Radautobahnen: Überflüssig, Unsinnig, ökologisch bedenklich? Radfahren ist gesund und ökologisch; deshalb sind wir NaturFreunde (NF) natürlich auch für ein gutes Radwegenetz. lst aber eine Radautobahn von Herzogenrath nach Aachen sinnvoll, die in der Ausführung nach jetzigen Berechnungen mindestens 15 Millionen Euro kostet? Die eine 4-8 Meter breite Schneise durch Wald und Flur schlägt? Die laut vorgegebenen Kriterien vorfahrtsberechtigt oder kreuzungsfrei sein muss, Querungshilfen für Fußgänger und eine innerörtliche Beleuchtung haben muss und für die eine regelmäßige Reinigung und ein Winterdienst bereitgestellt werden muss? Die NF Ortsgruppe Herzogenrath-Merkstein wollte es genau wissen und führte eine öffentliche Begehung entlang der skizzierten Trassenführung dur.ch. Teilnehmer der Begehung waren neben den Organisatoren Bruno Barth und Marika Jungblut weitere Mitglieder der NF wie der Vorsitzende Lothar Bildhauer und der Fachreferent ,,Sanfter Tourismus", Peter Kuhn, Vertreter vom NaBu, vom BUND, vom ,,Baumschutzbündnis Aachen", Lokalpolitiker und zahlreiche Bürger. Bruno Barth und Marika Jungblut zogen das inhaltliche Fazit der Begehung: „ Wir halten die Radautobahn auf der skizzierten Trassenführung von Herzogenrath quer durch Wald und Flur für überflüssig, unsinnig und ökologisch bedenklich!" ,, Überflüssig": Weil es bestehende Alternativen für Radfahrer gibt, die z.T. nur ausgebessert oder saniert werden müssten. - ,,Unsinnig": Weil die skizzierte Trassenführung an verschiedenen Stellen überdimensioniert ist - Brückenbau und Untertunnelung einer Landstraße und weil sie in manchen Bereichen aufgrund von Bebauung oder zu geringem Abstand zur DB-Linie nicht umsetzbar ist. - ,,Ökologisch bedenklich": Weil an vielen Stellen gewaltige Eingriffe in die Landschaft mit riesigen Erdbewegungen/-aufschüttungen und größere Abholzungen nötig wären; an einer Stelle sogar an einer von der Stadt angelegten ,,Ausgleichsfläche. ,,Derartige Eingriffe in die Natur sind nicht hinnehmbar, um ein, Leuchtturmprojekt" durchzuboxen. Die Planer haben die Skizzierung sicher nur vom Schreibtisch aus gemacht, ohne die Örtlichkeit zu kennen." (Bruno Barth/Marika Jungblut) lnsgesamt fühlen sich die NF darin bestätigt, eine Veranstaltung wie diese durchzuführen, weil vor Ort vieles besser nachzuvollziehen und zu erklären ist. Die große Resonanz zeigt, dass das der richtige Weg ist. Und: ,,Vor einer Planung für Radschnellwege sollte man die Bürgerinnen und Bürger fragen, ob so etwas überhaupt gewollt ist." Naturfreundin Marika Jungblut
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