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LOKALES
MONTAG, 29. JUNI 2015
Demmin und
Birk gehen in
die Stichwahl
Fast 50 Prozent Wahlbeteiligung bei
den Bürgermeisterwahlen in Preetz
dritte Preetzer für ihn gestimmt habe.
Mit 37,14 Prozent lag Björn
PREETZ. Wer neuer Bürger- Demmin klar an erster Stelle
meister der größten Stadt des vor Jan Birk mit 29,53 Prozent.
Kreises Plön wird, entscheiden Auf Thomas Wulff entfielen
die Preetzer am 12. Juli. Björn 13,9 Prozent der abgegebenen
Demmin und Jan Birk gehen Stimmen, Matthias Diehl erdann in die Stichwahl. Beide hielt 11,24 Prozent und Martin
Wolf 8,19 Prozent.
Als der noch amtierende Bürgermeister,
Wolfgang Schneider,
bereits um 19.10 Uhr
das vorläufige Wahlergebnis verkündete,
blieb es im überfüllten
Ratsaal überraschend
ruhig. Statt Beifall gab
es lediglich einzelne
Glückwünsche
für
Demmin und Birk sowie reges Interesse an
den Ausdrucken des
FDP-Kandidat Martin Wolf (links) und der Wahlergebnisses, die
parteilose Thomas Wulff (rechts) hatten
Schneider verteilte.
im Gegensatz zu Jan Birk (Mitte) das
Ruhig blieb es vielNachsehen.
leicht auch deshalb,
weil sich dieses Ersetzten sich deutlich gegen die gebnis schon lange vorher abdrei anderen Bewerber durch gezeichnet hatte. Vom ersten
und gaben sich danach sieges- Wahlbezirk an lagen Demmin
sicher. „Ich habe für heute und Birk stets in Führung.
Sekt besorgt, weil ich davon
Als erstes war der Wahlbeausgehe, dass es den Champa- zirk drei nach nur 20 Minuten
ausgezählt. Hier holte
Demmin mehr als 38,
Birk mehr als 31 Prozent der Stimmen. Zu
diesem frühen Zeitpunkt war der Ratssaal zwar schon gut
besucht, aber viele,
darunter auch zwei
der fünf Kandidaten,
kamen erst später dazu. Während die drei
am Ende ausgeschiedenen Bewerber ihre
Mit fast 38 Prozent der Stimmen ließ
Chancen von Anfang
Bürgermeisterkandidat Björn Demmin
an als eher gering ein(vorne) Konkurrenten wie Matthias Diehl
schätzten, waren Birk
(11,24 Prozent) deutlich hinter sich.
und Demmin beide davon überzeugt, am 12.
gner am 12. Juli gibt“, sagte Juli noch dabei zu sein. „Ich
Birk. Demmin sprach von ei- rechne jedenfalls damit, dass
nem „schönen Etappenziel“, ich in die Stichwahl komme“,
auf das er aber nur kurz mit sei- meinte Birk noch vor dem Ernen Unterstützern anstoßen gebnis des ersten Wahlbewolle, weil die Konzentration zirks. Auch Demmin war zujetzt der Stichwahl gelte. Er versichtlich:
„Das
Finale
nannte es ein „hervorragendes kommt in zwei Wochen.“
Ergebnis“, dass mehr als jeder
Schneider freute sich beson-
VON THOMAS CHRISTIANSEN
UND NADINE SCHÄTTLER (FOTOS)
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Waren gestern Abend spätestens ab 19.10 Uhr in Siegerlaune: Zwischen Jan Birk (links) und Björn Demmin entscheidet es sich am 12. Juli,
wer Bürgermeister in der Schusterstadt Preetz wird.
NADINE SCHÄTTLER (5)
Die Zettel mit dem genauen Wahlergebnis fanden reißenden Absatz. Der Wahlleiter und amtierende Bürgermeister, Wolfgang
Schneider, konnte gar nicht so schnell nachdrucken, wie ihm die
Listen aus der Hand gerissen wurden.
In allen acht Wahlbezirken hatte der von der SPD unterstützte Björn
Demmin (rechts) die meisten Stimmen erhalten. Einer der ersten
Gratulanten war der CDU-Fraktionsvorsitzende der Plöner Ratsversammlung, Oliver Hagen.
ders über die relativ hohe
Wahlbeteiligung. Kurz vor 18
Uhr hatte er eine Wahlbeteiligung von knapp 50 Prozent
das Interesse an der Wahl war,
merkten auch einige Wahlvorstände, die um 8 Uhr bereits
vor der Tür der Wahllokale von
den ersten Wählern erwartet
wurden. Von den 991 verschickten Briefwahl-Unterlagen kamen 866 zurück.
Am Dienstag, 30. Juni, 18
Uhr, tagt der Gemeindewahlausschuss der Stadt im Ratssaal, um das Ergebnis der Bürgermeisterwahl dann offiziell
festzustellen. Björn Demmin
47,13 Prozent der
Preetzer Einwohner war
es nicht egal, wer
Bürgermeister wird.
prognostiziert, tatsächlich waren es schließlich 47,13 Prozent
der rund 13 500 wahlberechtigten Preetzer, die ihre Stimme abgegeben hatten. „Das ist
ein Super-Ergebnis“, meinte
Schneider. Erwartet hatte er
dies, weil sich im Wahlkampf
ein sehr hohes Interesse der
Bürger gezeigt habe. Die Bürger hätten gemerkt, welch eine große Bedeutung der Bürgermeister und die Verwaltung für sie hätten. Wie groß
(41) und Jan Birk (57) werden
beide am Sonntag, 12. Juli, in
der Stichwahl antreten. Der
parteilose Jan Birk leitet seit 25
Jahren das Umweltamt der
Stadt Preetz. Der ebenfalls parteilose, aber von der SPD unterstützte Björn Demmin ist
Pressesprecher des Kreises
Plön und wohnt in Plön, hat
aber angekündigt, im Fall seiner Wahl zum Bürgermeister
sofort nach Preetz ziehen zu
wollen.
Tanzen, wie Lindbergh flog
Platz für Fitness
Swing-Fans treffen sich an ungewöhnlichen Orten zum Lindy Hop
MÖNKEBERG. Einer Erweiterung des Fitness-Studios Förde Fit am Heikendorfer Weg in
Mönkeberg steht aus Gemeindesicht nichts im Weg. Der
Bau- und Umweltausschuss
gab grünes Licht für einen Anbau. Konkret geht es um eine
Erweiterung der Physiotherapieräume. Laut geändertem
Bebauungsplan soll an der
Südseite des Studios auf der
noch freien Fläche zur Straße
am Eksol ein etwa 65 Quadratmeter großer eingeschossiger
Anbau entstehen. Aktualisiert
wird die Mönkeberger Baumschutzsatzung. Grund: Seit der
2002 verabschiedeten Regelung sind einige Neubaugebiete im Gemeindegebiet entstanden. Das Verzeichnis entspricht demnach nicht mehr
dem tatsächlichen Stand. Geschützt werden sollen in den
Wohngebieten weiterhin Bäume mit einem Stammumfang
von mehr als einem Meter. uhl
VON VOLKER REBEHN
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SCHÖNKIRCHEN/KIEL. Lindy
Hop gilt als der ursprüngliche
Swing-Tanz, der sich in den
1930er-Jahren in New York zu
einer besonderen Attraktion
entwickelte. Seit Anfang der
1980er-Jahre gewinnt Lindy
Hop auch in Europa wieder zunehmend Freunde – und seit
knapp zehn Jahren auch beim
TSC Rot-Gold Schönkirchen.
Die Faszination dieses Tanzes
möchten die Schönkirchener
beim Dritten Kieler Lindy-Exchange vom 3. bis 5. Juli einem
breiten Publikum vermitteln.
70 Swing-Tänzerinnen und
Tänzer aus Deutschland, Dänemark und Schweden werden erwartet.
„70 Teilnehmer bedeuten einen neuen Teilnehmerrekord“, freut sich Jörg Demitz,
stellvertretender
Rot-GoldVorsitzender. Sinn und Zweck
eines Lindy-Exchanges sei das
Kennenlernen unter SwingTänzern, der Austausch von
Tanzfiguren und Besuche in
der jeweiligen Gastgeberstadt. Die Schönkirchener und
ihre Gäste werden an dem ersten Juliwochenende an fünf
Orten rund um die Kieler Förde tanzen – darunter ungewöhnliche Locations. Los geht
es Sonnabend, 4. Juli, von 13
bis 15.30 Uhr auf dem Parkplatz am unteren Ernestinenweg, gleich oberhalb des Mönkeberger Strandes. Bei dieser
Open-Air-Veranstaltung hoffen die Schönkirchner auf
reichlich Besuch. Wer möchte,
kann mittanzen.
Wer Swing-Tanzen lernen
möchte, ist am Sonnabendabend im Sportrestaurant in
Altenholz-Klausdorf
genau
richtig. Vor dem großen
Swing-Ball mit dem Jazz Orchestra können Interessierte
ab 20 Uhr an einem SwingSchnupperkursus teilnehmen.
Einlass ist um 19.30 Uhr. Das
Orchester spielt ab 21 Uhr zum
Tanz. Kartenvorverkauf über
www.kiellx.de oder an der
Abendkasse im Restaurant (18
Euro).
Eine ganz besondere TanzKulisse bietet dann am Sonntag, 5. Juli, um 11 Uhr das Maschinenmuseum Kiel-Wik (Am
Kielkanal 44, Eintritt 6 Euro).
Dieser Ort wurde für das Zelebrieren der Swingmusik und
des -tanzes von den Rot-Goldlern nicht zufällig gewählt. Das
Museum ist stolz auf einen
Sternmotor, wie er auch im
Flugzeug von Charles Lindbergh war, der als Erster den
Kieler „Lindy Exchange“ des TSC Rot-Gold Schönkirchen vom 3. bis
5. Juli 2015 in Kiel, Mönkeberg und Altenholz. Das gibt es auch nicht
alle Tage: Swingmusik und -tanz im Maschinenmuseum Kiel-Wik am
Sonntag, 5. Juli. Die Rot-Gold-Mitglieder Christian Beese, Birgit
Pinckert, Christian Siebke und Sabine Jensen (von links) probierten
VOLKER REBEHN
schon einmal auf dem ungewohnten Tanzboden.
Atlantik mit einem NonstopFlug von New York nach Paris
im Jahre 1927 überquert hat.
Und Lindbergh soll angeblich
Namensgeber des Lindy Hop
sein.
New Yorker Zeitungen hatten den Flug mit der Überschrift „Lucky Lindy Hops the
Atlantic“ getitelt. Bei einer
Feier in einem New Yorker
Ballhaus wurde ein Tänzer gefragt, was er gerade tanze. Worauf er – mit Blick auf den Zeitungsartikel – spontan geantwortet haben soll: „I’m doin‘
the Hop … the Lindy Hop“. Ein
neuer Tanzstil war geboren.