PDF - Trigon Mitarbeiterbefragung

Trigon Entwicklungsberatung
Trigon Standard-Skalierung für Mitarbeiterbefragungen
Trigon setzt Befragungen seit 20 Jahren gezielt als Instrumente der Organisations- und
Personalentwicklung ein.
Lange Zeit wurden unterschiedliche Skalenvarianten benutzt, die alle den Empfehlungen der
einschlägigen Fachliteratur folgten. Die damit gesammelten Erfahrungen, umfangreiche
Auswertungen und Studien führten 2004 zur Entscheidung, in Zukunft in sämtlichen
Projekten einheitlich diejenige Skala einzusetzen, die sich am besten bewährt hatte:
Trifft nicht zu
0%
Trifft absolut zu
20%
40%
60%
80%
100%

Diese Skala weist folgende Eigenschaften auf:

Die Skalenpole sind verbal verankert (Trifft nicht zu – trifft absolut zu).

Die Skala weist sechs Antwortkategorien auf.

Der Abstand zwischen den einzelnen Antwortkategorien ist konstant.

Die einzelnen Antwortkategorien sind numerisch verankert.

Die numerische Verankerung ist international eindeutig interpretierbar.

Die Skala wird zudem in jeder Befragung durchgängig eingesetzt, also nicht in
Kombination mit anderen, abweichend beschrifteten Zustimmungsskalen.
Warum sind diese 6 Merkmale relevant?
Die Skalenpole sind verbal verankert
Dies gewährleistet ein einheitliches Verständnis aller Teilnehmer für die
Bewertungsdimension „Zustimmung“. Dies fordern unter anderem Albers et. Al. (2007):
„Grundsätzlich müssen die Skalenendpunkte verbal verankert werden. Dabei ist im Fall
bipolarer Skalen zu beachten, dass die gewählten Gegensatzpaare vom Probanden auch als
semantischer Gegensatz empfunden werden. Ansonsten liegen ungleiche Abstände zum
Mittelpunkt der Skala vor, was einer Verletzung der Äquidistanz entspricht“ (S. 70). Auch
diese Anforderung wird im Trigon-Standard erfüllt.
Die Skala weist sechs Antwortkategorien auf
Zahlreiche Experten, darunter auch Borg empfehlen, Skalen zwischen fünf und sieben
Stufen zu wählen. Innerhalb dieses Spektrums ist die Frage, wie viele Antwortstufen man
wählt, wenig relevant. Bei entsprechender Skalierung der Werte zeigen sich so gut wie keine
Unterschiede in den resultierenden Statistiken (vgl. Borg 2003, S. 125).
Die Antwortverteilung bei Mitarbeiterbefragungen mit Zustimmungsskalen ist
erfahrungsgemäß deutlich schiefgipfelig mit einer Tendenz zum positiven Skalenpol. Bei vier
oder weniger Antwortkategorien steigt damit die Tendenz zu maximal positiven Urteilen.
Das resultierende Gesamtbild wird entsprechend vergröbert, Unterschiede zwischen
Unternehmenseinheiten werden verwischt, auch wenn diese Einheiten tatsächlich
unterschiedliche Zufriedenheitsniveaus aufweisen.
Bei mehr als sieben Stufen wird „ein unrealistisch feines Differenzierungsvermögen
beim Befragten“ angenommen (Borg 2003, S. 125).
Der Abstand zwischen den einzelnen Antwortkategorien ist konstant
Es ist in der Forschungspraxis allgemein anerkannt, sozialwissenschaftliche
Befragungsdaten als Intervallskalen zu interpretieren, auch wenn diese streng genommen
nur Ordinalskalenniveau erreichen, vgl. etwa Allerbeck (1978). Dazu ist es jedoch notwendig,
den „psychologischen Abstand“ zwischen den Antwortkategorien so konstant wie möglich
zu halten (s. Guilford, 1954). Verbale Umschreibungen oder Smileys mit unterschiedlich
gekrümmtem Mund erfüllen diese Anforderung in aller Regel nicht zufriedenstellend.
Die einzelnen Antwortkategorien sind numerisch verankert
Um die geforderte „größere Gleichheit der psychologischen Abstände zwischen den
Kategorien“ zu erreichen, empfiehlt Guilford (1954) die Skalenkategorien
durchzunummerieren, zusätzlich zu einer verbalen Verankerung der Pole (S.264).
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Auch Bortz (1985) sieht darin den Vorteil numerisch verankerter Antwortkategorien: „Hierbei
gewährleistet die Linearität der Abbildung, daß die Abfolge der natürlichen Zahlen gleiche
Abstände (Äquidistanz) der zu messenden Objekteigenschaften repräsentieren.“ (S. 30),
vgl. auch Borg 2003, S.127.
Die numerische Verankerung ist international eindeutig interpretierbar
Die Erfahrung von Trigon aus zahlreichen internationalen Erhebungen in über 25 Ländern
und 17 Sprachen zeigt: Schulnotenskalen stoßen schnell an ihre Grenzen. Schon in der
benachbarten Schweiz ist beispielsweise eine 6 die beste Schulnote, eine 1 die schlechteste.
In Deutschland ist dies umgekehrt etc.
So stellen auch Borg und Gabler (2002) fest: „ Eine „grade point“-Skala ergibt sich in
Deutschland, wenn man die übliche 5-stufige Likert-Skala als Notenskala kodiert, also mit
1=“stimme voll zu“ bis 5=“lehne voll ab“. Hier zeigt sich aber gleich ein weiteres Problem: Die
deutsche Notenskala entspricht nicht der amerikanischen Notenskala. Das schränkt
zumindest die Nützlichkeit von Notenskalen in internationalen Studien ein. Prozentwerte
versteht dagegen weltweit jeder gleich.“ (S. 10).
Die Skala wird durchgängig eingesetzt
Dadurch gewöhnen sich Teilnehmer rasch an den Beantwortungsmodus und können sich
der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Aussagen widmen. Dies steigert die
Geschwindigkeit der Bearbeitung und vermeidet Fehler, die durch eine
Fehlinterpretation der Antwortskala entstehen (vgl. Borg 2003, S. 125f).
Literatur

Albers, S. et. al. (2007): Methodik der empirischen Forschung (2. Auflage). Wiesbaden:
Gabler.

Borg, I. (2003): Führungsinstrument Mitarbeiterbefragung (3. Auflage). Göttingen u.a.:
Hogrefe.
Borg, I., Gabler, S. (2002): Zustimmungsanteile und Mittelwerte von Likert-skalierten
Items. ZUMA-Nachrichten 50:7-25.


Bortz, J. (1985): Lehrbuch der Statistik für Sozialwissenschaftler (2. Auflage). Berlin u.a.:
Springer.
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