Departement Epidemiologie und Public Health Persönliche Messungen von hochfrequenten elektromagnetischen Feldern bei einer Bevölkerungsstichprobe im Kanton Zürich Martin Röösli, Benjamin Struchen, Marloes Eeftens, Katharina Roser Im Auftrag des AWEL, Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft in Zürich März 2016 Kontakt Schweizerisches Tropen- und Public Health Institut Socinstrasse 57 P.O. Box 4002 Basel Switzerland Prof. Dr. Martin Röösli Leiter Bereich Umwelt und Gesundheit Departement für Epidemiologie und Public Health T: +41 61 284 83 83 F: +41 61 284 85 01 E-mail: [email protected] Website: www.swisstph.ch i Abkürzungen und Begriffe Cross-Talk Übersprechen von anderen Frequenzbändern auf das zu messende Frequenzband bei frequenzselektiven HF-EMF Messungen. DECT Digital Enhanced Schnurlostelefone Downlink Emissionen von Mobilfunkbasisstationen DVB-T Digital Video Broadcasting – Terrestrial bzw. digitales, terrestrisches Fernsehen EMF Elektromagnetisches Feld ETH Eidgenössische Technische Hochschule (Zürich) ExpoM-RF In dieser Studie verwendetes tragbares Messgerät zur HF-EMF Messung Exposimeter Ein tragbares Messgerät, das die Exposition gegenüber HF-EMF aufzeichnet (kann auch für NF-MF Messgeräte verwendet werden, ist aber nicht üblich. Exposition Ist die auf den Menschen einwirkende Umgebungseinflüsse. In dieser Studie bezieht sich dieser Begriff im Allgemeinen auf das am Ort des Körpers gemessene HF-EMF. Dosis Ist die vom Menschen aufgenommene Menge eines Stoffes bzw. eines physikalischen Faktors. In dieser Studie bezieht sich der Begriff im Allgemeinen auf die vom Körper absorbierte nicht-ionisierende Strahlung. FM-Radio Radiostrahlung mit Frequenzmodulation, in diesem Bericht als Synonym für UKW Strahlung verwendet. GERoNiMO Generalized EMF research using novel methods, EU Studie zu Gesundheitsrisiken von hochfrequenten EMF mit Beteiligung des Swiss TPH (http://www.crealradiation.com/index.php/en/geronimo-home) GSM Global System for Mobile Communications (2. Mobilfunkgeneration) HERMES Health effects related to mobile phone use in adolescents, Studie am Swiss TPH (http://www.swisstph.ch/about-us/departments/epidemiologyand-public-health-eph/environmental-exposures-and-health/hermes.html) HF-EMF Hochfrequentes elektromagnetisches Feld, in diesem Bericht als Synonym für NIS-Strahlung verwendet Hz Hertz, SI-Einheit für die Frequenz. 1 Hz = 1s-1 Megahertz (MHz): 106 Hz Gigahertz (GHz): 109 Hz IFH Institut für Feldtheorie und Höchstfrequenztechnik an der ETH LTE Long Term Evolution (Nachfolgetechnik von UMTS) Mikroumgebung Räumliche Einheit, die aufgrund ihrer Funktionalität definiert ist, beispielsweise ein Bahnhof, ein Einkaufszentrum, ein Zug, ein Stadtzentrum oder ein Wohnquartier. NF-MF Niederfrequentes Magnetfeld Cordless ii Telecommunications, Standard für NIS Nicht-ionisierende Strahlen, in diesem Bericht als Synonym für HF-EMF verwendet Persönliche Messung Eine Messung, bei der Studienteilnehmende ein Messgerät in ihrem Alltag mit sich herumtragenm, um ihre typische Exposition zu erheben. QUALIFEX Gesundheitsbezogene Lebensqualität und Exposition gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern: Eine prospektive Kohortenstudie, Studie im Rahmen des Nationalen Forschungsprogrammes 57, nichtionisierende Strahlung und Gesundheit. Swiss TPH Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut, engl. Swiss Tropical and Public Health Institute TETRA Frequenz für Notfallorganisationen; Terrestrial Trunked Radio UKW Ultrakurzwellen UMTS Universal Mobile Telecommunications System (3. Mobilfunkgeneration) Uplink Emissionen von Mobiltelefonen V/m Volt pro Meter; Mass für die elektrische Feldstärke (E). Unter Fernfeldbedingungen gilt für die Umrechnung in Leistungsflussdichte (S): √ 377 W/m² Watt pro Quadratmeter, Mass für die Leistungsflussdichte (S); in diesem Bericht wird meistens µW/m² (Mikrowatt pro Quadratmeter) verwendet. Unter Fernfeldbedingungen gilt für die Umrechnung in elektrische Feldstärke (E): WiMax Worldwide Interoperability for Microwave Breitbandanschluss an ein Fernmeldenetz WLAN Wireless Local Area Network, drahtloses lokales Netzwerk. iii Access, Drahtloser Persönliche Messungen Zh März 2016 Swiss TPH Inhaltsverzeichnis Kontakt i Zusammenfassung v 1 Einleitung 1 2 Ziel 3 3 Methoden 4 3.1 3.2 3.3 3.4 4 5 5 8 4 5 Auswahl der Probanden Ablauf der Messungen Messgerät ExpoM-RF Datenaufbereitung und Analyse Resultate von HF-EMF 14 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 14 15 24 27 48 Beschreibung der Stichprobe Überblick über die mittlere persönliche HF-EMF Exposition Zeitliche Variabilität der persönlichen HF-EMF Exposition Einflussfaktoren auf die persönliche HF-EMF Exposition Berechnung der vom Körper absorbierten kumulativen HF-EMF Dosis Diskussion 53 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 53 53 57 67 72 Zusammenfassung der Ergebnisse Vergleich mit anderen Studien Methodische Aspekte Interpretation Ausblick 6 Danksagung 73 7 Literaturverzeichnis 73 Anhang: Ergänzende Abbildungen und Tabellen iv 85 Persönliche Messungen Zh März 2016 Swiss TPH Zusammenfassung In dieser Studie wurde die persönliche Exposition gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (HF-EMF) von 115 Personen aus dem Kanton Zürich während 48 – 72 Stunden mit einem tragbaren Messgerät (ExpoM-RF) gemessen. Für die Studienteilnahme wurden Jugendliche (12-15 Jahre) und ihre Eltern sowie junge Erwachsene (18-30 Jahre) zufällig aus 12 Gemeinden des Kantons Zürichs ausgewählt. Die Gemeinden wurden so ausgewählt, dass die ganze Bandbreite von möglichen Expositionssituationen im Kanton Zürich repräsentiert ist. Das ExpoM-RF zeichnete alle 4 Sekunden einen Messwert für 14 Frequenzbänder von FM Radio (87.5 MHz) bis LTE Mobilfunkbasisstationen (2690 MHz) auf. Die Studienteilnehmenden füllten zudem ein Aktivitätstagebuch aus und die Koordinaten (GPS) des jeweiligen Aufenthaltsortes wurden vom Messgerät aufgezeichnet. Die mittlere gemessene persönliche HF-EMF Exposition im Studienkollektiv beträgt 0.18 V/m. Sie ist bei jungen Erwachsenen (0.22 V/m) etwas höher als bei Jugendlichen und ihren Eltern (je 0.16 V/m). Der höchste gemessene Mittelwert liegt bei 0.42 V/m. Die Hauptbeiträge an der mittleren gemessenen persönlichen HF-EMF Exposition von 0.18 V/m stammen von Mobilfunkbasisstationen (38%) und von Mobilfunktelefonen (35%). Weniger relevant sind Rundfunk (18%), WLAN (5%) und Schnurlostelefone (4%). Am höchsten ist die HF-EMF Exposition in den öffentlichen Verkehrsmitteln (Zug: 0.55 V/m, Bus: 0.39 V/m, Tram: 0.33). Im Auto beträgt die HF-EMF Exposition 0.29 V/m, draussen 0.30 V/m und am Arbeitsplatz 0.22 V/m. Die tiefsten Werte wurden in der Schule (0.15 V/m) und Zuhause (0.11 V/m) gemessen. Die Unterschiede zwischen Bewohnern von ländlichen und städtischen Gebieten sind relativ gering. Tendenziell nehmen jedoch HF-EMF von Mobilfunkbasisstationen mit zunehmender Urbanität zu. Für andere HF-EMF Quellen ist kein solches Muster erkennbar. Das eigene Verhalten hat einen messbaren Einfluss auf die persönliche HF-EMF Exposition. Der Besitz eines Smartphones, bzw. die Dauer der mobilen Internetnutzung, ist einer der auffälligsten Prädiktatoren für die persönliche HF-EMF Exposition. Ob man zuhause ein WLAN oder ein Schnurlostelefon hat, hat hingegen nur einen kleinen Einfluss auf die mittlere persönliche HF-EMF Exposition. Es besteht keine nennenswerte Korrelation zwischen der Exposition von Jugendlichen und ihren Eltern aus dem gleichen Haushalt. Das zeigt, dass für die persönliche HF-EMF Exposition das eigene Verhalten relevanter ist als die Expositionssituation am Wohnort. Mit Exposimetermessungen, wie sie hier durchgeführt wurden, wird die Exposition gegenüber Umwelt HF-EMF Quellen, die etwas weiter vom Körper entfernt sind, adäquat erfasst. Jedoch wird die Exposition von Nahfeldquellen wie sie bei der eigenen Nutzung von v Persönliche Messungen Zh März 2016 Swiss TPH Mobil- und Schnurlostelefonen auftreten, typischerweise unterschätzt. Das liegt daran, dass das eigene Gerät den Körper berührt, aber vom Messgerät weiter entfernt ist. Da sich pro Verdoppelung der Distanz die elektrische Feldstärke ungefähr halbiert, kann der Unterschied zwischen den vom Körper absorbierten HF-EMF und den gemessenen HF-EMF beträchtlich sein. Aus diesem Grund wurde auf der Basis der gemessenen HF-EMF Exposition und der selbst geschätzten Nutzung von Kommunikationsgeräten während der Messphase die vom Gehirn und vom ganzen Körper absorbierte kumulative HF-EMF Dosis berechnet. Diese beträgt im Durchschnitt für den ganzen Körper 194 mJ pro 1 Kilogramm Körpergewicht und pro Tag und für das Gehirn 594 mJ/kg/Tag. Beim Gehirn stammt 96% der gesamten Dosis von körpernah betriebenen Kommunikationsgeräten. Am relevantesten sind Mobiltelefonanrufe, welche 78% zu der Gehirndosis beitragen. Mobilfunkbasisstationen tragen nur 2.1% zur kumulativ absorbierten Gehirndosis bei. Auch für die Ganzkörperdosis sind körpernah betriebene Kommunikationsgeräte am relevantesten und tragen 90% zur kumulativen Dosis bei. Davon stammen 33% von Mobiltelefonanrufen, 8% von Anrufen mit Schnurlostelefonen, 19% vom Datenverkehr mit dem eigenen Mobiltelefon und 29% vom Datenverkehr mit Computern, Laptops und Tablets. Mobilfunkbasisstationen tragen zur Ganzkörperdosis rund 5% bei. Es ist zu betonen, dass die Exposition durch körpernah betriebene Geräte von einer Reihe von Faktoren abhängt. Am wichtigsten sind dabei die Distanz zum Körper und die Verbindungsqualität. Je schlechter die Verbindungsqualität, desto höher die Emissionen. Das bedeutet, dass im Einzelfall bei schlechter oder sehr guter Verbindungsqualität die kumulative HF-EMF Dosis deutlich höher beziehungsweise tiefer sein kann. Im Vergleich mit anderen, älteren Studien hat die HF-EMF Exposition in der Bevölkerung in den letzten Jahren nicht zugenommen. Dies scheint auf den ersten Blick erstaunlich, da sich mit der Einführung der Smartphones die Mobiltelefonnutzung insbesondere für mobile Datenkommunikation erheblich intensiviert hat. Eine mögliche Erklärung ist, dass die Einführung von effizienteren Kommunikationstechnologien (z.B. UMTS statt GSM) die intensivere Nutzung in Bezug auf die gemessene persönliche Exposition kompensiert wird. Zurzeit gibt es noch sehr wenige Daten zu den Strahlungsemissionen von Mobiltelefonen in Abhängigkeit von der Verbindungsqualität oder der genutzten Übermittlungstechnik (GSM, UMTS, LTE oder WLAN). Ein besseres Verständnis solcher Faktoren wäre hilfreich für eine effiziente Planung der Kommunikationsinfrastruktur, um die nicht-ionisierende Strahlendosis in der Bevölkerung im Sinne der Vorsorge möglichst gering halten zu können. Einerseits zeigen Dosisabschätzungen in dieser Studie, dass für die meisten Leute mit moderatem Mobiltelefongebrauch eine Minimierung der Strahlung von Mobilfunkbasisstationen dafür nicht zielführend ist, da bei schlechter Verbindungsqualität die kumulativ absorbierte Strahlendosis durch den eigenen Gebrauch von drahtlosen Kommunikationsgeräten stark vi Persönliche Messungen Zh März 2016 Swiss TPH ansteigt. Andererseits tragen langfristig hohe Expositionen von Mobilfunkbasisstationen ebenfalls substanziell zur kumulativ absorbierten Strahlendosis des Körpers bei. vii Persönliche Messungen ZH 1 März 2016 Swiss TPH Einleitung Die Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern (EMF) ist im heutigen Alltag unumgänglich. Wo Strom fliesst, entstehen niederfrequente (NF) elektrische und magnetische Felder. Drahtlose Kommunikationsgeräte wie Mobil- oder Schnurlostelefone emittieren hochfrequente elektromagnetische Felder (HF–EMF). Weltweit ist mittlerweile die Anzahl von Mobiltelefonverträgen etwa gleich gross wie die Weltbevölkerung (ITU 2015). Auch die technische Entwicklung verläuft rasant: In den 1980er Jahren wurde das Natel („Nationales Autotelefon“) in der Schweiz eingeführt, zurzeit wird schon die vierte Generation (4G, LTE) ausgebaut. Diese rasche Veränderung wirft natürlich Fragen nach den gesundheitlichen Auswirkungen auf. Voraussetzung um mögliche gesundheitliche Wirkungen untersuchen oder abschätzen zu können, ist die Kenntnis der Expositionssituation der Bevölkerung. Zurzeit ist noch sehr wenig bekannt, wie stark die Bevölkerung in ihrem Alltag gegenüber HF-EMF exponiert ist und welches die Haupteinflussfaktoren für die persönliche Exposition sind. Vorhandene Daten (Gesundheitsbezogene in der Lebensqualität Schweiz und stammen Exposition vom gegenüber Projekt Qualifex hochfrequenten elektromagnetischen Feldern: Eine prospektive Kohortenstudie), das im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms (NFP) des Nationalfonds durchgeführt wurde (Frei et al. 2009). Dabei trugen rund 166 Personen aus dem Raum Basel zwischen April 2007 und Februar 2008 ein Messgerät bei sich und füllten gleichzeitig ein Aktivitätstagebuch aus. Für die Erhebung der Umwelt-HF-EMF Exposition wurden in dieser Studie nur Messungen berücksichtigt, bei denen die Probanden ihr eigenes Mobil- oder Schnurlostelefon nicht benutzt haben. Damit ergab sich eine mittlere Umwelt-HF-EMF Exposition von 0.22 Volt pro Meter (V/m) (Minimum: 0.07 V/m, Maximum: 0.58 V/m), was deutlich unter dem Grenzwert liegt. Die Hauptbeiträge stammten von Mobilfunk-, und Schnurlostelefonbasisstationen und von Mobiltelefonen von anderen Personen. Mittlerweile hat sich jedoch die drahtlose Kommunikationstechnik rapide weiter entwickelt und die Daten können nicht mehr als repräsentativ erachtet werden. Im Mobilfunknetz hat der Anteil von Mikro- und Femtozellen zugenommen. Diese decken nur ein kleines Gebiet ab und emittieren daher weniger als konventionelle Mobilfunkbasisstationen. Sie werden aber typischerweise näher an Orten aufgestellt, wo sich viele Personen aufhalten und drahtlose Kommunikationsmittel nutzen, wie an Bahnhöfen oder in Stadtzentren. Zudem wurde an vielen Orten mit der Installation von zusätzlichen Zugangspunkten („Hotspots“) auch das 1 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH WLAN Netzwerk flächendeckend ausgebaut. In den letzten zehn Jahren hat sich aber auch die Art der Mobiltelefonnutzung stark verändert. Heutzutage kommen vorwiegend Smartphones zum Einsatz, die nicht nur zum Telefonieren sondern häufig auch für den mobilen Internetzugang verwendet werden. Ebenfalls stark zugenommen hat die Internetnutzung mit Tablets. Die Weltgesundheitsorganisation WHO erachtet deshalb die Untersuchung der HF-EMF Exposition in der Bevölkerung als eine Priorität in der EMF-Forschung (van Deventer et al. 2011). Für die Messung der persönlichen HF-EMF Exposition haben sich tragbare HF-EMF Messgeräte, sogenannte Exposimeter wie sie in der oben erwähnten Qualifex-Studie eingesetzt wurden, bewährt. Mittlerweile liegen Daten von mehreren europäischen Ländern vor wie Frankreich (Viel et al. 2009a, Viel et al. 2009b, Viel et al. 2011), Holland (Bolte und Eikelboom 2012), Ungarn (Juhasz et al. 2011), und Slowenien (Valic et al. 2015). Der Vorteil von persönlichen HF-EMF Messungen ist, dass verhaltensrelevante Faktoren miteinbezogen werden. Da die räumliche Verteilung von HF-EMF sehr heterogen ist und die Exposition innerhalb von wenigen Metern sehr unterschiedlich sein kann, sind HF-EMF Messungen an einem Ort nicht für ein grösseres Gebiet repräsentativ. Mit Exposimetern können jedoch pro Minute 15-20 Messungen gemacht werden. Wenn also ein Proband ein solches Gerät während mehreren Tagen mit sich herumträgt, werden Tausende von Messwerten an verschiedensten Orten erhoben. Dies ergibt ein genaueres Bild über die Verteilung von HF-EMF in der Umwelt. Eine Schwierigkeit bei solchen Studien ist aber die Messung der persönlichen HF-EMF Exposition durch sogenannte körpernahe HF-EMF Quellen bei der eigenen Nutzung von Kommunikationsgeräten. Die elektrische Feldstärke nimmt mit zunehmendem Abstand von der emittierenden Quelle stark ab; pro Verdoppelung der Distanz halbiert sich die Feldstärke. Das heisst, dass beispielsweise der Kopf beim Mobiltelefonieren deutlich stärker exponiert ist als das Messgerät, das sich etwas weiter entfernt vom Mobiltelefon befindet. Konsequenterweise kann darum aus der Exposimetermessung nicht direkt auf die persönliche Strahlenabsorption des Körpers von körpernah betriebenen Geräten geschlossen werden. Lauer und Kollegen haben deshalb eine Methode entwickelt um die Strahlenabsorption der körpernahen Quellen mit den Umweltfeldern vergleichen zu können (Lauer et al. 2013). Eine Weiterentwicklung dieser Methode (Roser et al. 2015) wird in dieser Studie verwendet um aus den persönlichen Messungen und der berichteten Nutzungshäufigkeit von drahtlosen Kommunikationsgeräten die mittlere kumulative HF-EMF Strahlendosis zu berechnen (siehe Kapitel 4.5). 2 Persönliche Messungen ZH 2 März 2016 Swiss TPH Ziel Ziel dieser Studie ist die Erhebung von typischen persönlichen Messprofilen bei einer Stichprobe von 115 Probanden bestehend aus Jugendlichen und Erwachsenen aus dem Kanton Zürich. Dabei sollen folgende Punkte geklärt werden: 1. Höhe der gemessenen persönlichen HF-EMF Exposition 2. Identifikation der Hauptquellen der persönlichen HF-EMF Exposition und Darstellung der Faktoren welche für die persönliche HF-EMF Exposition relevant sind 3. Darstellung der zeitlichen Veränderung der HF-EMF Exposition zu verschiedenen Tageszeiten und Wochentagen 4. Vergleich der HF-EMF Exposition zwischen verschiedenen Personengruppen 5. Berechnung der kumulativen HF-EMF Dosis anhand der persönlichen HF-EMF Messungen und der angegebenen Kommunikationsgeräten 3 Nutzungsdauer von drahtlosen Persönliche Messungen ZH 3 März 2016 Swiss TPH Methoden Für diese Studie wurde das Messprotokoll angewendet, das im Frühjahr 2014 im Rahmen der vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützten Studien HERMES („Health Effects Related to Mobile phone use in Adolescents“) und der EU Studie GERoNiMO („Generalized EMF research using novel methods“) entwickelt wurde. Die Probanden tragen während 48 72 Stunden ein Exposimeter mit sich herum und tragen ihre Aktivität in ein Tagebuch ein. Gleichzeitig werden vom Messgerät GPS Koordinaten aufgezeichnet, damit die Messwerte lokalisiert werden können. 3.1 Auswahl der Probanden Das Ziel bei der Probandenrekrutierung war die ganze Bandbreite von möglichen Expositionssituationen im Kanton Zürich in der Stichprobe repräsentiert zu haben. Dazu stützten wir uns auf die Gemeindetypologie des Bundesamts für Raumentwicklung (ARE) ab. Die Gemeindetypen ARE sind das Ergebnis einer Kombination zwischen den Grossregionen, der Agglomerationsdefinition 2000, der Volkszählung 2010 sowie der Gemeindetypologie des Bundesamts für Statistik BFS und umfassen die folgenden 9 Gemeindetypen: Grosszentren, Nebenzentren der Grosszentren, Gürtel der Grosszentren, Mittelzentren, Gürtel der Mittelzentren, Kleinzentren, periurbane ländliche Gemeinden, Agrargemeinden und touristische Gemeinden. Leider haben mehrere Gemeinden des Typs Agrargemeinden nach teils langer Bedenkzeit unsere Anfrage nach Adressinformationen zur Kontaktierung möglicher Studienteilnehmer abgelehnt, weshalb diese Kategorie am Ende nicht in unserer Studie vertreten ist. Wir haben dies aber durch etwas mehr Teilnehmer aus periurbanen ländlichen Gebieten ausgeglichen (siehe Tabelle 2). Neben der ARE Klassifizierung haben wir bei der Auswahl der Gemeinden noch weitere Kriterien berücksichtigt, um die Vielfalt im Kanton möglichst gut repräsentieren zu können. Wir haben sowohl Gemeinden mit Seeanschluss, Gemeinden mit hohem Industrieanteil, als auch Gemeinden mit ländlicher Umgebung identifiziert und ausgewählt. Analog zu der HERMES und GERONIMO Studie wurden für diese Studie Familien mit jeweils einem Kind im Alter zwischen 12 und 15 Jahren und einem Elternteil für die Messung eingeladen. Weiter schlossen wir Erwachsene im Alter zwischen 18 und 30 Jahren (mit oder ohne Kinder). Die Studienteilnehmenden wurden zufällig aus den kommunalen Bevölkerungsregistern der ausgewählten Gemeinden gezogen (siehe Tabelle 2). Dabei wurde sichergestellt, dass möglichst beide Geschlechter vertreten waren. Das heisst, wenn aus einer Gemeinde bereits genügend Teilnehmende von einem Geschlecht zugesagt 4 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH hatten, wurde nur noch das andere Geschlecht für die Studienteilnahme angefragt. Mögliche Probanden wurden mittels eines Briefes über die Studie informiert. 3.2 Ablauf der Messungen Nach der schriftlichen Information wurde mit den ausgewählten Personen telefonisch Kontakt aufgenommen und bei Einverständnis ein Termin vereinbart um den Studienablauf im Detail zu erklären, die Geräte zu übergeben und die Einverständniserklärung auszufüllen. Die ausgewählten Probanden trugen dann während rund 48 - 72 Stunden ein von der ETH Zürich entwickeltes tragbares Messgerät (ExpoM-RF, siehe Kapitel 3.3) mit sich herum. Dabei wurden die Probanden angewiesen das Gerät auf sich zu tragen, wenn sie unterwegs waren (z.B. in einem Rucksack) und es in der Nähe zu platzieren, wenn sie sich an einem Ort länger aufgehalten haben. Das Messgerät zeichnete alle 4 s für 16 Frequenzbänder separat einen Messwert auf, so, dass pro Proband und Frequenzband rund 65‘000 Messpunkte gesammelt wurden. Zusätzlich hat das Messgerät die GPS Koordinaten aufgezeichnet und die Teilnehmenden haben ihre Aktivitäten während der Messperiode in einem Aktivitätstagebuch, das als Applikation (App) auf einem Smartphone im Flugmodus installiert war, eingetragen. Zusätzlich füllten die Probanden am Ende der Messphase einen Fragebogen zu expositionsrelevanten Verhaltensweisen und Charakteristiken (z.B. WLAN, Schnurlostelefon zu Hause und am Arbeitsplatz) aus. Das Studienprotokoll wurde der ethischen Kommission des Kantons Zürichs vorgelegt. Da keine Gesundheitsdaten erhoben wurden, wurde eine ethische Prüfung gemäss Schweizerischen Humanforschungsgesetz als nicht für nötig befunden. Als Dankeschön für die Teilnahme erhielten die Probanden einen Kinogutschein sowie eine individuelle Auswertung der Messergebnisse. 3.3 Messgerät ExpoM-RF Das Messgerät ExpoM-RF (Abbildung 1) wurde am Institut für Feldtheorie und Höchstfrequenztechnik (IFH) der ETH (Eidgenössische Technische Hochschule) Zürich entwickelt (Lauer et al. 2011) mit dem Ziel die technischen Limitierungen der bisherigen Exposimeter (Empfindlichkeit, Diskriminierung verschiedener Funkdienste) zu minimieren (siehe http://www.fieldsatwork.ch). Die Messungenauigkeit wird vom Hersteller mit -1.2 dB / + 1 dB angegeben (Bhatt et al. 2015). Die Messgeräte wurden vor und nach der Messstudie an der ETH Zürich kalibriert. 5 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Die Messmethodik des ExpoM-RF (3) beruht auf einem „Root-Mean-Square“-Detektor. Es misst 16 verschiedene Frequenzbänder zwischen FM Radio (UKW) (ab 87.5 MHz) und dem 5 GHz WLAN Band (bis 5.875 GHz) (siehe Tabelle 1). Integriert ist ein GPS und das Gerät besitzt einen Ereignismarker. Dieser kann Abbildung 1: ExpoM-RF Messgerät bei speziellen Situationen gedrückt werden, wurde aber in dieser Studie nicht eingesetzt. In Bezug auf Rundfunkstrahlung misst das ExpoM-RF FM-Radiostrahlung (UKW) und digitale TV- Strahlung (DVB-T). Nicht erfasst wird der Frequenzbereich 108 bis 470 MHz, der unter anderem für digitale Radiostrahlung (DAB), TETRA, TETRAPOL und Amateurfunk genutzt wird. Ebenfalls nicht gemessen werden Kurz-, Mittel- und Langwellen, welche aber heutzutage nicht mehr von Bedeutung sind. Früher war mit jedem Mobilfunkfrequenzband eine Technologie assoziiert. GSM wurde im 900 und 1800er Megahertzband betrieben, UMTS im 1900er bis 2100er und LTE im 800er und 2600er Megahertzband. Mittlerweile wird aber die Mobilkommunikation technologieneutral betrieben. Für die UMTS-Technologie werden also beispielsweise auch die Frequenzen im 900er Megahertzband genutzt. Entsprechend werden in der Tabelle 1 und in diesem Bericht technologieneutrale Frequenzbandbezeichnungen für den Mobilfunk verwendet. 6 Persönliche Messungen ZH Tabelle 1: März 2016 Swiss TPH Überblick über die technischen Spezifikationen des ExpoM-RF Messgerätes (Uplink: Emissionen von Mobiltelefonen; Downlink: Emissionen von Mobilfunkbasisstationen). Detektionsmethode Gemessener Frequenzbereich Band selektive ‘True-RMS’ Detektion, Integrationsintervall: 0.3 s Frequenzband Untere und obere Frequenzgrenze, Bandbreite Sensitivitätsbereich FM Radio 87.5-108 MHz, 20.5 MHz 0.02 V/m-5 V/m DVB-T 470-790 MHz, 320 MHz 0.005 V/m-5 V/m Downlink 800 791-821 MHz, 30 MHz 0.005 V/m-5 V/m Uplink 800 832-862 MHz, 30 MHz 0.005 V/m-5 V/m Uplink 900 880-915 MHz, 35 MHz 0.005 V/m-5 V/m Downlink 900 925-960 MHz, 35 MHz 0.005 V/m-5 V/m Uplink 1800 1710-1785 MHz, 75 MHz 0.005 V/m-5 V/m Downlink 1800 1805-1880 MHz, 75 MHz 0.005 V/m-5 V/m DECT 1880-1900 MHz, 20 MHz 0.005 V/m-5 V/m Uplink 1900 1920-1980 MHz, 60 MHz 0.003 V/m-5 V/m Downlink 2100 2110-2170 MHz, 60 MHz 0.003 V/m-5 V/m WLAN2 2400-2485 MHz, 85 MHz 0.005 V/m-5 V/m Uplink 2600 2500-2570 MHz, 70 MHz 0.003 V/m-5 V/m Downlink 2600 2620-2690 MHz, 70 MHz 0.003 V/m-5 V/m WiMax 3.5* 3400-3600 MHz, 200 MHz 0.003 V/m-3 V/m WLAN5* 5150-5875 MHz, 725 MHz 0.05 V/m-5 V/m Isotropie ca. ± 3 dB Messrate: 3 bis 6555 Sekunden (in 0.5 Sekunden-Schritten einstellbar) Batterie: Integrierte aufladbare Lithium-Ionen Batterie. max. Ladezeit: <3 h Messdauer: > 12 h Stunden kontinuierliche Messung, abhängig vom Einschalten des GPS und Bluetooth Speicherkapazität: 4 GB SD Speicherkarte für 50 Millionen Messpunkte Kommunikation: Echtzeit Datenstreaming via Bluetooth oder über Kabel an einen PC mittels USB Anschlusses Positionsmarkierung: Integriertes GPS Modul zur örtlichen Registrierung von jedem Messpunkt Zeitsynchronisation: Integrierte Uhr (real time clock, RTC) mit Backup Batterie Stromversorgung: 16-24V DC, max 1000mA Grösse: 16 cm x 8 cm x 2.5-5 cm Gewicht: ca. 300 g * WiMAX und WLAN5-Messungen werden bei der Datenanalyse nicht berücksichtigt. 7 Persönliche Messungen ZH März 2016 3.4 Datenaufbereitung und Analyse 3.4.1 Sicherstellung der Datenqualität Swiss TPH Die Messwerte, sowie Aktivitäts- und GPS-Daten wurden in einer Datei kombiniert und fortlaufend auf Fehler, Messunterbrüche oder andere mögliche Probleme hin überprüft. Nach jeder Messung wurde anhand von mehreren automatischen Checks die Dateistrukturen, die zeitliche Konsistenz und das Verhalten des Messgerätes geprüft, so, dass z.B. eine Abnahme der Batteriekapazität zeitnah erkannt werden konnte, oder Probleme mit dem Ausfüllen des Aktivitätstagebuches bemerkt worden wären. Die Messungen wurden zudem auch visuell überprüft. 3.4.2 Überprüfung und Korrektur der Aktivitätstagebücher In einem weiteren Schritt wurden die von den Teilnehmern angegebenen Aktivitäten überprüft. Ein Aktivitätstagebuch in Form einer App erleichtert es den Teilnehmern ihre Tätigkeiten regelmässig festzuhalten. Dennoch können die Angaben zeitlich ungenau sein, oder Aktivitäten können vergessen gehen. Um die Tagebucheinträge zu überprüfen, und wo nötig zu korrigieren, wurde eine halb-automatische Methode verwendet mit dem Ziel einerseits grosse Unstimmigkeiten zu korrigieren und andererseits Ungenauigkeiten bei den kürzeren Aktivitäten (wie z.B. Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel) zu reduzieren. Während es bei einer mehrstündigen Aktivität (z.B. „Zu Hause“) kaum eine Rolle spielt, wenn der Beginn oder das Ende der Aktivität um 10 Minuten daneben liegen, können solche Ungenauigkeiten bei kürzeren Aktivitäten durchaus die später ermittelte „typische“ Exposition pro Aktivität beeinflussen. Befand sich ein Proband während einer angegebenen 20minütigen Autofahrt tatsächlich nur 10 Minuten im Auto und verbrachte die restlichen 10 Minuten am Abfahrts- oder Ankunftsort, so wird das die berechnete Exposition für die Aktivität Autofahren deutlich beeinflussen. Für die Überprüfung der Aktivitätsangaben wurde ein Algorithmus entwickelt, mit dem einerseits Abfolge und Zeitpunkt der angegebenen Aktivitäten überprüft wurde. So wurden z.B. Fälle identifiziert, wo zwischen zwei drinnen stattfindenden Aktivitäten keine draussen stattfindende Aktivität zu finden war (z.B. von „Zuhause“ direkt zu „Schule“), oder wo eine bestimmte Aktivität zu ungewöhnlichen Zeiten stattfand (z.B. „Schule“ in der Nacht). Andererseits nutzte der Algorithmus auch die GPS-Daten und zeigte Fälle auf, wo sich das Messgerät während der Aktivität „Zuhause“, „Schule“ oder „Arbeitsplatz“ ausserhalb eines 100 – 150m Radius vom Wohnort, der Schule oder des Arbeitsplatzes befand. Umgekehrt wurden auch Aktivitäten identifiziert, die sich für längere Zeit innerhalb dieses Radius von 8 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Zuhause, Schule oder Arbeitsplatz befanden, aber nicht zu „Zuhause“, „Schule“ oder „Arbeit“ gehörten. Für Aktivitäten unterwegs (zu Fuss / Velo / Mofa, Auto, Zug, Bus, Tram) wurde zudem überprüft, ob die über 5 Minuten gemittelte Geschwindigkeit bestimmte Grenzwerte über- oder unterschritt und in diesem Fall vom Algorithmus markiert. Für jeden Teilnehmer wurden die vom Algorithmus gemeldeten Tagebucheinträge danach visuell überprüft. Dazu wurden die Daten in Google Earth dargestellt, so, dass sowohl GPSDaten (Ort, Geschwindigkeit) und Aktivitäten als auch die gemessene Exposition für den Betrachter zeitaufgelöst sichtbar waren. Wo es nötig und anhand der Informationen möglich war, wurden Korrekturen am Aktivitätstagebuch vorgenommen. Die Korrektur erfolgte im Grundsatz konservativ. Das heisst, es wurde nur korrigiert, wenn deutliche Hinweise für fehlerhafte Aktivitätseinträge bestanden. Bei unklaren Indizien wurde nicht korrigiert. 3.4.3 Datenbereinigung Es ist zu beachten, dass das ExpoM-RF auch Werte unterhalb der Nachweisgrenze (siehe Tabelle 1) ausweist. Diese Werte können unter Umständen einen grossen relativen Fehler haben. Dennoch ist zu erwarten, dass sie bei einer langen Messreihe eine bessere Abschätzung der wahren Exposition erlauben, als wenn man die Werte auf die Nachweisgrenze anheben oder auf 0 setzen würde (Röösli et al. 2008). Wie weit unterhalb der Messgrenze das ExpoM-RF noch Werte anzeigt, ist jedoch auch vom jeweiligen Gerät abhängig. Um einen systematischen Fehler zwischen den Messwerten von verschiedenen Geräten zu vermeiden, wurden alle Werte, welche unterhalb der Hälfte der Nachweisgrenze lagen, auf die Hälfte der Nachweisgrenze gesetzt. Sensitivitätsanalysen haben gezeigt, dass damit die mittlere Exposition genau geschätzt werden kann. Messwerte, die oberhalb des Messbereiches von 5 V/m lagen, wurden bei 5 V/m zensiert. Dabei handelt es sich höchstwahrscheinlich immer um ein Mobiltelefon in unmittelbarer Nähe des Messgerätes. Die eigene Nutzung von Kommunikationsgeräten ist zwar relevant für die eigene HF-EMF Dosis, aber, wie in der Einleitung dargestellt, ist deren Messung mittels Exposimetern limitiert (siehe auch Kapitel 4.5). Mit vollgeladener Batterie kann das Gerät mit den in dieser Studie gewählten Einstellungen (alle 4 Sekunden eine Messung; GPS an) rund 18 Stunden betrieben werden. Die Probanden haben deshalb in der Nacht das Gerät im Schlafzimmer an die Steckdose angeschlossen. Qualitätschecks haben gezeigt, dass in diesem Fall das Ladekabel als Antenne für FM-Radiostrahlung agiert und, dass dies zu einer Überschätzung der entsprechenden Exposition führt. Das Gerät zeichnet bei jeder Messung auf, ob das Ladekabel angeschlossen ist oder nicht. Alle FM-Messungen mit einem angeschlossenen 9 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Ladekabel wurden deshalb mit der durchschnittlichen FM-Messung ohne Ladekabel bei der entsprechenden Aktivität ersetzt. Der Ladevorgang betraf praktisch ausschliesslich die Messungen zu Hause im Schlafzimmer. Die Schwierigkeit bei frequenzselektiven Messungen besteht darin, dass am Rande des zu messenden Frequenzbandes aus physikalischen Gründen keine scharfe Abgrenzung möglich ist. Das bedeutet, dass die Sensitivität des Messgerätes am Rande des zu messenden Frequenzbandes schon innerhalb des Bandes etwas abnimmt und knapp ausserhalb noch nicht vollständig null ist. Damit wird ein Signal im benachbarten Frequenzband mitgemessen, was als Übersprechen bzw. Cross-Talk bezeichnet wird. Da aber für ein bestimmtes Signal bei den meisten Funktechnologien nur ein Teil (z.B. 5 MHz) des ganzen Frequenzbandes (z.B. 60 MHz) verwendet wird, kann man diesen Fehler auch bei optimaler Kalibration nicht vollständig eliminieren, da die Frequenz des genutzten Frequenzbandes zeitlich rasch variiert. Zum Beispiel kann ein UMTS Signal entweder am oberen oder am unteren Rand des UMTS Frequenzbandes übermittelt werden. Problematisch ist diese Abgrenzung zwischen den Frequenzbändern besonders dort, wo ein schmales Frequenzband unmittelbar an ein breiteres Frequenzband grenzt. Das betrifft insbesondere die Abgrenzung zwischen Downlink1800 (1805-1880 MHz) und DECT (18801900 MHz), sowie Uplink1900 (1920-1980 MHz) und DECT. Ebenfalls problematisch sind sogenannte harmonische Oberwellen (Vielfaches einer Frequenz), die in ein anderes Frequenzband fallen. Problematisch ist hier die harmonische Oberwelle vom Uplink1800 (1710-1785 MHz) im WiMax (3400-3600 MHz) Frequenzband und insbesondere die Frequenzbänder Uplink1800 (1710-1785 MHz), Downlink1800 (1805-1880 MHz), DECT (1880-1900 MHz) und Uplink1900 (1920-1980 MHz) in Bezug auf das WLAN Band im 5 GHz Bereich (5150-5875 MHz). Für weitere Informationen siehe Röösli et al. (2015). Um den Einfluss von Cross-Talk zu minimieren wurde ein Algorithmus entwickelt, der auf der Basis der zeitlichen Korrelation von benachbarten Bändern und des Verhältnisses derer Feldstärken Cross-Talk-Perioden und die Richtung des Cross-Talks identifiziert. Die beeinträchtigten Messungen wurden dann mit dem Mittelwert der entsprechenden Person für alle gleichen Aktivitäten ohne Cross-Talk ersetzt. Am häufigsten betraf dies Cross-Talk vom GSM1800 Downlink auf das DECT-Frequenzband. Es ist zu betonen, dass Cross-Talk nur gelegentlich auftritt und diese Korrektur keinen grossen Einfluss auf die totale HF-EMF Exposition hatte. Nach Korrektur war die mittlere DECT Exposition über alle Studienteilnehmer 0.036 V/m. Der Mittelwert der unkorrigierten DECT Messungen, die wegen Cross-Talks auf jeden Fall zu hoch sind, lag bei 0.039 V/m. Der höchste aufgetretene Mittelwert wurde nach Korrektur von 0.33 V/m auf 0.31 V/m reduziert. 10 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Beim WiMax und WLAN5 Band ist der Cross-Talk so komplex, dass kein zuverlässiger Algorithmus entwickelt werden konnte und darum wurden diese Messungen für die Datenanalyse nicht berücksichtigt. Auch hier ist zu betonen, dass der Expositionsbeitrag im Vergleich zur gesamten HF-EMF Exposition gering ist. WiMax wird in der Schweiz nicht verwendet (aufgrund von Cross-Talk gemessener Mittelwert im Studienkollektiv 0.005 V/m) und beim WLAN5 waren die unkorrigierten Werte, die wegen dem Cross-Talk auf jeden Fall zu hoch sind, im Mittel über alle Probanden nur rund 0.04 V/m. Der Proband mit dem höchsten Wert wies eine mittlere elektrische Feldstärke von 0.22 V/m auf. Wäre das WLAN5 Band trotzdem mitberücksichtigt worden, hätte dies das Gesamtbild kaum beeinflusst. Weder der Mittelwert noch der Median der Gesamtexposition der Stichprobe hätten sich - auf zwei Stellen gerundet - verändert. 3.4.4 Berechnung von Mittelwerten pro Person und Aktivität Alle Berechnungen wurden in Einheiten der Leistungsflussdichte (mW/m²) durchgeführt und dann für die Datenpräsentation in die elektrische Feldstärke (V/m) zurücktransformiert.1 Die bereinigten Daten wurden für die Datenpräsentation in die Hauptfrequenzbänder summiert (für die genauen Frequenzen siehe Tabelle 1): • Rundfunk: FM Radio, DVB-T • Mobilfunk Downlink (Mobilfunkbasisstationen): Downlink 800, Downlink 900, Downlink 1800, Downlink 2100, Uplink 2600 • Mobilfunkt Uplink (Mobiltelefone): Uplink 800, Uplink 900, Uplink 1800, Uplink 1900, Downlink 2600 • Schnurlostelefone: DECT • WLAN: WLAN im 2 Gigaherzband • Totale HF-EMF: Summe aller obigen Bändern Anschliessend wurden für diese Frequenzbänder aggregierte Mittelwerte pro Person berechnet. Um den Einfluss von einzelnen Messausfällen zu minimieren, wurde für jeden Studienteilnehmenden ein gewichtetes Tagesmittel anhand von sechs Zeitfenstern berechnet; fünf Perioden am Tag (6:00 – 8:00, 8:00 – 12:00, 12:00 – 14:00, 14:00 – 17:00, 17:00 – 22:00) und eine Nachtperiode (22:00 – 6:00). Für jedes dieser Zeitfenster wurde pro Teilnehmenden die mittlere Exposition berechnet. Für jeden Teilnehmer wurde dann eine 1 Dieses Vorgehen ist nötig, da Quellenbeiträge nur auf der Leistungsflussdichte additiv sind. Addiert man also die Beiträge von verschiedenen Quellen, ist das „Root-Mean-Square“ Verfahren anzuwenden, beispielsweise ergibt 1 V/m + 1 V/m = 1.414 V/m. 11 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH gewichtete mittlere tägliche Exposition berechnet. Neben einem Tagesmittelwert wurde auch ein Mittelwert tagsüber und während der Nacht berechnet. All diese Metriken wurden zudem auch separat für Werktage und Wochenendtage ausgerechnet. Neben Tagesmittelwerten wurden für jeden Teilnehmer auch die Mittelwerte pro Aktivität berechnet. Hier wurden neben dem arithmetischen Mittelwert auch verschiedene weitere Metriken berechnet (geometrischer Mittelwert, Perzentile, Standardabweichung etc.). Alle so erhaltenen Daten wurden daraufhin mit den bereinigten Fragebogendaten zum in der Analyse verwendeten Datenset kombiniert. 3.4.5 Berechnung der kumulativen Ganzkörper- und Gehirndosis Mit Exposimetermessungen wird die Exposition gegenüber HF-EMF Quellen, die etwa einen Meter oder mehr vom Körper entfernt sind, adäquat erfasst. Jedoch wird die Exposition von Nahfeldquellen wie sie bei der eigenen Nutzung von Mobil- und Schnurlostelefonen auftritt, typischerweise unterschätzt. Das liegt daran, dass bei der eigenen Nutzung das Gerät den Körper berührt, dieses aber weiter vom Messgerät entfernt ist. Aus diesem Grund wurde ein Berechnungsverfahren entwickelt, um die durchschnittliche kumulative HF-EMF Dosis pro 24 Stunden von allen relevanten HF-EMF Nah- und Fernfeldquellen zu berechnen (Roser et al. 2015). Die Berechnung wurde sowohl für den ganzen Körper wie auch nur für das Gehirn durchgeführt. Basis für diese Berechnungen bilden die im Studienkollektiv gemessene persönliche HFEMF Exposition und die selbst geschätzte Nutzungsdauer von körpernah betriebenen Geräten, die HF-EMF emittieren. Dabei wurden die folgenden Gerätenutzungen bzw. Emissionen berücksichtigt: Anrufe mit Mobil- und Schnurlostelefonen, Datenverkehr auf dem Mobiltelefon (WLAN und Mobilfunknetz), Stand-by Strahlung des auf dem Körper getragenen Mobiltelefons, drahtloser Datenverkehr mit Computern, Laptops und Tablets). Für jede dieser Nutzungsverhalten wurde die vom Körper absorbierte Strahlungsrate (SARWert) aus der Literatur abgeschätzt und mit der mittleren Nutzungsdauer im Studienkollektiv multipliziert. Insbesondere bei Mobiltelefonen hängt die emittierte Leistung stark von der Verbindungsqualität und dem genutzten Netzwerktyp ab. Bei optimaler Verbindungsqualität emittieren Mobiltelefone rund 10‘000 Mal weniger als bei maximaler Sendeleistung. Da die adaptive Leistungsregelung im GSM-Netzwerk anders funktioniert als im UMTS-Netzwerk, ist bei ersterem die durchschnittliche Emission beim Telefonieren rund 100-500 Mal grösser als beim UMTS Netzwerk (Gati et al. 2009, Persson et al. 2011). Für die Hauptberechnung wurde angenommen, dass eine Person rund 50% auf dem GSM- und die anderen 50% auf 12 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH dem UMTS-Netzwerk telefoniert. In Sensitivitätsanalysen wurde berechnet, wie hoch die kumulative absorbierte Strahlendosis einer Person ist, die ausschliesslich auf dem UMTSNetzwerk telefoniert. Neben den Nahfeldquellen wurde die mittlere HF-EMF Expositionen von Fernfeldquellen anhand der persönlichen Messung abgeschätzt. Die mittlere gemessene Feldstärke von Fernfeldquellen wurde anhand von dosimetrischen Modellen unter der Annahme eines homogenen Feldes in die absorbierte Strahlungsrate für das Gehirn und den ganzen Körper umgerechnet (Roser et al. 2015). Die kumulative absorbierte HF-EMF Dosis des Gehirns und des ganzen Körpers ergibt sich dann aus der Summierung aller Einzelbeiträge der Nahfeld- und der Fernfeldquellen. In einer zusätzlichen Sensitivitätsanalyse wurde auch die Strahlendosis für die Person mit der maximal gemessenen Downlink Exposition berechnet. 13 Persönliche Messungen ZH März 2016 4 Resultate von HF-EMF 4.1 Beschreibung der Stichprobe Swiss TPH Insgesamt wurden 280 Jugendliche mit einem Elternteil sowie 330 junge Erwachsene schriftlich angefragt an der Studie teilzunehmen. Bei den Eltern-Jugendlichen Paaren waren 44 Paare bereit mitzumachen und bei den jungen Erwachsenen 31 Personen. Hauptgrund für die Nicht-Teilnahme war „kein telefonischer Kontakt möglich“ (141 Paare, 246 junge Erwachsene), „nicht interessiert“ (61 Paare, 33 junge Erwachsene) und „keine Zeit“ (18 Paare, 10 junge Erwachsene). Bei vier Teilnehmenden gab es technische Probleme, so dass ihre Daten nicht in die Auswertung miteinbezogen werden konnten. Schlussendlich wurden damit Daten von 43 Jugendlichen, 42 Eltern sowie 30 jungen Erwachsenen ausgewertet. Tabelle 2 gibt einen Überblick über die Wohnorte der Probanden und in Tabelle 3 sind die Probanden charakterisiert. Tabelle 2: Überblick über ausgewählten Gemeinden sowie die Anzahl Probanden pro Gemeinde. Gemeindetyp Weitere Charakterisierung Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte Seegemeinde Seegemeinde Seegemeinde Ländliche Umgebung Hoher Anteil Industrie Hoher Anteil Industrie Hoher Anteil Industrie moderater Anteil Industrie Ländliche Umgebung Ländliche Umgebung Grosszentren Gürtel der Grosszentren Nebenzentren der Grosszentren Gürtel der Mittelzentren Periurbane ländliche Gemeinden Total Gemeinde Anzahl Jugendliche 6 Anzahl junge Erwachsene 7 Anzahl Eltern 6 Winterthur 6 5 6 Küsnacht Oberrieden Stäfa Wiesendangen 4 2 3 6 1 2 1 5 3 2 3 6 Dübendorf 3 2 3 Affoltern am Albis Schlieren 4 1 4 2 1 2 Uster 0 1 0 Bäretswil 3 1 3 Hausen am Albis 4 3 4 43 30 42 Zürich 14 Persönliche Messungen ZH Tabelle 3: März 2016 Swiss TPH Überblick über die ausgewählte Bevölkerungsstichprobe. Merkmal Jugendliche 14.5 (12.2 – 16.6) 21 22 Junge Erwachsene 24.8 (17.9 – 30.0) 14 16 Mittleres Alter in Jahren (Minimum-Maximum) Frauen Männer Tätigkeit in Ausbildung Tätigkeit zu Hause (n ausser Haus arbeitstätig Ausbildung keine oder obligatorische Schulzeit Lehre/Maturität Fachhochschule/Universität Regelmässige Nutzung von Mobiltelefonen* Besitzer eines Smartphones Schnurlostelefon zu Hause WLAN zu Hause Eltern 48.9 (40.0-60.6) 22 20 43 0 0 7 2 21 0 12 30 42 41 38 40 2 13 15 30 29 18 30 0 16 26 40 33 38 40 * mind. ein Anruf, eine Textnachricht oder eine Internetnutzung pro Woche 4.2 Überblick über die mittlere persönliche HF-EMF Exposition 4.2.1 Verteilung der Mittelwerte im Studienkollektiv Die Messungen fanden zwischen dem 21. Februar und dem 2. November 2015 statt. Die mittlere persönliche HF-EMF Exposition beträgt 0.18 V/m (siehe Tabelle 4). Die Person mit der geringsten mittleren Exposition weist einen Wert von 0.03 V/m auf. Der höchste Mittelwert liegt bei 0.42 V/m. Die meisten Personen (n = 90) sind im Durchschnitt zwischen 0.05 und 0.20 V/m exponiert (Abbildung 2). Insgesamt sind sieben Personen höher als 0.3 V/m exponiert. Tabelle 4: Überblick über die Verteilung der mittleren HF-EMF Studienkollektiv. Alle Werte sind in V/m angegeben. Arithmetischer Geometrischer Frequenzband Mittelwert Mittelwert Total 0.175 0.138 Uplink 0.104 0.059 Downlink 0.107 0.075 Rundfunk 0.074 0.044 DECT 0.036 0.009 WLAN 0.040 0.027 Minimum 0.032 0.006 0.009 0.012 0.003 0.007 25% Perzentil 0.107 0.033 0.049 0.027 0.005 0.018 Median 0.136 0.065 0.079 0.045 0.008 0.026 75% Perzentil 95% Perzentil 99% Perzentil 0.192 0.323 0.410 0.118 0.187 0.288 0.114 0.190 0.264 0.065 0.142 0.204 0.011 0.048 0.125 0.042 0.069 0.137 Maximum 0.415 0.366 0.390 0.360 0.318 0.147 Exposition SD* 0.186 0.135 0.134 0.116 0.098 0.055 im CV* 0.02 0.03 0.02 0.03 0.05 0.03 * SD= Standardabweichung; CV= Variationskoeffizient In Abbildung 2 ist die Verteilung der mittleren persönlichen HF-EMF Exposition in der gesamten Stichprobe dargestellt. Betrachtet man dort die Frequenzbänder separat, ist ersichtlich, dass es beim DECT einen auffälligen Extremwert gibt. Eine einzige Person ist 15 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH gegenüber DECT mehr als 0.3 V/m exponiert, während die mittlere elektrische Feldstärke für praktisch den gesamten Rest der Studienpopulation unter 0.05 V/m liegt. Entsprechend gross ist der Unterschied zwischen dem Maximalwert und dem 99. Perzentil der Mittelwerte für DECT in der Studienpopulation (Tabelle 4). Dieser Extremwert hat im Folgenden einen grossen Einfluss auf gruppenspezifische Auswertungen. Beim Rundfunk ist ebenfalls ein auffällig hoher Wert ersichtlich. Jedoch hat es auch noch einige Exponierte im Bereich 0.1 0.25 V/m, so, dass dieser Einzelwert bei den folgenden Analysen nicht ganz so stark ins Gewicht fällt. Noch etwas weniger Gewicht haben die hohen Einzelwerte im Downlink- und Uplink-Band, weil dort die Expositionsverteilung etwas gleichmässiger ist. Abbildung 2: Verteilung der mittleren persönlichen Exposition in der gesamten Stichprobe für verschiedene Frequenzbänder. A) Total HF-EMF B) Rundfunk C) Downlink D) Uplink E) DECT F) WLAN 16 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Im Hinblick auf Situationen im Alltag mit besonders hohen Expositionen wurde für jede Person das 99. Perzentil für Total HF-EMF und für jedes Frequenzband einzeln berechnet. Das entspricht dem Expositionswert, der nur während 1% der Messzeit überschritten wird, bei einer 24 h Messung also während 14.4 Minuten. Abbildung 3 zeigt für Total HF-EMF und für die verschiedenen Frequenzbänder die 99. Perzentile aller Studienteilnehmenden während der Messphase. Der höchste aufgetretene Total HF-EMF 99. Perzentilwert ist 1.56 V/m. Die 99. Perzentilwerte sind generell für Downlink am höchsten. Bei DECT gibt es eine Person mit einem sehr hohen 99. Perzentilwert. Abbildung 3: Verteilung der 99. Perzentile im Studienkollektiv während der Messphase. A) Total HF-EMF B) Rundfunk C) Downlink D) Uplink E) DECT F) WLAN In Tabelle 5 sind die mittleren und in Tabelle 6 die maximal aufgetretenen 99. Perzentilwerte für die verschiedenen Aktivitäten aufgelistet. Am höchsten sind die 99. Perzentilwerte beim 17 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Uplink, insbesondere wenn man unterwegs ist (Bus, Zug, Tram, Bahn). In der Schule führt die gelegentliche Nutzung des Mobiltelefons der Schüler zu einem recht hohen 99. Perzentilwert für Uplink. Die mittlere Exposition in der Schule ist jedoch relativ tief (siehe später Abbildung 15). Beim Downlink treten ebenfalls relativ hohe 99. Perzentilwerte unterwegs und draussen auf. Für DECT, Rundfunk und WLAN sind die Spitzenwerte typischerweise tiefer. Abbildungen der 99. Perzentile für jede Aktivität separat sind im Anhang 3 dargestellt. Auch dort ist ersichtlich, dass unterwegs (öffentliche Verkehrsmittel, Auto und draussen) die 99. Perzentilwerte generell höher sind als zu Hause, in der Schule und am Arbeitsplatz. Tabelle 5: Überblick über die mittleren 99. Perzentile in der Studienpopulation für verschiedene Aktivitäten. Alle Messwerte sind in V/m angegeben. Ort Total HF-EMF zuhause 0.22 Schule 1.29 Arbeitsplatz 0.49 draussen 1.08 Bus 1.71 Zug 2.23 Tram 1.19 Auto 1.29 anderes 1.15 Tabelle 6: Ort zuhause Schule Arbeitsplatz draussen Bus Zug Tram Auto anderes Rundfunk 0.14 0.21 0.10 0.29 0.43 0.14 0.20 0.21 0.12 Downlink 0.11 0.58 0.29 0.78 0.95 1.23 0.85 0.58 0.62 Uplink 0.07 1.12 0.28 0.72 1.47 1.98 0.89 1.12 0.90 DECT 0.05 0.02 0.28 0.03 0.11 0.03 0.04 0.02 0.05 WLAN 0.12 0.13 0.09 0.11 0.13 0.15 0.07 0.13 0.12 Überblick über die maximal aufgetretenen 99. Perzentile in der Studienpopulation für verschiedene Aktivitäten. Alle Werte sind in V/m angegeben. Es ist zu beachten, dass die obere Messgrenze bei 5.0 V/m liegt. Werte darüber sind auf die Summierung mehrerer Frequenzbänder zurückzuführen. Total HF-EMF 0.84 6.04 1.83 5.00 5.01 7.11 4.18 6.04 5.01 Rundfunk 0.84 0.96 0.31 1.13 2.11 0.58 0.47 0.96 0.51 Downlink 0.46 2.52 1.09 1.85 2.35 5.02 1.84 2.52 2.34 Uplink 0.41 5.01 1.25 5.00 5.00 5.15 4.15 5.01 5.00 DECT 0.34 0.05 1.76 0.15 0.44 0.10 0.08 0.05 0.22 WLAN 0.57 0.54 0.42 0.60 0.44 0.55 0.14 0.54 0.41 Abbildung 4 zeigt die mittleren Beiträge aller Frequenzbänder an der mittleren Gesamtexposition von 0.18 V/m im Studienkollektiv. Die fünf Mobilfunk-Uplink Bänder tragen insgesamt 35% zur Gesamtexposition bei. Ähnlich gross ist der Anteil der fünf 18 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Downlinkbänder (38%). Der Anteil von Rundfunk beträgt 18%. DECT-Schnurlostelefone tragen 4% und WLAN 5% zur mittleren Gesamtexposition bei. Abbildung 4: Beitrag der verschiedenen Frequenzbänder an der Gesamtexposition von 0.18 V/m. Für absolute Werte siehe Tabelle 4. 4% 5% Uplink 35% 18% Downlink Rundfunk DECT WLAN 38% 4.2.2 Vergleich der drei Studiengruppen In Abbildung 5 ist die Verteilung der mittleren HF-EMF Exposition für die drei Studiengruppen anhand von Boxplots dargestellt. Es ist ersichtlich, dass Jugendliche und ihre Eltern eine ähnliche Expositionsverteilung aufweisen und sowohl der Median (je 0.12 V/m) als auch der arithmetische Mittelwert (je 0.16 V/m) sehr ähnlich sind. Junge Erwachsene weisen im Durchschnitt eine höhere Exposition auf. Der Medianwert aller jungen Erwachsenen (0.19 V/m) und der arithmetische Mittelwert (0.22 V/m) sind rund 50% höher als die entsprechenden Werte bei den Jugendlichen und ihren Eltern. 19 Persönliche Messungen ZH Abbildung 5: März 2016 Swiss TPH Vergleich der Verteilung der mittleren persönlichen HF-EMF Exposition in den drei Bevölkerungsgruppen. Der viereckige Kasten umfasst für jede Gruppe den Interquartil-Bereich (25. - 75. Perzentil). Abbildung 6 zeigt die Beiträge der verschiedenen Quellengruppen zur mittleren Exposition in den drei Bevölkerungsgruppen. Der grösste Teil stammt vom Mobilfunk. Bei den jungen Erwachsenen ist der Downlinkbeitrag höher als der Uplink, während es bei den Jugendlichen umgekehrt ist. Bei den Eltern sind die beiden Beiträge des Mobilfunks ungefähr ähnlich hoch. Rundfunk trägt bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen rund 20 µW/m² zur Gesamtbelastung bei, während es bei den Eltern deutlich weniger ist. Der höhere Rundfunkanteil bei den Jugendlichen und der höhere DECT-Anteil bei den jungen Erwachsenen sind jeweils auf einen hohen Einzelwert zurückzuführen (siehe Abbildung 2A und Abbildung 2D). 20 Persönliche Messungen ZH Abbildung 6: März 2016 Swiss TPH Vergleich der mittleren persönlichen HF-EMF Exposition und der Beitrag der verschiedenen Quellen in den drei Bevölkerungsgruppen. Zahlen zur Abbildung sind in Tabelle 7 im Anhang 1 zu finden. Die relativen Beiträge der einzelnen Frequenzbänder an der Gesamtexposition sind in Abbildung 7 dargestellt. Grundsätzlich sind diese relativ ähnlich zwischen den drei Studiengruppen. Beispielsweise beträgt der Anteil des Uplinks bei den Jugendlichen 35%, bei den jungen Erwachsenen 33% und bei den Eltern 40%. Auch der WLAN Anteil ist sehr ähnlich bei den drei Gruppen (5 - 6%). Downlink ist bei den Jugendlichen etwas geringer (26%) als bei den jungen Erwachsenen (44%) und den Eltern (39%). Der DECT-Anteil liegt im Durchschnitt im Bereich von 2 - 7%. Wenn man bei den jungen Erwachsenen den Extremwert mit einem Mittelwert von 0.32 V/m nicht berücksichtigt, liegt der DECT-Anteil jedoch nur bei 0.2%. Für Rundfunk liegt der Anteil zwischen 11% (junge Erwachsene) und 31% (Jugendliche). Der erhöhte Anteil bei den Jugendlichen ist wiederum auf einen Extremwert mit einem Mittelwert von 0.36 V/m zurückzuführen (zweithöchster Wert: 0.21 V/m). Ohne diesen Extremwert wäre der Rundfunkanteil bei den Jugendlichen nur 22%. 21 Persönliche Messungen ZH Abbildung 7: März 2016 Swiss TPH Vergleich der relativen Quellenbeiträge in den drei Bevölkerungsgruppen. Absolute Zahlen sind in Tabelle 7 im Anhang 1 zu finden. Obwohl Jugendliche und ihr Eltern im Durchschnitt eine ähnliche HF-EMF Exposition aufweisen, sind die Expositionen innerhalb eines Haushaltes nicht ähnlich wie Abbildung 8 zeigt. Für Total HF-EMF, Downlink und Uplink sind die Korrelationskoeffizienten sogar leicht negativ. Das bedeutet, dass die persönliche Exposition in erster Linie durch das Verhalten und nicht durch die Exposition am Wohnort zurückzuführen ist. Für Rundfunk besteht hingegen eine Korrelation von 0.56. Diese höhere Korrelation für Rundfunk ist zu erwarten, da die räumliche Verteilung homogener ist als für Mobilfunk und entsprechend die Situation am Wohnort relevant ist für die mittlere Exposition. Bei WLAN und DECT ist auch eine gewisse jedoch geringe Korrelation ersichtlich. Es ist zu erwarten, dass diese Korrelation von den daheim installierten Geräten verursacht wird. 22 Persönliche Messungen ZH Abbildung 8: März 2016 Swiss TPH Vergleich der Messungen von Eltern und Jugendlichen aus dem gleichen Haushalt. 23 Persönliche Messungen ZH 4.3 März 2016 Swiss TPH Zeitliche Variabilität der persönlichen HF-EMF Exposition Bei den 38 Studienteilnehmenden mit Messungen an Werktagen und am Wochenende ist die persönliche HF-EMF Exposition im Durchschnitt an Werktagen (0.181 V/m) ähnlich hoch wie an Wochenenden (0.176 V/m) (Tabelle 9 im Anhang 1). In Abbildung 9 wird die mittlere Exposition an Wochenenden mit derjenigen an Werktagen für die drei Studiengruppen verglichen. Bei den jungen Erwachsenen ist die Exposition an Werktagen deutlich höher als an Wochenenden. Der Hauptgrund ist dabei ein höherer Expositionsbeitrag vom DECT bei einer Person. Bei den Eltern ist es umgekehrt. Die HF-EMF Exposition ist an Werktagen höher, was auf einen hohen Uplink-Beitrag zurückzuführen ist, wiederum wegen einer Person. Bei den Jugendlichen ist der Unterschied relativ gering. Am offensichtlichsten ist ein höherer Beitrag vom Uplink am Wochenende im Vergleich zum Beitrag an Werktagen. Da in diesen Vergleich nur Studienteilnehmende einflossen, von denen sowohl Werktags- wie auch Wochenendmessungen vorlagen, ist die Stichprobe relativ klein und die Mittelwerte sind stark vom Verhalten von Einzelnen beeinflusst. Insgesamt deuten die Daten nicht darauf hin, dass es einen grossen Unterschied gibt zwischen der Exposition an Werktagen und an Wochenenden. Abbildung 9: Vergleich der persönlichen Exposition am Wochenende (WE) und an Werktagen (WT) für 38 Studienteilnehmende mit Messungen während beiden Perioden. Zahlen zu dieser Abbildung sind in Tabelle 7 im Anhang 1 zu finden. 24 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Im Durchschnitt ist die HF-EMF Exposition am Tag (0.20 V/m) deutlich höher als in der Nacht (0.11 V/m) (Tabelle 9 im Anhang 1). Dieser Unterschied ist für alle drei Studiengruppen erkennbar (Abbildung 10). Das liegt erstens daran, dass Uplink in der Nacht praktisch nicht gemessen wird. Zweitens ist auch der Beitrag vom Downlink in der Nacht deutlich kleiner als am Tag, weil die Downlink Exposition in Wohngebieten generell geringer ist als an anderen Orten (Röösli et al. 2015). Zudem ist man in der Nacht meistens drinnen, wo die Downlink Exposition wegen der Dämpfung durch die Gebäudehülle kleiner ist als draussen. Abbildung 10: Vergleich der persönlichen Exposition am Tag (6:00- 22.00) und in der Nacht (22:00-6:00). Zahlen zu dieser Abbildung sind in Tabelle 7 im Anhang 1 zu finden. Innerhalb des Tages ist ein klarer Tagesverlauf für die mittlere HF-EMF Exposition ersichtlich. Zwischen 6:00 und 8:00 ist die HF-EMF Exposition bei 0.16 V/m, zwischen 8:00 und 12:00 bei 0.19 V/m, zwischen 12:00 und 14:00 bei 0.21 V/m, zwischen 14:00 und 17:00 bei 0.22 V/m und zwischen 17:00 und 22:00 ist sie 0.21 V/m. Der zeitliche Tagesverlauf der HF-EMF Exposition unterscheidet sich jedoch zwischen den Studiengruppen und zwischen Werktagen und Wochenenden (Abbildung 11). Bei Jugendlichen ist die Exposition an Werktagen über Mittag und am frühen Abend am höchsten und während den Schulzeiten relativ gering. Bei den jungen Erwachsenen ist die Exposition zwischen 8:00 und 22:00 konstant höher als in der Nacht und zwischen 6:00 und 8:00. An Wochenenden nimmt sie im 25 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Tagesverlauf tendenziell bis 17:00 zu. Bei den Eltern ist die Exposition am Wochenende zwischen 12:00 und 22:00 deutlich höher als während der restlichen Zeit. An Werktagen ist die Exposition schon ab 17:00 relativ gering. Die dazugehörigen Werte sind in Tabelle 8 im Anhang 1 dargestellt. Abbildung 11: Persönliche HF-EMF Exposition im Tagesverlauf: a) Jugendliche; b) junge Erwachsene; c) Eltern. Zahlen zu diesen Abbildungen sind in Tabelle 8 im Anhang 1 dargestellt. A) B) 26 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH C) 4.4 Einflussfaktoren auf die persönliche HF-EMF Exposition Im Folgenden werden Einflussfaktoren auf die persönliche HF-EMF Exposition analysiert. Mögliche Einflussfaktoren können umweltbedingt sein wie beispielsweise der Urbanitätsgrad des Wohnortes. Weiter wird die persönliche HF-EMF Exposition durch das eigene Verhalten beeinflusst, beispielsweise in Bezug auf Aktivitäten sowie den Besitz und die Nutzung von drahtlosen Kommunikationsgeräten. Um solche Einflussfaktoren zu evaluieren, werden im Folgenden jeweils Vergleiche der Mittelwerte für Gruppen von Probanden mit verschiedenen sich unterscheidenden Einflussfaktoren dargestellt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass diese arithmetischen Mittelwerte durch einzelne Messwerte stark beeinflusst sein können, wie das in den obigen Kapiteln für eine DECT und eine Rundfunkmessung bereits illustriert wurde. Aus diesem Grund sind im Anhang 2 für viele dieser Vergleiche auch Boxplots dargestellt. Anhand dieser Abbildungen kann man die Datenverteilung zwischen den Gruppen besser vergleichen. Der Median ist beispielsweise ein deutlich robusteres Mass für die typische Exposition innerhalb einer Gruppe als der arithmetische Mittelwert. Falls sich das Resultat für den Median deutlich vom Resultat für den arithmetischen Mittelwert unterscheidet, wird das im Folgenden jeweils angemerkt. 4.4.1 Total HF-EMF Zwischen den fünf verschiedenen Gemeindetypen ist im Durchschnitt kein substanzieller Unterschied in der HF-EMF Exposition festzustellen (Abbildung 12). In den Gemeinden, die zum Gürtel der Mittelzentren gehören, ist die Exposition zwar etwas geringer, aber es stammen nur sieben Studienteilnehmende aus diesem Gebiet und der entsprechende 27 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Mittelwert ist deshalb nicht sehr robust. Der Medianwert in den Gürteln und den Nebenzentren der Grosszentren ist ähnlich wie bei den Gürteln der Nebenzentren, hingegen ist der Medianwert für die Grosszentren deutlich höher als für die anderen Gemeindetypen (siehe Abbildung 37 im Anhang 2). Abbildung 12: Vergleich der mittleren persönlichen HF-EMF Exposition und der Beiträge der verschiedenen Quellen in Abhängigkeit vom Typ der Wohnortgemeinde (siehe Tabelle 9 im Anhang 1 für entsprechende Zahlen und einen analogen Boxplot der HF-EMF Expositionsverteilung im Anhang 2, Abbildung 37). Abbildung 13 zeigt den Vergleich der mittleren Exposition in elf Gemeinden ohne Uster mit nur einem Teilnehmenden. Auch hier sind die Unterschiede nicht sehr ausgeprägt und hauptsächlich auf Unterschiede im Uplink zurückzuführen. Beispielsweise sind in Wiesendangen der Uplink und die HF-EMF Exposition gering, während in Oberrieden und Küsnacht der Uplink und somit die Total HF-EMF Exposition am höchsten ist. Die Downlink Exposition ist in Zürich im Durchschnitt am höchsten. In Bezug auf die Medianwerte gibt es aber einige Gemeinden mit höherem Downlink (siehe Abbildung 38 im Anhang 2). 28 Persönliche Messungen ZH Abbildung 13: März 2016 Swiss TPH Vergleich der mittleren persönlichen HF-EMF Exposition und der Beiträge der verschiedenen Quellen für die verschiedenen Wohnortgemeinden, ohne Uster mit nur einem Teilnehmenden (siehe Tabelle 9 im Anhang 1 für entsprechende Zahlen und einen analogen Boxplots der HF-EMF Expositionsverteilung im Anhang 2, Abbildung 38). In Bezug auf weitere Charakteristika der Wohnortgemeinden ist erkennbar, dass in Gemeinden mit ländlicher Umgebung die HF-Exposition tendenziell etwas geringer ist als in Seegemeinden, Gemeinden mit hohem Industrieanteil und Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte (Abbildung 14). Das bestätigt sich auch beim Vergleich der Medianwerte (Abbildung 39 im Anhang 2). 29 Persönliche Messungen ZH Abbildung 14: März 2016 Swiss TPH Vergleich der mittleren persönlichen HF-EMF Exposition und der Beiträge der verschiedenen Quellen für verschiedene Charakteristika der Wohnortgemeinden (siehe Tabelle 9 im Anhang 1 für entsprechende Zahlen und einen analogen Boxplots der HF-EMF Expositionsverteilung im Anhang 2, Abbildung 39). Abbildung 15 zeigt die HF-EMF Exposition für verschiedene Aktivitäten. Wenn man unterwegs ist, ist die Exposition generell erhöht. Am höchsten ist sie im Zug gefolgt von Bus, Anderes, Tram und Auto. An diesen Orten ist der Uplink der Hauptbeitrag (ausser im Tram, dort trägt der Mobilfunk-Downlink anteilmässig am meisten zum Total HF-EMF bei). Ebenfalls relativ hoch ist die HF-EMF Exposition, wenn man draussen ist. Dort stammt der Hauptbeitrag vom Mobilfunk-Downlink. Am geringsten ist die Exposition zu Hause und in der Schule. Am Arbeitsplatz fällt der relative hohe Anteil von DECT im Vergleich zu dessen Anteil bei anderen Aktivitäten auf. Dies ist aber wiederum auf die Messung einer einzelnen Person zurückzuführen bei der am Arbeitsplatz 0.67 V/m gemessen wurde. Der nächsthöhere Wert an einem Arbeitsplatz liegt bei 0.14 V/m. 30 Persönliche Messungen ZH Abbildung 15: März 2016 Swiss TPH Vergleich der persönlichen HF-EMF Exposition an verschiedenen Orten (siehe Tabelle 9 im Anhang 1 für entsprechende Zahlen und analoge Boxplots für die HF-EMF Expositionsverteilung im Anhang 2, Abbildung 40 und Abbildung 41). Die Aktivität „Anderes“ bezieht sich auf alle anderen Tätigkeiten bzw. Auftenhaltsorte. Ein Vergleich der persönlichen HF-EMF Exposition für verschiedene Typen von Arbeitsplätzen zeigt, dass drei Personen, die während der Arbeit hauptsächlich unterwegs sind, die höchste Exposition aufweisen (Abbildung 16). Erhöht ist dabei im Vergleich zu den anderen Personen der Uplink. Bei den fünf Personen, die hauptsächlich draussen arbeiten, war die Exposition nicht auffällig erhöht und ähnlich wie bei den Personen, die zu Hause arbeiten (n = 26). 31 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Abbildung 16: Vergleich der persönlichen HF-EMF Exposition für verschiedene Typen von Arbeitsplätzen (siehe Tabelle 9 im Anhang 1 für entsprechende Zahlen und einen analogen Boxplots der HF-EMF Expositionsverteilung im Anhang 2, Abbildung 42). Abbildung 17: Vergleich der persönlichen HF-EMF Exposition zwischen Frauen und Männern (siehe Tabelle 9 im Anhang 1 für entsprechende Zahlen und einen analogen Boxplot der HF-EMF Expositionsverteilung im Anhang 2, Abbildung 43). 32 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Das Geschlecht der Studienteilnehmenden ist nicht mit der HF-EMF Exposition assoziiert (Abbildung 17). 4.4.2 Rundfunk (FM Radio und DVB-T) Insgesamt ist der Beitrag des Rundfunks zur gesamten HF-EMF Exposition relativ gering. Die EMF Exposition von Rundfunksendern nimmt tendenziell mit zunehmender Urbanität zu (Abbildung 18), ausser in periurban ländlichen Gebieten, wo der Mittelwert und der Medianwert für FM Radio ebenfalls erhöht sind (Abbildung 43). Abbildung 18: Vergleich der mittleren persönlichen Rundfunk Exposition (Radio und TV) in den verschiedenen Typen von Wohnortgemeinden (siehe Tabelle 10 im Anhang 1 für entsprechende Zahlen und einen analogen Boxplot im Anhang 2, Abbildung 43). Abbildung 19 zeigt die Exposition gegenüber Rundfunkstrahlung für die verschiedenen Wohngemeinden (ohne Uster mit nur einem Studienteilnehmenden). Am höchsten ist die Exposition in Winterthur. Die Unterschiede sind aber relativ gering. In Abbildung 20 ist ersichtlich, dass auch andere Charakteristika der Wohngemeinden wenig Einfluss auf die Exposition gegenüber Rundfunkstrahlung haben. 33 Persönliche Messungen ZH Abbildung 19: März 2016 Swiss TPH Vergleich der mittleren persönlichen Rundfunk Exposition (Radio und TV) für die verschiedenen Wohngemeinden (siehe Tabelle 10 im Anhang 1 für entsprechende Zahlen). 34 Persönliche Messungen ZH Abbildung 20: 4.4.3 März 2016 Swiss TPH Vergleich der mittleren persönlichen Rundfunk Exposition (Radio und TV) für weitere Charakteristika der Wohngemeinden (siehe Tabelle 10 im Anhang 1 für entsprechende Zahlen). Downlink In Bezug auf den Downlink von Mobilfunkbasisstationen ist ein Trend ersichtlich: mit zunehmender Urbanität nimmt die Exposition zu (Abbildung 21). Dieser Trend ist auch für die Mediane ersichtlich (Abbildung 45 im Anhang 2) sowie für zusätzliche Charakteristika der Gemeinden (Abbildung 22) und für die verschiedenen Gemeinden (Abbildung 23). Der grösste Downlinkbeitrag stammt vom 900 MHz Frequenzband. Das 1800 MHz Frequenzband ist relativ ähnlich in den verschiedenen Gemeindetypen, während Downlink2100 in den städtischen Gebieten höher ist als in den ländlichen Gebieten. Downlink800 und Downlink2600 spielen keine Rolle für die Exposition. 35 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Abbildung 21: Vergleich der mittleren persönlichen Downlink Exposition und der Beiträge der verschiedenen Downlinkbänder in Abhängigkeit vom Typ der Wohnortgemeinde (siehe Tabelle 10 im Anhang 1 für entsprechende Zahlen und analogen Boxplot im Anhang 2, Abbildung 45). Abbildung 22: Vergleich der mittleren persönlichen Downlink Exposition für weitere Charakteristika der Wohngemeinden (siehe Tabelle 10 im Anhang 1 für entsprechende Zahlen). 36 Persönliche Messungen ZH Abbildung 23: 4.4.4 März 2016 Swiss TPH Vergleich der mittleren persönlichen Downlink Exposition für die verschiedenen Wohngemeinden (siehe Tabelle 10 im Anhang 1 für entsprechende Zahlen). Uplink Die Exposition gegenüber Uplink entsteht bei der eigenen Nutzung von Mobiltelefonen, oder wenn Personen in der Nähe ein Mobiltelefon verwenden. Zudem kommunizieren Mobiltelefone ohne, dass sie aktiv genutzt werden, also auch im Stand-by Modus, gelegentlich mit der Mobilfunkbasisstation. Dies ist insbesondere der Fall, wenn man unterwegs ist und sich zwischen verschiedenen Mobilfunkbasisstationen bewegt. Die ExpoM-RF Messungen erlauben es nicht zwischen dem Uplink vom eigenen Mobiltelefon und demjenigen von anderen Personen zu unterscheiden (siehe auch Kapitel 4.5). Nur drei Personen im Studienkollektiv haben kein Mobiltelefon. Deren Uplink Exposition war im Durchschnitt nur geringfügig kleiner als bei Personen mit Mobiltelefonen (Abbildung 24A). Es zeigt sich aber, dass die Uplink Exposition von Personen mit einen Smartphone im Durchschnitt doppelt so hoch ist wie für Personen ohne Smartphone (Abbildung 24B). 37 Persönliche Messungen ZH Abbildung 24: März 2016 Swiss TPH Besitz eines Mobiltelefons und mittlere persönliche Uplink Exposition sowie der Beitrag der verschiedenen Uplinkbänder: A) Personen mit und ohne Mobiltelefon; B) Personen mit und ohne Smartphone (für Zahlen siehe Tabelle 11 im Anhang 1). A) B) Der Gebrauch des mobilen Internets ist der offensichtlichste Einflussfaktor auf die persönliche Uplink Exposition (Abbildung 25). Nutzer des mobilen Internets haben eine rund doppelt so hohe Uplink Exposition wie Nicht-Nutzer. Eine Zunahme der Uplink Exposition ist 38 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH insbesondere bei den Personen zu beobachten, die das Internet auf dem Mobiltelefon mind. 10 Minuten pro Tag nutzen (Abbildung 25B). Abbildung 25: Mittlere persönliche Uplink Exposition und Nutzung des mobilen Internets während der Messphase: A) Nutzer vs. Nicht-Nutzer; B) selbst geschätzte tägliche Nutzung während der Messphase (für Zahlen zu den Abbildungen siehe Tabelle 11 im Anhang 1 und für einen Boxplot zur Datenverteilung in Abbildung B siehe Anhang 2, Abbildung 46). A) B) 39 Persönliche Messungen ZH Abbildung 26: März 2016 Swiss TPH Mittlere persönliche Uplink Exposition und Anrufe mit Mobiltelefonen während der Messphase: A) geschätzte Dauer der Anrufe; B) Anzahl Anrufe pro Tag (für Zahlen zu den Abbildungen siehe Tabelle 11 im Anhang 1 und für einen Boxplot zur Datenverteilung von Abbildung (B) siehe Anhang 2, Abbildung 47). A) B) In Abbildung 27 ist ersichtlich, dass Personen, die viele Nachrichten versenden, tendenziell eine etwas höhere Uplink Exposition haben. Aber die Exposition für Personen, die keine SMS Nachrichten schicken ist ebenfalls relativ hoch. Das liegt wohl daran, dass diese Personen mehr Internetnachrichten schicken (Abbildung 27B). 40 Persönliche Messungen ZH Abbildung 27: März 2016 Swiss TPH Mittlere persönliche Uplink Exposition und versendete Nachrichten während der Messphase: A) Anzahl SMS-Kurznachrichten; B) Internet-Kurznachrichten z.B. via WhatsApp (für Zahlen zu den Abbildungen siehe Tabelle 11 im Anhang 1). A) B) Die Anzahl installierter bzw. genutzter Apps auf dem Mobiltelefon könnte ebenfalls ein Indikator für die Intensität der Mobiltelefonnutzung sein. Aber ausser der tieferen Uplink Exposition für Personen ohne installierte bzw. genutzte Apps (Abbildung 28), ist kein offensichtlicher Zusammenhang ersichtlich. Es ist jedoch auch davon auszugehen, dass 41 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH diese Angaben ungenau sind. Insbesondere die Anzahl installierter Apps ist schwierig abzuschätzen, da bei den meisten Telefonen eine Vielzahl von Apps vorinstalliert ist. Abbildung 28: Mittlere persönliche Uplink Exposition und Apps: A) Anzahl auf dem Mobiltelefon installierter Apps; B) Anzahl während der Messphase genutzter Apps (für Zahlen zu den Abbildungen siehe Tabelle 12 in Anhang 1). A) B) 42 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Abbildung 29 zeigt, dass die nächtliche Uplink Exposition kaum davon beeinflusst ist, ob man das eigene Mobiltelefon abschaltet, im Flugmodus, eingeschaltet im Schlafzimmer oder eingeschaltet ausserhalb des Schlafzimmers hat. Dieses Bild ist zu erwarten, da Mobiltelefone im Stand-by Modus selten Strahlung emittieren, wenn sie sich nicht grossräumig zwischen den Einflussbereichen von verschiedenen Mobilfunkbasisstationen bewegen. Abbildung 29: 4.4.5 Vergleich der mittleren persönlichen Uplink Exposition in der Nacht bezüglich dem Abschaltverhalten in der Nacht (für Zahlen zu den Abbildungen siehe Tabelle 12 in Anhang 1). WLAN WLAN trägt nur wenig zur gesamten persönlichen HF-EMF Exposition bei (5%). Es ist aber zu beachten, dass die WLAN Exposition im 5 GHz Band nicht ausgewertet wurde wegen möglichem Cross-Talk und der damit verbundenen Überschätzung der Exposition (siehe Kapitel 3.4.3). Aber selbst unter Berücksichtigung dieser zu hohen Messungen im 5 GHz Band wäre die mittlere WLAN Exposition im Studienkollektiv kleiner als 0.06 V/m und würde somit immer noch einen geringen Anteil an der gesamten HF-EMF Exposition ausmachen. Ausser vier Personen gaben alle Studienteilnehmenden an, zu Hause ein WLAN zu besitzen. Die WLAN Exposition für Leute mit einem WLAN zu Hause war nur geringfügig höher (0.04 V/m) als für die vier Personen ohne WLAN (0.02 V/m) (Abbildung 30A). Ob man das WLAN in der Nacht ausschaltet oder nicht, hat kaum einen Einfluss auf die gesamte 43 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH persönliche WLAN Exposition (Abbildung 30B), obwohl ein minimer Einfluss sichtbar ist, wenn man nur die Messwerte während der Nacht anschaut (Abbildung 30C). Abbildung 30: Mittlere persönliche WLAN Exposition und WLAN zu Hause: A) Personen mit und ohne WLAN zu Hause; B) Personen mit oder ohne Ausschalten in der Nacht; C) persönliche WLAN Exposition in der Nacht in Abhängigkeit vom Abschaltverhalten (für Zahlen zu den Abbildungen siehe Tabelle 13 im Anhang 1). A) B) 44 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH C) Ob jemand das WLAN auf dem Mobiltelefon nutzt oder nicht, war nicht mit der gemessenen WLAN Exposition assoziiert (Abbildung 31A). Auch für die selbst geschätzte Dauer der WLAN Nutzung war kaum ein Zusammenhang mit der WLAN Exposition ersichtlich (Abbildung 31B). Dies trifft auch für die Gruppenmediane zu (Abbildung 48 im Anhang 2). Abbildung 31: Mittlere persönliche WLAN Exposition und WLAN Nutzung auf dem Mobiltelefon: A) Personen mit und ohne WLAN Nutzung auf dem Mobiltelefon; B) Dauer der WLAN Nutzung auf dem Mobiltelefon. Für Zahlen zu den Abbildungen siehe Tabelle 13 im Anhang 1 und für die Datenverteilung zu Abbildung (B) siehe Anhang 2, Abbildung 48. A) 45 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH B) 4.4.6 DECT EMF von DECT-Schnurlostelefonen trägt nur geringfügig zur persönlichen HF-EMF Exposition bei (4%). Eine Person arbeitete in einem Call Center und gab an, das DECT am Arbeitsplatz während der Messperiode mehr als 60 Minuten pro Tag zu benutzen und entsprechend war bei dieser Person die DECT Exposition deutlich höher als bei den anderen Personen (Abbildung 33). Da diese Person kein DECT zu Hause hat, ergibt sich das paradoxe Bild, dass Leute mit DECT zuhause im Durchschnitt eine geringere DECT Exposition aufweisen als Leute ohne DECT (Abbildung 32). Berücksichtigt man diesen hohen Wert nicht, haben Leute ohne DECT eine tiefere DECT Exposition (0.008 V/m) als Leute mit einem DECT Schnurlostelefon zu Hause (0.02 V/m). Dieses Bild zeigt sich auch beim Vergleich der beiden Gruppenmediane: Personen mit einem Schnurlostelefon zu Hause haben eine höhere DECT Exposition (0.008 V/m) als diejenigen ohne DECT zu Hause (0.005 V/m) (Abbildung 49Abbildung 49 im Anhang 2). Berücksichtigt man nur die Messungen zu Hause, haben Personen mit einem Schnurlostelefon eine DECT Exposition von 0.023 V/m und Leute ohne Schnurlostelefon eine Exposition von 0.008 V/m. 46 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Abbildung 32: Vergleich der mittleren persönlichen DECT Exposition bezüglich der Nutzung von Schnurlostelefonen zu Hause (für Zahlen zur Abbildung siehe Tabelle 14 und für die Datenverteilung siehe Boxplot im Anhang 2, Abbildung 50). Abbildung 33: Vergleich der mittleren persönlichen DECT Exposition für Haushalte mit und ohne Schnurlostelefon (für Zahlen zur Abbildung siehe Tabelle 14 und für die Datenverteilung siehe Boxplot im Anhang 2, Abbildung 49Abbildung 49). 47 Persönliche Messungen ZH 4.5 März 2016 Swiss TPH Berechnung der vom Körper absorbierten kumulativen HFEMF Dosis Auf der Basis der gemessenen Fernfeld HF-EMF Exposition und der selbst geschätzten Nutzung von drahtlosen Kommunikationsgeräten während der Messperiode wurde die im Durchschnitt während 24 Stunden kumulative absorbierte Gehirn- und Ganzkörper-HF-EMF Dosis berechnet. Dabei flossen die folgenden Angaben über die mittlere Nutzung im Studienkollektiv in die Berechnung ein: • Anrufe mit einem Mobiltelefon: 5.2 Min/Tag, davon 8% mit einem Kopfhörer (Headset) • Anrufe mit einem Schnurlostelefon: 4.8 Min/Tag • Datenverkehr mit Mobiltelefon auf dem Mobilfunknetz: 19.0 Min/Tag • Datenverkehr mit Mobiltelefon mittels WLAN: 33.3 Min/Tag • Sendezeit Mobiltelefon im Stand-by Modus am Körper: 1.2 Min/Tag (im Durchschnitt 2 Stunden/Tag am Körper getragen, davon 64% der Zeit beim Reisen bzw. in Bewegung. Stand-by Emissionen während 1/100 der Zeit) • WLAN Nutzung mit Computer: 9.8 Min/Tag; mit Laptop: 50.2 Min/Tag; mit Tablet: 15.6 Min/Tag und mit Spielkonsole: 2.4 Min/Tag. Neben den Nahfeldquellen wurde die mittlere HF-EMF Expositionen von Fernfeldquellen anhand der persönlichen Messung abgeschätzt: • FM Radio: 0.054 V/m • DVB-T: 0.050 V/m • Downlink800: 0.013 V/m, Maximalwert für Sensitivitätsanalyse: 0.04 V/m • Downlink900: 0.073 V/m, Maximalwert für Sensitivitätsanalyse: 0.38 V/m • Downlink1800: 0.054 V/m, Maximalwert für Sensitivitätsanalyse: 0.25 V/m • Downlink2100: 0.055 V/m, Maximalwert für Sensitivitätsanalyse: 0.21 V/m • Downlink2600: 0.012 V/m, Maximalwert für Sensitivitätsanalyse: 0.06 V/m Aus den obigen Angaben ergibt sich damit eine mittlere gesamte Downlink für die Hauptberechnung von 0.11 V/m. Bei der Sensitivitätsanalyse mit dem jeweils höchsten gemessenen Downlink ergibt sich für die fünf Frequenzbänder ein Summenwert von 0.51 V/m. 48 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Für die Abschätzung des Uplinks von Mobiltelefonen von anderen Personen wurde die mittlere gemessene Uplink Exposition von Personen ohne Internetnutzung auf ihrem Mobiltelefon eingesetzt. Das ergibt die folgenden Werte: • Uplink800: 0.006 V/m • Uplink900: 0.034 V/m • Uplink1800: 0.035 V/m • Uplink2100: 0.014 V/m • Uplink2600: 0.012 V/m Damit ergibt sich eine mittlere gesamte Uplink Exposition für alle fünf Bänder von 0.051 V/m. Abbildung 34 zeigt die verschiedenen Quellenbeiträge der durchschnittliche HF-EMF Gehirnund Ganzkörperdosis. Beim Gehirn stammt 96.2% der gesamten Dosis von 594 mJ/kg/Tag von Nahfeldquellen. Am relevantesten sind Mobiltelefonanrufe, die 464 mJ/kg/Tag zur kumulativen Dosis beitragen, was 78% der kumulativen Gehirndosis entspricht. Fernfeldquellen tragen nur minim zur Gehirndosis bei; Rundfunk: 0.9%; Mobilfunk Downlink: 2.1%; WLAN: 0.1%, Schnurlostelefonbasisstationen: 0.1% und Mobiltelefone anderer Leute: 0.5%. In Bezug auf die Ganzkörperexposition sind Fernfeldquellen relevanter, dennoch beträgt der Beitrag zur kumulativen Dosis von insgesamt 194 mJ pro Tag und pro 1 Kilogramm Körpergewicht nur 10.2%. Etwa die Hälfte des Fernfeldbeitrags stammt von Mobilfunkbasisstationen (5.0% an der gesamten Dosis). Bei der Gerätenutzung ist für die kumulative Ganzkörperdosis neben Mobiltelefonanrufen (33%) auch der Beitrag von Schnurlostelefonaten (8%), Datenverkehr mit dem Mobiltelefon (19%) sowie Computer, Laptops und Tablets (29%) relevant. 49 Persönliche Messungen ZH Abbildung 34: März 2016 Swiss TPH Überblick über die durchschnittliche 24 h kumulative HF-EMF Dosis des Gehirns (links) und des ganzen Körpers (rechts). Man beachte die unterschiedliche Skalierung. Da bei Mobiltelefonanrufen auf dem UMTS-Netzwerk die Emissionen deutlich geringer sind, ergibt sich ein ganz anderes Bild, wenn man annimmt, dass alle Mobiltelefonanrufe auf dem UMTS Netzwerk stattfinden (Abbildung 35). In diesem Fall verringert sich die kumulative 24 h HF-EMF Gehirndosis auf 136 mJ/kg/Tag und die Ganzkörperexposition auf 130 mJ/kg/Tag (verglichen zu 594 mJ/kg/Tag für das Gehirn und 194 mJ/kg/Tag für den ganzen Körper bei der Annahme von 50% der Anrufe auf dem GSM-Netzwerk und 50% der Anrufe auf dem UMTS-Netzwerk). Mobiltelefonanrufe tragen in diesem Falle nur noch 5% zur Gehirndosis bei und der grösste Anteil an der kumulativen Gehirndosis stammt von Schnurlostelefonanrufen (78%). Bei der Ganzkörperexposition stammen die Hauptbeiträge vom Datenverkehr mit Mobiltelefonen (29%) sowie von Computern, Laptops und Tablets (43%). Der Anteil von Mobiltelefonanrufen macht nur 0.7% an der Gesamtkörperdosis aus. Nimmt man hingegen an, dass alle Mobiltelefonanrufe auf dem GSM-Netzwerk durchgeführt 50 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH werden, kommt man auf eine kumulative Gehirndosis von 1052 mJ/kg/Tag (Beitrag Mobiltelefonanrufe: 87%) und auf eine kumulative Ganzkörperdosis von 258 mJ/kg/Tag (Beitrag Mobiltelefonanrufe: 50%). Damit ergeben sich deutlich erhöhte Dosiswerte im Vergleich zu Abbildung 35. Abbildung 35: Überblick über die durchschnittliche 24 h kumulative HF-EMF Dosis des Gehirns (links) und des ganzen Körpers (rechts) unter der Annahme, dass für Mobiltelefonanrufe nur das UMTS-Netzwerk genutzt wird. In einer weiteren Sensitivitätsanalyse wurde evaluiert, wie gross der Beitrag von Mobilfunkbasisstationen an der kumulativen HF-EMF Dosis ist, wenn für jedes Downlinkfrequenzband der höchste gemessene Durchschnittswert von allen Probanden verwendet wird. Da diese Höchstwerte von verschiedenen Probanden stammen, stellt dieses Szenario also einen absoluten „worst case“ dar, der so nicht im Studienkollektiv vorgekommen ist. Für die Mobiltelefonanrufe wurde wiederum angenommen, dass sie je zu 50% auf dem GSM- und dem UMTS-Netzwerk stattgefunden haben. Bei diesem Downlink „Worst-Case“ Szenario beträgt die kumulative Gehirndosis 817 mJ/kg/Tag und die Ganzkörperdosis 333 mJ/kg/Tag. Die tägliche Benützung eines Mobiltelefons während 5.2 51 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Min/Tag trägt aber immer noch stärker zur Gehirndosis bei als die Exposition gegenüber Downlink (57% vs. 29%). Bei der Ganzkörperexposition stammt in diesem Fall knapp die Hälfte (44%) vom Downlink. Dieser Beitrag ist ungefähr gleich gross wie der Beitrag von Mobiltelefonanrufen und Datenverkehr auf Mobiltelefonen, Computern, Laptops und Tablets zusammen (48%). Dies zeigt, dass auch unter Worst-case Bedingungen bei durchschnittlicher Kommunikationsgerätenutzung ein erheblicher Teil der kumulativen Ganzkörperdosis von der eigenen Gerätenutzung stammt (52%). Abbildung 36: Überblick über die durchschnittliche 24 h kumulative HF-EMF Dosis des Gehirns (links) und des ganzen Körpers (rechts), wenn für Downlink für jedes Frequenzband der höchste gemessene Exposition verwendet wird. Man beachte die unterschiedliche Skalierung. 52 Persönliche Messungen ZH März 2016 5 Diskussion 5.1 Zusammenfassung der Ergebnisse Swiss TPH Die Messungen bei 115 Studienteilnehmenden haben gezeigt, dass die mittlere gemessene persönliche HF-EMF Exposition im Studienkollektiv 0.18 V/m beträgt. Die HF-EMF Exposition ist bei jungen Erwachsenen (0.22 V/m) etwas höher als bei Jugendlichen und ihren Eltern (je 0.16 V/m). Im Durchschnitt über das ganze Studienkollektiv stammen die Hauptbeiträge an der gemessenen Exposition von Mobilfunkbasisstationen (Downlink, 38%) und von Mobilfunktelefonen (Uplink, 35%). Weniger relevant sind Rundfunk (Radio und TV, 18%), WLAN (5%) und DECT Schnurlostelefone (4%). Am höchsten ist die gemessene HFEMF Exposition in den öffentlichen Verkehrsmitteln (Zug: 0.55 V/m, Bus: 0.39 V/m, Tram: 0.33). Im Auto beträgt die HF-EMF Exposition 0.29 V/m, draussen 0.30 V/m und am Arbeitsplatz 0.22 V/m. Die tiefsten Werte wurden in der Schule (0.15 V/m) und zu Hause (0.11 V/m) gemessen. Die Unterschiede zwischen Bewohnern von ländlichen und städtischen Gebieten sind relativ gering. Tendenziell nehmen jedoch HF-EMF von Mobilfunkbasisstationen mit zunehmender Urbanität zu. Für andere HF-EMF Quellen ist kein solches Muster erkennbar. Das eigene Verhalten hat einen messbaren Einfluss auf die persönliche HF-EMF Exposition. Der Besitz eines Smartphones, bzw. die Dauer der mobilen Internetnutzung sind die auffälligsten Prädiktatoren für die persönliche HF-EMF Exposition. Ob man zu Hause ein WLAN oder ein Schnurlostelefon besitzt, hat nur einen kleinen Einfluss auf die mittlere persönliche HF-EMF Exposition. Abschätzungen zeigen, dass die eigene Nutzung von Kommunikationsgeräten der Haupteinflussfaktor für die kumulative Gehirn- und Ganzkörperdosis von HF-EMF ist. Für die HF-EMF Gehirndosis tragen sie 96% zur gesamten Dosis bei, bei der Ganzkörperdosis beträgt der Anteil der Nutzung von Kommunikationsgeräten 90%. 5.2 Vergleich mit anderen Studien Bisher wurde in der Schweiz erst eine vergleichbare Studie durchgeführt. Im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms 57 (Nichtionisierende Strahlung und Umwelt) wurde in der QUALIFEX-Studie (Gesundheitsbezogene Lebensqualität und Exposition gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern: Eine prospektive Kohortenstudie) im Jahr 2007 die persönliche Strahlenbelastung bei 166 Studienteilnehmern über den Zeitraum von einer Woche gemessen. Davon wurden 35 Studienteilnehmende gezielt zur Teilnahmen angefragt, weil sie potentiell stark durch Mobilfunkbasisstationen oder Rundfunksender 53 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH exponiert waren. Die restlichen 131 Teilnehmenden wurden nicht gezielt ausgewählt und entsprechen eher einer Zufallsbevölkerungsstichprobe wie bei der vorliegenden Zürcher Studie. Alle QUALIFEX Studienteilnehmer füllten ebenfalls ein Aktivitätstagebuch aus. Dabei haben die Probanden notiert, wann sie ein Schnurlos- oder Mobiltelefon benutzt haben. Da in der QUALIFEX-Studie das Hauptinteresse der Exposition von Umwelt HF-EMF Quellen galt, wurden diese Messungen bei der Datenanalyse nicht berücksichtigt. Insofern ist die Uplink-Messung von QUALIFEX nicht direkt mit der Uplink-Messung in dieser Zürcher Studie vergleichbar, wo keine Daten für die Auswertung ausgeschlossen wurden. Die mittlere HFEMF Exposition im QUALIFEX-Kollektiv war 0.22 V/m und der höchste gemessene Mittelwert über eine Woche 0.58 V/m (Frei et al. 2009). Betrachtet man nur die 131 nichtselektierten Studienteilnehmende betrug die mittlere Exposition 0.20 V/m und war somit sehr ähnlich wie in der vorliegenden Zürcher Studie (0.18 V/m). Die Downlink Exposition betrug in Qualifex 0.13 V/m, bzw. ca. 0.10 V/m bei den Nicht-Selektierten, was ähnlich wie in dieser Studie ist (0.11 V/m). Uplink war in der QUALIFEX Studie eher etwas höher (0.12 V/m ohne eigenen Telefonate und 0.13 V/m mit eigenen Telefonaten (Frei et al. 2010)) als in der Zürcher Studie (0.10 V/m). Deutlich höher war in der QUALIFEX-Studie der Beitrag von Schnurlostelefonen (0.11 V/m) verglichen mit der Zürcher Studie (0.04 V/m). Dies liegt wahrscheinlich daran, dass mittlerweile viele Haushalte DECT-Schnurlostelefone verwenden, die nur noch während der Anrufdauer HF-EMF emittieren (sogenannter ECO Modus). Früher haben die Basisstationen von DECT-Schnurlostelefonen auch HF-EMF emittiert, wenn sie nicht benutzt wurden. Zudem hat bei den jungen Erwachsenen der Anteil von Haushalten mit DECT-Telefonen abgenommen. Es gibt auch gewisse Hinweise, dass das früher verwendete Messgerät EME SPY 120 die Strahlung von Schnurlostelefonen etwas überschätzte (Lauer et al. 2012). Praktisch identisch in den beiden Studien ist die mittlere Exposition gegenüber Rundfunkstrahlung (0.076 V/m in QUALIFEX vs. 0.074 V/m in der Zürcher Studie) und gegenüber WLAN (0.044 V/m vs. 0.040 V/m in der Zürcher Studie). Letzteres ist auf den ersten Blick erstaunlich, da der Gebrauch von WLAN erheblich zugenommen hat. So hatten in der QUALIFEX Studie nur ein Drittel ein WLAN zu Hause, während in der Zürcher Studie 97% der Studienteilnehmenden ein WLAN zu Hause hatten. Jedoch zeigen auch die Messungen in dieser Studie, dass das eigene WLAN nur eine kleine Zusatzexposition verursacht. Wie in der Zürcher Studie wurden auch in der QUALIFEX-Studie die höchsten HF-EMF Expositionen in öffentlichen Verkehrsmitteln gemessen (Zug: 0.67 V/m, Tram/Bus: 0.37 V/m). Draussen war die HF-EMF Exposition in der QUALIFEX-Studie 0.28 V/m (Zürcher 54 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Studie: 0.30 V/m), am Arbeitsplatz 0.24 V/m (Zürcher Studie: 0.22 V/m) und zu Hause 0.19 V/m (Zürcher Studie: 0.11 V/m) (Frei et al. 2009). Bei letzterem Wert ist zu beachten, dass sich der QUALIFEX-Wert auf die gesamte Studienpopulation bezieht, also inklusive potentiell hoch exponierter Personen. Betrachtet man in QUALIFEX nur die Nicht-Selektierten, liegt die HF-EMF Exposition zu Hause bei 0.16 V/m, davon stammten 0.079 V/m vom Downlink (Downlink in der Zürcher Studie 0.054 V/m). Wie in der Zürcher Studie, obwohl nicht ganz so ausgeprägt, war die HF-EMF Exposition in der QUALIFEX-Studie am Tag höher als in der Nacht (0.25 V/m vs. 0.17 V/m). Sowohl in der QUALIFEX-Studie wie auch in der Zürcher Studie wurde kein nennenswerter Unterschied in der Exposition an Werktagen im Vergleich zu Wochenenden festgestellt. Insgesamt ist bemerkenswert, dass sich die persönliche HF-EMF Exposition in der Schweiz in den letzten acht Jahren relativ wenig verändert hat, obwohl sich mit der Einführung der Smartphones die Mobiltelefonnutzung erheblich intensiviert hat; insbesondere für mobile Datenkommunikation (z.B. mobilen Internetzugang mit dem Mobiltelefon). Eine mögliche Erklärung ist, dass heutzutage verstärkt UMTS Netzwerke genutzt werden, welche bei Anrufen und Datenübertragung zu deutlich weniger HF-EMF Emissionen führen, als das GSM-Netzwerk. In Qualifex war der Anteil von UMTS am gesamten Downlink 10%, in der Zürcher Messstudie 26%. International wurden zwei weitere ähnliche Messstudien durchgeführt, die zu vergleichbaren Resultaten führten. In den Jahren 2005 und 2006 wurden in Frankreich 398 Personen von Besançon und Lyon eingeladen während 24 Stunden an einer personenbezogenen Messstudie mit Aktivitätstagebuch teilzunehmen (Viel et al. 2009a, Viel et al. 2009b). Es wurden gezielt Personen aus der Stadt, der Agglomeration und aus ländlichen Gebieten rekrutiert. Die Auswahl der Probanden erfolgte zufällig aus einer Liste von einer Bauerngesundheitsversicherung (ländliche Probanden), aus der Angestelltenliste von Gemeinden (Stadt und Agglomeration Besançon) oder unter Universitätsspitalangestellten (Stadt und Agglomeration Lyon). In der französischen Studie betrug die mittlere HF-EMF Exposition der 12 vom EME SPY 120 gemessenen Frequenzbänder 0.20 V/m (Viel et al. 2009a). Die Hauptbeiträge stammten von Radio FM (0.044 V/m), DECT (0.037 V/m), UMTSMobiltelefone (0.036 V/m), UMTS Basisstationen (0.037 V/m) und WLAN (0.038 V/m). Es wurden im Mittel höhere HF-EMF Werte für Probanden aus städtischen Gebieten (0.23 V/m) als für Probanden aus der Agglomeration (0.20 V/m) oder ländlichen Gebieten (0.16 V/m) beobachtet. Jüngere Personen (Alter nicht angegeben) hatten geringfügig tiefere HF-EMF Werte (0.19 V/m) als Erwachsene (0.21 V/m). Es gab kaum Unterschiede zwischen der Belastung zu Hause und am Arbeitsplatz. Etwas höher war die HF-EMF Belastung 55 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH unterwegs (0.215 V/m), am höchsten zu Fuss (0.233 V/m), im Bus (0.238 V/m) und im Zug (0.257 V/m). Bemerkenswert ist, dass die HF-EMF Expositionen in der Nacht und am Tag sehr ähnlich waren (0.197 V/m vs. 0.204 V/m) (Viel et al. 2009a). Unterschiede zwischen den Wochentagen waren auch gering und bewegten sich zwischen 0.206 V/m (Samstag) und 0.216 V/m (Sonntag) (Viel et al. 2011). In einer holländischen Studie wurden zwischen 2009 und 2011 persönliche Expositionsdaten von insgesamt 98 zufällig ausgewählten Probanden während 24 Stunden gesammelt (Bolte und Eikelboom 2012). Die Messungen wurden mit dem EME-SPY 121 durchgeführt und es wurden Daten zu 39 verschiedenen Aktivitäten ausgewertet. Die mittlere HF-EMF Exposition betrug in dieser Studie 0.26 V/m. Die Hauptbeiträge stammten von den drei MobiltelefonUplinkbändern (37.5%), DECT (31.7%), WLAN (14.1%) und den drei MobilfunkbasisstationDownlinkbändern (12.7%). Die HF-EMF-Belastung nahm mit zunehmendem Sozialstatus im Durchschnitt zu. Probanden, die älter als 54 Jahre waren, hatten tendenziell tiefere Expositionen als die jüngeren Probanden, wobei die Anzahl Probanden pro Alterskategorie relativ klein war. Bei Aussenmessungen nahm die Belastung durch die Strahlung von Mobilfunkbasisstationen mit zunehmender Urbanisierung zu. Bei Messungen im Zug oder Auto wurde ein solcher Zusammenhang nicht beobachtet. Zu Hause betrug die HF-EMF Belastung 0.24 V/m, bei der Arbeit und draussen 0.28 V/m. Aufgeschlüsselt nach den 39 Aktivitäten wurde die höchste Belastung im Auto gemessen (0.54 V/m), gefolgt von Pub/Café/Discos (0.45 V/m), Küchen (0.40 V/m), Hobbyräumen (0.37 V/m), Zügen (0.37 V/m) und Bahnhöfen (0.35 V/m). Diese hohen Belastungen sind hauptsächlich auf Emissionen von Mobilfunktelefonen zurückzuführen. Ausnahmen sind Bahnhöfe und Hobbyräume, wo Basisstationen den Hauptbeitrag lieferten und Küchen, wo im WLAN Band am meisten gemessen wurde, was mit grösster Wahrscheinlichkeit auf Mikrowellenöfen zurückzuführen ist, die im gleichen Frequenzband emittieren. In der holländischen Probandenstudie war die HF-EMF Exposition am Abend (18:00-23:00) am grössten (0.38 V/m), während sie am Tag und in der Nacht nur 0.26 V/m bzw. 0.19 V/m betrug (Bolte und Eikelboom 2012). Diese Variabilität in der HF-EMF Exposition ist durch die unterschiedlichen Aktivitäten zu den verschiedenen Tageszeiten bedingt, ist aber in der Zürcher Messstudie nicht in diesem Ausmass erkennbar. Wenn die Probanden der holländischen Studie am Tag der Messung gearbeitet hatten, war die Belastung höher als an freien Tagen (0.31 vs. 0.23 V/m). Das ist mit grosser Wahrscheinlichkeit auf die zusätzliche HF-EMF Exposition auf dem Arbeitsweg zurückzuführen. 56 Persönliche Messungen ZH März 2016 5.3 Methodische Aspekte 5.3.1 Messgenauigkeit ExpoM-RF Swiss TPH Zufällige Fehler Die Messunsicherheit bei tragbaren HF-EMF Messgeräten ist im Allgemeinen grösser als bei frequenzselektiven Messgeräten mit externer Antenne. Die Messgenauigkeit der früher verwendeten EME SPY Geräte wurde in mehreren Studien untersucht (Blas et al. 2007, Bolte et al. 2011, Bornkessel et al. 2010, Iskra et al. 2010, Iskra et al. 2011, Lauer et al. 2012). Wie schon erwähnt gibt es gewisse Hinweise, dass mit dem EME SPY die DECT und WLAN Exposition etwas überschätzt wurde. Zu den ExpoM-RF gibt es bisher keine systematischen Untersuchungen und wissenschaftliche Publikationen. Der Hersteller gibt eine Unsicherheit von -1.2 dB bis +1.0 dB an, was bezogen auf die elektrische Feldstärke rund ±12% bedeutet (Bhatt et al. 2015). Grundsätzlich sollte die Aussagekraft von einzelnen Messpunkten von Exposimetermessungen nicht überbewertet werden. Dies trifft aber auch auf sehr genaue Messgeräte zu, da die räumliche Variabilität von HF-EMF sehr gross ist und die Felder innerhalb von wenigen Zentimetern aufgrund von Interferenz, Reflexion und Absorption erheblich variieren können. Selbst wenn man also an einem bestimmten Punkt die HF-EMF Exposition genau gemessen hat, kann die Feldstärke schon in geringer Distanz davon deutlich anders sein. Die Stärke der persönlichen Exposimetermessungen liegt daher darin, dass man innerhalb von relativ kurzer Zeit eine Vielzahl von Messungen an verschiedenen Orten machen kann, wo sich eine Person im Alltag aufhält. Damit ist zu erwarten, dass die natürlicherweise vorhandene räumliche Heterogenität von HF-EMF besser erfasst werden kann und die typische Exposition in einem bestimmten Gebiet bzw. für eine Person aussagekräftiger erhoben werden kann. Zufällige Messfehler in der Grössenordnung wie sie für diese Art von Messungen vorliegen spielen bei der Mittelung über eine grosse Anzahl von Messwerten eine untergeordnete Rolle. In dieser Studie wurde alle 4 Sekunden eine Messung gemacht, also 21‘600 Messungen pro 24 h. Systematische Fehler Von Bedeutung für den Mittelwert sind insbesondere systematische Messfehler, auch wenn diese im Durchschnitt nur klein sind. Im Folgenden sind die wichtigsten Messunsicherheiten von Exposimetermessungen aufgelistet. 57 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Isotropie Die Isotropie beschreibt den Einfluss der Ausrichtung des gemessenen Feldes in Bezug auf die Messantenne. Je kleiner die Isotropie, desto weniger spielt es eine Rolle, wie man das Messgerät in Bezug auf die emittierende Quelle hält. Für die gängigen Exposimeter ist die Isotropie kleiner als 3 dB, was einer Messunsicherheit von einem Faktor 2 (in Bezug auf die Leistungsflussdichte) bzw. einem Faktor 1.4 (in Bezug auf die Feldstärke) entspricht. Da bei einem realistischen Messszenario in der Umwelt davon auszugehen ist, dass die gemessenen Felder von verschiedenen Richtungen kommen, werden sich die Fehler im Allgemeinen kompensieren. Bolte et al. (2011) führten mit einem EME SPY 121 systematische Experimente in einer Waldlichtung ohne reflektierenden Boden durch und variierten die vertikale Richtung des zu messenden Feldes um ±90° bzw. ±30°. Dabei wurden für die Feldstärke frequenzspezifische Abweichungen gefunden, die sich pro Band zwischen -24% bis +41% bei der Variation um ±90° bewegten bzw. um -11% bis +25% bei der Variation um ±30°. Diese Abweichungen sind also ungefähr symmetrisch um den Mittelwert verteilt und liegen im Bereich der allgemeinen Messunsicherheit des EME SPY 121. Im Rahmen dieser Studie mit einer Vielzahl von Messwerten (insgesamt >100 Millionen Messwerte pro Frequenzband) ist durch Isotropieabweichungen der Messgeräte kein oder höchstens ein sehr kleiner systematischer Messfehler zu erwarten, da die Geräte vor den Messungen frisch kalibriert wurden. Ein allfälliger Messfehler könnte in beide Richtungen (Unter- oder Überschätzung der wahren Exposition) stattfinden. Körperabschirmung Wird das Exposimeter am Körper getragen, kann es zu einer sogenannten Körperabschirmung kommen, wenn sich das Exposimeter auf der vom eintreffenden Feld abgewandten Körperseite befindet. In diesem Falle wird eine tiefere Feldstärke gemessen als ohne Körper vorhanden wäre. Umgekehrt kann es auf der zugewandten Seite zu Reflexionen kommen, so dass ein höheres Feld gemessen wird als ohne Körper vorhanden wäre. Da der Mensch kein guter Reflektor ist, ist der Reflexionseffekt im Allgemeinen gering. Um den Einfluss des Körpers auf persönliche Messungen abzuschätzen, wurde in einer österreichischen Studie für verschiedene Szenarien die elektrische Feldstärke am Körper sowie am gleichen Ort ohne Körper modelliert (Neubauer et al. 2010). Für FM Radio, GSM, und UMTS wurde ein Aussenraumszenario mit einer Antenne auf einem Hausdach gewählt, für WLAN ein Innenraumszenario. Modellierungen wurden für zehn verschiedene Positionen am Körper durchgeführt, wo sich auch ein Exposimeter bei einer persönlichen Messung befinden könnte (z.B. Rücken, Hüfte). Es zeigte sich, dass im Durchschnitt die Feldstärke bei Präsenz eines Körpers tiefer ist als ohne. Einzelne Messungen an bestimmten Positionen 58 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH am Körper waren aber höher als bei freien Ausbreitungsbedingungen ohne Körper, dies wegen Reflexionen oder Streuungen der HF-EMF. Im Folgenden ist das mittlere Feldstärkeverhältnis über alle Simulationspunkte am Körper für die Simulation mit Körper im Vergleich zur Simulation ohne Körper aufgelistet (in Klammern minimales bis maximales Verhältnis an einem Ort am Körper): 100 MHz: 0.99 (0.3–2.86), 946 MHz: 0.76 (0.09–1.7), 2140 MHz: 0.87 (0.07–1.84) 2450 MHz: 0.64 (0.08–2.05). Die gleiche Fragestellung haben Bolte et al. (2011) experimentell im Feld untersucht. Die Messungen wurden in einer Waldlichtung ohne reflektierenden Boden durchgeführt. Das Exposimeter wurde in einer Kameratasche an der linken und rechten Hüfte getragen und die Person rotierte während den Messungen jeweils um 45°. Wiederum wurde für vereinzelte Konfigurationen eine Überschätzung des Feldes gefunden. Für jedes Band wurde dann ausgerechnet, mit welchem Faktor der gemessene Wert multipliziert werden muss, damit man die korrekte Feldstärke erhält (also reziproke Zahlen als oben bei Neubauer et al. (2010)). Die entsprechenden Multiplikatoren sind: 1.20 für FM Radio, 0.92 für TV3, 1.30 für TV4&5 1.14 für GSM900 Downlink 0.66 für GSM1800 Downlink, 0.97 für UMTS Uplink, 1.08 für UMTS Downlink und 1.20 für WLAN. Wenn man auch die Unsicherheiten aufgrund der Messgerätekalibration und des Elevationswinkels (Isotropiefehler) berücksichtigt, liegen die Multiplikationsfaktoren zwischen 1.06 (TV3) und 1.57 (WLAN). Obwohl auch diese Faktoren noch im Bereich der Messunsicherheit liegen, sind sie systematisch höher als 1 und bedeuten, dass die effektive Feldstärke bei am Körper getragenen Exposimetern etwas unterschätzt wird. Iskra et al. (2010) kamen aufgrund von Monte-Carlo Simulationen zum Schluss, dass das gemessene elektrische Feld bei am Körper getragenen Exposimetern im Durchschnitt bei Erwachsenen 52% bis 73% und bei Kindern 53% bis 74% der tatsächlich vorhandenen Feldstärke beträgt. Sie schlagen deshalb vor, je ein Exposimeter am Bauch und am Rücken zu tragen und anschliessend den Durchschnittswert zu verwenden. Dadurch konnte die Unterschätzung auf einen Bereich von 56% bis 84% für Erwachsene und 58% und 83% für Kinder reduziert werden. Von Thielens et al. (2013) wurde aber auch vorgeschlagen bei dieser Konfiguration jeweils den höheren der beiden Messwerte zu nehmen, unter der Annahme, dass nur eine Seite von der Körperabschirmung betroffen ist und die Reflexion an der Körperoberfläche im Mittel vernachlässigbar ist. Die Messungen mit zwei Exposimetern stellen jedoch eine starke Einschränkung für die Studienteilnehmenden dar und sind daher nicht praktikabel für Messstudien mit Freiwilligen, die zufällig ausgewählt werden. Zudem könnte ein solches Vorgehen auch das Verhalten der Probanden während den Messtagen beeinflussen. Ein solcher Einfluss ist aber unerwünscht, da damit keine repräsentativen 59 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Messwerte gesammelt werden können. Natürlich kann die Körperabschirmung auch reduziert werden, indem das Messgerät vom Körper entfernt getragen wird. Das wird häufig im Rahmen von sogenannten Mikroumgebungsmessungen gemacht, wo eine Fachperson Messungen mit tragbaren HF-EMF Geräten an verschiedenen Orten durchführt, wo sich Menschen häufig aufhalten (z.B. Bahnhof, öffentliche Verkehrsmittel und Wohngebiete), siehe z.B. Urbinello et al. (2014a), (Urbinello et al. 2014b, Urbinello et al. 2014c). Solche Messanordnungen sind natürlich in Probandenstudien ebenfalls nicht zumutbar. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass bei am Körper getragenen Exposimetermessungen die wahre Exposition des Körpers unterschätzt wird. Diese Unterschätzung kann für einen einzelnen Messwert erheblich sein (bis zu einer Grössenordnung Unterschied). Im Durchschnitt ist der Fehler aber deutlich geringer und liegt ungefähr im Bereich von 20% bis 40%. In der Zürcher Messstudie wurden die Probanden angewiesen, das Exposimeter am Körper zu tragen, wenn sie sich bewegten. Ansonsten (z.B. zu Hause, in der Schule oder am Arbeitsplatz) platzierten sie das Exposimeter in der Nähe von ihrem jeweiligen Aufenthaltsort. Dabei sollten die Studienteilnehmenden darauf achten, die Position immer wieder geringfügig zu variieren. In der Nacht war das Exposimeter auf dem Nachtisch oder neben dem Bett platziert. Das bedeutet, dass die Unterschätzung der Exposition hauptsächlich beim Reisen aufgetreten ist. Jedoch ist nur eine geringfügige Unterschätzung für Messungen zu Hause, in der Schule und am Arbeitsplatz zu erwarten. Da dies der Hauptteil der Aktivitäten ausmacht, ist daher auch die mittlere persönliche Exposition nur wenig unterschätzt. HF-EMF in öffentlichen Verkehrsmitteln und draussen dürfte aber in Realität noch etwas höher sein als in dieser Zürcher Messstudie ausgewiesen. Im Rahmen einer Konzeptstudie zu einem EMF-Monitoring wurden im Jahr 2014 in 20 Schweizer Gemeinden HF-EMF Messungen mit ExpoM-RF Geräten gemacht. Dabei wurde die Körperabschirmung minimiert, indem das Messgerät zuoberst in einem grossen Rucksack getragen wurde (Röösli et al. 2015). Zusätzlich war das Mobiltelefon der Messperson ausgeschaltet, damit nur die Uplink Exposition von anderen Mobiltelefonen gemessen wurde. Damit sind nur die Messungen des Downlinks und des Rundfunks nicht aber Total HF-EMF mit der Zürcher Studie vergleichbar. Mit diesem Messverfahren wurde für Downlink in ländlichen Wohngebieten im Durchschnitt 0.21 V/m gemessen, in ländlichen Dorfzentren 0.22 V/m, in dezentralen, städtischen Wohngebieten 0.24 V/m, in zentralen städtischen Wohngebieten 0.29 V/m, in Stadtzentren 0.46 V/m und in Industriegebieten 0.51 V/m (Röösli et al. 2015). Damit scheinen die Downlink Messwerte generell etwas höher zu sein als bei den Aussenmessungen in der Zürcher Messstudie (0.23 V/m). Dennoch deutet 60 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH dieser Vergleich darauf hin, dass eine mögliche Unterschätzung wegen Körperabschirmung in der Zürcher Messstudie relativ gering ist. Dasselbe Bild ergibt sich auch für die öffentlichen Verkehrsmittel. Die Downlink Exposition in öffentlichen Verkehrsmitteln war 0.26 V/m in Zügen und Bussen und 0.58 V/m in Trams. Diese Werte liegen in einem ähnlichen Bereich wie bei der Zürcher Messstudie (0.26-0.30 V/m, siehe Abbildung 15 in Kapitel 4.4). Cross-Talk Wie in Kapitel 3.4.3 erläutert, ist ein gewisses Mass an Cross-Talk zwischen benachbarten und harmonischen Frequenzbändern unvermeidlich. Problematisch sind insbesondere das DECT-, das WiMax- und das WLAN im 5 GHz-Frequenzband. Cross-Talk kann im Einzelfall sehr ausgeprägt sein, variiert aber zeitlich sehr stark in Abhängigkeit von der exakten Frequenz. Aus diesem Grund lässt sich das Problem nicht einfach korrigieren (siehe eine vertiefte Diskussion in Röösli et al. (2015)). In dieser Studie wurde basierend auf der zeitlichen Korrelation von benachbarten Frequenzbändern ein Algorithmus entwickelt, um schwerwiegende Cross-Talk-Perioden zu identifizieren. Die beeinträchtigten Messungen wurden dann mit dem Mittelwert der entsprechenden Person für die gleiche Aktivitäten ohne Cross-Talk Perioden ersetzt. Der Algorithmus wurde so konzipiert, dass Korrekturen nur konservativ durchgeführt wurden, das heisst nur dann, wenn die Indizien für Cross-Talk sehr stark waren. Es ist zu erwarten, dass daher eher zu wenig als zu viel korrigiert wurde. Das zeigt sich auch daran, dass nach Korrektur die mittlere DECT Exposition über alle Studienteilnehmer 0.036 V/m betrug, während der Mittelwert der unkorrigierten DECT Messungen 0.039 V/m betrug. Der höchste aufgetretene Mittelwert wurde von 0.33 V/m auf 0.31 V/m reduziert. Möglicherweise wird also in dieser Studie der Beitrag von DECT etwas überschätzt. In Bezug auf die gesamte HF-EMF Exposition ist dies aber nicht von Bedeutung, da DECT sowieso nur einen kleinen Teil ausmacht (4%). Beim WiMax- und WLAN5-Band ist der Cross-Talk aufgrund mehrerer Frequenzbänder, die in harmonischer Beziehung stehen, so komplex, dass kein zuverlässiger Algorithmus entwickelt werden konnte, darum wurden diese Messungen für die Datenanalyse nicht berücksichtigt. Auch hier ist zu betonen, dass der Expositionsbeitrag im Vergleich zur gesamten HF-EMF Exposition gering ist. WiMax wird in der Schweiz nicht verwendet (Mittelwert im Studienkollektiv 0.005 V/m) und beim WLAN5 waren die unkorrigierten Werte im Mittel über alle Probanden nur rund 0.04 V/m, d.h.5% vom Total HF-EMF. Dieser Wert ist nicht nur wegen dem unkorrigierten Cross-Talk zu hoch, sondern auch wegen der hohen Sensitivitätsgrenze des ExpoM-RF für dieses Frequenzband (siehe Tabelle 1). Alle einzelnen Messwerte unterhalb der Detektionsgrenze sind bei der Berechnung für diesen Mittelwert auf 0.025 V/m gesetzt worden, was höher als die zu erwartende mittlere Exposition an Orten, an 61 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH denen die WLAN5 Exposition kleiner als 0.05 V/m ist. Das zeigt, dass WLAN5 im Durchschnitt kaum einen Einfluss auf die gesamte HF-EMF Exposition hat. Der Proband mit dem höchsten Wert wies eine mittlere elektrische Feldstärke von 0.22 V/m auf. Wäre das WLAN5 Band trotzdem mitberücksichtigt worden, hätte dies das Gesamtbild kaum beeinflusst. Weder der Mittelwert noch der Median der Gesamtbelastung der Stichprobe hätten sich - auf zwei Stellen gerundet - verändert. 5.3.2 Erweiterte Unsicherheitsbetrachtungen Repräsentativität Im Hinblick auf die Frage der Repräsentativität der Messwerte für die gesamte Bevölkerung des Kantons Zürich stellt sich die Frage nach der Auswahl der Studienteilnehmenden. Die Studienteilnehmenden wurden aus zwölf verschiedenen Gemeinden zufällig ausgewählt. Die Gemeinden wurden so ausgewählt, dass die ganze Bandbreite von urban bis ländlich vertreten war, um ein ungefähr repräsentatives Abbild des Kantons Zürich zu erhalten. Die Studienteilnahme war für die Probanden mit einem gewissen Aufwand verbunden. Sie mussten sich Zeit für ein Treffen nehmen und danach das Messgerät mit sich herumtragen, sowie ein Aktivitätstagebuch ausfüllen. Von daher ist eine Teilnahmerate von 32% aller kontaktierten Personen als relativ hoch zu betrachten. Der Hauptgrund für eine NichtTeilnahme war mangelnde Zeit oder mangelndes Interesse. In Kurzinterviews mit einigen Nicht-Teilnehmenden fanden wir keine Hinweise, dass die Motivation zur Studienteilnahme mit der HF-EMF Exposition assoziiert ist, was einen Selektionsbias verursachen würde. Denkbar wäre beispielsweise, dass Personen, die sehr viele HF-EMF emittierende Geräte nutzen, motivierter für eine Studienteilnahme sind, weil sie Genaueres über ihre Exposition wissen möchten. Damit würde die HF-EMF Exposition in der Bevölkerung mit dieser Studie überschätzt. Andererseits ist auch das Umgekehrte möglich. Personen, die besorgt über die gesundheitlichen Wirkungen von HF-EMF sind und deshalb weniger solche Geräte nutzen, könnten motivierter sein an der Studie mitzumachen. Das hätte eine Unterschätzung der Exposition zur Folge. Insgesamt scheint aber das Nutzungsverhalten im Studienkollektiv durchschnittlich für die Allgemeinbevölkerung zu sein und deshalb kann davon ausgegangen werden, dass die gemessenen Expositionen ungefähr repräsentativ für die Bevölkerung des Kantons Zürich sind. Fehlende Frequenzbänder Es gibt eine Reihe von HF-EMF Frequenzbänder, die mit dem ExpoM-RF nicht erfasst werden. Dazu gehört der Frequenzbereich 108 bis 470 MHz, der unter anderem für digitale Radiostrahlung (DAB), TETRA, TETRAPOL und Amateurfunk genutzt wird. Im Einzelfall 62 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH können die Emissionen von diesen Quellen relevant sein. Im Durchschnitt sind sie aber im Vergleich zu den gemessenen Frequenzen gering. Ebenfalls nicht gemessen werden Kurz-, Mittel- und Langwellen, welche aber heutzutage nicht mehr von Bedeutung sind. Es ist daher zu erwarten, dass die EMF Exposition im gesamten hochfrequenten EMF-Spektrum im Durchschnitt nicht viel höher ist als in der Studie gemessen. Tagebucheinträge und Fragebögen Unsicherheiten betreffen auch die Genauigkeit des Aktivitätstagebuchs und damit die berechneten Expositionswerte an den verschiedenen Orten bzw. bei verschiedenen Aktivitäten. In dieser Studie wurde ein grosser Aufwand betrieben, um die Aktivitätstagebücher zu inspizieren und fehlerhafte Eingaben zu identifizieren. Dabei wurden auch die gesammelten GPS-Koordinaten zu Hilfe genommen. Am häufigsten waren vergessen gegangene Einträge und Ungenauigkeiten in den Zeitangaben. Solche Angaben wurden korrigiert. Die Korrektur erfolgte konservativ in dem Sinne, dass nur Korrekturen gemacht wurden, wenn eindeutige Indizien für fehlerhafte Angaben vorlagen. Gerade bei Innenmessungen ohne GPS gab es auch Fälle, bei denen fehlerhafte Tagebucheinträge möglicherweise nicht eindeutig identifiziert werden konnten. Es ist zu erwarten, dass solche Fehler keinen Einfluss auf die gesamte mittlere HF-EMF Exposition haben. Möglicherweise werden aber die Messwerte, die Orten mit hohen Belastungen (z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln) zugeschrieben werden, etwas verdünnt. An Orten wo man sich lange aufhält, z.B. zu Hause, am Arbeitsplatz oder in der Schule, haben ungenaue Angaben beim Tätigkeitstagebuch einen geringen Einfluss auf die gemessene Exposition, da sehr viele Messwerte gesammelt wurden und einige zusätzliche falsch zugeschriebene Messwerte den Mittelwert nur geringfügig beeinflussen. Neben den Tagebucheinträgen wurden die Studienteilnehmenden am Schluss der Messphase auch über die Nutzung von drahtlosen Kommunikationsgeräten befragt. Die Angaben wurden für die Dosisabschätzungen verwendet. Diese Abschätzungen sind natürlich auch mit Unsicherheiten behaftet. Aus Vergleichen mit Daten von Mobilfunkbetreibern ist beispielsweise bekannt, dass die Anzahl Anrufe eher unterschätzt und die Anrufdauer eher überschätzt wird (Parslow et al. 2003, Schüz und Johansen 2007, Vrijheid et al. 2009), wobei bei Jugendlichen auch andere Muster festgestellt wurden (Aydin et al. 2011a, Aydin et al. 2011b, Inyang et al. 2009). Alle diese Referenzen beziehen sich jedoch auf den langfristigen Gebrauch. Es ist anzunehmen, dass Angaben, die sich nur auf die letzten zwei bis drei Tage beziehen, deutlich genauer sind. 63 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Messbereich Die untere Messgrenze der evaluierten Frequenzbänder des ExpoM-RF liegt je nach Frequenzband zwischen 0.003 und 0.02 V/m (siehe Tabelle 1). Werte darunter werden noch angezeigt aber gelten nicht als zuverlässig. In dieser Studie wurden alle Werte, welche unterhalb der Hälfte der Nachweisgrenze lagen, auf die Hälfte der Nachweisgrenze gesetzt. Damit wird die Exposition geringfügig überschätzt. Das fällt aber nicht ins Gewicht, weil die Exposition typischerweise deutlich höher ist als die Messuntergrenze. Die obere Messgrenze des ExpoM-RF liegt bei 5 V/m. Das heisst, bei sehr hohen Expositionen wird nur 5 V/m ausgewiesen (zensierte Werte) und damit die tatsächliche Exposition unterschätzt. In Tabelle 6 sind die maximal aufgetretenen 99. Perzentilwerte für jede Aktivität und Frequenzband dargestellt. Dort ist ersichtlich, dass solche zensierte Werte praktisch ausschliesslich beim Uplink vorkommen. Dies ist zu erwarten, wenn ein Telefon in der Nähe des Messgerätes aufgrund von schlechter Verbindungsqualität mit hoher Leistung sendet. Beim Downlink sind solche zensierte Werte nur im Zug aufgetreten. Daraus kann geschlossen werden, dass eine Unterschätzung der Exposition aufgrund der Messobergrenze des ExpoM-RF nur beim Uplink relevant ist. Wie in Kapitel 5.4 erläutert, wird aber mit den Exposimetern die Bestrahlung durch körpernahe Quellen (Uplink) auch aus anderen Gründen unterschätzt und relevant ist diesbezüglich die vom Körper absorbierte Strahlendosis. Einfluss von Extremwerten Die mittlere persönliche Exposition wurde auf der Basis von allen gemessenen Werten berechnet. Das heisst bei einer Messdauer von 48 bis 72 Stunden waren das 43‘200 bis 64‘800 Messwerte pro Person und Frequenzband. Teilweise gab es auch Messausfälle, wenn zum Beispiel die Batterie des Gerätes nicht rechtzeitig aufgeladen wurde. Um eine systematische Verzerrung durch Messausfälle zu vermeiden, wurde die mittlere Exposition aus zeitgewichteten Mittelwerten berechnet (siehe Kapitel 3.4.4). Für die Berechnung des Mittelwertes für das FM Frequenzband konnten Messungen während des Ladevorgangs nicht berücksichtigt werden, da das Ladekabel als Empfangsantenne wirkte (siehe Kapitel 3.4.3). Aus diesem Grund beruht dieser Mittelwert pro Person auf weniger Messwerten als die anderen Frequenzbänder. Auch Mittelwerte pro Aktivität beruhen auf weniger Messwerten (15 Messwerte pro Minute). Es ist also durchaus möglich, dass einzelne Mittelwerte für spezifische Aktivitäten nur auf wenigen Hundert Messwerten beruhen, wenn die entsprechende Aktivität während der Messphase nur einige Minuten ausgeübt wurde (z.B. Auto, Bus, Tram oder Zug fahren). 64 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Der dynamische Bereich des Messgerätes ist sehr gross (0.0015 – 5.0 V/m), was in Bezug auf die Leistungsflussdichte einem Faktor von mehr als 10 Millionen entspricht. Entsprechend ist offensichtlich, dass einzelne Messwerte auf den arithmetischen Mittelwert einen grossen Einfluss ausüben können. Das Ausmass des Einflusses hängt aber von der Gesamtanzahl gemessener Werte ab. Zur Veranschaulichung werden im Folgenden zwei Beispielsrechnungen gezeigt: • Bei 1‘000 Messungen sei 999 Mal ein Wert von 0.01 V/m gemessen worden und einmal ein Extremwert von 5 V/m. Damit ergibt sich ein arithmetischer Mittelwert von 0.16 V/m. • Bei 10‘000 Messungen sei 9‘999 ein Wert von 0.01 V/m gemessen worden und einmal Extremwert von 5 V/m. Dann ergibt sich ein arithmetischer Mittelwert von 0.05 V/m. Dies zeigt erstens, dass das Ausmass des Einflusses von der Anzahl Messwerte abhängt und zweitens, dass auch bei einer Vielzahl von Messwerten Extremwerte einen merkbaren Einfluss auf arithmetische Mittelwerte haben können, wenn die Exposition ansonsten gering ist. Aus diesem Grund haben wir neben den arithmetischen Mittelwerten auch Vergleiche für die gesamte Datenverteilung inklusive Median gemacht (siehe Anhang 2). Der Median ist ein robusteres Mass für die typische Exposition als der arithmetische Mittelwert. Für die meisten Einflussfaktoren (siehe Kapitel 4.4) hat sich jedoch auch für den Median dasselbe Muster ergeben wie für den arithmetischen Mittelwert. Der arithmetische Mittelwert ist insbesondere im Hinblick auf möglich gesundheitliche Wirkungen relevant, wenn man von einem kumulativen Dosismodell ausgeht. Neben den Einflussfaktoren von einzelnen Messwerten auf den Mittelwert pro Person ist auch der Einfluss von einzelnen Personen auf die Auswertungen zu betrachten. Wie in Kapitel 4.2 (Abbildung 3) gezeigt, sind die Mittelwerte pro Frequenzband im Studienkollektiv schief verteilt. Es gibt also bei allen Frequenzbändern einige wenige Personen, die sehr stark exponiert sind, während die meisten deutlich tiefer exponiert sind. Eine solche Verteilung ist zu erwarten, da auch in der Umwelt die HF-EMF Exposition näherungsweise loglinear verteilt ist (Röösli et al. 2008). Besonders ausgeprägt ist die schiefe Verteilung der Mittelwerte beim DECT und beim Rundfunk. Es ist daher zu betonen, dass für die Auswertungen in Bezug auf die Einflussfaktoren einzelne Personen teilweise einen recht grossen Einfluss ausgeübt haben. Dies wurde bei den entsprechenden Graphiken in Kapitel 4.3 und 4.4 jeweils angemerkt und ist entsprechend bei der Interpretation zu berücksichtigen. Es ist daher wünschenswert diese Analysen in einem grösseren Kollektiv zu wiederholen (siehe Kapitel 5.5). 65 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Körpernahe Geräte und Dosisbetrachtungen Unsicherheiten gibt es insbesondere auch bei der Messung von HF-EMF von Geräten, die nahe am Körper betrieben werden, wie die Uplink- und WLAN Expositionen von Mobiltelefonen, Tablets und Laptops. Grundsätzlich ist es in Expositionsstudien natürlich erwünscht auch den Expositionsbeitrag durch die aktive Nutzung von HF-EMF emittierenden eigenen Geräten zu erfassen, da er für die persönliche Exposition relevant ist. Das Problem ist, dass der Messwert des Exposimeters stark von der Distanz zur emittierenden Quelle abhängt. Häufig ist in diesen Situationen das emittierende Gerät direkt am Körper, während das Messgerät deutlich weiter davon entfernt ist. Entsprechend sind die Messungen nicht repräsentativ für die Exposition des Körpers. Natürlich kann es auch umgekehrt sein, dass nämlich beispielsweise ein Mobiltelefon und das Messgerät nahe beieinander in einer Tasche mitgetragen werden und gleichzeitig deutlich entfernt vom Körper sind. Wiederum repräsentiert in diesem Fall die gemessene Exposition nicht die tatsächliche Exposition. Aus diesem Grund wurden in dieser Studie anhand der persönlichen HF-EMF Messungen die gesamte vom Körper absorbierte HF-EMF Dosis auf der Basis von dosimetrischen Modellen und den Nutzungsangaben der Studienteilnehmenden berechnet (Roser et al. 2015). Eine solche Berechnung ist natürlich mit Unsicherheiten behaftet. Da die absorbierte Dosis nicht gemessen werden kann, ist es schwierig die Unsicherheiten genau zu beziffern. Einen grossen Einfluss auf die absorbierte Strahlung hat die Position und Distanz des emittierenden Gerätes zum Körper. Die verwendeten Literaturangaben sind Mittelwerte für ein typisches Nutzungsverhalten mit einer grossen Bandbreite. Sehr wenige Daten gibt es auch über das Sendeverhalten von Mobiltelefonen in verschiedenen Situationen, insbesondere beim Datentransfer. Es ist unbestritten, dass die Emissionsstärke bzw. die Dauer der Emissionen sehr stark von der Verbindungsqualität abhängt. Wie gut daher die Literaturwerte auf die Situation im Kanton Zürich zutreffen, ist unklar. Weitere Ungenauigkeiten betreffen die Angaben der Probanden zur Gerätenutzung. Anhand dieser Beispiele ist offensichtlich, dass im Einzelfall die tatsächliche Dosis deutlich anders sein kann als die berechneten Werte. Dennoch ist zu erwarten, dass sich für die Berechnung der mittleren Dosis im Studienkollektiv viele Ungenauigkeiten kompensieren. Die Hauptaussage der Dosisberechnung, dass bei Leuten mit durchschnittlicher Mobiltelefonnutzung (Anrufe und Datentransfer) das eigene Mobiltelefon am meisten zur kumulativen Dosis beiträgt, ist daher auf jeden Fall korrekt. Dennoch wäre es wünschenswert, wenn es mehr Daten gäbe zur HF-EMF Exposition bei der Nutzung von Mobilkommunikationsgeräten sowie deren Stand-by Betrieb, wenn sie auf dem Körper getragen werden. Das betrifft insbesondere die 66 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH mobile Datenübertragung mit dem WLAN- und dem Mobilfunknetz mit Mobiltelefonen und Tablets. 5.4 Interpretation Vergleich mit Grenzwerten Die gemessenen mittleren persönlichen HF-EMF Expositionen sind deutlich unter den Immissionsgrenzwerten, die von 28 V/m für FM Radio bis zu 61 V/m für Frequenzen oberhalb von 2 GHz reichen. Sie liegen auch deutlich unter den Anlagegrenzwerten (3 V/m für FM Radio, 4-6 V/m für Mobilfunk und 8.5 V/m für Lang- und Mittelwellensender). Der Anlagegrenzwert darf an Orten mit empfindlicher Nutzung durch die Emissionen einer einzelnen Anlage bei Maximalbetrieb nicht überschritten werden. Es ist aber zu betonen, dass die mittlere persönliche Exposition nicht direkt mit den Grenzwerten verglichen werden kann. Die Immissionsgrenzwerte müssen überall wo sich Menschen aufhalten können und die Anlagegrenzwerte an Orten mit empfindlicher Nutzung eingehalten werden. Entsprechend ist als Vergleichsgrösse nicht die mittlere Exposition relevant, sondern die maximal aufgetretenen Expositionen. Mit der oberen Messgrenze von 5 V/m sind aber die verwendeten Messgeräte nicht geeignet für die Feststellung von Grenzwertüberschreitungen. Dazu kommt, dass Messvorschriften zu beachten wären und die gemessenen Werte auf den massgebenden Betriebszustand zu extrapolieren wären. Die gemessenen 99. Perzentile geben aber einen Eindruck über die aufgetretenen Maximalwerte in der Studienpopulation. Im Durchschnitt liegen auch diese Extremwerte für alle Frequenzbänder deutlich unter den Anlagegrenzwerten (Tabelle 5). Im Einzelfall wurden aber auch 99. Perzentilwerte bei der oberen Messgrenze des ExpoM-RF von 5 V/m registriert (Tabelle 6). Dies betrifft vor allem die Uplink Exposition und ist mit grösster Wahrscheinlichkeit auf das eigene Mobiltelefon in der Nähe vom Messgerät zurückzuführen. So hohe Werte sind bei schlechter Verbindungsqualität zu erwarten. Für Uplink sind aber die Anlagegrenzwerte nicht relevant. Beim FM-Radio sind die höchsten Perzentilwerte zu Hause, in der Schule und am Arbeitsplatz unter 1 V/m, beim Downlink unter 2.6 V/m. Jedoch wurde im Zug auch ein maximaler 99. Perzentilwert von 5 V/m festgestellt. Im Einzelfall könnte eine solche hohe Messung auch auf Cross-Talk vom Uplink zurückzuführen sein. Von daher kann nicht mit Sicherheit ausgesagt werden, ob die gemessenen Immissionen in diesem Fall wirklich von Mobilfunkbasisstationen stammen. Einflussfaktoren auf die gemessene HF-EMF Exposition Im Kapitel 4.4 sind Einflussfaktoren auf die mittlere persönliche HF-EMF Exposition deskriptiv evaluiert worden. Dabei zeigt sich, dass die Aktivität einen erheblichen Einfluss auf 67 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH die HF-EMF Exposition hat. Unterwegs im öffentlichen Verkehr, im Auto oder draussen ist die HF-EMF Exposition deutlich höher als zu Hause, in der Schule und am Arbeitsplatz. Die Unterschiede kommen in erster Linie wegen dem Mobilfunk (Up- und Downlink) zustande, die auch die Hauptbeiträge an der gesamten gemessenen HF-EMF Exposition sind. Für Rundfunk, WLAN und DECT sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Aktivitäten geringer. Die Art des Wohnortes hat nur einen geringen Einfluss auf die gemessene persönliche Total HF-EMF Exposition. Downlink nimmt tendenziell mit zunehmender Urbanität zu (0.13 V/m in Grosszentren vs. 0.08 V/m in periurbanen, ländlichen Gemeinden). Für FM Radio beobachtet man ein solches Muster nur für die arithmetischen Mittelwerte, nicht aber für die Medianwerte. Das deutet darauf hin, dass kein robustes Muster in Bezug auf Urbanität besteht. Für Uplink, DECT und WLAN zeigte sich kein Zusammenhang mit der Charakteristik des Wohnortes. Das bedeutet, dass für diese Frequenzbänder das eigene Verhalten wichtiger ist als umweltbedingte Faktoren. Diesbezüglich am auffälligsten ist die höhere Uplink Exposition für Personen mit Smartphones bzw. der Zusammenhang zwischen der täglichen mobilen Internet-Nutzungsdauer und Uplink sowie der Anzahl versendeter Textnachrichten und Uplink. Auch für die Häufigkeit und Dauer von Mobiltelefonanrufen ist ein tendenzieller Zusammenhang mit der gemessenen persönlichen HF-EMF Exposition ersichtlich, jedoch weniger ausgeprägt als für die mobile Internetnutzung oder die Anzahl versendeter Textnachrichten. Da das Versenden von SMS oder Internet-Kurznachrichten (z.B. via WhatsApp) deutlich weniger Uplink-Mobilfunkstrahlung verursacht als Mobiltelefonanrufe, ist dies auf den ersten Blick erstaunlich. Der relativ starke Zusammenhang mit der Anzahl versendeter Textnachrichten ist aber möglicherweise nicht kausal auf die Emissionen beim Versenden von Textnachrichten zurückzuführen, sondern die Anzahl versendeter Nachrichten könnte ein Indikator für die generelle Intensität der Mobilfunknutzung sein. Eine andere Erklärung für den schwächer ausgeprägten Zusammenhang zwischen der Dauer der Anrufe und Uplink Exposition könnte die grössere Distanz zwischen Mobiltelefon und Messgerät beim Anrufen sein im Vergleich zum mobilen Surfen im Internet oder beim Versenden von Textnachrichten. Demnach würde beim mobilen Telefonieren nur ein kleiner Teil des emittierten Uplinks gemessen. Zudem ist zu beachten, dass Uplink nicht nur gemessen wird, wenn das Mobiltelefon aktiv gebraucht wird, sondern auch, wenn Studienteilnehmende ein im Stand-by Modus befindendes Mobiltelefon mit sich herum tragen (Urbinello und Röösli 2013). Insbesondere wenn man unterwegs ist und/oder eine ungenügende Verbindungsqualität hat, kann dieser Expositionsbeitrag für eine Exposimetermessung erheblich sein. Es scheint auch, dass Smartphones im Stand-by Modus häufiger emittieren als die älteren Mobiletelefone (Frei et al. 2010, Urbinello und Röösli 2013); wahrscheinlich aufgrund der 68 Aktualisierungen von Web-basierten Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Applikationen oder Dienste. Solche Expositionen sind zu einem grossen Teil unabhängig vom Nutzungsverhalten und können dazu führen, dass vorhandene Zusammenhänge verdünnt werden. Ob man das Mobiltelefon in der Nacht ausschaltet oder nicht, hat keinen messbaren Einfluss auf die gemessene persönliche Uplink Exposition. Die WLAN Exposition macht im Durchschnitt nur einen kleinen Teil der gesamten HF-EMF Exposition aus (5%). Tendenziell ist die persönliche WLAN Exposition bei den Studienteilnehmenden mit einem WLAN zu Hause etwas höher als bei den vier Personen ohne WLAN. Personen, die das WLAN in der Nacht ausschalten, können damit ihre Exposition etwas reduzieren. Interessanterweise weist die geschätzte Dauer der WLAN Nutzung auf dem Mobiltelefon keinen Zusammenhang mit der gemessenen WLAN Exposition auf. Das liegt möglicherweise daran, dass die Emissionsstärke so gering ist, dass sie vom Messgerät nicht erfasst wird, wenn es sich nicht in unmittelbarer Nähe vom Mobiltelefon befindet. Die DECT Exposition macht im Durchschnitt nur einen kleinen Teil der gemessenen HF-EMF Exposition aus (4%). Die Auswertungen in dieser Studie sind stark beeinflusst von einer Person mit einer deutlich erhöhten DECT Exposition am Arbeitsplatz. Schliesst man diese Person aus, ist die DECT Exposition für Leute mit einem DECT Telefon zu Hause etwas höher als für diejenigen Leute ohne ein DECT Telefon zu Hause. Die Anrufdauer ist nur schwach mit der gemessenen DECT Exposition assoziiert. Das liegt möglicherweise daran, dass bei einigen von diesen Anrufen das Messgerät nicht in unmittelbarer Nähe vom emittierenden Gerät war. Bei den meisten Leuten ist die Dauer von Anrufen mit DECTSchnurlostelefonen während der Messphase relativ kurz. Insgesamt zeigt die Analyse der Einflussfaktoren, dass mit den ExpoM-RF Geräten die persönliche HF-EMF Exposition von Umweltquellen wie Rundfunksendern oder Mobilfunkbasisstationen zuverlässig erfasst werden kann. Jedoch ist für körpernah betriebene Geräte die ExpoM-RF Messung für die vom Körper absorbierte Strahlendosis nicht unbedingt aussagekräftig. Dies betrifft die Uplink-Messung, sowie einen Teil der DECTund WLAN Exposition. Einige Einflussfaktoren auf diese Frequenzbänder konnten mit den Messungen nachgewiesen werden, wie beispielsweise der Einfluss der mobilen Internetnutzung auf die Uplink Exposition. Andere Faktoren wie die Dauer der WLANNutzung auf dem Mobiltelefon oder die Anrufdauer für Schnurlostelefone zeigen jedoch keinen Zusammenhang mit der Exposition, obwohl das aus dosimetrischer Sicht zu erwarten wäre. Aus diesem Grund wurde in dieser Studie zusätzlich die kumulative absorbierte 69 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Strahlendosis für den durchschnittlichen Studienteilnehmenden berechnet. Damit lassen sich zumindest theoretisch bessere Aussagen über die Einflussfaktoren auf die kumulativ absorbierte HF-EMF Dosis machen. HF-EMF Dosis versus persönliche Messung Im Hinblick auf mögliche Gesundheitseffekte ist nicht die gemessene HF-EMF Exposition relevant, sondern die vom Körper absorbierte Strahlendosis. Mit portablen Exposimetern wird die Exposition von körpernah betriebenen Kommunikationsgeräten typischerweise unterschätzt, da das eigene Gerät den Körper berührt, sich aber meistens weiter vom Messgerät entfernt befindet. Pro Verdoppelung der Distanz halbiert sich die elektrische Feldstärke ungefähr und daher kann der Unterschied zwischen den vom Körper absorbierten HF-EMF und den gemessenen HF-EMF beträchtlich sein. Aus diesem Grund wurde auf der Basis der gemessenen HF-EMF Exposition und der selbst geschätzten Kommunikationsgerätenutzung während der Messperiode die vom Gehirn und vom ganzen Körper absorbierte kumulative HF-EMF Dosis berechnet. Diese Abschätzungen zeigen deutlich, dass für eine Person mit durchschnittlicher Nutzung von Mobiltelefonen, WLAN und Schnurlostelefonen Nahfeldquellen am relevantesten sind. In Bezug auf die absorbierte Strahlendosis des Gehirns machen sie 96% aus und in Bezug auf den ganzen Körper 90%. Das ist deutlich höher als der Beitrag von Uplink an der gemessenen persönlichen HF-EMF Exposition (35%). Das zeigt, dass mit dem ExpoM-RF Gerät die absorbierte Strahlung durch körpernah betriebene Geräte unterschätzt wird. Wie viel Strahlung von den körpernah betriebenen Geräten tatsächlich absorbiert wird, hängt neben der Nutzungsdauer von vielen Faktoren ab. Sehr relevant ist die Sendeleistung. Bei einem Mobiltelefon kann diese um den Faktor 10‘000 variieren. Die Regelung der Sendeleistung funktioniert im GSM-Netzwerk anders als beim UMTS Netzwerk. Im Durchschnitt emittieren Mobiltelefone bei Anrufen im UMTS-Netzwerk 100 bis 500 Mal weniger als im GSM-Netzwerk (Gati et al. 2009, Persson et al. 2011). Es zeigt sich, dass der Beitrag vom eigenen Mobiltelefon erheblich reduziert wird, wenn man für die Dosisberechnungen annimmt, dass jemand nur alle Mobiltelefonanrufe über das UMTSNetzwerk ausführt (siehe Abbildung 35). In diesem Fall tragen Mobiltelefonanrufe nur noch wenig zur Gehirndosis bei (5%) und der Hauptbeitrag stammt von Schnurlostelefonen (78%). Auch in Bezug auf die Ganzkörperdosis nimmt der Beitrag vom Mobiltelefon erheblich ab. Es ist zu betonen, dass diese Abschätzungen für UMTS nur bei genügend guter Verbindungsqualität gelten. Ist die Verbindungsqualität schlecht, verursacht auch die UMTS Nutzung erhebliche HF-EMF Emissionen. Umgekehrt kann bei guter Verbindungsqualität die HF-EMF Dosis durch GSM Mobiltelefonanrufe kleiner sein als in Kapitel 4.5 ausgewiesen. 70 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH Dies zeigt deutlich, dass für die absorbierte Strahlungsdosis die Verbindungsqualität einer der wichtigsten Einflussfaktoren ist. Eine gute Verbindungsqualität führt gezwungenermassen zu höherer Downlink Exposition. Es wäre daher interessant zu untersuchen, bei welcher Mobiltelefonnutzung und welcher Güte der Verbindungsqualität das Optimum besteht, das mit der tiefsten kumulativen EMF-HF Dosis einhergeht. Leider wurden bisher solche Untersuchungen weder in der Schweiz noch international durchgeführt. In dieser Studie haben wir aber abgeschätzt, wie die Dosisverteilung nach Quellen aussieht, wenn man statt der mittleren gemessen Downlink Exposition den höchsten gemessenen Mittewert verwendet (0.51 V/m). In diesem Falle nimmt der Anteil von Downlink an der kumulativen Dosis erheblich zu (siehe Abbildung 36). Für die Gehirndosis machen Mobiltelefonanrufe immer noch den Hauptanteil aus (57%). Jedoch trägt Downlink auch 29% zur gesamten HF-EMF-Dosis bei. Für die Ganzkörperdosis ist Downlink mit 44% der höchste Quellenbeitrag. Angesichts der wissenschaftlichen Unsicherheiten über mögliche Langzeitfolgen von HF-EMF unterhalb der Grenzwerte wäre es daher wünschenswert, wenn man die Kommunikationsnetze so planen könnte, das insgesamt die absorbierte Strahlendosis in der Bevölkerung minimiert werden könnte. Eine Schwierigkeit bei diesen Betrachtungen ist, dass für allfällige Gesundheitseffekte nicht klar ist, welches Expositionsmass physiologisch relevant ist. Die Abschätzungen hier wurden für die kumulative Dosis gemacht. Das kumulative Dosismodell ist gängig für ionisierende Strahlung und impliziert, dass eine tiefe aber langandauernde Exposition den gleichen biologischen Effekt hat, wie eine kurze hohe Exposition, wenn das Produkt Einwirkungsdauer mal Höhe der Exposition gleich gross ist. Für ionisierende Strahlung gibt es empirische und theoretische Grundlagen, die ein solches Modell in einem grossen Expositionsbereich plausibel erscheinen lassen. Für nicht-ionisierende Strahlung bzw. HF-EMF ist dies weniger klar. Etabliert sind thermische Wirkungen oberhalb der Grenzwerte. Diese sind erst ab einer bestimmten Expositionshöhe gesundheitsrelevant. Unterhalb der Grenzwerte sind die thermischen Auswirkungen gemäss heutigem Wissensstand gesundheitlich nicht relevant. Andere Wirkungsmechanismen wurden bisher noch nicht etabliert. Jedoch gibt es Hinweise für biologische Wirkungen unterhalb der Grenzwerte (Hug et al. 2014). Beispielsweise wurde in Zellexperimenten bei HF-EMF Exposition erhöhter oxidativer Stress beobachtet (Mattsson und Simko 2014). Es wurde auch mehrfach beobachtet, dass sich Hirnströme im Schlaf verändern, wenn Probanden vorher einer Exposition wie bei der Benützung eines Mobiltelefons ausgesetzt waren (Schmid et al. 2012, van Rongen et al. 2009). Ebenfalls wurden Langzeiteinflüsse auf die kognitive Leistungsfähigkeit beschrieben (Schoeni et al. 2015). Diese Auswirkungen wurden aber bei relativ hohen Expositionen beschrieben, wie sie 71 Persönliche Messungen ZH März 2016 Swiss TPH beim Mobiltelefonieren maximal auftreten können. Für Expositionen unterhalb von 1 V/m wie sie typischerweise durch Mobilfunkbasisstationen verursacht werden, gibt es sehr wenige Hinweise für gesundheitliche Wirkungen (Röösli et al. 2010). Das bedeutet, dass man aus Vorsorgesicht insbesondere Spitzenbelastungen vermeiden sollte, wie sie bei der körpernahen Nutzung von Kommunikationsgeräten bei schlechter Verbindungsqualität auftreten können. 5.5 Ausblick Dies ist weltweit einer der grössten Erhebungen zur persönlichen HF-EMF Exposition in der Bevölkerung. Nichtsdestotrotz haben einzelne Extremwerte einen relativ grossen Einfluss auf die Auswertungen. Es ist daher wünschenswert gleiche Analysen in einer grösseren Stichprobe durchzuführen. Im Rahmen der HERMES Studie wurden persönliche HF-EMF Messungen bei 90 Jugendlichen mit dem gleichen Protokoll durchgeführt. Weiter werden im Rahmen des EU Projektes GERoNiMO zurzeit mit dem gleichen Messprotokoll in vier weiteren europäischen Ländern (Spanien, Slowenien, Holland und Dänemark) Daten zur persönlichen HF-EMF Belastung erhoben. Es ist also zu erwarten, dass bald erheblich mehr Daten zur persönlichen HF-EMF Exposition zur Verfügung stehen, um die Expositionssituation in der Bevölkerung mit grösserer Genauigkeit zu charakterisieren und mögliche Einflussfaktoren zu identifizieren. Weiter wird es für die Zukunft wichtig sein, die Dosisabschätzungsmodelle weiter zu verbessern und im Rahmen des Möglichen zu validieren. Ein besseres Verständnis über die kumulativ absorbierte HF-EMF Dosis in der Bevölkerung und ihre Einflussfaktoren ist wichtig, um evidenzbasierte Entscheidungen zu treffen, damit im Sinne der Vorsorge die nichtionisierende Strahlendosis in der Bevölkerung möglichst gering gehalten werden kann. 72 Persönliche Messungen ZH 6 März 2016 Swiss TPH Danksagung Diese Studie ist vom AWEL (Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft) in Zürich finanziert. Wir danken Noëmi Meier, Jonas Fischer und Benjamin Schwob für Ihre Mithilfe bei der Datenerhebung und Tobija Fischer bei der Datenbereinigung. Gerne bedanken wir uns auch bei allen Studienteilnehmenden für die Zusammenarbeit und ihren Einsatz. 7 Literaturverzeichnis Aydin D., Feychting M., Schüz J., Andersen T.V., Poulsen A.H., Prochazka M., Klaeboe L., Kuehni C.E., Tynes T., Röösli M. 2011a: Predictors and overestimation of recalled mobile phone use among children and adolescents. Prog Biophys Mol Biol; 107 (3): 356-361. Aydin D., Feychting M., Schüz J., Klaeboe L., Röösli M. Predictors of Mobile Phone Use and Overestimation of Recalled Mobile Phone use among Children and Adolescents in a CaseControl Study (CEFALO-Study). In: EBEA (ed.); 2011b; Rome, 22-24 February, 2011. Bhatt C.R., Redmayne M., Abramson M.J., Benke G. 2015: Instruments to assess and measure personal and environmental radiofrequency-electromagnetic field exposures. Australas Phys Eng Sci Med: 10.1007/s13246-015-0412-z. 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Anzahl Mittelwerte Total Studiengruppe Eltern Tag Nacht Werktag Wochenende Jugendliche Tag Nacht Werktag Wochenende Junge Erwachsene Tag Nacht Werktag Wochenende 42 42 42 14 14 43 43 43 14 14 30 30 30 10 10 0.155 0.179 0.091 0.155 0.206 0.159 0.178 0.111 0.164 0.149 0.219 0.256 0.121 0.232 0.163 77 Uplink 0.098 0.118 0.033 0.073 0.142 0.094 0.113 0.031 0.106 0.065 0.125 0.150 0.051 0.108 0.102 Downlink Rundfunk DECT 0.098 0.113 0.057 0.110 0.127 0.081 0.094 0.046 0.088 0.068 0.146 0.172 0.075 0.123 0.095 0.055 0.054 0.057 0.064 0.069 0.089 0.089 0.090 0.072 0.108 0.073 0.073 0.073 0.052 0.057 0.021 0.025 0.007 0.032 0.011 0.025 0.023 0.027 0.044 0.035 0.059 0.072 0.012 0.147 0.046 WLAN Einheit 0.038 V/m 0.043 V/m 0.027 V/m 0.037 V/m 0.039 V/m 0.036 V/m 0.043 V/m 0.019 V/m 0.030 V/m 0.024 V/m 0.047 V/m 0.054 V/m 0.030 V/m 0.050 V/m 0.042 V/m Persönliche Messungen Zh Tabelle 8: März 2016 Anhang 1 Überblick über die mittlere HF-EMF Expositionen zu verschiedenen Tageszeiten bei den drei Bevölkerungsgruppen. Alle Werte sind in V/m angegeben. Anzahl Mittelwerte Total Eltern Werktag 6-8 8-12 12-14 14-17 17-22 22-6 Wochenende 6-8 8-12 12-14 14-17 17-22 22-6 Jugendliche Werktag 6-8 8-12 12-14 14-17 17-22 22-6 Wochenende 6-8 8-12 12-14 14-17 17-22 22-6 Junge Erwachsene Werktag 6-8 8-12 12-14 14-17 17-22 22-6 Wochenende 6-8 8-12 12-14 14-17 17-22 22-6 Uplink Downlink Rundfunk DECT WLAN Einheit 42 42 42 42 42 42 0.149 0.170 0.157 0.193 0.161 0.083 0.079 0.093 0.068 0.118 0.101 0.023 0.112 0.125 0.124 0.135 0.092 0.047 0.050 0.046 0.051 0.054 0.054 0.058 0.017 0.031 0.031 0.034 0.032 0.008 0.030 V/m 0.039 V/m 0.033 V/m 0.030 V/m 0.056 V/m 0.028 V/m 14 14 14 14 14 14 0.096 0.125 0.231 0.339 0.275 0.119 0.054 0.065 0.197 0.321 0.092 0.060 0.043 0.055 0.087 0.078 0.239 0.081 0.062 0.087 0.069 0.064 0.075 0.058 0.005 0.009 0.010 0.011 0.024 0.007 0.022 V/m 0.028 V/m 0.045 V/m 0.044 V/m 0.062 V/m 0.022 V/m 42 42 42 43 43 43 0.161 0.140 0.214 0.171 0.211 0.115 0.096 0.086 0.151 0.107 0.147 0.034 0.089 0.075 0.099 0.108 0.107 0.051 0.082 0.073 0.082 0.072 0.095 0.090 0.033 0.010 0.011 0.010 0.036 0.031 0.030 V/m 0.035 V/m 0.080 V/m 0.033 V/m 0.039 V/m 0.019 V/m 12 14 14 14 14 14 0.125 0.162 0.162 0.177 0.178 0.110 0.045 0.089 0.078 0.087 0.067 0.033 0.057 0.085 0.081 0.074 0.075 0.051 0.093 0.093 0.112 0.129 0.141 0.082 0.038 0.030 0.026 0.030 0.037 0.039 0.011 V/m 0.040 V/m 0.021 V/m 0.026 V/m 0.022 V/m 0.013 V/m 30 29 29 31 31 31 0.175 0.275 0.281 0.286 0.274 0.130 0.098 0.138 0.127 0.129 0.182 0.055 0.109 0.189 0.206 0.199 0.174 0.077 0.075 0.070 0.096 0.120 0.096 0.079 0.052 0.102 0.095 0.095 0.017 0.016 0.025 V/m 0.075 V/m 0.046 V/m 0.049 V/m 0.048 V/m 0.036 V/m 9 10 10 10 10 11 0.139 0.187 0.200 0.222 0.190 0.112 0.062 0.108 0.101 0.153 0.143 0.026 0.109 0.112 0.142 0.120 0.095 0.047 0.055 0.055 0.058 0.066 0.067 0.094 0.018 0.082 0.074 0.014 0.015 0.016 0.016 V/m 0.033 V/m 0.029 V/m 0.085 V/m 0.044 V/m 0.023 V/m 78 Persönliche Messungen Zh Tabelle 9: März 2016 Anhang 1 Überblick über die mittlere HF-EMF Expositionen in Abhängigkeit von verschiedenen Einflussfaktoren. Alle Werte sind in V/m angegeben. Tag / Nacht Tag Nacht Werktag / Wochenende Werktag Wochenende Gemeindetyp Grosszentren Gürtel der Grosszentren Nebenzentren der Grosszentren Gürtel der Mittelzentren Periurbane ländliche Gemeinden Alternative Gemeindeklassifikation Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte Gemeinden mit hohem Industrieanteil Seegemeinden Gemeinden mit ländlicher Umgebung Einzelne Gemeinden Zürich Winterthur Küsnacht Oberrieden Stäfa Wiesendangen Dübendorf Affoltern am Albis Schlieren Bäretswil Hausen am Albis Geschlecht Männlich Weiblich Arbeitsplatz Zu Hause Drinnen Unterwegs Draussen Aktivität Zu Hause Schule Arbeit Draussen Zug Tram Bus Auto Verschiedenes Anzahl Mittelwerte Total 115 115 0.202 0.107 0.125 0.038 0.125 0.059 38 38 0.181 0.176 0.096 0.108 36 38 23 7 11 0.194 0.166 0.176 0.131 0.168 36 22 21 35 DECT WLAN Einheit 0.073 0.075 0.042 0.018 0.046 0.025 V/m V/m 0.106 0.100 0.064 0.083 0.083 0.032 0.039 0.035 V/m V/m 0.081 0.111 0.120 0.099 0.115 0.129 0.099 0.103 0.074 0.082 0.102 0.057 0.047 0.033 0.082 0.054 0.023 0.029 0.015 0.019 0.036 0.039 0.052 0.025 0.036 V/m V/m V/m V/m V/m 0.194 0.171 0.196 0.138 0.081 0.118 0.139 0.089 0.129 0.102 0.112 0.080 0.102 0.047 0.064 0.058 0.054 0.030 0.016 0.024 0.036 0.043 0.045 0.031 V/m V/m V/m V/m 19 17 8 6 7 17 8 9 5 7 11 0.191 0.198 0.214 0.211 0.157 0.118 0.179 0.162 0.176 0.131 0.168 0.081 0.082 0.144 0.172 0.096 0.060 0.117 0.122 0.111 0.099 0.115 0.142 0.112 0.126 0.104 0.102 0.080 0.107 0.091 0.114 0.074 0.082 0.093 0.111 0.078 0.058 0.048 0.047 0.053 0.032 0.059 0.033 0.082 0.009 0.078 0.011 0.006 0.025 0.029 0.047 0.012 0.009 0.015 0.019 0.031 0.041 0.056 0.022 0.045 0.029 0.043 0.044 0.044 0.025 0.036 V/m V/m V/m V/m V/m V/m V/m V/m V/m V/m V/m 57 58 0.177 0.174 0.107 0.102 0.110 0.105 0.065 0.081 0.047 0.020 0.037 0.043 V/m V/m 26 81 3 5 0.151 0.183 0.217 0.136 0.086 0.108 0.170 0.069 0.093 0.113 0.100 0.095 0.066 0.076 0.080 0.065 0.011 0.042 0.014 0.008 0.047 0.039 0.038 0.022 V/m V/m V/m V/m 115 49 46 109 44 30 34 69 91 0.111 0.145 0.221 0.299 0.553 0.335 0.387 0.291 0.322 0.042 0.091 0.089 0.159 0.460 0.174 0.273 0.233 0.247 0.054 0.078 0.164 0.234 0.299 0.274 0.257 0.155 0.196 0.077 0.063 0.051 0.090 0.044 0.078 0.083 0.066 0.054 0.021 0.004 0.104 0.009 0.011 0.012 0.026 0.006 0.012 0.038 0.052 0.028 0.037 0.049 0.019 0.040 0.042 0.031 V/m V/m V/m V/m V/m V/m V/m V/m V/m 79 Uplink Downlink Rundfunk Persönliche Messungen Zh Tabelle 10: März 2016 Anhang 1 Überblick über die mittlere Expositionen gegenüber den Downlinkbändern in Abhängigkeit von verschiedenen Charakteristika der Wohnortgemeinde. Alle Werte sind in V/m angegeben. Gemeindetypen Grosszentren Gürtel der Grosszentren Nebenzentren der Grosszentren Gürtel der Mittelzentren Periurbane ländliche Gemeinden Alternative Gemeindeklassifikation Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte Gemeinden mit hohem Industrieanteil Seegemeinden Gemeinden mit ländlicher Umgebung Einzelne Gemeinden Zürich Winterthur Küsnacht Oberrieden Stäfa Wiesendangen Dübendorf Affoltern am Albis Schlieren Bäretswil Hausen am Albis Anzahl Mittelwerte Downlink Downlink 800 Downlink 900 Downlink 1800 Downlink 2100 Downlink 2600 Rundfunk Radio TV Einheit 36 38 23 7 11 0.129 0.099 0.103 0.074 0.082 0.014 0.012 0.014 0.012 0.009 0.095 0.059 0.065 0.052 0.056 0.053 0.060 0.053 0.042 0.046 0.065 0.051 0.056 0.029 0.036 0.017 0.008 0.014 0.005 0.007 0.102 0.057 0.047 0.033 0.082 0.068 0.042 0.035 0.020 0.080 0.076 0.038 0.031 0.027 0.020 V/m V/m V/m V/m V/m 36 22 21 35 0.129 0.102 0.112 0.080 0.014 0.015 0.010 0.012 0.095 0.065 0.058 0.057 0.053 0.053 0.076 0.038 0.065 0.055 0.057 0.038 0.017 0.014 0.010 0.006 0.102 0.047 0.064 0.058 0.068 0.036 0.046 0.052 0.076 0.031 0.044 0.026 V/m V/m V/m V/m 19 17 8 6 7 17 8 9 5 7 11 0.142 0.112 0.126 0.104 0.102 0.080 0.107 0.091 0.114 0.074 0.082 0.015 0.012 0.007 0.009 0.013 0.014 0.015 0.009 0.021 0.012 0.009 0.112 0.071 0.046 0.055 0.072 0.059 0.078 0.056 0.057 0.052 0.056 0.047 0.059 0.104 0.069 0.030 0.030 0.046 0.055 0.061 0.042 0.046 0.070 0.060 0.052 0.053 0.065 0.043 0.054 0.043 0.073 0.029 0.036 0.015 0.018 0.010 0.012 0.006 0.006 0.011 0.015 0.016 0.005 0.007 0.093 0.111 0.078 0.058 0.048 0.047 0.053 0.032 0.059 0.033 0.082 0.067 0.069 0.041 0.054 0.045 0.036 0.031 0.024 0.055 0.020 0.080 0.064 0.087 0.066 0.022 0.019 0.030 0.043 0.021 0.021 0.027 0.020 V/m V/m V/m V/m V/m V/m V/m V/m V/m V/m V/m 80 Persönliche Messungen Zh Tabelle 11: März 2016 Anhang 1 Überblick über die Uplink Exposition in Abhängigkeit vom Mobiltelefonnutzungsverhalten, Teil 1. Alle Werte sind in V/m angegeben. Anzahl Mittelwerte Uplink Regelmässige Nutzung von Mobiltelefonen Keine regelmässige Nutzung Regelmässige Nutzung Smartphone Besitz Kein Smartphone Smartphone Besitzer Keine Antwort Mobiltelefon / Smartphone Gebrauch Kein Mobiltelefongebrauch Mobiltelefongebrauch, kein Smartphone Smartphone Besitzer Keine Antwort Nutzung von mobilem Internet Kein Gebrauch von mobilem Internet Gebrauch von mobilem Internet Dauer der Internetnutzung auf dem Mobiltelefon Nie Weniger als 10min pro Tag 10-30min pro Tag 31-59min pro Tag Mehr als 1h pro Tag Keine Antwort Dauer der Internetnutzung mittels mobilem Datenverkehr Nie Weniger als 10min pro Tag 10-30min pro Tag 31-59min pro Tag Mehr als 1h pro Tag Keine Antwort WLAN Nutzung für mobiles Internet Kein oder selten WLAN für mobiles Internet Oft oder meistens WLAN für mobiles Internet Keine Antwort Anzahl Anrufe mit Mobiltelefon Nie Etwa 1x pro Tag 2-5x pro Tag 6-10x pro Tag Mehr als 10x pro Tag Dauer Anrufe mit Mobiltelefon Nie 1-5 min pro Tag 6-15 min pro Tag 16-30 min pro Tag 31-60 min pro Tag Mehr als 60 min pro Tag Anzahl SMS Nie Bis zu 5 pro Tag 6-10 pro Tag Mehr als 10 pro Tag Anzahl Textnachrichten mit mobilem Datenverkehr Nie Bis zu 5 am Tag 6-10 am Tag 11-20 am Tag 21-40 am Tag 41-100 am Tag Mehr als 100 am Tag 3 112 Uplink 800 Uplink 900 Uplink 1800 Uplink 1900 Uplink 2600 Einheit 0.084 0.105 0.010 0.026 0.044 0.069 0.067 0.058 0.024 0.046 0.003 V/m 0.003 V/m 11 103 1 0.050 0.108 0.132 0.006 0.027 0.003 0.032 0.072 0.027 0.036 0.061 0.056 0.015 0.047 0.116 0.002 0.003 0.002 V/m V/m V/m 3 8 103 1 0.084 0.029 0.108 0.132 0.010 0.003 0.027 0.003 0.044 0.025 0.072 0.027 0.067 0.010 0.061 0.056 0.024 0.009 0.047 0.116 0.003 0.002 0.003 0.002 V/m V/m V/m V/m 14 101 0.051 0.110 0.006 0.027 0.034 0.072 0.035 0.061 0.014 0.049 0.002 0.003 V/m V/m 14 15 22 25 35 4 0.051 0.063 0.120 0.125 0.111 0.061 0.006 0.009 0.012 0.048 0.019 0.003 0.034 0.046 0.058 0.090 0.076 0.043 0.035 0.030 0.094 0.041 0.060 0.020 0.014 0.029 0.045 0.059 0.051 0.038 0.002 0.002 0.002 0.005 0.003 0.002 V/m V/m V/m V/m V/m V/m 14 39 27 26 5 4 0.051 0.094 0.106 0.141 0.084 0.061 0.006 0.012 0.019 0.047 0.009 0.003 0.034 0.053 0.073 0.099 0.045 0.043 0.035 0.064 0.053 0.070 0.047 0.020 0.014 0.041 0.052 0.056 0.053 0.038 0.002 0.002 0.003 0.004 0.006 0.002 V/m V/m V/m V/m V/m V/m 30 81 4 0.111 0.104 0.061 0.043 0.015 0.003 0.074 0.067 0.043 0.051 0.062 0.020 0.049 0.045 0.038 0.005 0.003 0.002 V/m V/m V/m 36 48 23 6 2 0.087 0.109 0.119 0.108 0.106 0.010 0.015 0.050 0.007 0.036 0.056 0.067 0.078 0.094 0.098 0.047 0.072 0.050 0.036 0.011 0.046 0.044 0.054 0.038 0.011 0.003 0.002 0.005 0.003 0.004 V/m V/m V/m V/m V/m 38 54 16 3 2 2 0.089 0.104 0.135 0.082 0.090 0.143 0.010 0.034 0.020 0.007 0.036 0.005 0.059 0.060 0.100 0.080 0.024 0.129 0.047 0.066 0.063 0.012 0.064 0.033 0.046 0.041 0.062 0.009 0.047 0.049 0.003 0.004 0.002 0.002 0.005 0.003 V/m V/m V/m V/m V/m V/m 59 49 4 3 0.113 0.094 0.075 0.125 0.033 0.014 0.004 0.020 0.072 0.063 0.029 0.110 0.070 0.044 0.032 0.047 0.040 0.051 0.061 0.029 0.004 0.002 0.003 0.002 V/m V/m V/m V/m 23 20 16 18 20 15 3 0.095 0.084 0.085 0.093 0.127 0.137 0.105 0.007 0.010 0.012 0.012 0.054 0.021 0.012 0.038 0.063 0.041 0.068 0.089 0.100 0.040 0.081 0.032 0.055 0.046 0.046 0.071 0.080 0.029 0.044 0.049 0.042 0.055 0.055 0.054 0.003 0.002 0.003 0.002 0.005 0.004 0.002 V/m V/m V/m V/m V/m V/m V/m 81 Persönliche Messungen Zh Tabelle 12: März 2016 Anhang 1 Überblick über die Uplink Exposition in Abhängigkeit vom Mobiltelefonnutzungsverhalten, Teil 2. Alle Werte sind in V/m angegeben. Anzahl installierte Apps Keine Apps Bis zu 50 Apps 51-100 Apps Mehr als 100 Apps Anzahl verwendete Apps Keine Apps Bis zu 5 Apps 6-10 Apps 10-15 Apps 16-20 Apps Mehr als 20 Apps Keine Antwort Umgang mit Mobiltelefon in der Nacht Ausgeschaltet Im Flugmodus Eingeschaltet, nicht im Schlafzimmer Eingeschaltet, im Schlafzimmer Nächtliche Exposition und Umgang mit Mobiltelefon in der Nacht Ausgeschaltet Im Flugmodus Eingeschaltet, nicht im Schlafzimmer Eingeschaltet, im Schlafzimmer Anzahl Mittelwerte Uplink Uplink 800 Uplink 900 Uplink 1800 Uplink 1900 Uplink 2600 Einheit 20 75 16 4 0.068 0.113 0.105 0.091 0.018 0.030 0.009 0.007 0.040 0.074 0.076 0.045 0.034 0.065 0.054 0.047 0.039 0.046 0.047 0.062 0.002 0.004 0.002 0.002 V/m V/m V/m V/m 16 38 46 10 2 2 1 0.059 0.096 0.124 0.102 0.102 0.098 0.029 0.006 0.013 0.038 0.007 0.004 0.005 0.005 0.033 0.071 0.080 0.034 0.041 0.096 0.022 0.036 0.045 0.068 0.085 0.077 0.015 0.014 0.032 0.044 0.052 0.045 0.053 0.011 0.012 0.002 0.003 0.004 0.003 0.002 0.002 0.002 V/m V/m V/m V/m V/m V/m V/m 22 22 22 49 0.079 0.128 0.066 0.116 0.011 0.010 0.008 0.037 0.043 0.101 0.046 0.068 0.049 0.064 0.031 0.069 0.044 0.043 0.035 0.052 0.003 0.003 0.002 0.004 V/m V/m V/m V/m 22 22 22 49 0.034 0.054 0.016 0.038 0.006 0.007 0.009 0.006 0.014 0.049 0.009 0.023 0.030 0.020 0.007 0.021 0.007 0.004 0.006 0.020 0.002 0.002 0.002 0.002 V/m V/m V/m V/m 82 Persönliche Messungen Zh Tabelle 13: März 2016 Anhang 1 Überblick über die WLAN Exposition in Abhängigkeit von verschiedenen Einflussfaktoren. Alle Werte sind in V/m angegeben. Anzahl Mittelwerte WLAN WLAN Zuhause Kein WLAN zu Hause WLAN zu Hause Keine Antwort Umgang mit WLAN in der Nacht WLAN Modem ausgeschaltet oder kein WLAN WLAN Modem manchmal ausgeschaltet Modem nicht ausgeschaltet Keine Antwort Nächtliche Exposition und Umgang mit WLAN in der Nacht WLAN Modem ausgeschaltet oder kein WLAN WLAN Modem manchmal ausgeschaltet Modem nicht ausgeschaltet Keine Antwort WLAN Nutzung für mobiles Internet Kein oder selten WLAN für mobiles Internet Oft oder meistens WLAN für mobiles Internet Keine Antwort Dauer der Mobiltelefon Internetnutzung mittels WLAN Nie Weniger als 10min pro Tag 10-30min pro Tag 31-59min pro Tag Mehr als 1h pro Tag Keine Antwort 83 Einheit 4 110 1 0.021 V/m 0.041 V/m 0.016 V/m 23 3 87 2 0.024 V/m 0.044 V/m 0.044 V/m 0.025 V/m 23 3 87 2 0.017 V/m 0.009 V/m 0.028 V/m 0.013 V/m 30 81 4 0.037 V/m 0.042 V/m 0.019 V/m 20 19 27 22 23 4 0.027 V/m 0.038 V/m 0.048 V/m 0.047 V/m 0.037 V/m 0.019 V/m Persönliche Messungen Zh Tabelle 14: März 2016 Anhang 1 Überblick über die DECT Exposition in Abhängigkeit von verschiedenen Einflussfaktoren. Alle Werte sind in V/m angegeben. Schnurlostelefon zu Hause Kein Schnurlostelefon zu Hause Schnurlostelefon zu Hause Keine Antwort Dauer Anrufe mit Schnurlostelefon Nie 1-5min pro Tag 6-15min pro Tag 16-30min pro Tag 31-60min pro Tag Mehr als 60min pro Tag Keine Antwort Anzahl Mittelwerte DECT Einheit 20 94 1 0.072 0.022 0.003 V/m V/m V/m 55 33 16 8 1 1 1 0.020 0.023 0.019 0.015 0.023 0.318 0.007 V/m V/m V/m V/m V/m V/m V/m 84 Persönliche Messungen Zh März 2016 ANHANG 2 ANHANG 2 Einflussfaktoren auf die persönliche HF-EMF Exposition: Abbildungen zur Datenverteilung Abbildung 37: Vergleich der Verteilung der persönlichen mittleren HF-EMF Exposition in Abhängigkeit vom Typ der Wohnortgemeinde für verschiedene Frequenzbänder. 85 Persönliche Messungen Zh März 2016 ANHANG 2 Abbildung 38: Vergleich der Verteilung der persönlichen mittleren HF-EMF Exposition für die verschiedenen Wohnortgemeinden (ohne Uster mit nur einem Teilnehmenden). Abbildung 39: Vergleich der Verteilung der persönlichen mittleren HF-EMF Exposition für verschiedene Charakteristika der Wohnortgemeinden. 86 Persönliche Messungen Zh März 2016 ANHANG 2 Abbildung 40: Vergleich der Verteilung der persönlichen HF-EMF verschiedenen Orten (arithmetische Mittelwerte pro Person). Exposition an Abbildung 41: Vergleich der Verteilung der persönlichen HF-EMF verschiedenen Orten (geometrische Mittelwerte pro Person). Exposition an 87 Persönliche Messungen Zh März 2016 ANHANG 2 Abbildung 42: Vergleich der Verteilung der persönlichen mittleren HF-EMF Exposition für verschiedene Typen von Arbeitsplätzen. Abbildung 43: Vergleich der Verteilung der persönlichen mittleren HF-EMF Exposition zwischen Frauen und Männern. 88 Persönliche Messungen Zh März 2016 ANHANG 2 Abbildung 44: Vergleich der Verteilung der persönlichen mittleren Rundfunk Exposition für verschiedene Gemeindetypen. Abbildung 45: Vergleich der Verteilung der persönlichen mittleren Downlink Exposition für verschiedene Gemeindetypen. 89 Persönliche Messungen Zh März 2016 ANHANG 2 Abbildung 46: Vergleich der Verteilung der mittleren Uplink Exposition für verschiedene Nutzungshäufigkeiten des mobilen Internets. Abbildung 47: Vergleich der Verteilung der mittleren Uplink Exposition in Abhängigkeit von der geschätzten Häufigkeit von Mobiltelefonanrufen während der Messphase. 90 Persönliche Messungen Zh März 2016 ANHANG 2 Abbildung 48: Vergleich der Verteilung der mittleren WLAN Exposition in Abhängigkeit von der geschätzten WLAN Nutzungsdauer auf dem Mobiltelefon während der Messphase. Abbildung 49: Vergleich mittleren DECT Exposition für Leute mit und ohne DECT zuhause. 91 Persönliche Messungen Zh Abbildung 50: März 2016 ANHANG 2 Vergleich der Verteilung der mittleren DECT Exposition in Abhängigkeit von der geschätzten Dauer von DECT-Schnurlostelefonanrufen während der Messphase. 92 Persönliche Messungen Zh März 2016 ANHANG 3 Verteilung der 99. Perzentilwerte pro Person und Aktivität für HF-EMF Rundfunk 93 ANHANG 3 Persönliche Messungen Zh März 2016 94 ANHANG 3 Persönliche Messungen Zh März 2016 95 ANHANG 3 Persönliche Messungen Zh März 2016 96 ANHANG 3 Persönliche Messungen Zh März 2016 Verteilung der 99. Perzentilwerte pro Proband und Aktivität für Downlink 97 ANHANG 3 Persönliche Messungen Zh März 2016 98 ANHANG 3 Persönliche Messungen Zh März 2016 99 ANHANG 3 Persönliche Messungen Zh März 2016 Verteilung der 99. Perzentilwerte pro Proband und Aktivität für Uplink 100 ANHANG 3 Persönliche Messungen Zh März 2016 101 ANHANG 3 Persönliche Messungen Zh März 2016 102 ANHANG 3 Persönliche Messungen Zh März 2016 Verteilung der 99. Perzentilwerte pro Proband und Aktivität für WLAN 103 ANHANG 3 Persönliche Messungen Zh März 2016 104 ANHANG 3 Persönliche Messungen Zh März 2016 105 ANHANG 3 Persönliche Messungen Zh März 2016 Verteilung der 99. Perzentilwerte pro Proband und Aktivität für DECTSchnurlostelefon 106 ANHANG 3 Persönliche Messungen Zh März 2016 107 ANHANG 3 Persönliche Messungen Zh März 2016 108 ANHANG 3
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