Woher kommen unsere Christbäume? - Obst - Wein

INTERESSANTES
Woher kommen unsere
Christbäume?
Johann Winkelbauer
Johann Winkelbauer
Siegersdorf 65, 8222 Feistritztal, Tel.0 3113 8700
[email protected]
Terminalknospen und einem
deutlich höheren erster Astkranz ergeben.
hristbaumkulturen sind
mittlerweile ein vertrautes
Bild geworden und für viele
Landwirte ist die Christbaumzucht ein bedeutendes Standbein geworden. Woher kommen die Sämlinge für diese Anlagen?
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Mit drei bis vier Jahren verlassen die Nordmann-Jungpflanzen den Betrieb zu den
heimischen Christbaum-Landwirten.
Ein steirischer Züchter ist Johann Winkelbauer aus Siegersdorf bei Herberstein, Gemeinde Feistritztal, der bereits seit
37 Christbaumpflanzen zieht
und vor 13 Jahren begonnen
hat, die Anzucht der Bäume als
„bewa-Kleinballenpflanzen“ zu
optimieren. Neben der beliebten Nordmanntanne bietet der
Betrieb ein riesiges Sortiment
an Nadelgehölzen für die Christbaum- und Schnittreisigproduktion an:
Dadurch trocknen aus dem
Ballen herauswachsende Wurzeln ein und die Pflanze bemüht sich, im Ballen weitere
Wurzeln zu bilden. Man spricht
hier von einer „Luftbeschneidung der Wurzeln“, was zu einem fein verzweigten optimalen Wurzelsystem führt.
Nordmanntannen-Nachzüchtungen aus Georgien und
Dänemark, russische und türkische Nordmannstannen werden in der Oststeiermark
ebenso gezogen wie die Sondersorten Kork-, Colorado-,
Edel- und Frasertanne sowie
verschiedene Fichten.
Nebenbei ist Herr Winkelbauer auch als Veredler von
Walnuss- und Edelkastanienbäumen tätig.
Von den ersten Lebensjahren einer Nordmanntanne:
Die Jungpflanze wird aus zertifiziertem Samen (Georgien,
Russland, Türkei, Dänemark..)
zu 100% im Betrieb im Feistritztal gezogen.
Im zweiten Jahr werden die
Nordmanntannen nach entsprechender Hege beschnitten. Dabei werden die Seitenäste und -knospen entfernt
(Turbostart-Pflanzen), woraus
sich Vorteile wie besserer
Start, Ausbildung schönerer
Das bei verlässlichen Samenlieferanten bezogenen
Saatgut wird in einem Gewächshaus in eine Containerplatte mit kleinen Öffnungen
gesät. Das darin keimende Samenkorn entwickelt nun sein
Wurzelsystem, nach einem
Jahr werden die Sämlinge in
Containerplatten mit größeren
Öffnungen umgetopft und
kommen sofort ins Freie, damit sie sich an unser Klima und
Wetter gewöhnen können.
Die Containerplatten stehen
erhöht und nicht am Boden.
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OBST – WEIN – GARTEN · Ausgabe Nr. 12 / 2015
Die Anzucht in Kleinballen
hat neben höheren Anwachsraten („BEWA – Besser Wachsen“) einige Vorteile wie höhere Trockenresistenz, sehr gute
Pflanzbarkeit, optimale Wurzel- und Triebknospenbildung
und kürzere Kulturzeit durch
rasches Wachstum. Die Pflanzsaison ist dadurch auch verlängert, die beste Zeit der
Pflanzung ist August bis beginnendem Frost. In schneearmen
Wintern müssen im Spätherbst gesetzte Pflanzen auch
Feuchtigkeitsversorgung kontrolliert werden. Die optimale
Beratung zu Pflanzung und
Düngung wird von dem ambitionierten Betrieb mit angeboten. Zum einfachen Pflanzen
wurden auch spezielle Erdbohrer und Pflanzstanzen entwickelt.
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