Presseinfo Pulheim, 06.10.2015 Chancen und Risiken von

Presseinfo
Pulheim, 06.10.2015
Chancen und Risiken von
Energiegenossenschaften
Nahwärme folgt anderen Regeln als Wind- und Solarstrom
Eine klimafreundliche Geldanlage mit großen Mitbestimmungsrechten und
einer auskömmlichen Rendite – das kann die Mitgliedschaft in einer gut
aufgestellten Energiegenossenschaft sein. Bundesweit haben sich etwa
120.000 Verbraucher bislang für dieses Modell entschieden. Die Genossen
sind Eigentümer lokaler Solar- oder Windkraftanlagen und zunehmend auch
von anderen Strukturen wie etwa Nahwärmenetzen. Doch die
Geschäftsmodelle sind recht unterschiedlich und bergen jeweils eigene
Chancen und Risiken. Die Verbraucherzentrale NRW erklärt, worauf vor
einer Investition zu achten ist.
• Welche Modelle kommen in Frage? Zur Wahl stehen Beteiligungen an
Photovoltaik- und Windkraftanlagen sowie zunehmend an
Nahwärmenetzen. Vereinzelt finanzieren Genossenschaften auch
Effizienzmaßnahmen oder andere Projekte. Einen Überblick über
Energiegenossenschaften in NRW gibt es unter
www.energieagentur.nrw.de/buergerenergie.
• Welches Risiko besteht? Bei Genossenschaften gibt es keine
Einlagensicherung. Geraten sie in eine Schieflage, kann die Investition
verloren sein. Deshalb sollte nur Geld angelegt werden, auf das man
notfalls verzichten kann. Eingetragene Genossenschaften (eG) müssen
ihr Geschäftsmodell durch den Genossenschaftsverband prüfen lassen.
Dies ist keine Garantie für den Erfolg eines Vorhabens, stellt aber sicher,
dass eine eG zumindest grundsätzlich wirtschaftlich angelegt ist. Wichtig
ist, dass die Satzung keine Nachschusspflicht vorsieht. Sonst kommen
im Falle einer Insolvenz zusätzliche Forderungen auf die Genossen zu.
• Wie sicher ist die Rendite? Bei Windkraft und Photovoltaik hängt die
Rendite maßgeblich von den Erträgen aus Sonne und Wind ab. Während
diese bei der Windenergie oft hinter den Prognosen zurück bleiben,
lassen sie sich beim Solarstrom recht gut abschätzen. Doch vor allem
Photovoltaikanlagen sind wegen der sinkenden gesetzlichen
Einspeisevergütung vielerorts nicht mehr rentabel. Auch deshalb ist die
Nahwärme ein attraktives Geschäftsfeld geworden. Für nachhaltig
produzierte Wärme gibt es jedoch keinen garantierten Abnahmepreis.
Das heißt, die Wärme muss nicht nur produziert, sondern auch vor Ort
vertrieben werden. Eine Gewinnvorhersage ist deutlich schwieriger, und
auch ein günstiger Wärmebezug für die Genossen ist nicht in Stein
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gemeißelt. Eine genaue Abwägung im Einzelfall ist unerlässlich.
Chancen und Risiken von Nahwärmegenossenschaften sind beleuchtet
unter www.vz-nrw.de/nahwaerme-chancen-risiken.
Wie lange sind Genossen gebunden? Die Bindungs- und
Kündigungsfristen sind unterschiedlich. Die Mitgliedschaft kann häufig
nach zwei bis fünf Jahren gekündigt werden. Ein Engagement in
Nahwärmegenossenschaften ist allerdings längerfristig, da es mit einer
Festlegung für die eigene Heizenergieversorgung einhergeht: Die
Wärmelieferverträge werden meist für zehn Jahre abgeschlossen.
Was können Alternativen sein? Restlos sichere Anlagen sind
klimafreundliche Zins- und Sparprodukte von Banken und Sparkassen mit
Einlagensicherung. Einen Überblick gibt es unter www.vznrw.de/klimafreundliche-sparanlagen. Auch Effizienzmaßnahmen
zuhause können sich lohnen: Wer den eigenen Energieverbrauch senkt,
erwirtschaftet die Ersparnis als Rendite – ganz ohne Risiko.
Informationen zu Bürgerenergieanlagen gibt es unter
www.vz-nrw.de/buergerenergieanlagen.
Bei Fragen zu Effizienzmaßnahmen gibt die Energieberatung der
Verbraucherzentrale gerne Auskunft. Eine halbstündige Beratung für 5 Euro
im Stützpunkt Pulheim, Rathaus Pulheim, Alte Kölner Str. 26, 50259
Pulheim, vereinbaren Sie bei Herrn Egert (Tel. 02238-808468 oder e-mail:
[email protected]) oder alternativ: unter der kostenlosen Rufnummer
0800 - 809 802 400. Eine Vor-Ort-Beratung für 60 Euro kann unter 0180 111
5 999 (Festpreis 3,9 Cent/Minute, Mobilfunkpreis max. 42 Cent/Minute) oder
im Internet unter www.vz-nrw.de/energieberatung vereinbart werden.