IDC: Software Defined Storage

White Paper
Software-Defined Storage: Ein übergreifender Ansatz für
die Transformation der IT getrieben durch die 3. Plattform
Gesponsert von: EMC
Ashish Nadkarni
Mai 2015
Laura DuBois
IDC MEINUNG
IDC geht davon aus, dass der tiefgreifende Wechsel der IT-Branche hin zur 3. Plattform als
"bahnbrechend" bezeichnet werden kann. Die vier Säulen der 3. Plattform – Big Data, Social Business,
Mobility und Cloud – bestimmen schon jetzt das unternehmerische Handeln. Dazu gehören veränderte
Formen der Kundenbeziehung, verstärkte Innovationstätigkeit, kurze Zyklen in denen neue Produkte
und Services eingeführt werden und die Effizienz und Zuverlässigkeit der betrieblichen Prozesse. Im
Zuge der Weiterentwicklung der 3. Plattform wurde eine neue Generation von Anwendungen durch
Innovationsbeschleuniger wie Internet der Dinge, Robotik, 3D-Drucker und Cognitive Computing
erheblich erweitert. IDC geht davon aus, dass praktisch alle neuen strategischen IT-Investitionen, die
Unternehmen bis 2020 vornehmen, in Technologien und Lösungen der 3. Plattform fließen werden.
Die IT-Infrastruktur für die neue Generation von Anwendungen der 3. Plattform muss agil, belastbar,
nach Bedarf skalierbar und investitionsfreundlich sein. Mit anderen Worten, diese Infrastruktur
erfordert folgende Eigenschaften:

Service-orientiert: Unterstützt softwarezentrierte Steuerung, Orchestrierung und Automation
von homogenisierten Rechenzentrumsressourcen.

Autonom: Läuft unabhängig von hardwarespezifischen Merkmalen und lässt sich
programmatisch auf die Anwendungsebene ausdehnen.
Als Kernbestandteil dieser software-defined Infrastruktur muss die – für die Persistenz von Daten
entscheidende – Speicherebene im Einklang mit diesen Konstruktionszielen stehen. Die heutigen
Speichersysteme, die auf einer eng mit dem Hardware-Design verknüpften Controller-StorageSoftware basieren, sind häufig komplex in der Handhabung und nicht wirtschaftlich skalierbar und
daher als Bausteine für die Infrastruktur der 3. Plattform nicht gut geeignet. Software-defined Storage
Lösungen (SDS) dagegen setzen auf Controller-Storage-Software, die von der zugrundeliegenden
Hardware entkoppelt ist, auf branchenüblicher (COTS-)Hardware läuft und alle Speicherservices im
„Cloud-Maßstab“ liefert. SDS-Lösungen unterstützen verschiedene Ansätze der Datenorganisation wie
File, Block und Objekt sowie Orchestrierung von Ressourcen und Umsetzungsmodelle wie reine
Software- und hyperconverged Appliances.
Anbieter wie EMC, die sich ganz dem Grundsatz einer softwaredefinierten Infrastruktur für die
3. Plattform verschrieben haben, sind vertraut mit dem Portfolio-Ansatz von softwaredefiniertem
Speicher. Sie wissen, wie wichtig es ist, die für den jeweiligen Anwendungsfall (Umfang) oder Kunden
(Art der Verteilung) geeignete SDS-Lösung anzubieten. EMC geht es dabei nicht nur um die
Entwicklung neuer SDS-Produkte und Angebote wie ScaleIO, ViPR und Elastic Cloud Storage (ECS),
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sondern auch darum, bewährte Speicherprodukte wie Isilon und VNX in Form softwaredefinierter
Lösungen weiter nutzen zu können. Natürlich kann die Übernahme von Technologien der 3. Plattform
für den Käufer eine Umstellung bedeuten. Hersteller wie EMC bieten daher Hilfestellung bei
infrastrukturbezogenen Entscheidungen.
SITUATIONSÜBERBLICK
Die 3. Plattform hat sich mittlerweile durchgesetzt und wird über kurz oder lang überall die
Betriebsabläufe unterstützen und verbessern. Die vier Säulen der 3. Plattform – Big Data, Social
Business, Mobility und Cloud – bestimmen schon jetzt das unternehmerische Handeln immer stärker.
Dazu gehören der Umgang mit dem Kunden, die Art der Innovationstätigkeit, die Abstände, in denen
neue Produkte und Services eingeführt werden und die Effizienz und Zuverlässigkeit der betrieblichen
Prozesse. Im Folgenden sind einige Beispiele dargestellt:

Der Bedarf von Fachentscheidern an Echtzeitanalyse verursacht im Bereich Analytics
Wachstumsraten im zweistelligen Bereich.

Anbieter von Cloud- und Managed-Services verzeichnen erhebliche Zuwächse beim
Infrastruktur-Management.

Kundenzufriedenheit und soziale Technologien befördern ein neues Zeitalter von kognitivem
Verstehen

Die Interaktion mit mobilen Geräten ist immer stärker passiv, da Benutzer durch intelligente
Systeme und maschinelles Lernen zutage geförderte Informationen einfach akzeptieren.
Darüber hinaus wird die neue Generation von Anwendungen durch Innovationsbeschleuniger wie
Internet der Dinge, Robotik, 3D-Drucker, kognitive Systeme und neue Formen der IT-Sicherheit radikal
erweitert. IDC geht davon aus, dass praktisch alle neuen strategischen IT-Investitionen, die
Unternehmen bis 2020 tätigen, in Technologien und Lösungen der sich weiterentwickelnden 3.
Plattform fließen werden.
Anwendungen der nächsten Generation
Die neue Generation von Anwendungen, die für die 3. Plattform entwickelt wurden, unterscheidet sich
stark von den heutigen Lösungen. Beispielsweise basieren die Anwendungen der nächsten
Generation auf dem Grundsatz, dass deren Bestandteile zustandslos und horizontal skalierbar sind.
Hochverfügbarkeit der Infrastruktur wird von den Anwendungs- bzw. Datenschichtprozessen nicht
mehr vorausgesetzt. Sie nutzen gezielt Entwicklungsmethoden wie DevOps, kontinuierliche
Integration und agile Entwicklung. Darüber hinaus setzen viele dieser neuen Anwendungen auf:

Datenmanagement und Persistenzmechanismen wie Speicher- bzw. Caching-Techniken auf
Basis von Key/Value-Paaren (z. B., Memcached, Redis, HDFS, und/oder NoSQL-orientierte
Datenbanken wie Cassandra, MongoDB und Riak)

Serviceorientierte Architekturen (z. B. Message Queues und RESTful APIs)

Applikations Frameworks (z. B. Rails, Django, Spring und AngularJS)

Programmiermodelle wie MapReduce für die Verarbeitung und Erzeugung großer Datensätze
mit einem parallelen, verteilten Algorithmus auf einem Cluster

Mechanismen zum Sammeln geografisch verteilter Daten aus verschiedenen Quellen wie
etwa Social-Media-Streams oder von Sensoren (Internets der Dinge)

Integrierte Analyse-Fähigkeiten, zur Unterstützung von interaktiven Entwicklungsprozessen
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Infrastruktur für die Ära der 3.Plattform
Ein großer Teil der heutigen IT-Infrastruktur ist für die Nutzung von Anwendungen der 3. Plattform
nicht geeignet. Dadurch muss zu neuen, service-orientierten Rechen-, Netzwerk- und SpeicherAnsätzen gegriffen werden.
So muss beispielsweise der Computing-Layer für diese Anwendung von Hypervisoren und der
Hardware zu einer PaaS-Schicht bzw. Anwendungscontainern (z. B. Docker) verlagert werden, damit
die Infrastruktur portabel wird. Viele dieser Anwendungen sind „network chatty“ und benötigen aus
diesem Grund software-definierte Hochgeschwindigkeitsverbindungen zwischen den
Anwendungsknoten. Ähnliches gilt für die derzeitige Speicherinfrastruktur. Heutige Speichersysteme
auf Basis von Controllersoftware, die eng an eine konfektionierte Hardware gekoppelt sind, haben
folgende Nachteile:

Komplexe Verwaltung: Die Verwaltung der Speicherinfrastruktur als isolierte Einheit ist
naturgemäß kompliziert. Ferner führt die mangelnde Sichtbarkeit der Daten dazu, dass es
mehrere Datenschutzkonzepte und Zugangsprotokolle gibt.

Eingeschränkte Möglichkeit der wirtschaftlichen Skalierung: Architektonisch gesehen sind die
heutigen Speichersysteme ineffizient, verursachen hohe Betriebskosten (insbesondere bei
globaler Verteilung) und lassen sich nicht einheitlich verwalten.

Mangelnde Cloudfähigkeit: Für viele Anwendungen der nächsten Generation können die
heutigen Speichersysteme aufgrund ihrer Architektur nicht nach Bedarf skaliert werden.
Es überrascht daher nicht, dass viele Hyperscaler sowie Social-Media- und Web-2.0-Firmen – also
Anbieter, die hinsichtlich der 3. Plattform als Wegbereiter gelten – zu einem neuen Paradigma bei der
Infrastruktur gewechselt haben, das als „software-defined Infrastruktur“ bezeichnet wird.
Software-defined Storage
Software-defined Storage (SDS) ist ein Kernbestandteil der softwarebasierten Infrastruktur. Mit einem
Building Block-Ansatz sollen Rechenzentren für den Ansturm von Next Generation-Anwendungen
gewappnet sein. Diese Infrastruktur soll agil, belastbar, nach Bedarf skalierbar, bequem in der
Handhabung und auf investitionsfreundliche Weise installierbar sein. Mit anderen Worten, diese
Infrastruktur ist:

Service-orientiert: Unterstützt softwarezentrierte Steuerung, Orchestrierung und Automation
von homogenisierten Rechenzentrumsressourcen.

Autonom: Läuft unabhängig von hardwarespezifischen Merkmalen und lässt sich
programatisch auf die Anwendungsebene ausdehnen.
Wie bei anderen Bausteinen einer softwaredefinierten Infrastruktur handelt es sich beim
softwaredefinierten Speicher nicht um ein einzelnes Produkt, sondern um einen Ansatz.
IDC definiert softwaredefinierten Speicher als Lösung unter Einsatz von Controller-Software (der
Speichersoftware-Plattform), die von der zugrundeliegenden Hardware entkoppelt ist, auf
branchenüblicher (COTS-)Hardware läuft und alle notwendigen Speicherservices bereithält.
Dieser Ansatz beinhaltet verschiedene Modelle der Datenorganisation, homogene und heterogene
Datenpersistenzsysteme sowie verschiedene Deliverymodelle:
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
Datenorganisationsmodelle zeigen, wie Daten in einem blockbasierten Layout, in einem
unitären oder verteilten Dateisystem oder in einem objektbasierten Tenant-Account-Container
organisiert sein können.

Datenpersistenzsysteme sind die Systeme, in denen die Daten liegen. Das können
Festplatten in Servern, externe JBODs, externe Speicher-Arrays, Bänder oder die Public
Cloud sein.

Deliverymodelle sind Appliances, auf branchenüblicher (COTS)-Hardware laufende Software
oder hyperkonvergente Lösungen, die innerhalb eines Hypervisors ausgeführt werden. SDS
kann auch als selbständiges System oder Teil eines Cloud-Framework (z. B. OpenStack)
laufen.

Speicherservices beinhalten Datenzugriff über bekannte Protokolle, Zugriff/Management auf
API-Basis, Automation, Ressourcenverbünde und Datenmobilität.
Durch Optionen wie Scale-Out-Metadaten oder Shared-Nothing-Architekturen erlauben einige
Lösungen ein hohes Maß an wirtschaftlicher Skalierbarkeit auch im Cloud-Maßstab.
Wichtige Treiber für SDS
SDS-Lösungen greifen den fundamentalen Wandel der Architektur auf, die für die Skalierung von
Anwendungen der 3. Plattform notwendig ist: Lösungen, die durch offene APIs, Open-SourceSoftware und kommerzielle, auf Standard-Hardware laufende Speichersoftware ermöglicht werden.
Hyperscaler waren hier die Wegbereiter. Die Hersteller bieten diese Lösungen jetzt für Alle an. Damit
können Unternehmen mit Einführung der Anwendungen der 3. Plattform zu einer skalierbaren und
belastbaren Infrastruktur wechseln. Die Lösungen versprechen eine Verminderung der Investitionslast
durch die Entkoppelung der SDS-Controller-Software von der Hardware und die Ausführbarkeit der
Controller-Storage-Software auf der branchenüblichen (COTS)-Hardware eines Herstellers nach Wahl.
Darüber hinaus sollen SDS-Lösungen bestehende Speicherumgebungen einfacher machen – und
durch Senkung des Verwaltungsaufwands Kosten sparen. Die wichtigsten „Erfolgsfaktoren“ für SDS
sind daher:

Bereitstellung eines Pfads in die Cloud: SDS-Lösungen sollten den Weg für die Umwandlung
des Rechenzentrums in ein serviceorientiertes Rechenzentrum in „Cloud-Skalierung“ ebnen.
Durch Schaffung einer Management- und Föderationsschicht für alle Speicherressourcen des
Rechenzentrums sollen diese vereinheitlicht werden. Außerdem soll die Nutzung von
branchenüblicher (COTS)-Hardware ermöglicht werden, damit sich der Umfang der
Infrastruktur nach Bedarf anpassen lässt, mit einer geeigneten Mischung aus nicht
persistenten Schichten und solchen mit geringer Latenz oder auch kapazitätsoptimiert.

Senkung der Investitions- und Betriebskosten: SDS-Lösungen sollten in der
Anschaffungsphase greifbare Ersparnisse liefern sowie messbare Einsparungen bei Betrieb
und Wartung. Mit anderen Worten, die Vorteile der Cloud sollten sich innerhalb eines
Zeitraums von drei bis vier Jahren in den Betriebs- und Wartungskosten niederschlagen.
EMCS ANSATZ FÜR SOFTWAREDEFINIERTEN SPEICHER
Als Marktführer für Speicherlösungen war EMC einer der ersten Anbieter in einem noch jungen
Marktsegment eines ansonsten etablierten Milliarden-Dollar-Marktes. EMCs Vision von SDS ist nicht
die eines einzigen Produkts, sondern eines Konzepts für den Speicher der Zukunft. Mit diesem Ziel vor
Augen hat EMC ein beeindruckendes Portfolio aus software-defined Storage Lösungen aufgebaut, das
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nach Meinung von IDC zu den umfassendsten Angeboten der Branche zählt. Wichtige
Unterscheidungsmerkmale des EMC-Portfolios sind unter anderem:

Offenheit: Dank herstellerunabhängiger APIs auf Basis offener Standards können die
Produkte unabhängig voneinander oder im Rahmen eines Cloud-Deployments (z. B.
OpenStack) eingesetzt werden. Anhand der Open-Source-Community-Edition können Käufer
die Software kostenlos evaluieren.

Diversität: EMCs SDS-Portfolio beinhaltet Modelle zur SDS-Datenorganisation und
Umsetzung auf verschiedenen Ebenen - Datei, Block, Objekt, HDFS und hyperkonvergent.
Hinzu kommt die hochgradig horizontal skalierbare Rack-Scale-Architektur der nächsten
Generation von Rechenzentren.

Flexibilität: EMC will seine Lösungen als Appliances oder herunterladbare Software, die auf
branchenüblicher Hardware installiert werden kann, zur Verfügung stellen.
Den Schwerpunkt bildet ein branchenführendes Portfolio von softwaredefinierten Speicherlösungen
mit folgenden Funktionen:

Orchestrierung und Verwaltung von Rechenzentrumsressourcen

Speicherung, Verwaltung und Analyse unstrukturierter Daten ohne Datenverlagerung

Skalierbarer Speicher für strukturierte Daten und virtuelle Infrastruktur

Infrastruktur für geografisch verteilte Cloud-Scale-Workloads

Ablage für Workloads mit Schwerpunkt auf Analytics

Speicher für hyperkonvergente Infrastruktur

Infrastruktur für Workloads, die Korrelation von Daten voraussetzen
Mit diesem Portfolio will EMC hochleistungsfähige software-defined Speicherlösungen für eine
Vielzahl von Anwendungsfällen bereitstellen, mit der Wirtschaftlichkeit und Flexibilität von Hardware
nach Industriestandards (COTS).
EMCs software-defined Storage Portfolio
EMCs SDS-Portfolio besteht aus neuen SDS-Produkten und -Angeboten wie ScaleIO, ViPR und Elastic
Cloud Storage sowie Produkten wie vVNX und dem künftigen reinen Software-Release Isilon OneFS,
welche auf den bewährten Speicherplattformen VNX und Isilon basieren (siehe Abbildung 1).
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ABBILDUNG 1
EMCs SDS-Portfolio
Softwaredefinierter
Unified Block/FileSpeicher
Softwaredefinierter
Scale-Out SANSpeicher
Softwaredefinierter
Scale-Out FileSpeicher
Softwaredefinierter
Hyper-Scale-ObjectSpeicher
Softwaredefiniertes
Management
Quelle: EMC, 2015
Orchestrierung und Management (ViPR)
EMC hat den ViPR Controller 2013 als SDS-Lösung für die automatisierte Bereitstellung und
Verwaltung heterogener Speicherressourcen im Rechenzentrum veröffentlicht. Bei seiner Einführung
war der ViPR Controller eine innovative softwarebasierte Lösung, die als Antwort auf die Komplexität
heutiger Rechenzentren mit verschiedensten Storageprodukten von unterschiedlichen Herstellern
gedacht war und ein gemeinsames servicebasiertes Management-Framework schaffen sollte. ViPR
Controller läuft in Cloud-Stacks wie VMware, OpenStack und Microsoft und bietet mit anderen
Managementsystemen kompatible RESTful APIs. Mit ViPR Controller lassen sich die
Bereitstellungszeiten um bis zu 63 Prozent und die Bereitstellungskosten um bis zu 73 Prozent
senken; neuer Speicher wird in fünf einfachen Schritten angefordert.
Als erster der Branche plant EMC jetzt die Freigabe des ViPR Controller-Codes – und somit aller
Speicherautomations- und Kontrollfunktionalitäten – an die Open-Source-Community als Projekt
CoprHD im Rahmen der Mozilla Public License. EMCs Ziel ist es, die Entwicklung mit Hilfe der OpenSource-Community zu beschleunigen und die Unterstützung von Speicher-Arrays und
Datenschutztechnologien zu erweitern. Kunden und Partner profitieren von der communitygesteuerten Entwicklung durch neue Optionen, Flexibilität und Transparenz.
Scale-Out Block und Hyperkonvergenz (ScaleIO)
EMC hat ScaleIO – ein Speicher-Startup aus Israel – Anfang 2014 wegen der innovativen serverbasierten
Speichertechnologie, mit der auf Basis branchenüblicher Standardhardware software-defined Scale-outBlock-Speicherlösungen bereit gestellt werden, übernommen. Das ScaleIO-Produkt unterscheidet sich
am Markt dadurch, dass es als hyperkonvergente Speicherplattform ausgeführt werden kann und
mehrere Hypervisoren, Betriebs- und Hardwaresysteme (einschließlich ARM-basierte Server)
unterstützt. Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal von ScaleIO ist dessen extreme
Skalierbarkeit, d. h. die Fähigkeit, in einem einzigen föderierten Cluster Tausende von Knoten
zusammenzufassen. Dank dieser Merkmale konnte EMC ScaleIO bei Großunternehmen und Anbietern
von Cloud-Services, für die Größe und Heterogenität entscheidend sind, positionieren. Im Gegensatz
dazu richtet sich VMwares vSAN eher an mittelständische Unternehmen, die eine virtuelle Infrastruktur
auf Basis von vSphere umsetzen.
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Scale-Out Object (Elastic Cloud Storage)
EMC bietet Elastic Cloud Storage (ECS) als hyperskalierbare, objektbasierte Speicherlösung der
nächsten Generation an. ECS wird entweder als reine Software auf Standardhardware eines
Drittherstellers oder als integrierte Appliance bereitgestellt und zum Speichern, Archivieren und
Bearbeiten unstrukturierter Daten auch in höchster Skalierung verwendet. Mit ECS sollen die
Einschränkungen von Centera (EMCs ältere Generation von softwaredefiniertem, objektbasierten
Speicher) und Atmos (EMCs aktuellem softwaredefiniertem, objektbasierten Speicher) sowie anderen
objektbasierten Speicherplattformen überwunden werden. Die Lösung soll Unternehmen in die Lage
versetzen, hoch skalierbaren Speicher in privaten oder public Clouds aufzubauen. ECS erlaubt den
Einsatz von Metadaten für die Steuerung von Regel zu Datenplatzierung, Datenschutz und Richtlinien
zum Lebenszyklus von Daten. Der Datenschutz wird durch einen hybriden Codierungsansatz mit
lokalem und verteilten Erasure-Coding gewährleistet, der für Schutz vor Ort und auf globaler Ebene
sorgt. Der Zugriff auf ECS erfolgt über eine RESTful API, die Amazon Web Services S3, OpenStack
Swift und EMC Atmos sowie CAS, die Centera API, unterstützt. Laut EMC liegen die Gesamtkosten für
die Datenspeicherung auf ECS über einen Zeitraum von vier Jahren unter den Gesamtkosten für das
Speichern der gleichen Datenmengen in Amazon Web Services. EMC bezeichnet ECS als
kostengünstigste HDFS-Plattform der Branche.
ECS wird als nächste technische Aktualisierung von Centera und Atmos positioniert. Der
Entwicklungsplan für ECS Software und ECS Appliance sieht nach und nach neue Fähigkeiten vor, die
Kunden von Centera und Atmos einen nahtlosen Übergang ermöglichen.
Scale-Out File (Isilon)
EMC hat Isilon 2009 erworben, als Ergänzung seines Speicher-Portfolios um Scale-out-NAS. Die auf
OneFS, einem verteilten Dateisystem, basierende Produktfamilie Isilon NAS war eines der ersten
Angebote in einem schnell wachsenden Scale-out-Marktsegment. OneFS war eines der frühesten
Beispiele für eine software-defined, dateibasierte Speicherlösung und nutzt eine Shared-NothingArchitektur für eine Vielzahl verschiedener Speicherprotokolle auf Industriestandard-Servern. Um die
Anforderungen traditioneller Beschafungsprozesse zu erfüllen, bietet EMC Isilon als voll integrierte
Appliance an.
EMC ist nach wie vor führend in der Branche, wenn es darum geht, Kunden eine Auswahl an softwaredefined Speicher anzubieten. Die Isilon-Software unterscheidet sich von dem Appliance-only
Bereitstellungsmodell. Geplant ist die Einführung von Isilon als reine Softwareversion von EMCs
branchenführendem verteilten Dateisystem, so dass der Kunde das Produkt flexibel auf der Hardware
seiner Wahl installieren kann.
Einheitliches SAN und NAS (vVNX)
EMC positioniert VNXe als einheitliches SAN (iSCSI) und NAS (NFS/SMB) Einsteiger-Array für
mittelständische IT-Umgebungen. Zurzeit wird eine softwarebasierte Version von VNX am Markt
platziert, die sich für Anwendungsfälle eignet wie Entwicklung/Test von vApps mit virtuellem VNXSpeicher und zum Testen von Funktionalitäten wie Datenreplikation und Snapshot/Klone ohne die
üblichen Betriebskosten der Hardware. IT-Administratoren werden das einheitliche Erscheinungsbild
der VNXe-Serie schätzen, mit Unisphere und identischer Funktionalität in der Appliance-Version.
Als erster in der Branche plant EMC außerdem die Freigabe von vVNX als Community-Edition. ITAdministratoren können diese Ausgabe kostenlos zur nichtproduktiven Verwendung herunterladen.
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EMC plant, vVNX zunächst als virtuelle Maschine auf vSphere laufen zu lassen, und spätere Editionen
auch für andere Hypervisoren freizugebern.
HERAUSFORDERUNGEN UND CHANCEN FÜR EMC
Für alle etablierten Speicherhersteller einschließlich EMC bedeutet die Übernahme einer
Produktstrategie für softwaredefinierte Speicher einen Wandel auf mehreren Ebenen. Zum einen geht
es darum, wie der Anbieter Produkte und Services entwickelt, vermarktet und verkauft. Zum anderen
geht es darum, wie der Anbieter mit Kunden umgeht, die eigene Vorstellungen vom Kauf und der
Verwaltung von Speichern haben. Auch verändert sich die Art und Weise des Service für Kunden,
nachdem diese sich für eine software-defined Infrastruktur entschieden haben.
Und schließlich gibt es Änderungen wann und wo Umsätze realisiert werden. Kurz, die Einführung
einer Produktstrategie, die auf software-defined Speicher basiert, bringt große Umwälzungen mit sich.
Doch auch der Status quo stellt für viele Hersteller eine existentielle Bedrohung dar: Man macht sich
die SDS-Vision zu eigen, stellt sich kurzfristig starken Veränderungen des Geschäftsmodells und
bleibt auf lange Sicht im Geschäft, oder aber man macht weiter wie bisher und verliert früher oder
später den Anschluss an den Markt. Die Chancen sind klar vorhanden.
Nach Auffassung von IDC ist EMC eine der wenigen etablierten Firmen, die diesen
unternehmensweiten Wandel als Chance sehen, zum führenden Anbieter software-defined
Speicherlösungen aufzusteigen. EMC setzt seine Entwicklungsressourcen umfassend ein, um die
bestehenden Produktlinien auf software-defined Basis zu überarbeiten.
Gleichzeitig wurde gezielt auf M&A gesetzt, um neue Produkte zu erwerben und das Portfolio der
„Speicher der 3. Plattform“ zu erweitern. EMC hat sich freiwillig auf umfassende Veränderungen
eingelassen, um nicht von außen unter Druck gesetzt zu werden. Dennoch steht EMC erst am Anfang
eines langen Weges, auf dem das Unternehmen noch einigen – internen wie externen –
Herausforderungen begegnen wird. So muss EMC an der Einstellung seiner eigenen Mitarbeiter und
Bestandskunden arbeiten, damit auch diese das Konzept des software-defined Speichers akzeptieren.
EMC muss sicherstellen, dass seine Vision, seine Produktstrategie und seine Ausführung einer
software-defined Infrastruktur bis zum Erreichen des Ziels im Gleichschritt bleiben.
FAZIT
Nach Auffassung von IDC werden neue Geschäftsmodelle sowie Produkte und Services, die digitale
und physische Daten nahtlos integrieren, das Geschäft und die Kundenerfahrung als Folge des
digitalen Wandels verändern und zusätzliche Umsätze generieren. Diese neuen Geschäftsmodelle
werden Branchen völlig verändern. Schlüsselmerkmale dieser Ära sind Unmittelbarkeit, neue Buying
Center, eine neue Art der Betriebsführung und Leistungsmessung, ein Fülle an Ressourcen und die
Personalisierung von Waren und Dienstleistungen.
Die IT-Infrastruktur der 3. Plattform – zu der auch software-defined Speicher gehören– bewegt sich im
Gleichschritt mit diesem Wandel. Anbieter, die eine neue Infrastruktur-Generation anbieten, müssen
primär durch Angebote Mehrwert schaffen, die einzeln als Rädchen im „Cloud-Scale-Rechenzentrum“
dienen. Neue Technologien wie Silizium-Photonik ermöglichen den Einsatz unterteilter Rechen- und
Speicher-Pools, die durch eine nahtlose Software-Schicht miteinander verbunden sind.
Die 3. Plattform ist das neue Herz des wachsenden IT-Marktes, und software-defined Speicher (bzw.
Infrastrukturen) sind ein wichtiger Motor dieses Wachstums. Die Reise hat gerade erst begonnen.
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Über IDC
International Data Corporation (IDC) ist der weltweit führende Anbieter von Marktinformationen,
Beratungsdienstleistungen und Veranstaltungen auf dem Gebiet der Informationstechnik,
Telekommunikation und Verbrauchertechnik. IDC ermöglicht IT-Fachleuten, Unternehmensleitern und
Investoren, faktenbasierte Entscheidungen über technische Anschaffungen und Geschäftsstrategien
zu treffen. Mehr als 1100 IDC-Analysten bieten globale, regionale und lokale Expertisen zu
technischen und branchenspezifischen Chancen und Trends in über 110 Ländern. Seit 50 Jahren
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