Rezensionen zu „Deadline“ von Renée Knight: „Es ist alles in allem eine sehr spannende Geschichte mit einem überraschenden Ende. Am Anfang dauerte es etwas bis man durch die Zeitsprünge den Zusammenhang versteht. Dadurch wurde allerdings die Spannung sehr gut aufgebaut, diese Spannung hält bis zum Schluss an. Man denkt am Anfang schnell, dass man das Ende vorhersehen kann. Da wird man aber getäuscht. Beängstigend und faszinierend ist, dass ein Buch ein Leben zerstören kann.“ Barbara Schwieter „"Deadline" - ein Buch das mit Gegensätzen spielt: Ein alter Mann, eine Frau in den besten Jahren. Ein Ich Erzähler, eine Dritte-Person-Perspektive; Außen und Innensicht, eine Person, die die Vergangenheit konservieren und am liebsten in ihr verweilen will und eine Person, die die Vergangenheit vergessen, aber auch im Heute nicht leben kann bzw. will. Beide Protagonisten eint, dass sie sich ihre eigene Welt malen und zurechtlegen. Ihre Linien sind in der Vergangenheit durch einen Menschen unsichtbar verbunden, ein Erlebnis, dass ihre Lebenslinie verändert. Die Unfähigkeit, ihre Kinder bedingungslos zu lieben oder ihnen das zu zeigen. Kinder, die die bisherige Beziehung verändern, Ehepartner, die die gemeinsame Kinder anders und bedingungslos lieben können. Rollen, die immer wieder neu gefunden werden müssen. Im Grunde gute Grundpfeiler, um eine spannende Rahmenhandlung zu spinnen. Aber gelungen ist dies Renee Knight nicht. Zu flach bleiben die Figuren, der schnelle Wechsel der Erzählungen aus der jeweiligen Perspektive zwischen den Protagonisten führt nicht zu einem Spannungsbogen, sondern zu oberflächigem Eintauchen in (Ab-) Gründe des menschlichen Handels. Viele Optionen werden angedeutet, aber im Grunde bleiben die einzelnen Charakter weich gezeichnet, offene Reflektionen finden wie abgehakt statt. Daneben führt der Versuch, nicht das Thema Schuld zu diskutieren, führt zu einem Ende, das den Leser nicht anregt, sich selbst mit der Frage zu beschäftigen "Was hätte ich getan". Eigentlich eine zentrale Frage, wenn man die Geschichte reflektiert. An diversen Abzweigungen auf ihren Lebenswegen hätten die Figuren die Möglichkeit gehabt, durch Reflektionen und ehrlichen Umgang mit sich selbst, den Weg zu verändern. Aber auch dieses Stilmittel bleibt ungenutzt. Keine Charaktereigenschaft der Beteiligten wird so gezeichnet, dass eine Regung der Leser sich mit einer der Figuren beschäftigen mag. Insgesamt ist bereits am Anfang klar, dass das Buch eine Wendung nehmen wird, die mit der Ursprungsgeschichte nichts zu tun hat. Aber der Stil fesselt nicht genug, als dass das Ende herbei gefiebert wird, sondern man es einfach achselzuckend zur Kenntnis nimmt, und man sich dem nächsten Buch zuwenden kann.“ Sandra Staszewski „Nachdem anfangs ein klein wenig zu langatmig versucht wurde, die Spannung aufzubauen, nahm das Buch merklich Fahrt auf, als immer deutlicher wurde, wie die beiden Handlungsstränge miteinander verwoben waren und der Leser erkannte, welches Geheimnis eigentlich immer geheim bleiben sollte. Gerade als man sich fragte, ob das tragische Ende der Protagonistin wohl wie prophezeit eintreten würde, nahm die Handlung eine unerwartete Wendung... Ein durchaus spannendes und fesselndes Buch.“ Christina Müller „Catherine hat ein schreckliches Geheimnis, was sie um jeden Preis schützen will. Doch als ihr ein Buch zugespielt wird, in dem das frühere Geschehen nacherzählt wird, gerät ihr Leben aus den Fugen: Was ist Sein, was Schein? Vorurteile führen zu verheerenden Schlüssen. Der Leser erlebt eine emotional beklemmende Achterbahn, glaubt sich der Lösung nahe, sieht sich getäuscht. Spannend!“ M. Fay-Rautenberg „Deadline – wörtlich übersetzt Todeslinie oder man übersetzt es auch oft mit Fristablauf. Catherine ist mit ihrem Mann in eine neue Wohnung gezogen, deshalb kann sie sich nicht mehr daran erinnern, woher das Buch, welches sie gerade gelesen hat, gekommen ist. Aber es beschreibt genau sie und ein Ereignis, welches vor zwanzig Jahren passiert ist. Catherine will herausfinden, was der Autor dieses Buches von ihr möchte oder woher er von dem damaligen Ereignis wissen kann. Sie gerät dadurch immer mehr in Panik und ist unkonzentriert. Sie recherchiert über den Autor des Buches, kann allerdings nicht viel über ihn in Erfahrung bringen. Die Geschichte beunruhigt sie aber sehr, denn am Ende des Buches stirbt sie. Die Story wird einmal aus der Sicht von Catherine erzählt und ein anderes Mal aus der Sicht des Autors Stephan Brigstocke. Herr Brigstocke hatte nach dem Tod seiner Frau Aufzeichnungen gefunden, die sich auf die Reise und den Tod des Sohnes beziehen. Hatte Catherine etwas mit dem Tod des Sohnes zu tun? Wie sieht die Angelegenheit aus Sicht von Catherine aus? Was hat der Sohn von Catherine mit der ganzen Sache zu tun? Das Buch ist am Anfang etwas verwirrend, weil man nicht gleich erfährt, was hat die Story um Catherine mit Stephan Brigstocke zu tun, aber immer mehr wird der Spannungsbogen erhöht, so dass man das Buch kaum noch aus der Hand legen kann, weil man erfahren möchte, was hat Catherine getan und was möchte Stephan Brigstocke wirklich mit Catherine anstellen. Wird sie am Ende wirklich sterben? Der Schreibstil ist flüssig, die beiden Hauptprotagonisten sind gut herausgearbeitet. Deadline ist teilweise rätselhaft, mit einem überraschenden Ende und sehr unterhaltend! Gutes Erstlingswerk!“ Karin Helbig-Gabriel „Meiner Meinung nach ist die Geschichte ein Drama, aber kein Thriller. Keine Gänsehaut, nur Mitleid. Über die Hälfte des Buches wird der Leser überschüttet mit Selbstmitleid des Protagonisten. Es ist ohne Frage, das Schlimmste was Eltern passieren kann, nämlich ein Kind zu verlieren. Aber in diese Figur konnte ich mich schwerlich hineinversetzen. Dass ihm das sogar selbst so ging, beweist sein überraschendes Ende. Die Geschichte der weiblichen Hauptfigur ist tragisch, aber da will ich nichts vorweg nehmen! Leider hat mich das Buch nicht vom Hocker gehauen.“ Sabine Michalik „Die Geschichte in „Deadline“ handelt von Cathrine. Sie ist verheiratet und Mutter eines Sohnes. Ihr Leben gerät aus den Fugen, als sie eines Tages ein Buch zugeschickt bekommt, das augenscheinlich von ihrem eigenen Leben handelt. Genauer gesagt berichtet es von einem Ereignis vor 20 Jahren, über welches nur Cathrine Bescheid weiß. Zumindest dachte sie das. Das Buch ist sprachlich sehr gut und lässt sich flüssig lesen. Ein regelrechter Pageturner, allerdings ist das nicht dem Plot geschuldet. Der ist leider nicht wirklich mitreißend. Die Kapitel spielen entweder in der Gegenwart oder im Sommer 1993. Die Erzählperspektive wechselt zwischen Cathrine und dem Täter. Dadurch erfährt der Leser von Anfang an wer der Täter ist und das vermeintliche Geheimnis, das Cathrine hat, wird bereits nach wenigen Seiten gelüftet. Die Geschichte hat ziemlich viele füllende Passagen und wirkt dadurch zu dünn konstruiert. Man hat das Gefühl, dass die Geschichte nicht voran geht. Allerdings ist die Handlung ein geschlossener Kreis. Alle angefangenen Erzählstränge werden auch zu Ende geführt und letztendlich gut aufgeklärt, sodass der Leser nicht im Dunkeln gelassen wird. Eine wirkliche Spannung baut sich aber erst auf den letzten 50 bis 60 Seiten auf. Jeder Versuch vorher Spannung zu erzeugen, wird sofort ein bis zwei Kapitel später wieder revidiert und nimmt der Geschichte das Packende. Insgesamt handelt es sich bei „Deadline“ eher um einen harmlosen Krimi als um einen packenden Psychothriller. Die eigentliche Aufklärung des düsteren Geheimnisses ist unspektakulär und im Gegensatz zur ausführlichen Hinführung am Anfang zu schnell abgehandelt. Wenn man ihn hingegen nicht unter der Genrebezeichnung lesen würde, ist er gut gemacht und durchaus lesenswert.“ Evelyn Kern
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