Axel Springer will Portfolio und Marktmacht stärken Mehrheitsübernahme von Pro Sieben Sat 1 würde das Kräfteverhältnbis im Medienmarkt verschieben A xel-Springer-Chef Mathias ner + Jahr gehört. Pro Sieben Sat Döpfner setzt den konsequen1 macht mit 321 Millionen Euro ten Umbau des Konzerns fort. Nach ebenfalls guten Gewinn (Ebitda), rund 20 Titelgründungen im verauch wenn die Prognose nach gangenen Jahr steht offenbar der den vorläufigen Zahlen für 2004 Ausbau des TV-Engagements an. um 9 Millionen verfehlt wird. Der Anteil von derzeit 12 Prozent an Neben der finanziellen Perder Senderfamilie Pro Sieben Sat 1 spektive dürfte es Axel Springer soll kräftig wachsen. auch um Marktmacht gehen: Die Zu den aktuellen Gerüchten Nachfrageseite konzentriert sich nimmt Döpfner keine Stellung. zunehmend und verschärft den „Wir sind sehr zufrieden mit unseDruck auf Konditionen. „Einige rer Beteiligung. Es besteht kein Großverlage haben sich flexibel Handlungsdruck“, sagt er im HORIgezeigt und dadurch MarktanZONT-Interview. Doch fest steht: teile gewonnen“, weiß Klaus PeVergangene Woche war der Stratege ter Schulz, CEO von OMD Gerzu Gesprächen in den USA. many in Düsseldorf: „Axel Trotz aller Dementis scheint der Springer und Gruner + Jahr geHauptgesellschafter der TV-Familie hören nicht dazu.“ Haim Saban seinen Ausstieg vorzuDöpfner pocht auf Preislistenbereiten. Neben Springer zählen die treue: „Nur wenn die VerlagsUS-Konzerne Viacom, General häuser hart bleiben und sich Electric und Disney sowie Mediennicht erpressen lassen, wird der multi Rupert Murdoch zu den po- Baut den Konzern konsequent um: Mathias Döpfner Anzeigenmarkt die Stärken von tenziellen Interessenten. Print dauerhaft honorieren.“ Uwe Schuricht, ehemals Generalbe- Grundlage für weiteres Wachstum.“ Mindshare-Manager Paul Vogler vollmächtigter bei Axel Springer und Schließlich macht Bertelsmann mit der glaubt, „dass die Angebotsseite nicht heute Managing Partner der Change RTL-Group vor, wie es funktioniert. an Stärke gewinnt, solange es keine Group, Berlin, traut Döpfner den Die TV-Sparte ist mit 40 Prozent Anteil Konzentration am Verkaufspunkt Coup zu: „Die Mehrheitsübernahme am operativen Ebita der Wachstums- gibt“. Auch der RTL-Vermarkter IP wäre ein kluger Schachzug und die motor des Konzerns, zu dem auch Gru- Deutschland und Gruner + Jahr arbei- ten bislang nur punktuell bei Crossmedia-Angeboten, etwa für Beiersdorf, zusammen. An einen gemeinsamen Verkauf ist nicht zu denken. „Der TV-Markt folgt anderen Gesetzmäßigkeiten“, weiß OMD-Manager Schulz, der einst als Sat-1-Verkaufschef vergeblich versuchte, aus „Ran“ und „Sport Bild“ eine Kombi zu schnüren. Zu unterschiedlich waren die Verkaufskulturen, auch als Springer noch 41 Prozent von Sat 1 besaß. Der Schuss könnte ohnehin nach hinten losgehen, glaubt Dietmar Rehker, Geschäftsführer von Mediacom in Düsseldorf. Da die Brutto-Netto-Schere im TV-Markt bereits viel weiter geöffnet ist, könnten die Nachfrager fordern, die besseren TV-Konditionen auf Print zu übertragen, wenn beides aus einer Hand angeboten wird. Derzeit bleiben den TV-Vermarktern rund 51 Cent von jedem Euro, für die Verlage gibt es Schätzungen um 70 Cent. Rehker ist überzeugt, dass Marktmacht allein Print nicht voranbringt: „Die Verlage müssen die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Medium Cathrin Hegner fördern.“ Verlagsstrategen Seite 6, 38, 39
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