Terror und neuer Krieg gegen den Terror Die Anschläge vom November mit 130 Toten machen den „Islamischen Staat“ endgültig zum Feind von „uns allen“ – den Franzosen, den Europäern, ja der zivilisierten Menschheit, zu einem Feind, der seine Vernichtung nicht nur verdient, sondern zum allgemeinen Bedürfnis macht. Der antiwestliche Terror der Dschihaddisten schließt oben und unten, Staatsmacht und regiertes Volk im Westen perfekt zusammen. Die Organe der demokratischen Öffentlichkeit verstehen die Attentate als Kampfansage an „unseren Lebensstil“; auch sie nehmen die Opfer als Repräsentanten für Höheres, nämlich für „unsere Art zu leben“. „Wir alle“ sind angegriffen, nicht als Staatsbürger, sondern – fundamentaler – als Menschen mit einer modernen Lebensauffassung. Die soll darin bestehen, dass wir den größeren Teil dieses Lebens, der ausgefüllt ist mit Arbeitsstress und der Jagd nach dem Geld, ignorieren und das Leben mit dem bisschen Freizeitvergnügen identifizieren, das danach noch bleibt. Ihren programmatischen Hedonisten stellt die Presse die rätselhaften und lustfeindlichen Selbstmordattentäter gegenüber, die angeblich nichts anderes wollen, als fremde Sünden wie Kaffee trinken, Fußball schauen und Musik hören nicht nur mit dem fremden sondern auch noch mit dem eigenen Tod zu bestrafen. Aus Respekt vor den Opfern müssen „wir“ unseren Lebensstil gegen die todessüchtigen Attentäter verteidigen, indem wir nun erst recht Kaffee trinken, Fußball gucken und tanzen gehen. Der Staat bekommt in diesem Kulturkampf insoweit eine Rolle, als er natürlich nötig ist, um diesen wunderbaren Lebensstil zu schützen; wofür er wiederum unsere ganze Unterstützung im Kampf um die Selbstbehauptung seiner Macht im globalen Maßstab verdient. Höchste Zeit zu klären, Warum sieht der französische Staat seine Souveränität angegriffen? Was für ein eigentümlicher Feind ist dem Westen mit dem Islamischen Staat erwachsen? Was finden Frankreich, Europa und die USA an dem blutigen Staatsgründungskrieg des IS so ganz anders und so viel unerträglicher als an den anderen Staatsgründungskriegen, die sie fördern und ausnutzen? Worum wird im Nahen Osten mit dem Bombenkrieg der „Allianz“ gerungen? Vortrag und Diskussion Achtung: andere Zeit und neuer Veranstaltungsort! Samstag, 12. März 2016, um 15 Uhr FAU-D Büro/Lokal „V6“ * Volmerswerther Straße 6 * 40221 Düsseldorf Direkt an der S-Bahn-Haltestelle Völklinger Straße (Ausgang Volmerswerther Str.) www.diskussion-und-kritik.de * info @ diskussion-und-kritik.de V.i.S.d.P.: Franz Anger, Frankenstr. 45, 41462 Neuss
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