Kolpinghauses. Im Jahr darauf
gingen wir in die Inselgaststätte.
Dort wurden wir vom Hochwasser
überrascht und gelangten in der
Nacht noch gerade so über die Brücke. 1949 hatten wir unseren Kolpingsaal wieder aufgebaut.
Standen Sie auch in der Bütt?
Limbach: Ja, 1947 war ich "Berichterstatter aus Genf". Gegen das
Lampenfieber half "Knolli Brandy" aus dem Taschenfläschchen.
Denn an der Theke gab es so etwas
noch nicht.
Zur Person
Franz Limbach, Ehrenmitglied der KG
Lïstige Geselle, wurde am 9. Mai 1927
in Honnef geboren. Er erlernte das BÝckerhandwerk, machte 1949 seinen
Meister. 1950 zog er ins Ruhrgebiet,
wo er seine Frau Wilma kennenlernte
und zehn Jahre lang eine BÝckerei
hatte. Wegen seiner Kriegsverletzung
ging er nach drei Jahren Verwaltungsfachschule in den ïffentlichen
Dienst beim Land NRW, wo er bis
zur Pensionierung 1989 beschÝftigt
war. Seither lebt er wieder in Bad Honnef. Zuvor war er jedes Jahr zum Karneval in seine Heimatstadt gereist. oro
Das waren Zeiten: Karnevalisten und Kolpingsfamilie im Biedermeierlook beim Winzerzug 1949 (links) und beim Arbeitseinsatz am Kolpinghaus; links im Bild: Franz Limbach.
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Öffentliche Bekanntmachung
Der Dränverband Vinxel umfaßt Grundstücke in den Gemarkungen Vinxel
und Rauschendorf der Stadt Königswinter und in der Gemarkung Holzlar
der Stadt Bonn. Der Dränverband Vinxel lädt seine Mitglieder zu einer Verbandsversammlung am Donnerstag, dem 28.01.2016 in Bonn-Hoholz, in
der Gaststätte Rosen, Veilchenweg 4 um 18.00 Uhr ein.
Spendenaktion
(von links.): Rudolf
Heeg (1. Vorsitzender Verein Momotombo), Heike
Schmidt (Theater
Fraust 3), Johanna
Dõren (2. Vorsitzende Momotombo.) und Frank
Beilstein (Theater
Faust 3).
FOTO: PRIVAT
Tagesordnung:
1. Wahl des Verbandsausschusses
Diese Verbandsversammlung ist nicht öffentlich. Da das Mitgliederverzeichnis des Verbandes nicht aktualisiert ist, werden die Grundstückseigentümer/innen gebeten, einen Nachweis über Größe und Lage der ihnen
gehörenden drainierten Flächen (z. B. aktueller Katasterauszug) vorzulegen. Sollte eine persönliche Teilnahme nicht möglich sein, besteht die
Möglichkeit, eine andere Person schriftlich als Vertreter zu bestellen.
Ich weise darauf hin, dass die Verbandsversammlung ohne Rücksicht auf
die Anzahl der Erschienenen beschlussfähig ist .
Königswinter-Vinxel, den 06.01.2016
Wolfgarten (Verbandsvorsteher)
Manchmal passen die Dinge wie Topf und
Deckel zusammen: Im Rahmen der "Ein-
zigartigen Weihnachtszeit" auf Schloss
Drachenburg führte an den Adventswochenenden das Bonner Unternehmenstheater "Faust Drei" Charles Dickens†
Weihnachtsgeschichte um den alten
Geizhals Ebenezer Scrooge unter freiem
Himmel auf. Was läge also näher, als in
diesem Rahmen an die Großzügigkeit der
Besucher zu appellieren. Die Schauspie-
ler sammelten kräftig unter den Weihnachtsmarktgästen. 1400 Euro sind dabei
zusammengekommen, über die sich nun
der in Nicaragua tätige gemeinnützige
Bonner Verein Momotombo freuen darf.
Der Vorsitzende Rudolf Heeg (l. im Bild)
erklärte, dass Momotombo damit fünf
Monate lang eine einheimische Psychologin und eine Pädagogin bezahlen könne. Sie fördern in ihrer Heimat behinderte
Kinder.
kph/FOTO: MOMOTOMBO