++ Wahlkreis aktuell +++ Wahlkreis aktuell +++ Wahlkreis aktuell +++ Wahlkreis aktuell +++ Wahlkreis aktuell +++ Wahlkreis aktuell +++ Wahlkreis aktuell ++ Wo drückt der Schuh? – Dialog zwischen Politik und Flüchtlingshelfern „Wie gelingt Integration?“- unter diesem Titel luden Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme und SPD-Bundestagsabgeordneter Andreas Schwarz (Bamberg) zu einer Gesprächsrunde die Helferinnen und Helfer in der Flüchtlingsarbeit in den Glenk-Saal nach Bayreuth ein. Die erfreulich hohe Anzahl von nahezu 80 Besucherinnen und Besuchern zeigte das große Interesse an diesem Thema. „Gesellschaft und Politik müssen Hand in Hand gehen“, begrüßte Bundestagsabgeordneter Andreas Schwarz. Gekommen waren sowohl hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unter anderem der Caritas, von Condrobs, IHK, HWK und Arbeitsagentur, als auch zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer örtlicher Initiativen, Bündnisse und Vereine. „Gerade ohne die vielen Ehrenamtlichen hätten wir die große Zahl an Flüchtlingen niemals aufnehmen können.“ Mit zunehmender Besorgnis sieht Schwarz die wachsenden Ressentiments gegenüber Flüchtlingen. „Die Sorgen der Menschen müssen wir ernst nehmen. Aber gezielt Ängste zu schüren ist einfach nur verfehlt.“ „Einwanderung gehört seit Jahrzehnten zu Deutschland“, meinte auch Anette Kramme. „Unsere Wirtschaftsstärke wäre ohne Einwanderung nie möglich geworden. In den kommenden Jahren gehen Millionen von Menschen in Rente und wir selbst haben nicht genug Nachwuchs. Wir brauchen also Einwanderer.“ Klar sei aber auch, dass der jetzige Flüchtlingsstrom verlangsamt werden müsse. Niemand verlasse ohne Grund seine Heimat und begebe sich auf eine gefährliche Reise. „Allein 60 Prozent der Menschen, die nach Deutschland flüchten, kommen aus den Bürgerkriegsgebieten in Syrien und dem Irak. Sie flüchten vor Krieg und Verfolgung und auch vor den katastrophalen Zuständen in den Flüchtlingslagern“, so die Staatssekretärin. Deswegen sei zuallererst humanitäre Hilfe gefragt – vor allem in den großen Flüchtlingslagern in den Nachbarländern Syriens. „Unser Ziel ist es, die Situation dort in kurzer Zeit grundlegend zu verbessern, so dass die Menschen nicht mehr aus Mangel an Nahrung oder Schulplätzen für ihre Kinder nach Europa kommen müssen.“ Mit Dolores Longares-Bäumler von der Migrationsberatung der Caritas Bayreuth sowie Anna Westermann, Vorsitzende von Bunt statt Braun e.V., hatten Andreas Schwarz und Anette Kramme bewusst zwei Praktikerinnen auf das Podium geladen. „Wo drückt hauptsächlich der Schuh? Wo sehen Sie momentan die größten Probleme?“ wollte Anette Kramme von den beiden wissen. Die Unterbringungssituation sei oft ein Problem, führte Longares-Bäumler an. „Die Wohnsituation ist oft Anke Westermann, Dolores Longares-Bäumler, MdB Andreas Schwarz und Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme diskutierten im Glenk-Saal über das Gelingen von Integration. sehr beengt, unterschiedliche Nationen treffen zusammen, sind sogar regelmäßig im selben Zimmer untergebracht. Hinzu kommt die Unsicherheit der Menschen: Kann ich bleiben? Wie geht es weiter? Das Warten auf Antworten zehrt an den Nerven und kann Zündstoff für Reibereien sein.“ Anna Westermann kritisierte, dass zu viel Arbeit am Ehrenamt hängen bleibe. „Es gibt eine gesetzliche Aufgabenverteilung: Dazu gehört die Essensausgabe. Wir sind hier eingesprungen, haben diese Aufgabe aber nach drei Monaten wieder abgegeben. Ebenso ist die Gesundheitsvorsorge eine staatliche Aufgabe, die wir nach drei Monaten „rund um die Uhr“ zurückgegeben haben. Auch die Kleiderkammer ist eigentlich eine staatliche Aufgabe. In anderen Bezirken gibt es hierfür eigene Träger. In Bayreuth übernehmen wir das.“ Allerdings stoße man logistisch an die Grenzen. „Unser großer Wunsch wäre eine größere Halle. Momentan haben wir noch nicht einmal Platz, z.B. ein oder zwei Kinderwagen unterzustellen.“ Westermann bemängelte auch, dass es in der Erstaufnahme und der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge nur einen kleinen Raum und sieben Bierbänke gebe. „Integration gelingt nur durch persönliche Begegnung, und dafür braucht es Räume.“ Anette Kramme interessierte sich auch für die Motivation der jungen Flüchtlinge, in Deutschland eine betriebliche Ausbildung zu absolvieren. Mit Thomas Zimmer, dem Präsidenten der Handwerkskammer Oberfranken, konnte die Abgeordnete einen Mann vom Fach im Publikum begrüßen. „Die jungen Flüchtlinge wollen arbeiten und wir müssen ihnen auch diese Perspektive eröffnen“, antwortete Zimmer. „Die Motivation der Jugendlichen ist außerordentlich hoch – mit einer Berufsorientierung und fachlichen Berufsvorbereitungen, z.B. in unseren Bildungsstätten, wird ihnen der Schritt in die betriebliche Ausbildung gelingen.“ Gedacht war die Veranstaltung nicht nur als „kleiner Beitrag“, miteinander ins Gespräch zu kommen, sondern auch als Dankeschön an alle Helfer, die sich für Flüchtlinge engagiert haben. Deshalb luden die beiden SPD-Politiker nach der Diskussionsrunde zu einem kleinen Imbiss. (sw) INHALT: Wahlkreis aktuell Anette Kramme unterwegs Berlin aktuell ________________________________________________ IMPRESSUM: Anette Kramme, MdB Bahnhofstraße 15 95444 Bayreuth [email protected] ________________________________________________ REDAKTION: Oliver Winkelmaier (ow) Silke Winkelmaier (sw) 1 Positiven Eindruck aus Pegnitz mitgenommen Die Lösung des Flüchtlingsproblems wird auch im ländlichen Raum gesucht. Und das kann durchaus eine Chance sein, erklärte die SPDBundestagsabgeordnete Anette Kramme im Rahmen ihres Besuches von Flüchtlingsunterkünften in Pegnitz. Die ursprünglich aus Essen stammende Bayreuther Rechtsanwältin Anette Kramme ist Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles. Mithin gehört die Sozialdemokratin zu jenen, die für Flüchtlingsfragen qua Amt zuständig sind. Rund 20 Flüchtlingsunterkünfte hat sich Anette Kramme nach eigenem Bekunden in letzter Zeit angesehen. Das ehemalige Pegnitzer Druckhaus im Industriegebiet Kleiner Johannes, in dem derzeit rund 70 Flüchtlinge aus sieben bis acht verschiedenen Nationen untergebracht sind, gehört laut Kramme „zu den besseren“ unter den Unterkünften. Zumal es in der Anfang Februar letzten Jahres eröffneten Einrichtung, wie die Caritas-Mitarbeiterin Tanja Göller betont, trotz ethnischer und religiöser Diversität relativ ruhig zugeht und die Reibereien sich in engen Grenzen halten. Das bestätigt Hausmeister Michael Buscher — und er erklärt, warum es im alten Druckhaus meist ruhig bleibt: „Wir haben viele Familien hier, unter anderem aus Syrien, dem Irak und Afghanistan, Eritrea und Nigeria, die auch in Deutschland weiter im Familienverband leben. Da ist das Konfliktpotenzial deutlich geringer als bei Einzelgängern“, weiß Buscher. Wenig Hoffnung für Kosovo-Albaner Wenig Hoffnungen kann Anette Kramme einem jungen Kosovo-Albaner machen, der seit elf Monaten in Deutschland lebt und in seiner Heimat keine Arbeits- und Lebens-Perspektive mehr gesehen hat. Beeindruckt ist die Sozialpolitikerin von einem jungen Iraker, den sie auf Deutsch anspricht — und der ihr mit optimistischem Lächeln mitteilt, dass sie mit ihm Deutsch sprechen kann. Erst seit fünf Monaten ist er im Land, besucht allerdings fleißig die für Asylbewerber angebotenen Deutschkurse und hofft, im Land bleiben zu dürfen. Sorgen bereitet dem jungen Mann seine Familie, die noch in Syrien lebt. Die Verhältnisse dort seien „schlimm und gefährlich“. Markus-Patrick Keil (GBW), Anette Kramme (MdB), Julia Fick (Vorstand Bauverein Bayreuth) Anette Kramme im Gespräch mit Bürgermeister Uwe Raab, Kreisvorsitzender Sonja Wagner, Unterkunftsbetreiber Rene Bernt und Dr. Ingrid Gleißner-Klein vom Landratsamt Bayreuth. Der Pegnitzer Bürgermeister Uwe Raab (SPD) gibt zu bedenken, dass die Bundesregierung „Geld in die Hand nehmen“ müsse, wenn die Flüchtlingsfrage gelöst werden soll: „Integration zum Nulltarif wird es gewiss nicht geben“, ist Uwe Raab überzeugt. Wohnraum gesucht Raab wirbt bei seiner Parteikollegin Kramme auch dafür, den Einstieg in die Arbeitswelt einfacher zu gestalten. Kramme hält dem entgegen, dass unter den Flüchtlingen ein relativ hoher Prozentsatz von Analphabeten sei. Diesen Menschen müsse man zunächst Lesen und Schreiben beibringen, um ihnen eine selbstständige Bewältigung des Alltagslebens zu ermöglichen, ehe überhaupt an eine Aufnahme in den Arbeitsmarkt zu denken sei. Auch Erfolgsgeschichten Im harten Kontrast dazu stehen Erfolgsgeschichten wie jene von dem syrischen Augenarzt, der zunächst in Gößweinstein untergebracht war, inzwischen Asyl bekommen hat und mittlerweile am Bayreuther Klinikum arbeiten darf — eine Entwicklung, von der Anette Kramme hörbar stolz berichtet. Schwierigkeiten mit Anträgen Die SPD-Abgeordnete warnt vor Euphorisierung ebenso wie vor Untergangsvisionen. Deutschland habe gute Chancen, den Flüchtlingsstrom zu bewältigen und auf lange Sicht von der Zuwanderung zu profitieren. Unübersichtlich, das gibt Anette Kramme zu, ist momentan die Situation bei den Asylanträgen: Während manche Flüchtlinge ihre Anträge schon in den Erstaufnahmeeinrichtungen stellen konnten, warten andere bis jetzt auf eine Möglichkeit zur Antragstellung. Dabei komme dem ländlichen Raum eine wichtige Bedeutung zu, weil die Integration in überschaubaren Kontexten beziehungsweise kleinen Kommunen deutlich schneller gelinge, als in den Großstädten. Hier bestehe die Gefahr der Ghettoisierung. Quelle: NN Pegnitz Man arbeite aufseiten der Bundesregierung allerdings mit Hochdruck daran, diese VerwaltungsVerfahren deutlich zu beschleunigen, um Sicherheit herzustellen. 2 Markus-Patrick Keil (GBW), Anette Kramme (MdB), Julia Fick (Vorstand Bauverein Bayreuth) Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme traf sich mit genossenschaftlichen Vertretern der lokalen Wohnungswirtschaft in den Geschäftsräumen der Gemeinnützigen Bayreuther Wohnungsbaugenossenschaft (GBW). Im Gespräch mit der Geschäftsführerin des Bauvereins, Julia Fick, und dem Vorstand der GBW, Markus-Patrick Keil, ging es insbesondere um Themen des sozialen Wohnungsbaus und die wohnungspolitischen Maßnahmen der Bundesregierung. Dabei wurden die derzeitigen wohnungswirtschaftlichen Problemfelder aus der Sicht der Unternehmen erörtert. Themenfelder waren die Verschärfung der EnEVStandards ab 2016, die kommunalen Stellplatzsatzungen, die Nachverdichtungen im Bestand, sowie die Auswirkungen der Flüchtlinge auf den lokalen Wohnungsmarkt. Kramme sprach den zunehmenden Bedarf an barrierefreiem Wohnraum an. Hier müsse das Motto "Aufzug statt Auszug“ gelten. „Einen alten Baum verpflanzt man nicht. Ältere Menschen könnten so durch den nachträglichen Einbau eines Aufzuges in ihrer angestammten Wohnung bleiben“, erläuterte Kramme. Keil ergänzte, dass davon auszugehen sei, dass künftig verstärkt ältere, weniger betuchte Menschen Wohnraum suchen werden. „Schon heute kann man feststellen, dass die Zahl der armen alten Menschen zunimmt. Dieser Trend wird sich weiter (sw) verstärken.“ NEWSLETTER FÜR MITARBEITER SEITE 3 PPP-Stipendium: Juliane Graf aus Bayreuth geht für ein Jahr in die USA Im Rahmen des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms des Bundestages unterstützt die Bayreuther Bundestagsabgeordnete Anette Kramme seit vielen Jahren junge Menschen aus dem Wahlkreis in ihrem Bestreben, Erfahrungen im Zuge eines Auslandsaufenthaltes zu machen. Feiern sowie Ausflügen teil und ist ausgebildete „Konfi-Teamerin“ bzw. „Konfi-Helferin“. Dabei gestaltet sie den Konfirmandenunterricht mit, betreut und hilft bei den Freizeiten und engagiert sich in der Gemeinde, besonders bei öffentlichen Veranstaltungen. Nach einem umfangreichen Auswahlverfahren hat sich nun Juliane Graf aus Bayreuth den Traum erfüllen können und wird ein Jahr lang in den USA leben und lernen. Juliane wird während ihres Besuchs die heiße Phase des Präsidentschaftswahlkampfes in den USA live miterleben können. Aber auch auf das amerikanische Schulsystem und den „High School Spirit“ freut sie sich, wo man weitestgehend selbst auswählen kann, welche Kurse belegt werden. „Es ist mir immer eine große Freude, jungen Menschen diese Chance zu ermöglichen. Sie können dabei ihren Horizont erweitern und andere Lebensweisen kennen lernen“, so Kramme. Die 16-jährige Schülerin des Graf-MünsterGymnasiums in Bayreuth hinterließ bei allen Auswahlgesprächen einen hervorragenden Eindruck, auch bei Anette Kramme. „Ich bin überzeugt davon, dass Juliane eine hervorragende Botschafterin Deutschlands sein wird. Ich wünsche ihr ein schönes Jahr und ganz viele tolle Eindrücke in den Vereinigten Staaten“. Ihrer Rolle ist sich Juliane durchaus bewusst. „Ich will versuchen, meinen Gastgebern und Mitschülern auch ein Stück meiner deutschen Heimat näher zu bringen und einen kleinen Beitrag zu einer besseren Beziehung zwischen Deutschen und Amerikanern zu leisten.“ Juliane Graf findet es toll, sich zu engagieren und anderen Menschen zu helfen. Im Projekt „diakonisches Lernen“ besucht sie regelmäßig pflegebedürftige Senioren, nimmt an deren Freizeitgestaltung in Form von Spielen, Festen und Das Parlamentarische Patenschafts-Programm gibt seit 1983 jedes Jahr Schülerinnen und Schülern sowie jungen Berufstätigen die Möglichkeit, mit einem Stipendium des Deutschen Bundestages ein Austauschjahr in den USA zu erleben. Zeitgleich sind junge US-Amerikaner zu einem Austauschjahr zu Gast in Deutschland. Das PPP ist ein gemeinsames Programm des Deutschen Bundestages und des US-Congress. Es steht unter der Schirmherrschaft des Bundestagspräsidenten. Ziel des PPP ist es, ein Netzwerk persönlicher Verbindungen zwischen jungen Menschen in den USA und in Deutschland zu knüpfen, um Juliane Graf aus Bayreuth darf für ein Jahr als Austauschschülerin in die USA gemeinsame politische Wertvorstellungen zu festigen und unterschiedliche Lebensweisen im anderen Land kennenzulernen. Dafür ermöglicht das PPP-Stipendium Schülerinnen und Schülern sowie jungen Berufstätigen einen jeweils im Sommer beginnenden einjährigen Aufenthalt in den USA. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten leben in der Regel in Gastfamilien. Schülerinnen und Schüler besuchen für ein Schuljahr eine amerikanische Highschool. (ow) Fusion dreier Ortsvereine in Bayreuth als positives Signal für die Zukunft „Gemeinsam stark in die Zukunft schauen“, dieses Motto hatte die Fusionierung der bisherigen Bayreuther SPD-Ortsvereine Innenstadt, Hammerstatt und Süd zum neuen, großen Ortsverein Bayreuth-Mitte. 36 Mitglieder aus den drei Ortsvereinen hatten sich am Montagabend im Schwenksaal zusammengefunden, um den Vorstand des neuen Ortsvereins zu wählen. Als erster Vorsitzender wurde Sebastian Schmidt gewählt, seine beiden Stellvertreter sind Margit Ranz und Thomas Rüger. Als Kassier wurde Henry Höckendorf gewählt, das Amt des Schriftführers bekleidet ab sofort Alexander Lüttge. Quelle: Eigenbericht Anette Kramme gratulierte dem neu gewählten Vorstand um Sebastian Schmidt und wünschte viel Tatkraft für die zukünftige Politische Arbeit. SPD Gesees feiert 50-jähriges Jubiläum Zum 50-jährigen Bestehen des SPD-Ortsvereins hatte sich zur Jubiläumsfeier im Gemeindehaus viel SPD-Prominenz der Region eingefunden. Unter anderem die Ortsvereine Mistelbach, Hummeltal und Heinersreuth waren mit einer Abordnung anwesend. Anette Kramme stellte in ihrer Rede die Bedeutung auch kleinerer Ortsvereine und ihrer Arbeit heraus. Scherzend stellte sie fest, dass gemessen an der Zahl der Mitglieder die Zahl der Gemeinderatsmandatsträger außerordentlich hoch sei. Dr. Christoph Rabenstein beleuchtete die politische Landschaft vor 50 Jahren, zur Zeit der Gründung des Ortsvereins. Unter Willy Brandt habe die Sozialdemokratie einen starken Aufwind erlebt, der auch viele Ortsvereine beflügelte. Kramme und Rabenstein verwiesen auf die Erfolge Sozialdemokratischer Politik. Claus Hofmann, der Vorsitzende des Ortsvereins Gesees hob hervor, 1966 - im Gründungsjahr des Ortsvereins - seien die heute bekannten Probleme, etwa Bürgerinnen und Bürger an eine Partei zu binden und junge Mitglieder von der Parteiarbeit zu begeistern, noch nicht relevant gewesen. Auch Wählerinnen und Wähler an die Urnen zu bringen war nach seiner Ansicht damals noch weniger schwierig. Als Volkspartei hätte man noch sein Klientel, das zweifelsohne für die SPD ganz wesentlich die Arbeiterschaft war, gehabt. Hofmann stellte eine sehr erfolgreiche Gemeinderatsarbeit durch SPD-Gemeinderatsmitglieder in den letzten Jahren heraus. Besonders geehrt wurde Gründungsmitglied Theo Knauer, der mit seiner Frau Irmgard bei der Jubiläumsveranstaltung anwesend war. Quelle: Eigenbericht 3 Wärschtlasfrühschoppen in der Altstadt Der „Wärschtlasfrühschoppen“ des SPD Ortsvereins Altstadt-Meyernberg, bei dem sich die Vertreter der Altstädter Vereine treffen und austauschen, hat schon Tradition. Dazu lud die 1. Vorsitzende Heidi Glass am Sonntag, 10. 1. 2016 in die Gaststätte Becher ein und begrüßte ca. 35 Vertreter der Altstädter Vereine und als Gäste die Bundestagsabgeordnete Anette Kramme, den Landtagsabgeordneten Dr. Christoph Rabenstein, den Fraktionsvorsitzenden der SPD im Bayreuther Stadtrat Thomas Bauske, sowie die dritte Bürgermeisterin Dr. Beate Kuhn. Auch Vertreter der beiden Kirchengemeinden in der Altstadt, Hedwigskirche und Erlöserkirche, welche dieses Jahr ihre Jubiläen feiern, wurden von der 1. Vorsitzenden begrüßt. Bericht über Pflegeversicherung Anette Kramme gab einen kurzen Bericht über geplante Neuerungen in der Pflegeversicherung, Dr. Christoph Rabenstein sprach über die Möglichkeit der Stadt, sich durch die anstehende Landesgartenschau zu präsentieren, außerdem will er genau verfolgen, ob das Versprechen des Wirtschaftsausschussvorsitzenden Huber im Kramme besucht Stärkeantrinken Gute Stimmung beim Wärtschlasfrühschoppen in der Altstadt. Landtag hinsichtlich der Förderung der Stadthalle beim Neujahrsempfang der Bayreuther CSU, kein leeres war Thomas Bauske referierte kurz zum Thema Neubau Graserschule und über das anstehende Bürgerbegehren. Außerdem gab es noch Beiträge zum Neubau der AWO in der Altstadt und eine Einladung zu 20 Jahren Treff am Menzelplatz. Dr. Beate Kuhn, dritte Bürgermeisterin und stellvertretende Vorsitzende der SPD Altstadt Meyernberg - bedankte sich zum Schluss bei allen die im "Altstadtteam" mitwirken für die gute Zusammenarbeit, die sich wieder bei der Durchführung der Altstädter Kerwa im September bewährte. Danach gab es zur Stärkung allerlei leckere Wärschtla. Quelle: Toller Besuch beim Stärkeantrinken in Bindlach Traditionell lädt am ehemaligen Neujahrstag, dem 6. Januar, der Ortsverein der SPD Bindlach die Bürger dazu ein. Auch in diesem Jahr war – trotz fehlendem „echten“ Winter – an der Pfitschn vor dem Gernerhaus eine Menge los. Auch die Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme aus Bayreuth ließ es sich nicht nehmen, mit den Bindlacher Genossen auf das neue Jahr anzustoßen. Bis spät in den Abend kamen Bindlacher und auswärtige Freunde zusammen um sich wiederzusehen, zu reden, zu planen, Spaß zu haben – ja und auch für ein wenig Stärke für dieses Jahr. Quelle: Eigenbericht Eigenbericht Zweigleisiger Ausbau gefordert Foto: Erich Westendarp / pixelio.de Als Konsequenz des katastrophalen Zugunglücks von Bad Aibling hat sich die Bayreuther Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme an Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Bahnchef Rüdiger Grube gewandt und den zeitnahen zweigleisigen Ausbau des Bahnabschnittes zwischen Schnabelwaid und Bayreuth gefordert. „Wenn uns dieses schreckliche Ereignis eines gelehrt hat, dann dass selbst vermeintlich ausgereifte Technik auf eingleisigen Streckenabschnitten nicht ausreicht. Es ist jetzt nicht die Zeit, auf Bundesverkehrswegepläne und vordringliche Bedarfe zu verweisen, die Sicherheit muss im Vordergrund stehen. Eingleisige Streckenabschnitte sind bei dem heutigen Verkehrsaufkommen auf der Schiene nicht mehr zeitgemäß und sollten dringend ertüchtigt werden. Neujahrsempfang der SPD Bayreuth Das politische Jahr der Bayreuther SPD beginnt traditionell mit dem Neujahrsempfang auf dem Herzogkeller. Hauptredner war in diesem Jahr der Regensburger Oberbürgermeister Joachim Wolbergs, der seit 2014 an der Spitze der Oberpfälzer Regierungshauptstadt steht. Mehr als 200 Gäste, darunter rund 70 Vertreter der Bayreuther Vereine und Verbände, waren gekommen. Mit seiner Rede hat Wolbergs zahlreichen Zuhörern vor allem den Kommunalpolitikern aus der Region - aus dem Herzen gesprochen. Drei dominierende Themen Rund eine dreiviertel Stunde lang hatte das Regensburger Stadtoberhaupt die volle Aufmerksamkeit der Zuhörer. Für ihn habe es 2015 drei dominierende Themen gegeben: die Flüchtlinge, die Anschläge in Frankreich und die Ereignisse der Silvesternacht in Köln. Ein großer Punkt seiner Rede war denn auch die Flüchtlingspolitik. "Durch die Flüchtlinge ist niemandem etwas passiert", betonte er. "Das Leben der hier Lebenden hat sich dadurch nicht verändert." Joachim Wolbergs begeisterte mit einer eindringlichen Rede. Mit Blick auf die Geschichte sagte er: "Wir leben in einem Land, das zweimal sehr großes Leid über die Welt gebracht hat." Dass es den Menschen in Deutschland heute dennoch so gut gehe, liege vor allem daran, dass nach dem Zweiten Weltkrieg richtig reagiert wurde. Wir sind alle in der Pflicht, die Lehren aus diesem Unglück zu ziehen und dafür Sorge zu tragen, dass wir die Risikofaktoren im Schienenverkehr auf ein Minimum reduzieren“, so Kramme. (ow) 4 Das Grundgesetz sei eine der besten Verfassungen der Welt. Die Devise in der Flüchtlingsfrage müsse lauten: "Wir gehen mit euch so um, wie wir es uns wünschen würden, wenn wir verfolgt wären." Dabei sprach er sich eindeutig für eine europäische Lösung und gegen eine (sw) Obergrenze aus. NEWSLETTER FÜR MITARBEITER SEITE 5 Kramme fordert weiteres Förderprogramm zum barrierefreien Ausbau Die Bayreuther Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme fordert von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt ein Investitionsprogramm zum barrierefreien Ausbau von Bahnhöfen mit mehr als 1000 Ein- und Ausstiegen pro Tag. Nicht nur am Bahnhof in Kirchenlaibach wartet man auf die Herstellung der Barrierefreiheit durch die Deutsche Bahn. „Nach wie vor sind in Bayern mehrere hundert Haltepunkte der Bahn nicht barrierefrei ausgebaut. Zwar gibt es ein Förderprogramm zum Umbau kleinerer Bahnhöfe, davon profitieren aber nur ein halbes Dutzend in Bayern, da auch die Gelder dafür knapp bemessen sind“, so Anette Kramme. Es könne nicht sein, dass der barrierefreie Ausbau von Bahnhöfen wie etwa Pegnitz oder Kirchenlaibach auf die lange Bank geschoben würden. „Der Bahnhof Finanzierung der Mehrgenerationenhäuser gesichert Auch über das Jahr 2016 hinaus wird es eine Förderung für Mehrgenerationenhäuser geben. Die Finanzierung der Mehrgenerationenhäuser ist weiter gesichert. Im Anschluss an das bis Ende 2016 verlängerte Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser II wird am 1. Januar 2017 ein weiteres Förderprogramm starten. Dies erfuhr die Bayreuther Bundestagsabgeordnete Anette Kramme aus dem Bundesfamilienministerium. „Für die Jahre 2017 bis 2019 stehen Mittel in Höhe von 14 Millionen Euro zur Förderung der Mehrgenerationenhäuser zur Verfügung. Aktuell läuft noch das Haushaltsaufstellungsverfahren für den Bundeshaushalt, so dass konkrete Finanzierungszusagen erst nach Abschluss der parlamentarischen Beratungen getroffen werden können“, erläutert Kramme. Wichtig sei aber, dass damit die Arbeit der bisherigen Mehrgenerationenhäuser auch ab 2017 sichergestellt Pegnitz ist durch seine zentrale Lage zwischen Bayreuth und Nürnberg einerseits und der Verbindung Hof/Marktredwitz/Nürnberg andererseits sowie dem Schülerverkehr ein stark frequentierter Anlaufpunkt, unter anderem für Touristen, die Pegnitz als Startpunkt für Fahrradtouren nutzen, vor allem aber für viele Arbeitnehmer, die täglich ein- und auspendeln. Eine ähnliche Situation ist in Kirchenlaibach vorzufinden. Daher halte ich ein weiteres BarrierefreiProgramm für Bahnhöfe mit mehr als 1000 Fahrgästen am Tag für unerlässlich“, argumentiert Kramme in dem Schreiben verbunden mit einer Einladung an den Minister, sich persönlich ein Bild von der Situation im Landkreis Bayreuth zu machen. (ow) sei. „Auch für das neue Programm ab 2017 ist eine Förderung der Mehrgenerationenhäuser mit Bundesmitteln in Höhe von 30.000,- € und einem zusätzlichen Kofinanzierungsanteil in Höhe von 10.000,- € von Kommune, Landkreis und/oder Land pro Jahr und Mehrgenerationenhaus vorgesehen.“ Die genauen Modalitäten zur längerfristigen Förderung von Mehrgenerationenhäusern und die konzeptionelle Ausgestaltung des Bundesprogramms ab 2017 würden aktuell unter Berücksichtigung der Anregungen aus der im Mai 2015 geschlossenen „Rahmenvereinbarung zwischen dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, den zuständigen Fachressorts der Länder sowie den Kommunalen Spitzenverbänden zur nachhaltigen Sicherung und Weiterentwicklung der auch mit Bundesmitteln geförderten Mehrgenerationenhäuser“ in enger Zusammenarbeit mit den Ländern und den Kommunalen Spitzenverbänden erarbeitet. „Über die Inhalte des neuen Programms und das Antragsverfahren wird es zeitnah weitere Informationen für die Programmpartner geben“, so Kramme. (ow) Junge Flüchtlinge als Chance begreifen Bild: Rainer Sturm / pixelio.de „Motivierte Jugendliche sind wichtig, um den Bedarf an Fachkräften zu decken. Gerade auch Jugendliche, die als Flüchtlinge zu uns kommen“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, Thomas Zimmer, bei einem Besuch der Parlamentarischen Staatssekretärin Anette Kramme in der Außenstelle der HWK in der Ludwig-ThomaStraße in Bayreuth. Sich um Flüchtlinge zu kümmern und Menschen mit Migrationshintergrund zu integrieren sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und müsse als Chance begriffen werden. „Wir erleben gerade die größte Flüchtlingswelle seit dem 2. Weltkrieg“, erläuterte Anette Kramme. Es sei wichtig, Flüchtlinge und Asylsuchende mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit schnell in Ausbildung zu bekommen und sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren“, so die Parlamentarische Staatssekretärin weiter. Der Bedarf an Fachkräften nehme bedingt durch den demographischen Wandel in den nächsten Jahren stetig zu. Ohne Zuwanderung aus dem Ausland werde diese Lücke nicht nachhaltig geschlossen werden können, stellte die Abgeordnete fest. Kramme lobte explizit die Initiative der Handwerkskammer Oberfranken zur Unterstützung jugendlicher Flüchtlinge, die auch in Berlin auf große Aufmerksamkeit gestoßen sei. Das zweijährige Schulungsmodell für Flüchtlinge an Berufsschulen in Bayern sei einmalig in Deutschland, betonte Hauptgeschäftsführer Thomas Koller. Wichtig sei jedoch, dass besonderes Augenmerk auf die sozialpädagogische Betreuung bei den Jugendlichen gelegt werde. „Erste Praxiserfahrungen haben gezeigt, dass die Jugendlichen zwar hochmotiviert sind, es jedoch noch viele Bereiche gibt, bei denen nachgebessert werden muss. So ist vielen Jugendlichen ein strukturiertes Leben, Lernen und Arbeiten fremd. Hinzu kommen Probleme aufgrund verschiedener schulischer Vorkenntnisse. Diese Herausforderungen lassen sich nur meistern, wenn die Betreuung der Jugendlichen weiter intensiviert wird“, bestätigte auch Karl-Heinz Dechert, Lehrer an der Berufsschule I Bayreuth und Betreuer „Jugendliche ohne Ausbildung“. Zudem sei es, so 5 Anette Kramme informiert sich über Fortschritte bei der Berufsvorbereitung von Flüchtlingen. Thomas Koller, notwendig, die Jugendlichen von der dualen Ausbildung, die es in anderen Ländern nicht gibt, zu überzeugen. „Der vergleichsweise niedrige Lohn während einer Ausbildung schreckt doch viele Flüchtlinge ab. Viele haben die Vorstellung, in Deutschland schnell viel Geld zu verdienen und es dann nach Hause zu schicken.“ (sw) +++ Anette Kramme unterwegs +++ Anette Kramme unterwegs +++ Anette Kramme unterwegs +++ Anette Kramme unterwegs +++ Anette Kramme unter Flüchtlingssituation: Kammern im Gespräch mit Staatssekretärin Anette Kramme Erst gestern berichtete die Heimatzeitung über die Probleme, denen anerkannte Flüchtlinge bei der Wohnungssuche gegenüber stehen. Schwierigkeiten bei der Jobsuche kommen häufig dazu. Aus aktuellem Anlass hatte SPD-MdB Christian Flisek daher zum „Runden Tisch“ geladen. Zusammen mit Anette Kramme, Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales und SPDLandesvorsitzendem Florian Pronold hat er sich mit regionalen Experten an einen Tisch gesetzt. Bei Weißwurst und Brezen wurde Klartext gesprochen. Über die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen, über den sozialen Wohnungsbau und über die Herausforderungen, die es noch zu überwinden gilt. Die gute Nachricht zuerst. Die Wirtschaft ist willig, Flüchtlinge einzugliedern, so der Grundtenor von Hans Schmidt, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz und Walter Keilbart, Hauptgeschäftsführer der IndustrieHandelskammer Niederbayern. und Integration gehe aber keineswegs „schnell und einfach“, betonte Keilbart. Integrationskurse an Berufsschulen, die auf eine Ausbildung vorbereiten, seien essentiell. Ihr Potential werde bisher aber nur zur Hälfte genutzt. Darüber hinaus seien auch Patenschaften im Betrieb nötig, sobald eine Ausbildung begonnen habe. „Man müsse sich kümmern“, so Keilbart. Von über 100 Arbeitsverträgen mit Flüchtlingen sei knapp die Hälfte wieder gekündigt worden. Staatssekretärin Kramme gab einen ernüchternden Überblick über die Qualifikation der Flüchtlinge zum Zeitpunkt der Einreise. Man müsse davon ausgehen, dass nur 15 Prozent der Migranten über einen Hochschulabschluss verfügen. Ergebnisse eines Projekts zur Erfassung Anette Kramme im Gespräch mit MdB Christian Flisek, Landesvorsitzenden Florian Pronold und Vertretern von den Kammern in Niederbayern. der beruflichen Qualifikation von Flüchtlingen würden außerdem suggerieren, dass nur zehn Prozent der Einwanderer für den deutschen Arbeitsmarkt ausreichend qualifiziert seien. „Das wird alles schwieriger als wir denken“, resümierte Kramme. Quelle: Passauer Neue Presse Zu Besuch bei der Firma Vestner Gemeinsam mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Florian Pronold und der Vorsitzenden der Bundesinitiative Daheim statt Heim, Silvia Schmidt, besuchte Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme den Aufzughersteller Vestner in Dornach bei München. Die beiden Geschäftsführer Paul und Simon Vestner informierten unter anderem über den von Vestner entwickelten Privataufzug. Dabei handelt es sich um einen kompakten und kostengünstigen Aufzug, der vom Handwerker ins Einfamilienhaus eingebaut werden kann. Er kann in einem Neu- oder Altbau problemlos im „Treppenauge” oder in einem gesonderten Betonschacht installiert werden. Ein Glasschacht innen oder außen ist ebenso möglich wie der nachträgliche Einbau in die bestehende Architektur. Eine gesonderte TÜV-Abnahme ist nicht notwendig. „Wir entwickeln uns zunehmend in eine Gesellschaft der älteren Menschen”, so Paul Vestner, Geschäftsführer der Vestner Aufzüge GmbH. „Mit diesem Lift bleiben Unabhängigkeit und Bewegungsfreiheit in der gewohnten Umgebung erhalten, egal ob man nur Einkäufe oder den Wäschekorb bequem in eine andere Etage transportieren oder mit dem Rollstuhl von Stockwerk zu Stockwerk fahren möchte.“ Kramme und Pronold zeigten sich vom Privataufzug überzeugt. Sie wiesen in diesem Zusammenhang auch auf Fördermittel seitens der KfW sowie auf Zuschüsse durch die Pflegekasse hin, die beim Einbau von Aufzügen gewährt werden könnten. Anette Kramme nutzte den Besuch, um die Situation am Kirchenlaibacher Bahnhof anzusprechen. „Wer zu einem anderen Gleis als dem Gleis eins muss, das aufgrund fehlender Weichen auch nur sporadisch genutzt wird, und entweder schlecht zu Fuß, auf einen Rollstuhl angewiesen ist oder einen Kinderwagen dabei hat, hat schlechte Karten. 24 Stufen hinunter und 24 Stufen wieder hinauf sind zu bewältigen – für viele leider eine zu große Hürde“, so Kramme. Eine Aufzugslösung sei hier durchaus möglich, so die beiden Vestner-Geschäftsführer unisono. Allerdings sei zu beachten, dass die Deutsche Bahn AG hohe Anforderungen an die Unzerstörbarkeit von Aufzügen an Bahnhöfen stelle. Dementsprechend würden die Kosten natürlich auch höher ausfallen. (sw) Ruf nach neuem Ministerium Erstaunlich für neutrale Beobachter, wie oft die SPD bei ihrem Neujahrsempfang Angela Merkel erwähnte. Und das durchaus nicht nur mit kritischen Tönen. "Eine Ausnahmesituation, in der die Bundeskanzlerin richtig gehandelt hat", beschreibt der Hauptredner vor 200 Gästen in der Diakonie am Campus, Johannes Kahrs. Allerdings legt er dann auch den Finger in die Wunde: "Merkel kriegt die Krise nicht in den Griff", sagt der Bundestagsabgeordnete aus Hamburg. Die Union sei in heller Aufregung, die Ehrenamtlichen stießen langsam an ihre Grenzen. Deshalb fordert Kahrs, es nicht beim "Wir schaffen es" zu belassen, sondern den Menschen zu erklären, wie man mit dem enormen Zuzug richtig umgeht. Der Weg führt für die SPD nur über ein Einwanderungsgesetz. Kahrs fügt hinzu: "Wir werden die Residenzpflicht durchsetzen müssen sonst gehen sie alle in die Großstädte." Als Hamburger weiß der Haushaltsexperte der Bundestags-SPD, wovon er spricht: Die Zahl der Flüchtlinge habe sich von 70 im Jahr 2014 auf nunmehr 44 000 erhöht. Neuankömmlinge müssten in Zelten leben - während in benachbarten Bundesländern Unterkünfte frei seien. Menschen mit Bleibe-Perspektive gelte es, schnell zu integrieren - andere aber abzuschieben. Das Problem sei jedoch: "In der Praxis kann nicht abgeschoben werden." Es fehlten in vielen Fällen die Papiere dazu. Die Hofer Petra Ernstberger verglich die Bundeskanzlerin mit einer Hausherrin, die sämtliche Türen geöffnet habe. Es brauche Regeln dafür, wo sich Menschen aufhalten könnten. Aber auch die Flüchtlinge müssten sich an Regeln halten. Ernstberger forderte ein eigenes Bundesministerium, das sich um Flüchtlings- und Asylpolitik kümmert. "Ein völlig überforderter Kanzleramtsminister kann das Problem nicht alleine lösen." Quelle: Frankenpost 6 NEWSLETTER FÜR MITARBEITER SEITE 7 Firma Schwender in Thurnau ist ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb Vor 300 Jahren entstand das Königreich Preußen; die Laurentiuskirche in Thurnau wurde gebaut und dabei auch die Schwender'sche Schlosserei erstmals urkundlich erwähnt. Seitdem wurde der Familienbetrieb Schwender von Generation zu Generation weiter gereicht. Heute zählt das rund 220 Mitarbeiter umfassende Unternehmen zu einem der führenden Betriebe der Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärbranche in Nordbayern. Zusammen mit dem Kulmbacher SPDUnterbezirksvorsitzenden Simon Moritz besuchte nun Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme den ausgezeichneten Ausbildungsbetrieb. Aufmerksam auf den Betrieb wurde die Arbeitsmarktpolitikerin durch den Einsatz des Geschäftsführers Hans Schwender für junge Menschen. Allein unter seiner Führung wurden rund 250 Jugendliche in verschiedenen Berufen der Energietechnik ausgebildet. 2013 ermöglichte das Unternehmen jungen Spaniern ein Praktikum. Drei Spanier begannen gar eine betriebliche Ausbildung. „Die fehlenden Deutschkenntnisse waren die größte Hürde. Durch zusätzliche Sprachkurse und Nachhilfe konnte manche Barriere beseitigt werden“, stellte Hans Schwender fest. Auch jungen Flüchtlingen will Schwender unter die Arme greifen. Ab März wird ein junger Syrer zunächst ein Praktikum im Unternehmen absolvieren. Er forderte, dass Flüchtlinge sobald als möglich in eine Ausbildungsstätte integriert werden, um schnellstens Deutschkenntnisse zu erwerben sowie handwerkliche Grundkenntnisse. „Das größte Risiko für Arbeitslosigkeit besteht in mangelnder Ausbildung. Niemand ist schneller wieder arbeitslos als ein Ungelernter“, bestätigte Anette Kramme. Chance und Herausforderung zugleich stelle die Integration von Flüchtlingen in die Arbeitswelt dar. Wichtige Voraussetzung für eine Ausbildung seien ausreichende Sprachkenntnisse und eine kulturelle und soziale Integration der jungen Menschen. „Und nicht zuletzt Betriebe wie die Firma Schwender, die bereit ist, den jungen Flüchtlingen eine Chance zu geben.“ (sw) Bezirkskonferenz der Jusos: Mehr Chancengleichheit für alle Bei der Bezirkskonferenz der Jusos Oberfranken am vergangenen Samstag in der Münch-Ferber Villa in Hof wurde Sebastian H. Fischer aus Sparneck mit 96 Prozent Ja-Stimmen als Bezirksvorsitzender im Amt bestätigt. Fischer fordert von der SPD mehr Durchsetzungsvermögen in der großen Koalition zum Wohle der Schwächeren der Gesellschaft. Daher werden sich die Jusos Oberfranken mit ihren Forderungen in das Wahlprogramm der SPD zur nächsten Bundestagswahl einbringen. Schwerpunktmäßig beschäftigte sich die SPDJugendorganisation mit dem Thema Gleichstellung. Als Referentin luden Sie Marion Uhla-Mayer, Beauftrage für Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit ein. Die oberfränkischen Jusos beschlossen, dass die Berufschancen für Frauen deutlich erhöht werden müssen, insbesondere durch den Ausbau einer flexibleren Kindebetreuung. Bei der Bezirkskonferenz der Jusos Oberfranken am vergangenen Samstag fanden sich Delegierte aus ganz Oberfranken in der Münch-Ferber Villa in Hof ein. Der Leitantrag „Weil wir’s können“ beschäftigte sich mit dem Thema Gleichstellung und so wurde die Beauftrage für Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit im Landkreis Hof, Marion ÜhlaMayer, als Referentin eingeladen. Frauen sind auf dem Arbeitsmarkt immer noch stark benachteiligt. Bei arbeitslosen Männern besteht beispielsweise eine höhere Chance, wieder eine Anstellung zu finden, als bei arbeitslosen Frauen. Bei alleinerziehenden Eltern, das betrifft überwiegend Frauen, wird die Tatsache, dass Sie ihr Kind alleine aufziehen, eher als Einstellhemmnis gesehen. Daher muss sich an der Kinderbetreuungssituation etwas ändern, beschlossen die Oberfränkischen Jusos. Kindergärten und Kinderkrippen müssen deutlich flexiblere Öffnungszeiten haben. „Von den Arbeitnehmer/innen wird stetig mehr Flexibilität gefordert. Hierauf muss dann aber auch die Kinderbetreuung ausgerichtet werden.“, heißt es im beschlossen Leitantrag. Ein weiteres Thema waren die so genannten MINT-Berufe, also Berufe in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Dort sind nur 10 Prozent der Auszubildenden Mädchen. Im Studium beträgt der Frauenanteil 20 Prozent. Letztendlich kommt man in den MINT-Bereichen auf einen Frauenanteil von 14 Prozent. Um mehr Frauen, die Chance zu bieten, in diesem Bereich einen Beruf zu erlernen, müssen die alten Rollenbilder von Mann und Frau endlich durchbrochen werden. Außerdem muss gerade den kleinen und mittleren Betrieben vom Staat geholfen werden manche Auflagen bei der Einstellung von Frauen beziehungsweise Mädchen zu erfüllen. Gegebenenfalls muss geprüft werden, welche Auflagen zu aufgeweicht werden können. Im weiteren Verlauf der Konferenz sprachen sich die Delegierten auch für ein neues Schulfach „Digitale Kompetenz“ aus, dass den Schülerinnen und Schülern schon früh den Umgang mit den neuen Technologien lehren soll. Cyber-Mobbing, Datenschutz und der richtige Umgang mit dem Internet sind in der heutigen digitalen Gesellschaft so wichtig gewordene Thematiken, die den Schülerinnen und Schülern schon früh begreifbar gemacht werden müssen. Der Bezirksvorsitzende Sebastian H. Fischer berichtete an der Konferenz von der Arbeit der Jusos Oberfranken. Die beiden arbeitspolitischen Anträge, die auf der letztjährigen Konferenz beschlossen wurden, flossen beim Bundesparteitag der SPD in Berlin mit in den Leitantrag zum Thema „Arbeit“ ein. Die Bundes-SPD hat sich auch durch die Jusos Oberfranken gegen Ausnahmen beim Mindestlohn und gegen die sachgrundlose Befristung ausgesprochen. Daher nahm Fischer in seinem Rechenschaftsbericht das Motto der Konferenz wieder auf: „Wir werden die SPD ändern. Weil wir’s können.“ Fischer gab an, es ist dringend nötig, in der Partei etwas zu ändern. Die SPD kann in dieser Bundesregierung deutlich mehr für die Schwächeren der Gesellschaft machen: „Hätte die Arbeiterbewegung immer aus Angst, man könnte es sich mit jemanden verscheißen, die Flinte ins Korn geworfen, dann hätten wir heute noch keine RentenKranken oder Arbeitslosenversicherung. Ich vermisse den Kampfgeist in unserer Partei.“ Fischer sagt, nur wenn die SPD klare, linke Inhalte 7 Anette Kramme spricht bei der Bezirkskonferenz der Jusos. durchsetzt, dann vertrauen uns die Leute wieder. „Wie wichtig eine starke SPD ist, sehen wir in der jetzigen Zeit“, mahnt Fischer „Konservative Parteien fischen mit plumpen Parolen am rechten Rand nach Stimmen. Pegida und AFD sind dabei, Rechtsextremismus wieder salonfähig zu machen. Wir lesen, dass Handgranaten auf Flüchtlingsheime geworfen werden. Wir hatten solche Zustände in Deutschland schon einmal. Ich will nicht, dass sich die Geschichte wiederholt.“ Fischer forderte keine Ausnahmen beim Mindestlohn, keine Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge sowie die Rückkehr zu paritätischen Finanzierung und mehr Solidarität in der Gesellschaft und mehr Umverteilung, dass die Schere zwischen Arm und Reich endlich einmal wieder kleiner wird. Daher werden sich die oberfränkischen Jusos in diesem Jahr mit dem Entwurf eines Wahlprogramms zur Bundestagswahl 2017 beschäftigen, dass in den Diskussions- und Entscheidungsprozess der SPD eingebracht werden soll. Bei den anschließenden Wahlen zum Bezirksvorstand der Jusos Oberfranken wurde Sebastian H. Fischer aus Sparneck mit einem Ergebnis von 96 Prozent im Amt bestätigt. Als stellvertretende Vorsitzende wurden erneut Stefanie Gröger aus Kronach (100 %) und Claas Meyer (92 %) gewählt. Beisitzer im Bezirksvorstand sind Sarah Becke (Bamberg), Sina Bossko (Kulmbach), Henning Glaßer (Weißenstadt), Sophia Hertel (Sparneck), Melis Karadag (Coburg), Sascha Kolb (Hof), Alexander Lüttge (Bayreuth), Susanne Reichel (Münchberg), Sven Sander (Kronach), Ali-Cemil Sat (Münchberg), Luca Scheuring (Hof), Maximilian Schmidt (Rehau), Anna Tanzer (Bayreuth) und Cosmas Tanzer Quelle: Eigenbericht (Bayreuth). Podiumsdiskussion: Flüchtlinge beschäftigen – Chancen und Möglichkeiten Wie bringt man Flüchtlinge schnell in Arbeit, welche Hürden gibt es, und welche Qualifizierungen sind notwendig, um den Fachkräftemangel in Deutschland abzubauen? Zum Expertentalk hatten der Bamberg-Forchheimer Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz und Wolfgang Heyder (beide SPD) geladen. Über 100 Gäste, darunter zahlreiche Firmenvertreter aus Industrie und Handwerk, diskutierten angeregt unter anderem mit der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium, Anette Kramme (SPD), Brigitte Glos (Geschäftsführerin Agentur für Arbeit Bamberg und Coburg), Gerd Sandler (IHK Oberfranken), Matthias Graßmann (Handwerkskammer Oberfranken), Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke und Roland Gröber von der Berufsschule Bamberg. Stefan Ziegmann von der Agentur für Arbeit zeichnete in seiner Präsentation den Weg eines Flüchtlings von der Einreise bis zur erfolgreichen Vermittlung nach. Hier wurde deutlich, dass Deutschkenntnisse der Schlüssel für eine spätere Integration in den Arbeitsmarkt sind. „Uns geht es um eine Investition in die Zukunft der Flüchtlinge. Ein Ausbildungsplatz geht vor eine schnelle Helfertätigkeit“, sagte Ziegmann. Diese Phase des Spracherwerbs nehme viel Zeit in Anspruch, räumte auch Brigitte Glos ein. Das Problem sei vor allem, dass es in fast keinem Land ein duales Bildungssystem wie in Deutschland gebe, Kramme fordert mehr LKW-Stellplätze was die Anerkennung von Bildungsabschlüssen und Qualifikationen erschwert. Rund neun Prozent der Flüchtlinge aus Syrien seien Analphabeten. „Wir sammeln noch Erfahrungen. Aber wir sind für den Start gut gerüstet“, so Glos. Es sei wichtig, die Flüchtlinge grundlegend auszubilden, denn: „Das größte Risiko für Arbeitslosigkeit besteht in mangelnder Ausbildung. Niemand ist schneller wieder arbeitslos als ein Ungelernter“, betonte Glos. Jürgen Brandl, Handwerker und Firmeninhaber aus Bamberg, bestätigte diese Einschätzung. Brandl beschäftigt seit September den 25-Jährigen Said Hussen Ysuf aus Äthiopien als Autolackierer-Azubi. „Er hat sich während eines Praktikums gegen andere Bewerber durchgesetzt. Er hat einen Grundlagenkurs Deutsch bekommen und erhält nun auch in der Schule Unterstützung. Er ist auf einem guten Weg, ist in der ganzen Firma anerkannt und ich bin zuversichtlich, dass er seine Ausbildung erfolgreich durchzuzieht“, so Brandl. Ein Diskussionsteilnehmer bemängelte die lange Zeit, die es braucht, bis ein Flüchtling dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht. Ähnlich sieht es Matthias Graßmann, der Vizepräsident der Handwerkskammer. „Ich habe Bedenken, dass die Stimmung in unseren Mitgliedsbetrieben kippt“, gab er zu bedenken, und forderte die Politik auf, schnell zu handeln. Die Bamberger Kommune nahm er hierbei explizit von seiner Kritik aus. Die Stadt Bamberg verhalte sich hier sehr kooperativ, so Graßmann. Anette Kramme, MdB, nahm den Ball gerne auf. „Das Hauptproblem ist, eine schnelle Anerkennung vom Amt für Migration zu bekommen. Wir fangen ja bereits in den Unterkünften an, den Flüchtlingen deutsch beizubringen. Deutschland hat viel Erfahrung, mit Menschen, die aus dem Ausland kommen. In Zukunft wird es das wichtigste sein, unsere Gesellschaft zusammen zu halten“, sagte Kramme. Integration sei wichtig, aber genauso wichtig sei es, die Belange derjenigen ernst zu nehmen, die den Flüchtlingen kritisch gegenüber stehen. Die Bundespolitik habe sich um die großen Notwendigkeiten gekümmert, etwa die Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge. „Der Bund hat zum Beispiel die Mittel für den sozialen Wohnungsbau kräftig aufgestockt, obwohl er streng genommen gar nicht dafür zuständig ist“, sagte Kramme. Einig waren sich alle Diskussionsteilnehmer, dass Sprache und eine berufliche Ausbildung die größten Integrationshilfen seien. Es gab auch Lob für die Initiativen der Agentur für Arbeit und das Engagement der Politik und der Verbände. „Industrie, Handwerk und Handel sind offen für die ankommenden Flüchtlinge und machen bereits Druck. Die Politik ist hier stark gefordert. Heute wurden Brücken gebaut, um viele Probleme auf dem kurzen Weg zu lösen“, resümierte Andreas Schwarz zufrieden den Verlauf des Expertentalks. Quelle: Eigenbericht Joachim Wolbergs erinnert Genossen an Grundwerte An der Autobahn 9 sollen zwischen den Anschlussstellen Bayreuth und Trockau zwei unbewirtschaftete Rastanlagen entstehen. Baubeginn soll 2017 sein. Zu spät findet Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme. Sie hakte nun im Bundesverkehrsministerium nach, ob nicht kurzfristigere Lösungen -zumindest übergangsweise - realisiert werden können. „Die Lastwagen-Parkplätze reichen momentan hinten und vorne nicht“, weiß Kramme auch aus Gesprächen mit Bürgermeistern, Lkw-Fahrern und der oberfränkischen Polizei. „Die Fahrer müssen regelmäßig auf Industrieund Gewerbegebiete in den Städten und Gemeinden entlang der A9 ausweichen, sehr zum Ärger der dortigen Anwohner.“ Daher hält es die Abgeordnete für eine durchaus praktikable Lösung, dringend benötigte Stellflächen für die Übergangszeit von privat anzumieten. „Es ist auch für die Verkehrssicherheit wichtig, den Lkw-Fahrern ausreichend Möglichkeiten für die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Lenkzeiten zur Verfügung zu stellen.“ Damit könne auch verhindert werden, dass Lkw-Fahrer in ihrer Not, ihr Fahrzeug in Parkplatzein- und ausfahrten bestehender Rastanlagen abstellen, was zu höchst gefährlichen Situationen führen könne, argumentiert die Abgeordnete. Staatssekretärin Anette Kramme zu Gast beim Neujahrsempfang in Bad Steben. Beim Neujahrstreffen des SPD-Kreisverbandes Hof-Land war in diesem Jahr der Oberbürgermeister der Stadt Regensburg, Joachim Wolbergs, als Redner zu Gast. Auch die Vize-Präsidentin des bayerischen Landtags Inge Aures gab einen Überblick über die Landespolitik. Joachim Wolbergs ging in seiner Rede auf die aktuelle Flüchtlingspolitik ein und erinnerte die Genossen an die Grundwerte der SPD. Er widersprach der Forderung 8 nach Obergrenzen, da diese mit den Menschenrechten und dem Grundgesetz unvereinbar sei und appellierte an das Selbstbewusstsein der Bürgermeister, Stadt- und Gemeinderäte. Kriegsflüchtlinge hätten Anspruch darauf, aufgenommen zu werden. Er sprach sich eindeutig für eine europäische Lösung aus. Er stellte aber auch klar: „Ein Moslem kann bei uns nicht wie bei sich zuhause leben. Hier gilt unser Wertesystem“. (ow) NEWSLETTER FÜR MITARBEITER Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen verhindern SEITE 9 Die SPD-Bundestagsabgeordnete Bärbel Kofler hat Betriebsräte und Gewerkschaftsvertreter aus der Region zu einem Diskussionsabend eingeladen, um sich über arbeitsmarkt- und sozialpolitische Themen auszutauschen. Bereits seit vielen Jahren lädt die heimische SPDBundestagsabgeordnete zweimal im Jahr Betriebsräte und Gewerkschaftsvertreter aus der Region zu einem Diskussionsabend ein. Zu Beginn dieses Jahres war es Bärbel Kofler gelungen Anette Kramme, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Ministerin für Arbeit und Soziales für die Veranstaltung als Referentin zu gewinnen. Zu der Betriebsrätekonferenz waren wieder eine ganze Reihe regionaler Arbeitnehmervertreterinnen und Arbeitnehmervertretern, sowie Vertreter der einzelnen Gewerkschaften zum Gasthaus Pfaubräu nach Trostberg gekommen, um sich mit Staatssekretärin Kramme und mit ihrer Abgeordneten über aktuelle arbeitsmarkt- und sozialpolitische Themen auszutauschen. Mit Hilfe von Leiharbeit können Unternehmen Auftragsspitzen bewältigen oder Personalausfälle überbrücken. Doch leider werden häufig Leiharbeiter und Werkverträge eingesetzt, um Lohndumping durchzusetzen, sowie Mitbestimmungsrechte zu beschneiden und Arbeitsbedingungen zu verschlechtern. "Wir haben im Koalitionsvertrag festgelegt, dass der Missbrauch bei Werkverträgen und Leiharbeit verhindert werden muss. In Zukunft brauchen wir hier klare und eindeutige Regeln", führte Staatssekretärin Kramme in Trostberg an und ging darauf weiter ein: "Wir wollen in der Leiharbeit eine Höchstüberlassungsdauer von 18 Monaten einführen und gleicher Lohn soll an Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer Anette Kramme referierte beim 7. Rheinischen Kirchenarbeitsrechtstag. (v.l.n.r.): Hans-Michael Weisky, SPD-Stadtratssprecher Trostberg, Martin Baumann, Vorsitzender der SPD Trostberg, Anette Kramme, Parlamentarische Staatssekretärin, Dr. Bärbel Kofler, SPD-Bundestagsabgeordnete und Helmut Haigermoser, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen des SPD Kreisverbandes Traunstein. bereits nach neun Monaten gezahlt werden. Außerdem sieht der vorliegende Referentenentwurf unserer Arbeitsministerin Andrea Nahles vor, dass Betriebsräte besser über den Einsatz von Werkvertragsnehmern informiert werden und anhand von Kriterien, die Prüfung von Werk- und Dienstleistungsverträgen erfolgen soll." Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel Kofler stellte dar: "Wie bei der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns kämpft der Arbeitgeberverband auch jetzt gegen den aktuellen Referentenentwurf aus dem Arbeitsministerium. Anders als die Gegner des gesetzlichen Mindestlohns immer wieder behauptet haben, ist der Mindestlohn jedoch kein Jobkiller. Die aktuellen Wachkoma: „Wie geht es nach der Reha weiter?“ Arbeitsmarktzahlen sprechen für sich: 2015 sind rund 700.000 neue sozialversicherungspflichte Jobs entstanden und dank Mindestlohn gab es deutlich weniger "Aufstocker" beim Arbeitslosengeld II. Insbesondere die Jugendarbeitslosigkeit ist im Jahr 2015 überdurchschnittlich gesunken. Auch diesmal werden die Argumente der Gegner, dass die zusätzlichen Regeln für Leiharbeit und Werkverträge mehr Bürokratie erfordern, wie Seifenblasen zerplatzen." Nach der Diskussionsrunde bedankte sich Bärbel Kofler bei Anette Kramme und bei den Betriebs- und Personalräten, sowie den Vertretern der Gewerkschaften für den informativen Austausch. Quelle: Eigenbericht Überparteiliche Gesprächsrunde zur Flüchtlingssituation Auf Einladung der Traunsteiner Bundestagsabgeordneten Dr. Bärbel Kofler waren u.a. der Landrat und stellv. Landrat Traunsteins, der stellv. Landrat des Berchtesgadener Landes, die Bürgermeister Traunsteins und Ruhpoldings sowie Vertreter der Wohlfahrtsverbände und der Jobcenter Traunstein und BGL zu einem runden Tisch in Traunstein zusammengekommen. Gemeinsam mit Anette Kramme, der Parlamentarischen Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Arbeit und Soziales, diskutierten die Geladenen über die Herausforderungen durch die Flüchtlingssituation. „Ich freue mich, dass Anette Kramme sich der Diskussion mit den Leuten stellt, die unmittelbar mit der Situation vor Ort beschäftigt sind“, so Bärbel Kofler. Die heimische Abgeordnete dankte allen haupt- und ehrenamtlich Tätigen für ihr starkes Engagement, hob aber auch hervor, dass zur Entlastung aller die hauptamtliche Unterstützung verbessert werden müsse. Anette Kramme machte deutlich, dass es jetzt darum geht, die bereits getroffenen Maßnahmen auch umzusetzen. „Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat 3000 Stellen neu geschaffen, die Arbeitsagenturen und Jobcenter bekommen mehr Stellen. Ob im Innenministerium mit mehr Integrationskursen nun auch für Asylbewerber mit guter Bleibeperspektive oder im Bauministerium mit Erleichterungen bei den Vorgaben zur Errichtung neuer Asylunterkünfte: Wir alle packen an, um uns den Herausforderungen zu stellen“, so Kramme. Bärbel Kofler betonte die Bedeutung des sozialen Wohnungsbaus: „Wir brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum, gerade auch für die Menschen in Ballungsräumen und Zuzugsregionen wie der unseren. Bezahlbarer Wohnraum ist auch in unserer Gegend schwer zu finden, deshalb müssen wir uns hier wesentlich mehr engagieren.“ Auch für Bärbel Kofler steht die Umsetzung der bereits getroffenen Entscheidungen an erster Stelle: „Die Maßnahmen werden greifen, es muss aber allen Beteiligten klar sein, dass jede Maßnahme auch Zeit braucht.“ In der anschließenden regen Diskussion mahnte Robert Münderlein von der Diakonie in Traunstein eine Verbesserung in der Betreuung der bereits als asylberechtigt anerkannten Menschen an. Oberbürgermeister Christian Kegel sah in der Zusammenarbeit aller Beteiligten den Schlüssel zur 9 Anette Kramme im Gespräch mit Verantwortlichen zur aktuellen Flüchtlingssituation. Bewältigung der Aufgaben. Die Anwesenden setzten sich außerdem mit den ihnen gegenüber in Gesprächen geäußerten Sorgen der Bürgerinnen und Bürger auseinander. Quelle: Eigenbericht Anette Kramme besucht mit OB-Kandidat Uwe Kirschstein Siemens Health Care Unterstützung aus Berlin lud sich Uwe Kirschstein, Oberbürgermeister-Kandidat der SPD, gestern nach Forchheim ein. Anette Kramme, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, begleitete Kirschstein zu einer Werksführung bei Siemens Health Care. Er habe selbst schon als Entwickler in dem Forchheimer Werk gearbeitet, erzählte Uwe Kirschstein in der anschließenden Gesprächsrunde, zu der sich auch MdB Andreas Schwarz gesellte. War es nun eine Werksführung, bei der Uwe Kirschstein seine Kollegin aus dem Arbeitsministerium auf den aktuellen Stand der Medizin-Entwicklung in Forchheim brachte? Oder ging es darum, dass Anette Kramme den Forchheimer OB-Kandidaten über Arbeitsschutz und Ergonomie aufklärte? Eine „mit Anekdoten angereicherten Führung“ sei es gewesen, sagte Kirschstein. Kramme und er hätten sich gegenseitig viel zu erzählen gehabt. Unter anderem seine Themen wie Betriebsspionage oder der Einfluss der Robotik auf die Produktion besprochen worden, sagte Kramme. Und Kirschstein betonte die Relevanz solcher Themen für die lokale Politik: Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, müsse Forchheim Wege beschreiten, „Mitarbeiter aus der lokalen Umgebung zu binden“. In Zusammenhang mit der Weiterentwicklung des Medical Valley-Centers will sich Kirschstein daher für einen Lehrstuhl stark machen. So könne es gelingen, die angewandte Forschung und die Interessen der Industrie zu verbinden und auch den Standort von Siemens in Forchheim zu Anette Kramme besuchte zusammen mit Uwe Kirschstein (r.) Siemens Health Care in Forchheim und ließ sich vom Leiter der Computer-Tomographie Dr. Wolfgang Kunstmann über moderne Medizintechnik aufklären. stärken. Bis 2013 werden in Deutschland sieben Millionen Arbeitskräfte fehlen, erinnerte Anette Kramme. Der Wettbewerb um die Fachkräfte werde eine enorme Rolle spielen. „Super relevant“ sei daher auch der Wohnungsbau, so Kramme. Daher erinnerte Kirschstein noch einmal daran, wie entscheidend die Reform des Baulandmodells in Forchheim sei: „Erst dann können wir über Baugebiete reden“. Natürlich waren Anette Kramme und Andreas Schwarz nicht nur nach Forchheim gekommen, um Informationen zu sammeln, sondern um Uwe Kirschstein moralisch zu stärken. „Die Politik braucht Quereinsteiger wie ihn“, meinte die Parlamentarische Staatssekretärin; so käme „neue Kreativität in die Lokalpolitik“. Als Kirschstein bei der Kommunalwahl 2014 in der Stichwahl gegen den Amtsinhaber Stumpf 44,5 Prozent der Stimmen holte, habe das „bis in Berlin eingeschlagen“, sagte MdB Andreas Schwarz. Und prophezeite dem SPD-Kandidaten für die Wahl am 6. März große Chancen: Kirschstein sei nicht nur ein „junger, dynamischer Kandidat, der sich reinarbeiten kann“, sondern auch einer, der „Zeit schenken und den Bürgern zuhören kann“, lobte Schwarz. Quelle: Fränkischer Tag Besuch im Mehrgenerationenhaus Mainleus: 300 Nutzer wöchentlich Anette Kramme weiß um die Bedeutung, die Mehrgenerationenhäuser haben: „Sie sind ein Treffpunkt für viele Menschen, die nicht ohne Weiteres Zugang zu Kommunikation haben“, erklärte die SPD-Bundestagsabgeordnete und parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Gestern besuchte sie das Mainleuser Mehrgenerationenhaus. Als eine Zielgruppe der Einrichtung nannte die Politikerin ältere Menschen, die nicht mehr so mobil seien. Viele Sozialkontakte ergäben sich über die Arbeit und brechen nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben weg – was für den einen oder anderen ein Problem darstelle. In Mainleus sei es „gigantisch gelungen“, mit dem Mehrgenerationenhaus einen Begegnungspunkt für ganz viele Menschen zu schaffen. 300 Personen würden jede Woche die Einrichtung besuchen, laut Kramme „eine unglaubliche Zahl“. Deshalb versprach sie, sich für die Weiterfinanzierung einzusetzen, auch wenn der Bürokratieaufwand oft sehr hoch sei, um an die Mittel zu kommen. „Ich stehe zu den Mehrgenerationenhäusern und hoffe, dass sie Zukunft haben.“ Worte, die Awo-Kreisvorsitzende Inge Aures gerne hörte. Sie erinnerte daran, dass das Mehrgenerationenhaus in Mainleus seine Wurzeln im Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt habe und der Kreisverband das Angebot sehr zu schätzen wisse. Der Bürgermeister-Kandidat der SPD in Mainleus, Jürgen Karg, verwies auf die finanzielle Unterstützung des Marktes für das Mehrgenerationenhaus mit jährlich 5000 Euro: „Das zeigt, wie wichtig die Einrichtung ist. Viele wissen gar nicht, was hier alles passiert. Ich kann nur jeden einladen, sich vom Angebot zu überzeugen. Nutzt das Mehrgenerationenhaus“, so sein Appell. Mit einer wichtigen Neuigkeit wartete Ingrid Wagner, die seit Januar 2010 Leiterin der Einrichtung ist, auf: Seit kurzem ist das Mainleuser Mehrgenerationenhaus eines von fünf in Bayern, das zum Aufbau eines Betreuungsnetzwerks nach dem Modell der Gemeinde Steinbach am Wald für alle Generationen ausgewählt wurde. Einen Überblick über den Awo- Ortsverein gab Vorsitzende Adelheid Wich. Ihren Worten zufolge wurde die Vereinigung am 27. April 1947 gegründet und zählt 306 Mitglieder. 10 Damit hat der Markt den größten Ortsverein im Landkreis nach der Stadt Kulmbach. Besonders der frühere Vorsitzende, der 2004 verstorbene Bürgermeister Werner Grampp, habe die Vereinigung vorangebracht. Krabbelgruppe, Awo-Kids, Faschingsgarden und Seniorengruppen würden sich regelmäßig im Mehrgenerationenhaus treffen, das seinen Titel 2008 erhielt. Über die Finanzierung der Mehrgenerationenhäuser informiert AwoGeschäftsführerin Elisabeth Weith. Während es früher 40 000 Euro Bundes-Fördermittel für Personal- und Sachkosten gegeben habe, sei diese Summe 2012 auf 30 000 Euro gekürzt worden. Die fehlenden 10 000 Euro würden der Landkreis und der Markt zuschießen. Mainleus besitze inzwischen das einzige Mehrgenerationenhaus im Landkreis Kulmbach, 2013 sei es gelungen, eine zusätzliche Förderung über 30 000 Euro zu bekommen für die Schaffung eines barrierefreien Zugangs in das Gebäude und den Ausbau behindertengerechter Toiletten. Und nachdem das Mehrgenerationenhaus nun auch zum Betreuungsnetzwerk für alle Generationen ausgebaut werde, gebe es ab 2016 für zwei Jahre eine Zuwendung Quelle: Bayerische Rundschau von 88 000 Euro. NEWSLETTER FÜR MITARBEITER Pflegetelefon kann unterstützen In Deutschland werden 1,25 Millionen Pflegebedürftige durch ihre Angehörigen betreut. Auch in Stadt und Landkreis Bayreuth gibt es zahlreiche Menschen, die Familienmitglieder aufopferungsvoll pflegen. Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme weist auf eine Hilfestellung für diese pflegenden Angehörigen hin: das „Pflegetelefon“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. „Uns allen ist bekannt, dass die Betroffenen und ihre Familien einen sehr großen Informationsund Beratungsbedarf hinsichtlich möglicher Unterstützungsangebote haben. Auch sind viele pflegende Angehörige besonderen Belastungssituationen ausgesetzt; teilweise kommen sie körperlich und emotional an ihre Grenzen. Wichtig ist, dass die Familien in diesen Situationen niedrigschwellige Hilfestellung erfahren und sich individuell über die Angebote vor Ort informieren können. Das „Pflegetelefon“ leistet hier eine große Unterstützung“, so Anette Kramme. Neben der Beratung in besonderen Belastungssituationen gibt das Team des „Pflegetelefons“ auch Auskunft über gesetzliche Leistungen und Neuregelungen, wie z.B. über das Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf oder die Leistungen der Pflegeversicherung. Es beantwortet Fragen zum Wohnen und Leben im Alter, zum Heimrecht der Länder oder zur Pflegecharta. Das Beratungsteam des „Pflegetelefons“ ist unter der Nummer 030 / 20179131 von Montag bis Donnerstag zwischen 9 und 18 Uhr zu erreichen. Die Beratung erfolgt vertraulich und anonym. (sw) SEITE 11 Kramme spricht sich für Erhalt der Rehakliniken aus Die Deutsche Rentenversicherung überlegt nach der Rüge durch den Bundesrechnungshof eine ihrer beiden Reha-Kliniken im Raum Bayreuth zu schließen, entweder die Höhenklinik in Bischofsgrün oder die Klinik Herzoghöhe in Bayreuth. Jetzt spricht sich auch die Parlamentarische Staatssekretärin und Bayreuther Bundestagsabgeordnete Anette Kramme dafür aus, beide Krankenhäuser zu erhalten. Ihr Argument: es werde auch in Zukunft genug Reha-Patienten in Deutschland geben. „Für die Standorte Bischofsgrün und Bayreuth und die gesamte Region würde die Schließung einer der beiden Kliniken einen erheblichen Schlag bedeuten“, ist sich Kramme sicher. In beiden Einrichtungen arbeiten 150 bis 160 Mitarbeiter, beide wurden in den vergangenen Jahren für Millionenbeträge immer wieder fit gehalten. „Ein alleiniges Therapiezentrum soll wohl nur noch etwa 300 Betten haben. Dies würde natürlich auch einen Rückgang der Arbeitsplätze bedeuten“, so Anette Kramme. Dabei seien nach Meinung Krammes beide Kliniken erhaltenswert. Das bewiesen nicht zuletzt die Belegungszahlen der Einrichtungen im fortlaufenden Jahr. „Die Höhenklinik in Bischofsgrün kann praktisch keine weiteren Patienten aufnehmen, da sie zu 99,4 Prozent voll belegt ist. Ähnlich sieht es in der Klinik Herzoghöhe aus, die zu 98,5 Prozent ausgelastet ist“, argumentiert die Abgeordnete. Hinzu kommen, dass die beiden Kliniken unterschiedliche Behandlungsfelder abdeckten. Während die Klinik Herzoghöhe eine spezialisierte Fachklinik für Rehabilitation bei und nach Tumorerkrankungen ist und zudem orthopädische/rheumatologische Schwerpunkte gesetzt hat, hat sich die Höhenklinik in Bischofsgrün auf die kardiologische und psychosomatische Therapie spezialisiert. Insbesondere die demografische Entwicklung rechtfertige den Erhalt beider Kliniken, so Kramme. „Wir werden immer älter und bei den Jüngeren steigt die Arbeitsbelastung. Es ist deshalb wohl davon auszugehen, dass die Auslastungszahlen der Kliniken in Zukunft sogar noch weiter steigen werden.“ Die SPD-Politikerin weist in diesem Zusammenhang auch auf die Einigung der Großen Koalition hin, das Prinzip Rehabilitation vor Rente zu stärken. „Nur rund die Hälfte der Bezieher einer Erwerbsminderungsrente hat vorher Leistungen der medizinischen Rehabilitation erhalten. Wir wollen daher den Rehabilitationsbedarf rechtzeitig identifizieren und einen frühestmöglichen Zugang ermöglichen. Dazu können die Screeningverfahren der Deutschen Rentenversicherung genutzt werden, um gezielt Versicherte - insbesondere mit einem erhöhten Risiko der Erwerbsminderung – anzusprechen“, erläutert Kramme. Sie führt zudem die sogenannte „abholende Reha“ an. „Wir wollen zunächst einen auf einige regionale Rentenversicherungsträger beschränkten Modellversuch einer abholenden Präventions- und Rehastrategie unter Einbeziehung der DRV Bund testen. Dafür sollen pro Jahr insgesamt 20 Millionen Euro aus dem jährlichen GesamtRehabudget heraus zweckgebunden zur Verfügung gestellt werden.“ Ein wichtiges Instrument sei zudem der geforderte individuelle, berufsbezogene und freiwillige Gesundheitscheck für Versicherte mit 45 Jahren (Ü45Checkup). „Durch ihn erreichen wir eine rechtzeitige Bedarfsfeststellung an Präventions- und Reha-Bedarfen insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen.“ (sw) +++ Veranstaltungshinweis +++ Veranstaltungshinweis +++ Veranstaltungshinweis +++ Veranstaltungshinweis +++ Veranstaltungshinweis +++ Veranstaltun Einladung zur Diskussionsveranstaltung zum Thema „Häusliche Gewalt“ Jede vierte Frau erfährt in ihrem Leben körperliche und/oder sexuelle Gewalt in einer Beziehung. Eine Zahl, die immer wieder aufs Neue erschreckt und betroffen macht. Vor unseren Augen und doch fernab der Öffentlichkeit wird vielen Frauen und Männern tagtäglich in ihren eigenen vier Wänden Gewalt angetan. Totgeschwiegenes Thema Im Rahmen einer Filmvorführung mit daran anschließender Diskussion möchten wir mit allen Interessierten über das – weiterhin oft tot geschwiegene – Thema „Häusliche Gewalt“ ins Gespräch kommen. Deshalb laden Euch der SPD-Unterbezirk Bayreuth und die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen herzlich zur Filmvorführung von "Die Ungehorsame“ mit Felicitas Woll und Marcus Mittermeier am Montag, den 29. Februar 2016, um 18 Uhr im 11 Gemeindehaus St. Georgen, St. Georgen 54, in Bayreuth ein. Die anschließende Diskussion wird sich damit befassen, wie wichtig es ist, hinzuschauen und vor allem auch bestehende Hilfsangebote vor Ort wie auch bundesweit zu kennen. Wir freuen uns auf Euer Kommen! Bitte meldet Euch wenn möglich in der Geschäftsstelle an (Tel. 0921/26321 – Mail: [email protected]), damit wir besser planen können. (ow) +++ Berlin aktuell +++ Berlin aktuell +++ Berlin aktuell +++ Berlin aktuell +++ Berlin aktuell +++ Berlin aktuell +++ Berlin aktuell +++ Berlin aktuell +++ Beschlossene Maßnahmen in der Flüchtlingspolitik Die große Zahl an Flüchtlingen bzw. Asylbewerbern stellt Deutschland vor eine enorme Herausforderung. Viele Menschen haben das Gefühl, die Koalition schaffe keine Ordnung oder habe den Überblick verloren. Das stimmt nicht. Ein so gewaltiges Thema benötigt Zeit und Diskussion, um die bestmöglichen und wirkungsvollsten Maßnahmen zu schaffen und zu beschließen. In einer Serie stellt spdfraktion.de die Beschlüsse und ihre Umsetzungen vor. Der erste Teil befasst sich damit, den Flüchtlingszuzug zu begrenzen und die Fluchtursachen zu bekämpfen. Mehr als eine Million Asylbewerber kamen 2015 nach Deutschland. So viele Menschen kann Deutschland in diesem Jahr nicht noch einmal aufnehmen. In den letzten Monaten hat die Koalition aus SPD und CDU/CSU auf Bundesebene umfangreiche Pakete zur Flüchtlings- und Asylpolitik beschlossen, die eine Batterie an gesetzlichen Regelungen – einschließlich finanzieller Natur – enthalten. Dabei geht es zum Beispiel um schnellere Asylverfahren, um die koordinierte Entlastung der Kommunen und den Kampf gegen die Fluchtursachen. Fluchtursachen werden bekämpft: Mit Diplomatie den syrischen Bürgerkrieg befrieden: Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) setzt sich unermüdlich für eine diplomatische Lösung des syrischen Bürgerkriegs ein. Denn ohne Frieden in Syrien werden auch die Flüchtlingsströme in dieser Region nicht abnehmen. Dazu wurde auf der Wiener Konferenz im November ein politischer Prozess angestoßen, der von der Bundesregierung maßgeblich unterstützt wird. Mehr Mittel für internationale Flüchtlingshilfe: Um die Flüchtlinge in Syrien und in den Nachbarländern vor Ort besser zu versorgen, stellt Deutschland 1,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Auf internationalen Geberkonferenzen hat Außenminister Steinmeier außerdem erreicht, dass auch andere Länder ihre humanitäre Hilfe aufgestockt haben. Die internationale Gemeinschaft hat im Februar 2016 in London eine Erhöhung der Hilfsgelder um insgesamt 9 Milliarden Euro bis 2020 zugesagt. Deutschland wird sich daran mit insgesamt 2,3 Milliarden Euro beteiligen. Mehr Entwicklungszusammenarbeit zur Stabilisierung der Nachbarländer Syriens: Damit die Flüchtlinge in den Nachbarländern Syriens eine langfristige Perspektive haben, investieren wir in diesem Jahr deutlich mehr in die Entwicklungshilfe, zum Beispiel um in den Flüchtlingscamps allen Flüchtlingen eine Schulbildung zu ermöglichen. Insgesamt stehen im Bundeshaushalt 2016 für besondere Maßnahmen der Entwicklungshilfe zur langfristigen Reduzierung von Fluchtursachen 700 Millionen Euro bereit. Die EU und ihre Mitgliedstaaten stellen außerdem 3 Milliarden Euro für die Türkei zur Verfügung, damit sie die Flüchtlinge in ihrem eigenen Land besser versorgen kann. Internationales Vorgehen gegen den IS: Der UNO-Sicherheitsrat hat mit verschiedenen Resolutionen dazu aufgerufen, finanzielle, ökonomische und sicherheitspolitische Maßnahmen gegen den so genannten Islamischen Staat (IS) zu ergreifen. Deutschland hat sowohl im EU-Rahmen als auch im nationalen Rahmen dieser Aufforderung Folge geleistet. Auf Bitten unserer französischen Partner beteiligt sich Deutschlang unter anderem mit Luftaufklärung und Luftbetankung an dem internationalen Vorgehen gegen den IS. Islamisten an der Ausreise hindern: Damit gewaltbereite Islamisten nicht mehr zu Krieg und Terror aus Deutschland nach Syrien ausreisen können, haben wir per Gesetz den Entzug des Personalausweises ausreisewilliger Jihadisten ermöglicht. Europäische werden: Außengrenzen sollen kontrolliert EU-Außengrenzen sichern: Wir unterstützen den Vorschlag der EU-Kommission für eine bessere europäische Grenzsicherung und Küstenwache. Deutschland hat seine personelle Unterstützung der EU-Grenzschutzagentur Frontex bereits verstärkt. Außerdem verhandelt die EU mit der Türkei über eine Unterstützung bei der Sicherung der europäischen Außengrenze. EU-Mission Seenotrettung: Um die Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer besser zu organisieren, wird die EU-Mission EUNAVFOR mit deutscher Beteiligung fortgesetzt. Kampf gegen Schlepperwesen und organisierte Kriminalität: Wir haben die Strafbarkeit für einschleusen verschärft: Künftig gilt hier eine Mindestfreiheitsstrafe von drei Monaten. Außerdem beteiligt sich Deutschland an der EUMission gegen Schlepper im Mittelmeer. Dort darf die Bundeswehr künftig gezielt gegen Menschenschmuggel vorgehen und auch Boote von Schleusern zerstören. Die Mission gehört zur Gesamtinitiative der EU zur Unterbindung der Netzwerke der Menschenschmuggler und händler. Ziel ist es, die Bewegungsfreiheit der Schleuser einzuschränken und eine abschreckende Wirkung zu entfalten. Hotspots an den EU-Außengrenzen: Als Startpunkt für ein neues EU-Asylsystem werden an den Außengrenzen der EU in Italien und Griechenland sogenannte Hotspots aufgebaut. Dort sollten alle Flüchtlinge, die in die EU einreisen, erkennungsdienstlich erfasst und registriert werden. Später sollen über diese Hotspots Flüchtlinge in die EU verteilt werden. Flüchtlingskontingente sollen eingeführt werden: Sichere und geordnete Flucht über Kontingente: Mit Kontingenten für Bürgerkriegsflüchtlinge ermöglichen wir es auch Frauen und Kindern, sicher zu uns zu kommen. Zugleich können wir besser kontrollieren, wer nach Deutschland einreist. Wir wollen diese Kontingente ermöglichen und erwarten im Gegenzug von der Türkei Unterstützung bei der Sicherung der europäischen Außengrenze. Familien bei Kontingenten bevorzugen: Der Familiennachzug für Syrer soll weiter möglich bleiben. Deshalb hat die Bundesregierung vereinbart, dass innerhalb künftiger Kontingente für Flüchtlinge aus der Türkei, dem Libanon oder Jordanien der Familiennachzug zu bereits in Deutschland lebenden Flüchtlingen vorrangig berücksichtigt werden soll. Im Gegenzug wird der Familiennachzug für subsidiär Schutzberechtigte für zwei Jahre ausgesetzt, um die aktuelle Situation besser bewältigen zu können. Nach Ablauf der zwei Jahre tritt die Rechtslage, die seit dem 1. August 2015 derzeit gilt, automatisch wieder in Kraft. Quelle: SPD Bundestagsfraktion 12 Freiwilliges soziales Jahr in der Politik Zahlreiche Kinder wurden von Jasmin Struck betreut. Im Dezember 2015 unterstützte Jasmin Struck, die derzeit ein freiwilliges soziales Jahr im Berliner Büro von Anette Kramme absolviert, die sechs Frauen vom Sozialdienst für Flüchtlinge der Caritas in Bayreuth bei ihrer Arbeit und berichtet hier über ihre Erfahrungen. Vormittags hatten die Bewohner der Wilhelm-BuschStraße die Möglichkeit, sich Termine geben zu lassen und dann jegliche Anliegen zu besprechen. Die Mitarbeiterinnen machten Arzttermine aus, halfen beim Beantworten von Briefen und beim Ausfüllen von Anträgen oder Vermitteln Kontakt zu einem Fußballverein, erläutert Jasmin den Tagesablauf. Bewohner können gut Deutsch „Mich hat überrascht wie gut viele von den Bewohnern bereits Deutsch können“, erzählt Jasmin. „Wenn es einmal doch noch nicht so klappt, dann dolmetscht ein Mitbewohner. Außerdem hat mich enorm begeistert, wie einige muslimische Eltern trotzdem auf ihre eigene Art und Weise Weihnachten feiern, nur um Ihren Kindern eine Freude zu machen“. Nachmittags half Jasmin in der Hausaufgabenbetreuung im Haus. Die meisten Kinder gehen noch in die Grundschule, die Ihnen auch viel Spaß macht. Während der Weihnachtszeit in der Wilhelm-BuschStraße zu arbeiten, war für die 19-jährige äußerst beeindruckend. Es sei zwar nicht immer einfach gewesen nach der Arbeit in die eigene Wohnung „inklusive Privatsphäre, die es im Flüchtlingsheim nur im Maße gibt“ zurückzukehren und die Geschichten der Familien zu vergessen. „Aber es hat trotzdem Spaß gemacht, weil man merkt wie dankbar die Asylbewerber sind, wenn man Ihnen helfen konnte. Ich kann mir gut vorstellen ein weiteres Praktikum dort zu absolvieren“ Quelle: Jasmin Struck NEWSLETTER FÜR MITARBEITER SEITE 13 Fragen und Antworten zum Asylverfahren: Teil 1 Was ist der Unterschied zwischen einem "Flüchtling" und einem "Asylberechtigten"? Und wer ist "subsidiär schutzberechtigt"? Wie läuft ein Asylverfahren ab? Und welche Gruppe hat das Recht auf "Familiennachzug"? spdfraktion.de erklärt die wichtigsten Begriffe in der aktuellen Asyl- und Flüchtlingsdebatte. Wie erfolgen Registrierung und Antragstellung? Wer nach Deutschland kommt und Asyl beantragen möchte, teilt dies einem deutschen Behördenvertreter mit. Das ist in der Praxis meist die Bundespolizei. Die Mitteilung ist aber ebenso möglich gegenüber einer Erstaufnahmeeinrichtung, einer Ausländerbehörde oder den Polizeien der Länder. Die Äußerung dieses Anliegens nennt man Asylgesuch. Nun wird der Asylsuchende an eine Erstaufnahmeeinrichtung weitergeleitet. Dort wird er im bundesweiten Verteilungssystem EASY registriert. Über EASY wird bestimmt, wo er untergebracht wird. Dafür sind zwei Faktoren maßgeblich: Erstens legen prozentuale Quoten nach dem Königsteiner Schlüssel fest, welches Bundesland welchen Anteil an Asylsuchenden aufnehmen muss. Zweitens muss eine Erstaufnahmeeinrichtung gewählt werden, in der eine Außenstelle des Bundesamtes Anträge aus seinem Herkunftsstaat bearbeitet. Von beiden Faktoren hängt ab, ob er dort bleibt, wo er ist, in eine andere Erstaufnahmeeinrichtung im gleichen Bundesland oder eine andere Einrichtung in einem anderen Bundesland weitergeleitet wird. Mit der Registrierung erhält der/die Betroffene die Bescheinigung über die Meldung als Asylsuchende/r (BüMA), künftig ausgestaltet als sogenannter "Ankunftsnachweis". Später – leider derzeit aufgrund der hohen Zugangszahlen oft sehr viel später – folgt die formelle Stellung des Asylantrages bei einer Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in der für ihn/sie zuständigen Erstaufnahmeeinrichtung. Dann erhält er/sie auch das Dokument der Aufenthaltsgestattung. Der Asylbewerber bzw. die Asylbewerberin wohnt nun vorerst in dieser von den Ländern unterhaltenen Erstaufnahmeeinrichtung. Er/Sie kann, wenn er/sie nicht aus einem sicheren Herkunftsstaat kommt, maximal sechs Monate verpflichtet werden, hier zu bleiben. Danach wird der/die Asylbewerber/in innerhalb des Bundeslandes einer Kommune zur Unterbringung zugewiesen. Wer aus einem sicheren Herkunftsstaat kommt, muss bis Ende des Verfahrens in der Erstaufnahme bleiben. ob der/die Betroffene anerkannt wird – also bleiben darf oder nicht. Welche Formen der Anerkennung gibt es? Nach der Anhörung durch das BAMF, manchmal auch nach einer erfolgreichen Klage gegen dessen ablehnenden Bescheid, kann die Anerkennung erfolgen. Sie kann als Flüchtlingsstatus, Asylberechtigung oder subsidiärer Schutz erfolgen. Bevor diese Begriffe erläutert werden, hier ein Hinweis zur quantitativen Bedeutung: Die häufigste Form ist die Anerkennung als Flüchtling nach der Genfer Flüchtlingskonvention. Im Zeitraum Januar bis inklusive November 2015 entfielen bei 240.058 Entscheidungen und einer Gesamtschutzquote – also Anerkennungen von Flüchtlingsstatus, Asylberechtigung oder subsidiärer Schutz kumuliert – von 45,8% insgesamt 44% aller Entscheidungen auf Flüchtlingsstatus. Die Asylberechtigung nach Art. 16a Grundgesetz indes macht deutlich weniger Anerkennungen aus. Im genannten Berichtszeitraum entfielen 0,76% aller Entscheidungen hierauf. Zuletzt unterteilt sich der so genannte subsidiäre Schutz in europarechtlichen und nationalen. Im genannten Berichtszeitraum entfielen rund 0,6% aller Entscheidungen auf europarechtlichen subsidiären Schutz. Hinzu kamen rund 0,8% aller Entscheidungen, die auf nationalen subsidiären Schutz entfielen. Wer gilt völkerrechtlich gesehen als Flüchtling? Der Flüchtlingsstatus geht völkerrechtlich zurück auf die Genfer Flüchtlingskonvention (GFK). Er ist später in die EU-Richtlinie 2011/95/EU (sog. Richtlinie zum internationalen Schutz) aufgenommen und in das nationale Recht aller Mitgliedstaaten umgesetzt worden. Flüchtling nach der GFK ist, wer für den Fall der Rückkehr in sein Herkunftsland eine schwere Menschenrechtsverletzung befürchtet, die an seine Rasse, Religion, Nationalität, politische Überzeugung oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe anknüpft und gegen die er keinen staatlichen Schutz in Anspruch nehmen kann. In Kürze: schwere Menschenrechtsverletzung plus Diskriminierungsmerkmal. Hier ein paar Beispiele: Ein Aktivist fürchtet, vom herrschenden Regime gefoltert zu werden, weil er eine oppositionelle politische Überzeugung vertritt. Ein Angehöriger einer ethnischen Minderheit fürchtet, vom herrschenden Regime, das von der ethnischen Mehrheit getragen wird, inhaftiert zu werden, weil er das Brauchtum seiner Minderheit pflegt. Ein Angehöriger einer religiösen Minderheit fürchtet, von seinen Nachbarn geprügelt und getötet zu werden, weil er nicht ihrer Religion angehört. Wer ist Asylbewerber/in? Ab dem Asylgesuch gilt der/die Betroffene als Asylsuchende/r – von der Antragstellung bis zum Abschluss des Asylverfahrens. Der Aufenthalt ist asylverfahrensrechtlich ab der Äußerung des Asylgesuchs gestattet und damit rechtmäßig. Dies bleibt so für die gesamte Dauer des Asylverfahrens, an dessen Ende sich entscheidet, Ein junges Mädchen fürchtet, von ihrer Familie an den Genitalien verstümmelt zu werden, weil sie weiblichen Geschlechts ist. Ein junger Syrer entzieht sich dem Kriegsdienst oder entfernt sich von seiner militärischen Einheit, weil der Kampf gegen seine Nachbarn seiner politischen Überzeugung widerspricht. Er muss für den Fall seiner Rückkehr mit Folter und Misshandlungen rechnen. Das letzte Beispiel zeigt eindrücklich, dass auch in bewaffneten Konflikten bzw. Bürgerkriegen eine begründete Furcht vor Verfolgung im Sinne der GFK bestehen kann. Der Flüchtling erhält nach dem erfolgreichen Asylverfahren eine Aufenthaltserlaubnis. Sie wird zunächst auf längstens drei Jahre befristet. Nach drei Jahren wird immer geprüft, ob die Umstände, die die Anerkennung begründet haben, entfallen sind – ob also weiterhin die Gefahr der Verfolgung droht. Wenn sie nicht entfallen ist, wird die Aufenthaltserlaubnis in eine Niederlassungserlaubnis umgewandelt. Das ist ein unbefristeter Aufenthaltstitel. Ist sie aber entfallen, wird die Anerkennung widerrufen. Das ist in der Praxis jedoch nicht oft der Fall, weil sich die Situation in den meisten Herkunftsstaaten selten so schnell entscheidend ändert. Wer ist Asylberechtigte/r? Die Asylberechtigung wird auf der Grundlage von Art. 16a Grundgesetzausgesprochen und setzt nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts voraus, dass die Verfolgung „dem Einzelnen in Anknüpfung an seine politische Überzeugung, seine religiöse Grundentscheidung oder an für ihn unverfügbare Merkmale, die sein Anderssein prägen, gezielt Rechtsverletzungen zufügt, die ihn ihrer Intensität nach aus der übergreifenden Friedensordnung der staatlichen Einheit ausgrenzen.“ Kurzum: Die Definition ist der Flüchtlingsdefinition ähnlich, indem sie an eine schwere Menschenrechtsverletzung samt Diskriminierungsmerkmal anknüpft. Sie ist aber auch enger. Beispielsweise setzt das deutsche Asylgrundrecht nach der Drittstaatenregelung voraus, dass der Betroffene erlaubt, also z.B. mit einem Visum, oder auf dem Luftweg nach Deutschland eingereist ist. Jede/r Asylberechtigte ist zugleich Flüchtling nach der GFK. Der Asylberechtigte erhält eine Aufenthaltserlaubnis. Für deren Befristung sowie Widerrufsprüfung und Niederlassungserlaubnis gilt dasselbe wie beim Flüchtlingsstatus nach der GFK. Wer ist subsidiär Schutzberechtigte/r (EU)? Der subsidiäre Schutz (EU) geht auf die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte zurück. Auch er ist europarechtlich verankert in der EU-Richtlinie zum internationalen Schutz, die oben bereits genannt wurde. Er setzt eine schwere Menschenrechtsverletzung voraus, ohne dass die beim Flüchtlingsstatus erforderliche Verknüpfung mit einem Diskriminierungsmerkmal erforderlich ist. Hierzu zählen die Verhängung oder Vollstreckung der Todesstrafe, Folter oder unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Bestrafung sowie die Gefahr von Tod oder Verletzung im Rahmen eines Krieges oder Bürgerkrieges. Wer aus einem Bürgerkrieg flieht, kann demnach subsidiär Schutzberechtigte/r sein – aber, wie das obige Beispiel zeigt, je nach Fall auch Flüchtling nach der GFK. Der subsidiär Schutzberechtigte (EU) erhält eine auf ein Jahr befristete Aufenthalts-erlaubnis, die um zwei Jahre verlängert werden kann. Nach fünf Jahren erhält er, wenn weitere Voraussetzungen vorliegen, eine Niederlassungserlaubnis, sofern kein Widerruf erfolgt ist. Teil 2 auf der nächsten Seite 13 Fragen und Antworten zum Asylverfahren: Teil 2 Wer ist subsidiär schutzberechtigt wegen anderer Abschiebungsverbote (nationaler subsidiärer Schutz)? Zuletzt gibt es nationale, also unabhängig vom EU-Recht bestehende, Abschiebungshindernisse. Sie werden angenommen, wenn die Abschiebung unvereinbar mit der Europäischen Menschenrechtskonvention wäre oderkonkrete Gefahr für Leib, Leben oder Freiheit besteht. In der Praxis sind das meist Fälle schwerer oder lebensbedrohlicher Krankheiten, die im Heimatstaat der Betroffenen nicht behandelt werden können. Wer nach nationalem subsidiärem Schutz anerkannt wird, erhält eine mindestens auf ein Jahr befristete Aufenthaltserlaubnis. Die Niederlassungserlaubnis steht erst nach fünf Jahren offen. Was gilt beim Arbeitsmarktzugang? Asylbewerber/innen und Geduldete haben Zugang zu Beschäftigung nach drei Monaten, sofern sie nicht mehr in der Erstaufnahmeeinrichtung wohnen. Beschäftigung ist dabei nur unselbständige Arbeit, selbständige Arbeit ist nicht erlaubt. Zunächst gilt die Vorrangprüfung: Die Beschäftigung wird nur erlaubt, wenn kein Deutscher oder Unionsbürger für den Job zur Verfügung steht. Die Vorrangprüfung entfällt bei Praktika, betrieblichen Ausbildungen und Tätigkeiten, die die Voraussetzungen der Blauen Karte EU erfüllen. Letzteres gilt ab einer Gehaltsgrenze von jährlich rund 48.000 Euro oder knapp 38.000 Euro in sogenannten Mangelberufen. Für alle anderen Fälle entfällt sie nach 15 Monaten. Aber: Auch hier wird geprüft, ob die Arbeitsbedingungen mit denen vergleichbarer deutscher Arbeitnehmer gleichwertig sind. Ebenfalls nach 15 Monaten Aufenthaltszeit entfällt das Verbot der Leiharbeit, in bestimmten Mangelberufen schon vorher. Eine Ausnahme gilt für Asylbewerber/innen aus sogenannten sicheren Herkunftsstaaten. Sie dürfen nicht arbeiten. Das betrifft derzeit Personen aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Ghana, Kosovo, Mazedonien, Montenegro, Senegal und Serbien. Die Koalitionsspitzen von CDU, CSU und SPD haben sich jüngst darauf verständigt, diese Liste für Deutschland auf die Maghreb-Staaten Algerien, Tunesien und Marokko zu erweitern. Dies bedarf aber noch der Zustimmung des Bundestags und des Bundesrats. Flüchtlinge, Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte (EU) haben Zugang zu Beschäftigung ohne Vorrangprüfung. Auch selbständige Arbeit ist ihnen erlaubt. Auch subsidiär Schutzberechtigten mit nationalen Abschiebungshindernissen wird Beschäftigung ohne Zustimmung der Bundesagentur für Arbeit erlaubt. Auch selbständige Arbeit kann ihnen erlaubt werden. Welche Sozialleistungen gibt es? Asylsuchende bzw. Asylbewerber/innen erhalten Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz bis das Asylverfahren rechtskräftig abgeschlossen ist. Asylsuchende bzw. Asylbewerber/innen erhalten – auch wenn sie erwerbstätig sind – keine Familienleistungen wie Kindergeld oder Unterhaltsvorschuss. Geduldete haben ab dem 1. Januar 2016 nach 15 Monaten Aufenthalt Zugang zur Ausbildungsförderung nach dem SGB III bzw. dem BAföG. Flüchtlinge, Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte (beide Formen) haben Anspruch auf Leistungen nach den Regelsystemen, also nach dem SGB II, wenn sie erwerbsfähig sind, oder SGB XII, wenn sie nicht erwerbsfähig sind. Sie sind auch im Übrigen – also bei der Ausbildungsförderung oder den Familienleistungen – deutschen Staatsangehörigen gleichgestellt. Wie ist der Familiennachzug geregelt? Asylsuchende bzw. Asylbewerber/innen können ihre Familie nicht nachholen. Erst nach der Anerkennung haben Flüchtlinge, Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte (EU) Anspruch auf Familiennachzug. Er umfasst hier wie auch bei anderen Schutzformen nur die Kernfamilie, also Ehepartner und minderjährige Kinder. Die Gleichstellung der subsidiär Schutzberechtigten (EU) mit Flüchtlingen und Asylberechtigten soll in Deutschland neu geregelt werden. Die drei Vorsitzenden der Regierungsparteien CDU, CSU und SPD haben sich auf eine gemeinsame Position verständigt, die nun im Rahmen des sog. Asylpakets II vom Bundestag beschlossen werden soll. Wer kann einen Integrationskurs besuchen? Asylberechtigte, Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigte (EU) haben einen Anspruch auf Teilnahme am Integrationskurs. Der Kurs besteht aus 600 Stunden Sprachunterricht und 45 Stunden Orientierungskurs, also der Vermittlung von Rechtsordnung, Geschichte, Kultur und Werten. National subsidiär Schutzberechtigte können zum Kurs zugelassen werden, wenn es neben den Anspruchsinhabern genügend verfügbare Kursplätze gibt. Gleiches gilt für Asylbewerber/innen mit guter Bleibeperspektive. Hierzu zählen aktuell alle mit einer Schutzquote von über 50%, also derzeit Syrer/innen, Iraker/innen, Iraner/innen und Eritreer/innen. Welche Ablehnungsgründe gibt es? Zum einen kann der/die Betroffene wegen fehlender Zuständigkeit abgelehnt werden, wenn ein anderer Mitgliedstaat nach der so genannten Dublin IIIVerordnung für die Durchführung des Asylverfahrens zuständig ist. Dann leitet das BAMF ein Verfahren der Rücküberstellung in diesen Mitgliedstaat ein, ohne den Antrag in Deutschland materiell geprüft zu haben. Die Frage, ob jemand Flüchtlingsschutz nach der bereits genannten Richtlinie 2011/95/EU erhalten soll, wird dann also von einem anderen Mitgliedstaat beantwortet. 14 Praktisch sind diese Verfahren allerdings aufwendig und führen oft nicht zum Erfolg, vielfach wird der Fall am Ende doch in Deutschland geprüft. Im Jahr 2014 beispielsweise stellte Deutschland 35.115 Übernahmeersuchen an andere Mitgliedstaaten. In 27.157 Fällen stimmten die ersuchten Staaten der Übernahme zu, und in nur 4.772 Fällen kam es tatsächlich zu einer Überstellung. Zum anderen kann ein Antrag nach materieller Prüfung abgelehnt werden, weil der Asylbewerber bzw. die Asylbewerberin nach keiner der oben genannten Schutzformen schutzbedürftig ist. Wenn die Ablehnung des BAMF rechtskräftig ist, also auch nach Ablehnung einer Klage des/der Asylbewerber/in gegen den BAMFBescheid, muss er/sie ausreisen. Das Gesetz bezeichnet ihn/sie nun als vollziehbar ausreisepflichtig. Was folgt nach der Ablehnung? Die Ausreise kann auf drei Wegen erfolgen: Entweder reist der/die Betroffene ohne behördliche Unterstützung auf eigene Faust freiwillig aus. Oder er/sie reist freiwillig aus, erhält dafür aber finanzielle und organisatorische Unterstützung der Behörden. Das nennt man geförderte Rückkehr. Reist die Person nicht freiwillig aus, wird er/sie abgeschoben. In der Praxis gibt es rund doppelt so viele freiwillige Ausreisen wie Abschiebungen. Hinzu kommen ungeförderte und damit nicht dokumentierte freiwillige Ausreisen in unbekannter Zahl. Was ist eine Duldung? In manchen Fällen folgt auf die Ablehnung keine unmittelbare oder baldige Ausreise. Wenn tatsächliche oder rechtliche Hindernisse der Ausreise entgegenstehen, wird die Abschiebung nicht vollzogen. Die Duldung ist aber nur die vorübergehende Aussetzung der Abschiebung, sie verleiht kein Recht zum Aufenthalt. Gründe können beispielsweise Passlosigkeit und ungeklärte Identität sein, ebenso aber auch die fehlende Bereitschaft des Herkunftsstaates zur Aufnahme der Person, eine Krankheit oder Schwangerschaft, bei Kindern aber auch die Beendigung eines laufenden Schuljahrs. In diesen Fällen wird der/die Betroffene geduldet. Geduldete erhalten Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Für den Arbeitsmarktzugang gilt das Gleiche wie bei Asylbewerbern, es sei denn dem/der Geduldeten wird vorgeworfen, den Vollzug der Ausreiseverpflichtung gezielt zu behindern. Der Familiennachzug ist ausgeschlossen. Wird die Duldung über Jahre hinweg erteilt bzw. verlängert („Kettenduldungen“) besteht für die Betroffenen die Möglichkeit, über humanitäre Bleiberechtsregelungen einen rechtmäßigen Aufenthalt zu erhalten, wenn sie zuvor bestimmte Integrationsleistungen nachweisen. Quelle: SPD Bundestagsfraktion
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