Predigt_Feuerofen - Koinonia - Gemeinde des vollen Evangeliums

Predigt 3
Daniels Freunde im Feuerofen
Gottesdienst. 07.06.15
Wir nähern uns mit riesen Schritten dem Sommer. Steigende Temperaturen, das
intensive Erleben der Natur, steigert in dieser Jahreszeit die Lebensfreude.Nicht
nur laut Wikipedia, sondern auch laut Silv! Da uns Wärme so gut tut, habe ich mich
für heute Abend zu meiner letzten Predigt vor den Sommerferien, auf ein ganz
besonders heisses Thema eingelassen.
Es geht um eine unglaublich brenzlige Situation aus dem Buch Daniel.
Ich kann euch nur empfehlen, einmal diese zwölf spannenden Kapitel ganz zu
lesen. Da geht es um hautnahes Leben mit Gott, Segen und so wundervolle
Rettungs-Szenarien aus schier ausweglosen Situationen, dass man nur staunen
kann.
Daniel ist ermutigend und man kann ihn nur lieb gewinnen. Denn hinter diesem
weisen Propheten, dem so unglaublich viele Einblicke in die geistliche Welt
geschenkt wurden, steckt ein Mensch voller Empfindsamkeit und Empathie, voller
Demut und Treue zu seinem Gott. Gottes Liebe gilt allen Menschen und vor ihm
gibt es kein Ansehen der Person. Aber es berührt mich zutiefst, wenn Daniel in
seinen Begegnungen mit Gottes Boten, immer wieder als: Du vielgeliebter Mann,
angesprochen wird. Wörtlich meint dieser Begriff vielgeliebt, sogar eine Kostbarkeit.
Ja, ich kann mir gut vorstellen, dass Daniel in Gottes Augen ein echter Schatz war.
Nicht aufgrund seiner Schönheit oder herausragender Eigenschaften. Ich glaube,
dass Gott sein reines, ungeteiltes Herz und sein unbeirrbares Vertrauen sah. Gott
hatte den ersten Platz in Daniels Leben und dadurch die besten Chancen seine
Herrlichkeit an ihm sichtbar werden zu lassen.
Als Daniel unter König Darius, durch eine üble List der Politiker den Löwen
vorgeworfen wird, gibt ihm der entsetze, in eine Zwickmühle geratene König, ein
letztes Wort mit. Voller Hoffnung, denn auch er, hatte Daniel lieb gewonnen.
Dan. 6.17
Dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, er möge dich retten.
Und Gott konnte es, zum sprachlosen Staunen aller Beteiligten.
Da wir uns aber heute Abend die heißeste Geschichte aus dem Buch Daniel
vorgenommen haben, zurück zum Anfang und noch ein wenig an spannendem
Hintergrund.
Zeitgeschichtlich befinden wir uns ungefähr 600 Jahre vor Christus.
Jerusalem gerät unter Jojakim, König von Juda unter Belagerung und in die Hand
Nebukadnezars, König von Babel. Als Kriegstribut, fordert dieser seinen höchsten
Beamten auf, junge Israeliten zu rekrutieren, um sie für den Dienst am eigenen Hof
auszubilden.
Die Auswahlkriterien sind alles andere als von schlechten Eltern. Er fordert nicht
nur königliches Geschlecht, sondern Persönlichkeiten ohne jeglichen Makel, von
Schönheit, Weisheit, mit Bildung und einer guten Auffassungsgabe.
Ein cleverer Schachzug, das starke Potenzial, eines Volkes abzugreifen um es
darin für die Zukunft zu schwächen.
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Unter den Auserwählten befinden sich vier gottesfürchtige Söhne Judas.
So gelangen Daniel, Hananja, Mischael und Asarja, unter der Obhut eines ihnen
zugeteilten Aufsehers, in das Exil nach Babel. Es ist beeindruckend, wie diese
jungen Männer auch in der Fremde, unter Gott feindlichen Einflüssen, ihren
Glauben geradlinig, in den Ordnungen Gottes gemäß, weiterleben. So steht es für
sie ausser Frage, sich auch nur auf irgend etwas unreines einzulassen. Wie viel
Mut gehört dazu, als unter Fremdherrschaft geratene, schon gleich am Anfang der
Ausbildung beim verordneten Speiseplan klipp und klar - NEIN - zu sagen!
Daniels Freundlichkeit und Pfiffigkeit erwirkt einen zehntägigen Testlauf im eigenen
koscheren Ernährungsplan. Fazit: Sie stehen am Ende, mit ihren Gemüsegerichten
prächtiger da, als alle anderen zusammen.
1.Dan1.20
Und in jeder Angelegenheit, die der König von ihnen erfragte und die ein
verständiges Urteil erforderte, fand er sie allen Wahrsagepriestern und
Beschwörern, die in seinem ganzen Königreich waren, zehnfach überlegen.
Segen, weil sie sich ihres Gottes nicht schämten und beständig in seiner Nähe
blieben.
Joh. 6.35. Ich bin das Brot des Lebens! Jesu Evangelium, sein Wort soll auch für
uns die reine, unverfälschte Nahrung sein. Machen wir uns als Christen überhaupt
die Mühe zu prüfen, was wir als Gedankengut so alles aufnehmen,
woran wir festhalten oder in missverstandener Toleranz an Lügen über Gott,
Unreinheit dulden? Israel und das Exil. Zu Hause, unter Gleichgesinnten, im Schutz
der Gemeinde fällt es uns nicht all zu schwer geradlinig zu leben. Aber draußen?
Wie bewegen wir uns in der Welt. Wenn ich den Mut und die Kompromisslosigkeit
dieser Gläubigen betrachte, kann ich nur staunen und über mich selbst sehr
nachdenklich werden.
Sagt mir den Traum und seine Deutung! Um keinen Scharlatanen aufzulaufen,
stellt Nebukadnezar seine Priester sehr schlau auf die Probe. Natürlich ist keiner
dazu in der Lage, und aus dem Entsetzen, den Fragezeichen über seine nächtliche
Vision entbrennt des Königs Zorn gegen alle seine Weisen. Pech für Daniel und
seine Freunde, denn die stehen ja auch auf der Liste der Hofweisen. Aber diese
vier suchen die Gemeinschaft und wieder im vertrauensvollen Gebet, die Hilfe ihres
Herrn. Gott kann Daniel Nebukadnezars Traum von einem großen Standbild
zeigen, erklären und damit rettet Daniel nicht nur sich und seine Brüder, sondern in
seiner großen Empathie, auch alle anderen. Da ist kein Hass auf die Menschen,
obwohl er als entführte, lebendige Kriegsbeute allen Grund dazu hätte, noch nicht
einmal Gleichgültigkeit, scheinbar keine unguten Gedanken.
Die reinen Herzens sind, werden Gott schauen. (Matth. 5.8)
Erinnert ihr euch, was Tonnis so einleuchtend dazu gesagt hat?
Wir können Gott sehen, wenn nichts mehr dazwischen steht.
Daniel war da ganz nahe dran.
Er selbst bleibt am Hofe des Königs, seine Freunde erhalten die Verwaltung über
die Provinz Babel.
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Nahe dran, sind wir auch endlich an unserem Predigttext, der erneut drohenden
Katastrophe in die Hananja, Mischael und Asarja hineingeraten.
Ich werde diesen langen Text aber nur ausschnittsweise lesen. Die hier
auftauchenden Namen, haben die Judäer im Exil erhalten.
Daniel 3. 1-30
Der König Nebukadnezar machte ein Bild aus Gold: Seine Höhe betrug
sechzig Ellen, seine Breite sechs Ellen. Er stellt es auf in der Ebene Dura, in
der provinz Babel. Und der König Nebukadnezar sandte Boten aus, um die
Satrapen, die Statthalter und die Verwalter, die Berater, die Schatzmeister, die
Richter, die Polizeibefehlshaber und alle Oberbeamten der Provinzen zu
versammeln, damit sie zur Einweihung des Bildes kämen, das der König
Nebukadnezar aufgestellt hatte.... und sie standen vor dem Bild... Und der
Herold rief laut:Euch wird befohlen ihr Völker, Nationen und Sprachen:
Sobald ihr den Klang des Horns, der Rohrpfeife, der Zither, der Harfe, der
Laute und alle Arten von Musik hört, sollt ihr niederfallen und euch vor dem
goldenen Bild niederwerfen,.....Wer aber nicht niederfällt und anbetet, der soll
sofort in den brennenden Feuerofen geworfen werden. ( alle taten es, bis auf
drei) Deshalb traten zur selben Zeit Männer heran, nämlich Sterndeuter, die
die Juden verklagten.... Du, oh König, hast den Befehl gegeben, dass
jedermann das goldenen Bild anbeten soll.Nun sind jüdische Männer hier, die
du zur Verwaltung der Provinz Babel eingesetzt hast: Schadrach, Meschach
und Abed-Nego. Diese Männer ,oh König, schenken dir keine Beachtung:
deinen Göttern dienen sie nicht und vor dem goldenen Bild, das du
aufgestellt hast, werfen sie sich nicht nieder. Da befahl Nebukadnezar voller
Zorn und Wut, Schadrach, Meschach und Abed-Nego herzubringen.
Er verklagt und stellt sie vor die Wahl ihm zu gehorchen, oder im Feuerofen
verbrannt zu werden.
Und wer ist der Gott, der euch aus meiner Hand erretten könnte?
Die Antwort der drei ist umwerfend
Nebukadnezar, wir haben es nicht nötig, dir ein Wort darauf zu erwidern. Ob
unser Gott, dem wir dienen, uns erretten kann - sowohl aus dem brennenden
Feuerofen als auch aus deiner Hand, o König, wird er uns erretten- oder ob
nicht: es sei dir jedenfalls kund, o König, dass wir deinen Göttern nicht
dienen und uns vor dem goldenen Bild, das du aufgestellt hast, nicht
niederwerfen werden. Der König rastet schier aus.. Er begann und befahl den
Ofen siebenmal mehr zu heizen als ausreichend war. Dann befahl er Männern,
den stärksten Männern in seinem Heer, die drei zu binden, um sie in den
brennenden Feuerofen zu werfen.Daraufhin wurden diese Männer in ihren
Mänteln, Röcken und Mützen und ihren sonstigen Kleidern gebunden und in
den brennenden Feuerofen geworfen. Darum , weil das Wort des Königs
streng und der Ofen außergewöhnlich geheizt war, tötete die Flamme des
Feuers jene Männer, die Schadrach, Meschach und Abed-Nego
hinaufbrachten. Und diese drei....fielen gebunden in den brennenden
Feuerofen. Da erschrak der König Nebukadnezar und erhob sich schnell und
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sagte zu seinen Staatsräten: Haben wir nicht drei Männer gebunden ins Feuer
geworfen? Sie antworteten und sagten zum König: Gewiss, o König!
Siehe ich sehe vier Männer frei umhergehen mitten im Feuer, und keine
Verletzung ist an ihnen; und das Aussehen des vierten gleicht dem eines
Göttersohnes.
Unsere drei Freunde verlassen vollkommen unversehrt den Ofen. Dieses Feuer
hatte keine Macht über sie. Draussen herrscht blankes Entsetzen, was
Nebukadnezar zu einem erfreulichen Sinneswandel bewegt.
Gepriesen sei der Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos, der seinen
Engel gesandt und seine Knechte errettet hat, die sich auf ihn verließen und
das Wort des Königs übertraten und ihren Leib dahin gaben, damit sie
keinem Gott dienen oder ihn anbeten müssten als nur ihren Gott!...Denn es
gibt keinen Gott, der so erretten kann!
Es gab zu Gunsten der Juden einen neuen Erlass und eine prompte Beförderung.
Eine unglaubliche Geschichte, die zum Glauben, zum Festhalten an Gottes
Herrlichkeit nur ermutigen kann. Über dieser Predigt soll wieder einmal ein ganz
großes: Fürchte dich nicht, stehen! Diese wundervolle Rettungsgeschichte lässt
mich aber nicht ausblenden, dass es auch anders ausgehen kann, wenn wir ins
Feuer des Feindes geraten. Der Fürst der Welt ist in Jesus Christus besiegt, aber
er ist dennoch am Wirken. Unser Gott ist ein mächtiger Gott, er will retten, aber
noch kann der Feind seine Pläne durchkreuzen. Verfolgungen ziehen sich bis
heute, durch die ganze Geschichte der Christenheit. Die Männer im Feuerofen
haben noch nicht einmal Brandgeruch an ihren Kleidern davongetragen, in der
Apostelgeschichte sprengen Engel Ketten und Kerkertüren, aber daneben stehen
auch die unzähligen Märtyrer bei den Gott den Rachen der Löwen nicht mehr
verschließen konnte. Oder wollte? In eine solche gedankliche Richtung lenkt der
Feind. Das fatale an dem unleugbar notvollen, ist der Rückschluss auf ein falsches,
zwiespältiges Gottesbild. Ich habe diese Gedanken im Anblick von Leiden und
Sterben gerade hautnah miterlebt. Ach, hoffentlich zieht der liebe Gott das Leiden
nicht lange hinaus... Gott will gar kein Leiden! Wie könnte er bei seinem nur guten
Wesen, seiner Liebe, uns willentlich im Feuer brennen lassen? Als ob Gott, wie in
den Arenen der Römer mit einem erhobenen oder nach unten weisenden Daumen
ein grausames Spiel mit seinen Geschöpfen treiben würde? Dann wären wir für ihn
nicht geliebt und kostbar, sondern vollkommen egal.
Ein solches Denken widerspricht in allem, dem Evangelium unseres Herrn.
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Jesaja. 45.21
Und sonst gibt es keinen Gott außer mir. Einen gerechten und rettenden Gott
gibt es außer mir nicht!
Ich möchte diesen Vers aus einer zurückliegenden Predigt noch einmal wachrufen.
Ermutigen, an dieser Wahrheit festzuhalten und bereit zu bleiben, manch fehlende
Antwort auszuhalten. Gott ist in dieser Welt nicht allmächtig - noch nicht, aber er ist
der einzige Gott, voller Macht und immer nahe mit einem unverrückbaren
Rettungswillen.
Ein großartiges Beispiel liefern uns hierbei diese drei jungen Judäer. 600 Jahre vor
Christus! Sie halten ohne Allmachtsgedanken, genau dieses Spannungsfeld aus.
Dieser Feuerofen ist eine Horror-Vorstellung! Es ist schier unglaublich aber sehr
lehrreich, in welch gelassener Souveränität sich diese jungen Männer, ihrem
Widersacher entgegen stellen und ihm auf den Kopf zu sagen: Wir müssen uns dir
gegenüber noch nicht einmal rechtfertigen! Wir gehören unserem Gott. Ob er uns
aus dem Feuer, oder aus deiner Hand erretten kann oder ob nicht, wir werden vor
keinem anderen Gott, unsere Knie beugen.
Es ist eine einfache, kristallklare, willentliche Entscheidung, die diese jungen
Männer hier im Angesicht des Feindes aufbieten.
Haben wir diesen Willen auch? Sind wir in jeder Situation bereit zu sagen, ja Herr
ich glaube dir, ich vertraue deinen Verheißungen auch wenn alles ausweglos
erscheint?
Losgelöst von den vordergründigen Gedanken um Verfolgung, der Bereitschaft sein
Leben zu geben - und ich bin heilfroh das dies für uns noch kein Thema ist und
bitte nicht wird - steckt diese Geschichte voll geistlicher Wahrheiten, die so hilfreich
für unsere Nachfolge sind. Denn:
Wir geraten ins Feuer, in Anfechtung, in die Bedrängnisse von vielfältigsten
Ängsten und Zweifeln.
Jeder kann davon berichten, der Feind kennt unsere Schwachpunkte nur zu genau
und neben all den Steinen die er uns in den Weg legt, ist sein größtes Anliegen
unser geistliches Leben zum Stillstand oder zum Erlöschen zu bringen, uns aus der
Nähe Gottes weg zu treiben. Gott will unseren inneren Menschen zu einem
bewässerten Garten machen - der Feind zu verbranntem, ödem Land.
Die drei Freude halten uns hier zukunftsweisend einen Spiegel vor.
1. Wir sind gerechtfertigt!
Durch den Glauben an das Erlösungswerk Jesus Christus, sind wir vor Gott
gerechtfertigt und damit hat der Feind kein Recht mehr uns anzuklagen.
Wir brauchen uns nicht mehr zu fürchten. Wir dürfen, können ihm, in der gleichen
Souveränität wie unsere drei Freude hier widerstehen.
2. Wir geraten ins Feuer. Dass der Feind dabei nicht gnädig vorgeht, zeigt sich an
dem wutentbrannten, irrationalen Verhalten des Königs. Er heizt diesen Ofen
sieben mal stärker als nötig. Als Gegenspieler Gottes, setzt auch der Feind auf das
volle Aufgebot seiner ganzen Mächte. Er geht bei seinem Vernichtungswillen auf
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Nummer sicher. Er missbraucht für seine Zwecke Menschen, nicht nur Männer, in
unserem Text ist die Rede von den stärksten Männern seines Heeres!
3. Der Feind bindet. Wer dabei zum Handlanger missbraucht wird, läuft selbst
Gefahr vernichtet zu werden.
Diese starken Männer geraten in Brand.
Wenn wir uns verdeutlichen was Feuer ist, wie es entsteht, wird diese Wahrheit
sehr einleuchtend. Feuer entsteht durch eine Verbindung. Ein brennbarer Stoff, ein
Oxidator und ein Funke der den Prozess in Gang setzt.
Was an diesen Handlangern Nebukadnezars Funken fängt, sind ihre Kleider. Nicht
der Mensch unten drunter. Alles was wir anlegen, was unser Wesen vom Guten
zum Bösen hin verformen kann, wird nur zu leicht zu brennbarem Material für den
Feind. Verhärtung, Lieblosigkeit, Herzenskälte, Gleichgültigkeit, Hass, Egoismus,
Machtgelüste - die Liste an Verformungen, die wie ein Strohfeuer brennen können,
ist schier endlos. Und dann genügt ein Funke und der Mensch der ja zu der
Verbindung gehört, erleidet Schaden.
Wenn wir mit diesem Wissen auf die drei gläubigen jungen Männer schauen, die da
zum Entsetzen des Königs, losgelöst, frei und fröhlich im Ofen herumspazieren,
kommt man zu einer ganz simplen, geistlichen Erklärung. Ein Bild, das für uns zwar
erst in der Zukunft zur Vollkommenheit gelangt, aber jetzt schon greift und so schön
einleuchtend ist.
4. An ihnen war nichts brennbares! Das Wesen unseres Gottes ist heilig,
vollkommen. Selbst Bilder wie pures, reinstes Gold, Licht ohne Schatten,
kristallklares, lebendiges Wasser können uns nur annähernd und schwach eine
Vorstellung von seiner Herrlichkeit geben. Aber wir haben Jesus, den Sohn Gottes,
der den Vater vollkommen widerspiegelt. Glaube, Hoffnung, Liebe, Barmherzigkeit,
Sanftmut, Geduld, Friede, Freude - es sind die Kleider seines Wesens, diese
können nicht brennen und in diesen Kleidern müssen auch unsere Freude gelebt
haben.
5. Gott macht frei und in seinem Feuer hat das Feuer des Feindes keine Macht.
Diese herrliche Botschaft, von einem Vierten im Feuerofen, der eine so
überwältigende, wunderschöne Erscheinung hatte, das Nebukadneznar ihn als
einem Göttersohn gleich beschreibt, ist wie eine Krönung.
Ein Bote Gottes oder im Blick auf zukünftiges, einer dem Sohn-Gottes gleich! Ist
dies nicht ein tolles Bild für Jesus Christus, unseren Retter-Heiland, der am Kreuz
den Sieg über den Feind errungen hat. Uns in der Kraft des Geistes in seinen Sieg
hinein nehmen will!- Ich bin so begeistert.
Der heilige Geist wird in der Bibel immer wieder auch mit dem Bild des Feuers
umschrieben. Gottes Feuer (Dornbusch) ist eine Macht, die nicht verletzt, nichts
verzehrt, sondern reinigt und klärt und heilsam ist. Ein Feuer, das unsere Herzen in
Brand steckt, und von der großartigen Pfingstbotschaft her, in die Freiheit führt. Der
Feind legt uns in Banden, um uns zu knechten und zu schaden, aber bei Gott ist
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ein Feuer, das Banden löst und uns alle Bewegungsfreiheit zurück schenkt. Bei
Gott ist Leben, das bis in die Ewigkeit währt.
„Fürchtet euch nicht, denn siehe ich bin bei euch alle Tage....“, ( Matth.28.20)
Wir dürfen uns darauf verlassen, dass unser Herr auch im Feuer, wo immer wir in
Anfechtung geraten bei uns ist, retten will! Die Frage ist ja vielmehr, wo sind wir
und wie nahe lassen wir Gott an uns heran?
Ich wollte euch am Anfang der Predigt ganz bewusst einen lebendigen Einblick aus
dem Leben und den Ereignissen um Daniel, Hananja, Meschach und Abed-Nego
verschaffen, denn darin steckt auch ein Schlüssel zu dieser vierten Person im
Ofen.
Diese Brüder hatten ein ungeteiltes Herz für ihren Gott und lebten in
beeindruckender Geradlinigkeit nach seinen Ordnungen. Nicht nur als
Einzelkämpfer. Sie pflegten und suchten immer wieder die Gemeinschaft um sich
gegenseitig zu unterstützen und ihre Anliegen auch gemeinsam vor Gott zu tragen.
Was mir dabei unendlich wichtig geworden ist: Sie verharrten einmütig im Gebet.
Daniel.6.11 Daniel hatte an seinem Obergemach offene Fenster nach
Jerusalem, und er fiel dreimal am Tag auf seine Knie, betete, lobte und dankte
seinem Gott.
Offene Fenster nach Jerusalem, Lob und Dank trotz Exil und ständiger
Bedrängnisse durch Mächte, mit denen nicht zu spaßen ist.
Mit weit offenem Herzen auf Gott ausgerichtet.
Ich gehe davon aus, das die drei Freude auch solche Fenster hatten, Gottes Nähe
beständig suchten, in seiner Nähe lebten.
Und genau dies, wird im Feuer nur sichtbar! Diese vierte Gestalt im Feuer, der
Retter, taucht nicht erst im Ofen, von irgendwoher herbeigeeilt plötzlich auf!
Gott unser Retter ist da.
Röm 12.12
Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.
Ich möchte uns alle dazu neu ermutigen. Gerade im Alltag, in den kleinen
Unwegbarkeiten, auch wenn alles super läuft, uns darin zu üben und fest zu
werden, damit, wenn wir in schlimmere Bedrängnis geraten, keine Ängste, keine
Sorgen und keine Zweifel Funken fangen könnten!
Gott will uns stärken, den Schild des Glaubens hochzuhalten, um dem Feind in
Souveränität mit einem klaren NEIN zu wehren.
Jes. 43.2,3
Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt werden, und die
Flamme wird dich nicht verbrennen. Denn ich bin der Herr dein Gott, der
Heilige Israels, dein Retter!
Fürchtet euch nicht!