Reisebericht Nomaden der Lüfte – Wintergäste in Holland 2016 Vom 5. ‐ 9.2. 2016 Reiseleitung: Thomas Griesohn‐Pflieger Unterkünfte in Amersfoort und Makkum Acht Gäste 1. Tag, Freitag, 5. Februar 2016 Wir treffen uns in Bochum am Bahnhof und fahren mit dem Kleinbus noch tiefer in den Westen. Nach etwa 3,5 Stunden erreichen wir das Rhein‐Delta. Hier suchen wir in einer kleinen Bucht am Südufer des Grevelingenmeeres bei Wilhelminadorp nach der gemeldeten Fichtenammer, die wir leider nur fliegend sehen können. Aber der Beifang kann sich sehen lassen: Alpenstrandläufer, Rotschenkel, Kiebitzregenpfeifer und neben Ringelgänsen, Pfeif‐, Spieß‐, Krick‐, Schnatter‐ und Stockenten, Brandgänse auch einen sehr kooperativen Strandpieper . Hier im Rheindelta wurden die vielen Inseln durch Dämme verbunden (Delta‐Projekt), um das Eindringen von Sturmfluten in das Binnenland zu verhindern. Einer dieser Deiche ist unser Ziel: Der Brouwersdam. Hier sehen wir 2 Sterntaucher, 4 Ohrentaucher, viele Mittelsäger und Schellenten, und weit draußen Trauerenten. Steinwälzer, Austernfischer sowie Kegelrobben und Seehunde ergänzen das Bild. Der starke Wind und etwas Regen machen es hier sehr ungemütlich. Die Suche nach Zwerggänsen westlich von Dordrecht ist nicht erfolgreich. Aber wir beschließen am nächsten Morgen wiederzukommen! Übernachtung in Amersfoort. Naturgucker.de‐Links: Sandwatt bei Wilhelminadorp Brouwersdam 2. Tag, Samstag, 6. Februar 2016 Gleich nach dem Frühstück fahren wir mit dem Bus in das Gebiet, aus dem Zwerggänse (der einzige Trupp in ganz Holland) gemeldet wurden. Es vergeht keine halbe Stunde und Hart entdeckt einen verdächtigen Trupp. Die Gänse tauchen immer wieder in einem Graben unter, was es uns nicht leicht macht, allen Beobachtern die Zwerge zu zeigen. Wunderschöne Pfeifenten, Kiebitze, Nonnen‐ und Blässgänse und eine beeindruckend intakte Feuchtwiesenlandschaft zaubern ein wenig Wildnis. Bald geht es weiter Richtung Delft, wo wir einen Schwarm Kurzschnabelgänse suchen wollen. Auch diese Art in diesem Nicht‐Winter in Holland sehr schwach vertreten. Die meisten Gänse sollen noch in DK sitzen oder im Baltikum geblieben sein. Am späten Vormittag erreichen wir das Gebiet Schipluiden‐ Duifpolder. Nach einigem Hin‐ und Her und tausenden Nonnen‐ und Blässgänsen finden wir schließlich die Kurzschnabelgänse und den Zugang zu ihnen. Dieser Umstand beschert uns zwei R ebhühner . Für viele in der Gruppe, die ersten ihren Lebens! 1 Auf dem Weg nach Makkum, zu unserem Hotel in Friesland, machen wir einen Umweg in das “Tal” der IJssel bei Zalk. Dort sehen wir nicht die erhofften Zwergschwäne, aber acht Singschwäne , viele Gänse und beeindruckend viele Brachvögel und Gründelenten. Glücklich, dass wir die beiden schwierigen Gänsearten gut gesehen haben, checken wir in Makkum in unser Quartier für die kommenden drei Nächte ein. Naturgucker.de‐Links: Oudeland van Strijen Schipluiden‐Duifpolder 3. Tag, Sonntag, 7. Februar 2016 Heute stehen die Gänsemassen im Vordergrund, mindestens 30 000 Wildgänse werden wir gesehen haben. Unter den Nonnen‐ und Blässgänsen können wir auch relativ viele Ringegänse entdecken. Auch rund 1500 Brachvögel und Kiebitze sowie viele Enten und Möwen. Früh am Morgen in der Makkumer Waard auch 2 Singschwäne, rund 100 Gänsesäger und viele Schellenten. Kurze Pause in Workum und dann Beobachtungen an der Workumer Waard. Dort finden sich Spieß‐, Krick‐, Pfeif‐ sowie Schnatterenten, Brandgänse und ein Wanderfalke, Sandregenpfeifer und einige Alpis. Wir besuchen einen kleinen Ausschnitt vom NP Oostvaardersplassen (am Pramweg) und sehen prompt den prophezeiten Raubwürger und anderes mehr. Bei einer “Pirschfahrt” über den Markerdam entdecken wir eine Kornweihe, viele Zwergsäger und viermal zwei Singschwäne. Zum Abschluss unternehmen wir einen stimmungsvollen Gang durch das windige Piam und versuchen vergeblich eine Schleiereule zu locken. Im Sonnenuntergang hatten wir vorher einen sehr eindrucksvollen Schlafplatzflug von zehntausenden Wildgänsen erlebt. 50 000, 100 000? Am Abend im Hotel gibt es einen Vortrag zu arktischen Wildgänsen. naturgucker.de – Links: Makkumer Noordwaard Ostufer IJsselmeer zw. Makkum und Workum Pramweg Lepelaarsplassen und Norderplassen 4. Tag, Montag, 8.Februar 2016 Das Wattenmeer ist unser Ziel. Wir erreichen es bei Sint Annaparochie (Zwarte Haan). Leider sind die Wiesen vom starken Wind fast leergefegt und der Wind verstärkt das auflaufende Wasser, kein Watt ist zu sehen. Die Ausbeute ist — abgesehen von rund 5000 Brachvögeln — sehr bescheiden. Bei Holwerd, wo die Fähre nach Ameland ablegt, halten wir uns länger und manchmal auch im Windschatten des Kleinbusses auf. Gegen den Wind ausgerichtet stehen hier Austernfischer und Säbelschnäbler in 2 artreinen Trupps. Viele Brachvögel und weit draußen Alpis und Knutts sowie auf dem freien Wasser fünf Eiderenten, die wir beim Kakaotrinken sehen, ergänzen unsere Liste. Unser nächstes Ziel: Zwergschwäne am Lauwersmeer! Wir sehen sie (zehn Zwer‐, 26 Sing‐ und zwei Höckerschäne stehen zusammen), werden aber immer wieder von heftigen Schauern und Starkwind beeinträchtigt. Am Vogelguck “Jaap Densgaat” erfreuen uns Bergpieper und Rohrammer. Nach der Mittagspause in der “Schierzicht‐Fischbude” durchstreifen wir die Anjumer Wiesen, aber der aufziehende Sturm, der die Rosenmontagszüge im Rheinland ausfallen lässt, drängt uns lieber den Heimweg anzutreten. Naturgucker.de – Links: Friesisches Watt: Zwarte Haan Friesisches Watt, Ableger Holwerd Lauwersmeer, Oude Robbengat Lauwersmeer, Bantpolder 5. Tag, Dienstag, 9. Februar 2016 Heute geht es wieder zurück nach Süden. Wir fahren über den legendären Abschlussdeich des IJsselmeeres. Hunderte Bergenten können wir sehen. Ein Versuch die gemeldete Büffelkopfente zu sehen, misslingt. Kleiner Trost: sie wurde an diesem und an den zwei folgenden Tagen auch von den Holländern nicht gesehen, danach allerdings wieder. Wir trösten uns mit einem singendem Rubinkehlchen in einem Vorgarten, das schon tausende Vogelgucker aus ganz Europa angezogen hat. Bei unserer letzten Station in den Wiesen bei Petten sehen wir acht Hellbäuchige Ringelgänse, Tausende Goldregenpfeifer, die immer wieder in wilden Manövern auffliegen, und zwischen ihnen sogar einen Meerstrandläufer und viele Kiebitze — und natürlich Gänse! Wir nehmen gegen 14:30 Uhr Abschied von Holland mit einem Mittagsessen im Strandpavillon und erreichen ohne Zwischenfälle gegen 18 Uhr Bochum. Naturgucker.de – Links: Noordholland, Abschlussdeich, Kornwerderzand NL/ Noordholland/ De Putten 3 Artenliste Friesland 5. - 9. Februar 2016, Vögel: 89 Arten 145= 1., 4., 5. Tag = 5.,8.,9. Februar Sterntaucher Haubentaucher Ohrentaucher Zwergtaucher Kormoran Graureiher Silberreiher Seidenreiher Weißstorch Höckerschwan Singschwan Zwergschwan Graugans Blässgans ZWERGGANS Tundrasaatgans Kurzschnabelgans Nonnengans Ringelgans (bernicla) Ringelgans (hrota) Stockente Löffelente Schnatterente Krickente Pfeifente Spießente Reiherente Bergente 1 12345 2 12 12345 12345 12345 1 3 12345 234 4 12345 12345 2 1 2 12345 1345 5 12345 35 23 23 12345 34 12345 5 Sandregenpfeifer Goldregenpfeifer Kiebitzregenpfeifer Austernfischer Steinwälzer Brachvogel Rotschenkel Alpenstrandläufer Knutt Meerstrandläufer Lachmöwe Mantelmöwe Heringsmöwe Silbermöwe Sturmmöwe Türkentaube Ringeltaube Hohltaube Straßentaube Nilgans Brandgans Feldlerche Bergpieper Strandpieper Wiesenpieper Wacholderdrossel Amsel Singdrossel 13 345 1 12345 145 234 14 145 4 5 12345 134 5 12345 34 12345 1234 124 3 1245 1245 124 4 1 14 4 23 5 Tafelente Schellente Zwergsäger Gänsesäger Mittelsäger Eiderente Trauerente Mäusebussard Kornweihe Habicht Sperber Turmfalke Wanderfalke Fasan Rebhuhn Blässhuhn Teichhuhn Säbelschnäbler Kiebitz 35 1345 345 23 125 4 1 12345 34 3 3 12345 3 14 2 12345 1234 4 12345 Rotkehlchen RUBINKEHLCHEN Kohlmeise Blaumeise Dohle Elster Saatkrähe Rabenkrähe Star Haussperling Buchfink Grünfink Rohrammer Fichtenammer (fl.) 12 5 23 2 12345 1234 12 12345 12345 345 34 1 14 1 Feldhase 1234 Reh 134 Rothirsch 3 Kegelrobbe 1 Seehund 1
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