Haster Residenz-Bote

Haster Residenz-Bote
Hausnachrichten der Residenz Ambiente in Osnabrück
Ausgabe März/April/Mai 2016
INHALTSVERZEICHNIS
GRUSSWORT
der Residenzleitung, Frau Bettina Schäfer . . . . . . . . 3
HAUSNACHRICHTEN
Herzlich willkommen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Wir gratulieren zum Geburtstag . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Besondere Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 –7
Wir nehmen Abschied . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
PERSÖNLICHES
Eine Bewohnerin stellt sich vor . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Neue Mitarbeiterinnen stellen sich vor . . . . . . . . . 10
WIR ÜBER UNS
Residenz Ambiente spendet für Haster Tafel . . . 11
Der Heimbeirat informiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Achtung: Frisch gestrichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
RÜCKBLICKE
IMPRESSUM
„A m b i e n t e H a s t e r R esidenz -B ote “
ist die Hauszeitschrift
der Residenz Ambiente
in Osnabrück.
Heiligabend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Ein frohes neues Jahr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15–16
Besuch der Sternsinger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17–18
JAHRESZEITLICHES
Die Uhren werden umgestellt . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Karneval, Fastnacht und Fasching . . . . . . . . . . . . . 20
Ostertraditionen aus Deutschland
und der Welt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21–22
Wann ist denn nun Ostern? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Spargelzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
V. i .S. d .P
Bettina Schäfer,
Residenzleitung
R e da k t i o n s t ea m :
Claudia Nover,
Judith Siering,
Thomas Kies
F o t os :
Mitarbeiter der Residenz
Ambiente, Archiv
G e s ta l t u ng
und
P roduktion :
Residenz Ambiente
Zentrales Marketing,
Saarbrücken
WISSENSWERTES
Neuregelung der Kurzzeitpflege
auch ohne Pflegestufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 –26
UNTERHALTUNG
Druck:
Der Bahndamm und „Glatze“ . . . . . . . . . . . . . . 27–29
Werbedruck
Klischat Offsetdruckerei GmbH,
Neunkirchen
INFO
A uf lage : 500
2 RESIDENZ AMBIENTE
Einladung zum Informationsabend . . . . . . . . . . . . 30
GRUSSWORT
Liebe Bewohnerinnen und Bewohner,
liebe Leser unserer Zeitung!
F
eiertage, wie Weihnachten, Silvester
und Karneval sind vorüber, da kommen auch schon die nächsten.
Nach dieser erlebnisreichen Zeit voller
Feierlichkeiten dachten wir, es kehrt
langsam wieder Alltag in unser Haus ein.
Doch Pustekuchen, jetzt steht Ostern
vor der Tür.
Der Karsamstag gilt als stiller Tag innerhalb der Ostertage. Vielleicht ein Tag, an
dem man sich zurücklehnen und den
Moment auf sich wirken lassen kann,
z.B. bei einem Osterspaziergang.
Vielleicht ist die neue Jahreszeit ja auch
schon erkennbar und wir spüren einen
Hauch von Frühling anhand von Gerüchen, beginnender Farbenpracht oder
singenden Vögeln.
Vergessen Sie nicht am ersten Tag des
Aprils ihre Mitmenschen zum Narren zu
halten, ohne dass es Ihnen übel genommen wird. Passen Sie aber auf, dass Sie
selbst nicht reingelegt werden! Häufig
wird man ja nur fälschlicherweise darauf
hingewiesen, dass die Schnürbänder
offen sind. Wenn man sich dann bückt,
bereitet es dem jeweiligen Spaßvogel
diebische Freude, die altbekannten
Worte sprechen zu dürfen: „April, April!“
Und jedes Jahr ärgert man sich erneut,
dass man doch wieder auf diese uralten
Tricks hereinfällt.
Genau wie unsere Mitmenschen, treibt
im April auch oft das wechselhafte Wetter so manchen Schabernack mit uns, ob
mit Sonne, Nebel, Regen bis hin zu
Schnee und Eis.
Ihnen und Ihren Angehörigen wünsche
ich ein frohes Osterfest und einen munteren April – bei dem hoffentlich trockenes und sonniges Wetter überwiegt, damit wir ein wenig Frühling genießen
können.
Lassen Sie es sich gut gehen!
Bettina Schäfer
· Residenzleitung ·
RESIDENZ AMBIENTE 3
HAUSNACHRICHTEN
Herzlich willkommen!
A
lle neu eingezogenen Bewohnerinnen und Bewohner sowie
alle Gäste, die in Kurzzeit- oder
Nachsorgepflege für einen begrenzten
Zeitraum bei uns wohnen, heißen wir
herzlich willkommen. Wir werden Sie
tatkräftig dabei unterstützen, unser Haus
und seine Angebote schnell kennen zu
lernen und sich in der Residenz Ambiente wohl zu fühlen.
Abwechslungsreiche Aktivitäten werden
Schwung in Ihren Alltag bringen. Die
Aushänge unseres Sozial-Kulturellen
Dienstes hängen an den Mitteilungsbrettern und in den Fahrstühlen in jedem
Haus aus.
4 RESIDENZ AMBIENTE
Regelmäßig findet unser Begrüßungscafé für neu eingezogene Bewohner statt.
Die Termine können Sie ebenfalls den
Aushängen entnehmen. Sie sind herzlich
eingeladen, in diesem Rahmen schnell
nette Kontakte zu schließen!
Damit Sie sich rundum wohlfühlen,
steht Ihnen auch unsere Hausdame,
Frau Bettina Tieben, zur Verfügung, um
Fragen zu klären und Anregungen entgegen zu nehmen.
Das gesamte Team der Residenz Ambiente heißt Sie herzlich willkommen!
HAUSNACHRICHTEN
Wir gratulieren
ganz herzlich zum Geburtstag!
Allen Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern unserer Residenz Ambiente, die im März, April
oder Mai 2016 Geburtstag haben, gratulieren wir sehr herzlich!
RESIDENZ AMBIENTE 5
HAUSNACHRICHTEN
Besondere Veranstaltungen:
Sommerfest 2016
Liebe Bewohnerinnen und Bewohner, liebe Angehörigen,
liebe Freunde und Unterstützer, liebe Nachbarinnen und
Nachbarn!
A
m 18. Juni 2016 wollen wir ab
15.00 Uhr unser diesjähriges
Sommerfest im Innenhof der
Residenz mit Ihnen feiern.
Impressionen des Sommerfests 2014:
Dazu laden wir Sie herzlich ein, einen
vergnüglichen Nachmittag mit Kaffee
und Kuchen, Würstchen und Bier, Musik
und Unterhaltung mit und bei uns zu
verbringen.
Nachdem wir im letzten Jahr unser
Sommerfest auf Grund der Hitzewelle
absagen mussten, haben wir dieses Jahr
den Termin in den Juni gelegt. Wir
haben bei Petrus ein gutes Wort eingelegt, dass es weder 39 Grad heiß werden soll, noch aus Eimern schüttet.
Wir freuen uns auf ein paar schöne Stunden mit Ihnen!
Ihr Team der Residenz Ambiente Osnabrück
6 RESIDENZ AMBIENTE
HAUSNACHRICHTEN
Vorankündigung:
Super-Bingo für Senioren
An alle Freunde, Nachbarn und Interessierte!
A
uch in diesem Jahr wollen wir
wieder unser Super-Bingo für
Senioren für Sie und mit Ihnen
veranstalten.
Bitte merken Sie sich den 17 April 2016
ab 15.00 Uhr als Termin vor. Da
die Anzahl der Plätze begrenzt ist, bitten
wir um frühzeitige Anmeldung unter
0541 6693-09 oder per Email unter
[email protected].
Wie auch in den Jahren zuvor werden
wieder tolle Preise ausgelost. Für das
leibliche Wohl wird ebenfalls gesorgt
sein. Wir freuen uns auf eine große Teilnehmerzahl und wünschen schon jetzt
viel Spaß und das Quäntchen Glück …
RESIDENZ AMBIENTE 7
HAUSNACHRICHTEN
Wir nehmen
Abschied …
…von unseren verstorbenen
Bewohnerinnen und Bewohnern
Die Bande der Liebe
werden mit dem Tod
nicht durchschnitten.
Thomas Mann
8 RESIDENZ AMBIENTE
PERSÖNLICHES
Eine Bewohnerin stellt sich vor:
Frau Saal, 94 Jahre
I
ch bin in Freyburg an der Unstrut
geboren. Wir waren fünf Kinder
und drei von uns, darunter auch ich,
durften das Lyzeum besuchen, eine Art
Gymnasium oder Hochschule. Von
meinem neunten bis zum 18. Lebensjahr
spielte ich im Mandolinen-Orchester,
das mit der Musikeranzahl immer umfangreicher wurde und später 40 Personen groß war. Die Noten schrieben wir
hierfür selbst. Ich arbeitete in Hamburg
beim Gesundheitsministerium als Sekretärin, später zog ich nach Düsseldorf
und arbeitete dort bis zur Rente als
Bankkauffrau. Das hat mir sehr gut
gefallen, vor allem der familiäre Umgang, jeder war zu jedem nett. Mein
Sohn ist Diplom-Mathematiker in Zürich
in der Schweiz. Mein Mann war Journalist, leider ist er sehr früh an einem Herzinfarkt verstorben. Durch den Beruf
meines Mannes sind wir viel gereist,
zum Beispiel zu den Ureinwohnern
Amerikas. Es war sehr interessant und
die Leute waren nett, wir brachten eine
Armbanduhr als Geschenk mit und die
haben sich sehr gefreut. Auch waren wir
in Mittelafrika in der Sahara, wo wir auf
Kamelen geritten sind. Die waren ganz
brav und haben uns nicht runter geworfen. Außerdem war ich auf einer
schönen vierwöchigen Kreuzfahrt auf
der MS Estonia durch die ganze Karibik
unterwegs – eine Insel schöner als die
andere!
Früher spielte ich sehr gerne Tennis,
früher wie heute lese ich gern.
Ich unterstütze eine Familie aus Syrien,
eine Mutter mit drei Kindern: einen
8-jährigen und einen 15-jährigen Jungen
und ein 11-jähriges Mädchen. Die bekommen von mir auch mal Gummibärchen oder Schokolade, worüber sie sich
sehr freuen. Der Jüngste hat mir vor drei
Jahren ein schönes Armband geschenkt,
auf dem 12 Heilige abgebildet sind. Er
sagte, es soll mir helfen, gesund zu werden.
RESIDENZ AMBIENTE 9
PERSÖNLICHES
Neue Mitarbeiterinnen stellen sich vor:
Guten Tag!
M
ein Name ist Maike Lahrmann
und ich möchte mich Ihnen
als neue Pflegeassistentin auf
Wohnbereich 2 vorstellen.
Meine zweijährige Ausbildung habe ich
am Diakonischen Werk in Osnabrück
erfolgreich absolviert.
I
ch heiße Derya Ayhan, bin 35 Jahre
alt und bin in Essen aufgewachsen.
Meine Eltern stammen aus der Türkei. Ich bin verheiratet und habe zwei
wunderschöne Töchter.
Da ich gerne Menschen helfe und Interesse an der Medizin habe, begann ich im
Jahr 2005 eine Ausbildung zur Altenpflegerin und schloss diese im Jahr 2008 erfolgreich ab.
Mein Wunsch war es, in der Nähe meines Bruders zu leben und mich beruflich weiter zu entwickeln, also habe ich
mich hier beworben.
Mein Eindruck in den ersten Wochen
war super und ich bin mir sicher, dass
wir in der Zukunft zusammen sehr viel
Spaß haben werden.
Lieben Gruß an alle,
Derya Ayhan
10 R E S I D E N Z A M B I E N T E
Ein wenig zu mir: ich bin 19 Jahre alt,
wohne in Osnabrück und freue mich
auf eine gute Zusammenarbeit und viele
interessante Gespräche.
Ihre
Maike Lahrmann
WIR ÜBER UNS
Residenz Ambiente spendet
für Haster Tafel
D
ie Haster Tafel wurde vor elf
Jahren in Dodersheide ins Leben
gerufen. Jeden Montag können
Bürger aus Dodersheide und Haste im
Gemeinschaftszentrum Lerchenstraße für
ihren täglichen Bedarf für kleines Geld
einkaufen.
Güter unterstützen. Die Waren werden
nicht nur im Gemeinschaftszentrum verteilt, sondern auch durch einen Bringdienst zu nicht mobilen Bürgern gebracht.
Die großen Supermärkte wie Lidl oder
Aldi, aber auch die Bäckerei Justus aus
Bramsche sorgen durch ihre Sachspenden dafür, dass bedürftige Menschen
gut versorgt sind.
Ein großes Dankeschön
Die Haster Tafel zeigte sich sehr dankbar für unsere Spende, da das Geld dringend gebraucht wird, u. a. für Hygieneartikel, wie Seife, Duschgel oder
Zahnpasta.
Spende an die Haster Tafel
Auch wir in der Residenz Ambiente
möchten die Haster Tafel unterstützen.
Deshalb überreichten die Bewohnerbeiratsvorsitzende Irmgard Wessel (links)
und die neue Residenzleitung Bettina
Schäfer (rechts) eine Spende von € 100,–
an die Gründerin Frau Lücke (Mitte). Dabei machten wir uns gleichzeitig ein Bild
von der Arbeit von 22 Ehrenamtlichen,
die Frau Lücke bei der Verteilung der
Wir freuen uns, dass wir helfen können
und wünschen der Haster Tafel weiterhin viele Spenden.
Bettina Schäfer
R E S I D E N Z A M B I E N T E 11
WIR ÜBER UNS
Neuwahlen zum Heimbeirat:
Der Beirat – Interessenvertretung
der Bewohner
D
er Beirat ist eine „echte“ Interessenvertretung der Bewohner
von Betreuungseinrichtungen.
Durch Mitbestimmungsrechte in zentralen Lebensbereichen ist der Beirat ein
Gremium, das das Leben in einer Betreuungseinrichtung aktiv mitgestalten
kann.
Im Gesetz heißt es: „Die Bewohner vertreten ihre Interessen durch den Beirat
in Angelegenheiten des Betriebs der Betreuungseinrichtung wie Unterkunft, Betreuung, Aufenthaltsbedingungen, Heimordnung, Verpflegung und Freizeitgestaltung im Rahmen von Mitwirkung
und Mitbestimmung“.
12 R E S I D E N Z A M B I E N T E
Beiräte haben also die Interessen der
Bewohner zu vertreten.
Der Beirat soll Vermittler zwischen Bewohnergemeinschaft und Residenzleitung sein.
In der Residenz Ambiente wird es in diesem Jahr vorgezogene Beiratswahlen geben.
Die Wahl findet am Mittwoch, dem 13.
April 2016 statt. Genauere Einzelheiten
werden noch bekannt gegeben.
WIR ÜBER UNS
Achtung: Frisch gestrichen
I
n den letzten Wochen und Monaten haben wir einige
Wohnbereiche umgestaltet und modernisiert. Neue
Möbel und neue Konzepte in der Gestaltung der Aufenthaltsbereiche wurden durch kreative Köpfe – allen voran
Frau Siering, Frau Rautenstrauch, Frau Hirsekorn und Frau
Nover – sehr vorteilhaft verschönert.
Nun stehen die Flure in den Wohnbereichen an. Hier werden
wir in den nächsten Wochen neue Farbkonzepte entwickeln. Insbesondere möchten wir uns an dieser Stelle für
den tatkräftigen Einsatz unserer Haustechniker, Herrn
Schönfeld und Herr Maßbaum, bedanken. Schließlich sind
es insbesondere diese beiden, die die Arbeiten immer
schnell und professionell ausführen.
Kleine Behinderungen oder Einschränkungen im normalen
Ablauf durch die Renovierungsarbeiten bitten wir zu entschuldigen. Aber alle Beteiligten sind sich sicher, dass das
Ergebnis überzeugen wird. Wir tun alles dafür, dass Sie sich
in Ihrem Zuhause wohl fühlen.
R E S I D E N Z A M B I E N T E 13
RÜCKBLICKE
Heiligabend
D
raußen war es sehr warm und
dennoch kamen bei den Bewohnern und Mitarbeitern weihnachtliche Gefühle auf.
Die Residenzleitung, Frau Schäfer, und
die Pflegedienstleitung, Frau Siering, besuchten an Heiligabend jeden Wohnbereich und übermittelten jeder Bewohnerin und jedem Bewohner mit einem
individuellen Geschenk herzliche Weihnachtsgrüße und auch gute Wünsche für
das neue Jahr.
Frau Schäfer und Frau Siering verteilen
Weihnachtsgeschenke.
14 R E S I D E N Z A M B I E N T E
Was mag der Weihnachtsmann
wohl bringen?
Große Bescherung!
RÜCKBLICKE
Frohes neues Jahr!
Z
um neuen Jahr begrüßten wir Bewohnerinnen und Bewohner mit
einem ausgiebigen Frühstück. Bereits am Eingang wurden die Gäste von
Frau Schäfer und Herrn Kies mit Sekt
und Orangensaft empfangen, um auf
das neue Jahr anzustoßen. Wer mochte,
konnte das neue Jahr mit einer chinesischen Weisheit aus einem der Glückskekse deuten.
Das Buffet lud mit diversen Leckereien
zum Schlemmen ein. Frau Tieben verwöhnte die Gäste wieder mit köstlichem
Rührei und Schinken.
R E S I D E N Z A M B I E N T E 15
RÜCKBLICKE
In geselliger Runde wurde das reichhaltige Frühstück genossen und natürlich
auch mit anderen Gästen und Mitarbeitern ausgiebig geplaudert.
Wir möchten an dieser Stelle noch einmal der Nachbarschaftshilfe ganz herzlich für die Unterstützung beim Frühstücksbuffet danken!
Claudia Nover
16 R E S I D E N Z A M B I E N T E
RÜCKBLICKE
Besuch der Sternsinger –
Dreikönigssingen in der Residenz
A
m 10. Januar empfingen wir
wieder mit großer Freude die
Sternsinger der benachbarten
Christus König Gemeinde. In jeden
Wohnbereich brachten die Sternsinger
mit ihrem Sternsingerlied die Hoffnung
der Weihnachtsnacht für unsere Bewohnerinnen und Bewohner und sprachen den königlichen Segen für das Jahr
2016. Bewohnerinnen und Bewohner
spendeten fleißig für die Aktion.
Sternsinger der Christus König Gemeinde
Die Aktion Dreikönigssingen wird bundesweit seit 1961 durch das Kindermissionswerk und den Bund der Deutschen Katholischen Jugend gemeinsam
organisiert. Jährlich beteiligen sich etwa
330.000 Kinder an dieser Aktion. In
diesem Jahr stand die Aktion unter
dem Thema „Segen bringen, Segen sein.
R E S I D E N Z A M B I E N T E 17
RÜCKBLICKE
Respekt für Dich, für mich, für andere –
in Bolivien und weltweit!“. In diesem
Jahr soll besonders der gegenseitige Respekt im Vordergrund stehen. Schwerpunktland der Aktion war in diesem
Jahr das Land Bolivien.
Die gesammelten Spenden der Aktion
fließen in die vom Kindermissionswerk
geförderten Kinderhilfsprojekte. Außer-
dem werden die Spendengelder zum
Einsatz für Kinderrechte weltweit und
für die Bildungsarbeit eingesetzt.
Im Namen der Bewohner und des
Heimbeirates konnte Frau Wessel eine
Spende in Höhe von € 100,– an die
Sternsinger überreichen.
Claudia Nover
Frau Wessel überreichte die Spende im Namen der Bewohnerinnen und Bewohner.
18 R E S I D E N Z A M B I E N T E
JAHRESZEITLICHES
Es ist bald wieder so weit!
D
ie Tage werden bald länger und
der Frühling steht vor der Tür.
Am letzten Sonntag im März, also
am 27. März 2016, erfolgt die Zeitumstellung von Winterzeit auf Sommerzeit.
Zum Zeitpunkt des Beginns der Sommerzeit wird die Uhr eine Stunde von
2.00 Uhr auf 3.00 Uhr vorgestellt.
Glück
Nun ward es Sommer und die Rosen blühn
und blaue Sterne blitzen durch die Nacht.
Und durch die Nacht und ihre blühenden Rosen
und ihre glück-tieffrohe Stille hingegen wir
– zwei selige Kinder –
und endlos vor uns breitet sich –
in wunderbarer Helle,
von reifendem Korn durchrauscht,
die schöne Welt.
(Cäsar Flaischlen 1864–1920, deutscher Lyriker)
R E S I D E N Z A M B I E N T E 19
JAHRESZEITLICHES
Karneval, Fastnacht und Fasching
A
ls Karneval (auch Fastnacht, Fasching oder fünfte Jahreszeit)
bezeichnet man die Bräuche, mit
denen die Zeit vor der sechswöchigen
Fastenzeit ausgelassen gefeiert wird.
Der Karneval wird sehr unterschiedlich
zelebriert: Karnevalsumzüge, Masken,
Musik und das Verkleiden spielen eine
Rolle.
Als Beginn der Fastnachtszeit galt bzw.
gilt in vielen deutschsprachigen Ländern
ursprünglich der Dreikönigstag, der 6.
Januar.
Seit dem 19. Jahrhundert findet in vielen
Gegenden zusätzlich am 11. November,
dem „Elften Elften“, ab 11.11 Uhr die offizielle Eröffnung der Karnevalssession
statt. Hintergrund ist, dass es auch vor
Weihnachten bereits kurz nach der Fixierung des Festes im Jahr 354 eine vorbereitende 40-tägige Fastenzeit gab, ähnlich der österlichen Fastenzeit nach
Karneval. Sie begann am 11. November,
dem Martinstag. Es galt, die vorhandenen Lebensmittel zu verzehren, die nicht
„fastenzeittauglich“ waren, wie Fleisch,
Fett, Schmalz, Eier und Milchprodukte.
Höhepunkte beim Karneval sind Weiberfastnacht und die Umzüge, meistens
an Rosenmontag. Die großen Umzüge
finden in den Karnevalszentren Köln,
Mainz und Düsseldorf statt.
Am Aschermittwoch ist sprichwörtlich
alles vorbei und es beginnt die Fastenzeit. In der Nacht zu Aschermittwoch um
Punkt Mitternacht endet der Karneval.
Quelle: Wikipedia
20 R E S I D E N Z A M B I E N T E
JAHRESZEITLICHES
Ostertraditionen aus Deutschland
und der Welt
I
n der Fastenzeit soll man auf alle
tierischen Produkte und somit auch
auf Eier verzichten. Hühner legen
aber trotzdem fleißig weiter Eier. Durch
Kochen hat man diese bis zum Ende der
Fastenzeit, also Ostern, haltbar gemacht.
Um nun rohe von gekochten Eiern unterscheiden zu können, hat man diese
bunt gefärbt. Weitere Osterbräuche und
Traditionen werden in Deutschland gepflegt. Insbesondere bei uns in Norddeutschland finden in der Nacht zum
Ostersonntag die so genannten Osterfeuer statt. Dieser Brauch geht auf die
Germanen zurück, die so das Winterende gefeiert haben. Auch glaubten sie,
es würde Glück bringen, wenn man
über das Feuer springt.
Bei den Italienern finden im ganzen
Land am Karfreitag Osterprozessionen
statt. Dabei wird ein Kreuz schweigend
durch die Stadt getragen. Ab Ostersamstag werden überall große Ostereier aus
Schokolade verkauft. Meist sind diese
aufwändig und bunt eingepackt. In diesem Osterei befindet sich eine Überraschung. Ein großer Süßwarenhersteller
hat sich diese Idee zu Eigen gemacht, indem er die kleineren Varianten übers
ganze Jahr anbietet. Versteckt werden
die Eier in Italien allerdings nicht. An
den beiden Osterfeiertagen gibt es einen kleinen Kuchen mit sehr viel Zucker
und Mandeln. Dieser Colomba Pasquale
hat oftmals die Form einer Taube, die
Frieden symbolisiert.
In Spanien stehen eindeutig religiöse Aspekte im Vordergrund. Osterhase oder
Geschenke und Naschereien sind dort
eher untypisch. Bereits am Sonntag vor
Ostern – dem Palmsonntag – bringen
Kinder Palmwedel zur Kirche um sie
segnen zu lassen. Diese werden dann
bis zum Ostersonntag für die Osterprozessionen benutzt. In Andalusien und
dem Baskenland wird am Ostersonntag
zum Abschluss der Prozessionen meist
eine Strohpuppe verbrannt, die Judas
symbolisieren soll.
In Frankreich hört man zwischen Gründonnerstag und Ostersamstag keine Kirchenglocken. Dieses symbolisiert die
Trauer um den Tod Jesu. Mit dem Geläut am Ostersonntag wird die Auferstehung gefeiert. Den Kindern erzählt man,
dass die Glocken nach Rom wandern,
um den Papst zu besuchen und deshalb
kein Geläut zu hören ist. Auf dem Rückweg bringen die dann Süßigkeiten mit,
die für die Kinder versteckt werden. Da
der Weg von Rom sehr weit ist, findet
die Ostereisuche auch meist am Ostermontag statt.
Hingegen werden in Bulgarien die Ostereier nicht versteckt, sondern gegen
Kirchenmauern oder auf Familienmitglieder geworfen. Wessen Ei nicht zerbricht, hat für das kommende Jahr das
Glück ständig an seiner Seite. Meistens
werden die Eier in Bulgarien rot gefärbt,
da das das vergossene Blut Jesu darstellen soll.
R E S I D E N Z A M B I E N T E 21
JAHRESZEITLICHES
Im stark katholisch geprägten Polen unterscheiden sich die Osterfeierlichkeiten
nicht stark von anderen Feiern katholischer Länder. Zusätzlich gibt es allerdings eine Tradition, die vornehmlich in
ländlichen Gebieten gepflegt wird. Der
Ostermontag wird auch „Nasser Montag“ genannt. An diesem Tag versucht
man den anderen von oben bis unten
nass zu spritzen. Im 19. Jahrhundert
durften dieses nur die Männer. Entsprechend wurde das „Opfer“ strategisch
nach den ehelichen Absichten ausgewählt. Wer trocken blieb, dem stand in
jenem Jahr keine Hochzeit ins Haus.
Diese Regelungen wurden im Laufe der
Jahre gelockert. Es gilt zwar immer noch
die Regel, je hübscher das Mädchen,
desto kräftiger die Dusche. Nur müssen
die Männer mittlerweile damit rechnen,
dass sich die Damen auch verteidigen.
Wann ist denn nun Ostern?
F
estgelegt wurde auf dem Konzil von Nicäa (325 n. Chr), dass
der Ostersonntag immer auf den
Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond fällt. Da aber ein Mondumlauf
nicht genau einem Monat entspricht,
kann sich Ostern zwischen dem 22.
März und dem 25. April eines Jahres bewegen. In diesem Jahr liegt Ostern somit sehr früh.
Weitere kirchliche Feiertage leiten sich
aus dem Ostersonntag ab. So ist Aschermittwoch 46 Tage vor Ostersonntag.
Christi Himmelfahrt ist 39 Tage, Pfingstsonntag 49 Tage und Fronleichnam 60
Tage nach Ostersonntag.
22 R E S I D E N Z A M B I E N T E
Diese Regeln gelten bis heute!
Zu Beachten ist allerdings: Die Vollmondrechnung für Ostern basiert auf einer kirchlichen Vollmondrechnung und
nicht auf der astronomischen Vollmondrechnung!
JAHRESZEITLICHES
Spargelzeit
D
ie Spargelzeit beginnt, wenn der
erste Spargel erntefähig ist. Ein
genauer Tag ist nicht festgesetzt.
Je nach Witterung gibt es den ersten
Spargel ungefähr Ende April. In einigen
Jahren musste aber auch bis Mitte Mai
auf den ersten Spargel gewartet werden.
2015 hatten wir ein sehr warmes Frühjahr, so dass in manchen Regionen
Deutschlands die Ernte früher eingesetzt hat. In Baden wurde bereits Mitte
März der erste Spargel gestochen. Leider
ist der erste Spargel auch durchaus teurer, als der Spargel zur Hauptsaison.
Traditionell geht die Spargelzeit bis zum
Johannistag – dem 24. Juni. Danach sollte eigentlich kein Spargel mehr gestochen werden, um die Äcker zu schonen.
Man könnte theoretisch zwar noch weit
über diesen „Stichtag“ hinaus Spargel
ernten, dann würde die Ernte im folgenden Jahr allerdings entsprechend geringer ausfallen.
Im Sommer 2013 wurde die Spargelsaison allerdings offiziell verlängert. Die
Saison hatte relativ spät begonnen und
im Juni gaben die Äcker noch genug
Spargel her. Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel.
R E S I D E N Z A M B I E N T E 23
WISSENSWERTES
Neuregelung der Kurzzeitpflege
auch ohne Pflegestufe
W
er Kurzzeitpflege in Anspruch
nehmen möchte, benötigt normalerweise eine Pflegestufe,
um von der Pflegekasse eine Kostenerstattung zu erhalten.
Doch was geschieht mit Menschen die
keine Pflegestufe haben, aber aufgrund
eines Unfalls oder einer schweren
Krankheit nur kurzfristig Pflege in Form
einer Kurzzeitpflege benötigen? Wer
übernimmt hier die Kosten?
Dieses Versorgungsdefizit wurde zum
Januar 2016 behoben. Unter gewissen
Voraussetzungen können nun auch
Menschen ohne Pflegestufe über die so
genannte Übergangspflege eine Kurzzeitpflege beantragen.
Was ist Übergangspflege?
Patienten, die nach einem Krankenhausaufenthalt oder einer schweren Krankheit kurzzeitig pflegebedürftig wurden,
hatten bis Ende 2015 keine Möglichkeit,
eine Kurzzeitpflege von der Pflegekasse
finanziert zu bekommen. Dies war eine
große Versorgungslücke.
Seit dem 1. Januar 2016 haben Menschen, die nicht dauerhaft pflegebedürftig sind und keine Pflegestufe haben,
unter bestimmten Voraussetzungen die
Möglichkeit, eine Kurzzeitpflege als
Übergangspflege in Anspruch zu nehmen.
24 R E S I D E N Z A M B I E N T E
Somit ist die Übergangspflege eine
Kurzzeitpflege ohne Pflegestufe.
Zur Übergangspflege gehört aber nicht
nur die Kurzzeitpflege in einer Pflegeeinrichtung, sondern auch die häusliche
Pflege bzw. eine Haushaltshilfe für diejenigen Patienten, die nicht zwingend
in einem Pflegeheim betreut werden
müssen.
Wie lange kann Kurzzeitpflege
beansprucht werden?
Die Kurzzeitpflege ohne Pflegestufe
kann für längstens vier Wochen pro Kalenderjahr beantragt werden.
Sind die genehmigten vier Wochen für
die Kurzzeitpflege (Übergangspflege)
nicht ausreichend, sollte über den Sozialdienst der Pflegeeinrichtung mit der
Krankenversicherung Kontakt aufgenommen werden, ob ausnahmsweise
eine Verlängerung möglich ist.
Falls keine Besserung eintritt, ist zu
überlegen, ob eine Pflegestufe beantragt
werden sollte.
Wer hat Anspruch auf Kurzzeitpflege
bei fehlender Pflegebedürftigkeit?
Für die Genehmigung einer Kurzzeitpflege müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt werden.
WISSENSWERTES
Kurzzeitpflege ohne Pflegestufe wird
nicht in den gleichen Fällen genehmigt
wie Kurzzeitpflege mit Pflegestufe. Patienten, die bereits eine Pflegestufe haben, können zum Beispiel auch dann
eine Kurzzeitpflege erhalten, wenn die
Pflegeperson für sich selbst einmal eine
Auszeit benötigt und in Urlaub fährt.
Bei der Kurzzeitpflege ohne Pflegestufe
ist dies nicht der Fall.
Deshalb wird diese nur genehmigt,
wenn bei schwerer Krankheit oder nach
einem Krankenhausaufenthalt alle anderen Maßnahmen wie zum Beispiel häusliche Krankenpflege nicht ausreichen.
Wo erfolgt die Kurzzeitpflege
ohne Pflegestufe?
Die Kurzzeitpflege ist keine Pflege, die
zu Hause erfolgt, sondern in einer entsprechenden Pflegeeinrichtung, wie
zum Beispiel einem Pflegeheim.
Wer beantragt Kurzzeitpflege
Bei Personen, die nach einem Krankenhausaufenthalt zur Kurzzeitpflege in ein
Pflegeheim übergeben werden, wird
oftmals schon vom Sozialdienst des
Krankenhauses der Antrag auf Kurzzeitpflege ohne Pflegestufe (Übergangspflege) gestellt.
Kurzzeitpflege kann aber auch von einem Pflegedienst, der betroffenen Person selbst oder einem Angehörigen beantragt werden.
Wo wird Übergangspflege/
Kurzzeitpflege beantragt
Die Kurzzeitpflege ohne Pflegestufe
(Übergangspflege) muss bei der Krankenkasse beantragt werden. Ihre Krankenkasse kann Ihnen telefonisch Auskunft geben, ob Sie ein spezielles
Formular benötigen oder ob Sie einen
Vordruck sogar aus dem Internet herunterladen können.
Was kostet Kurzzeitpflege?
Die Kosten für eine Kurzzeitpflege sind
von Pflegeeinrichtung zu Pflegeeinrichtung ganz unterschiedlich. Deshalb
kann man nicht genau definieren, wie
teuer eine Kurzzeitpflege ist.
Die gesetzlichen Krankenkassen/Pflegekassen bezuschussen jedoch nur die
Kosten für die Pflege.
Zu den reinen Pflegekosten kommen
noch die Hotelkosten (Zimmer und Verpflegung) sowie die Investkosten hinzu,
die in jedem Fall selbst finanziert werden müssen.
Egal ob Kurzzeitpflege mit Pflegestufe
oder ohne Pflegestufe – die Höhe der
Kostenerstattung durch den Versicherungsträger ist gleich.
Der einzige Unterschied ist, dass Kurzzeitpflege ohne Pflegestufe von der
Krankenkasse bezahlt wird, Kurzzeitpflege mit Pflegestufe dagegen von der
Pflegekasse.
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WISSENSWERTES
Was ist der Unterschied zwischen Kurz-
Gesetzliche Regelung
zeitpflege mit und ohne Pflegestufe?
Kurzzeitpflege/Übergangspflege ohne
Pflegestufe wird nur genehmigt, wenn
es unbedingt erforderlich ist und die
Pflege zu Hause nicht übernommen
werden kann, bzw. zur Nachbehandlung
nach einem Krankenhausaufenthalt. Das
heißt, es gelten sehr strenge Regelungen.
Kurzzeitpflege mit Pflegestufe dagegen
kann zum Beispiel auch in Anspruch genommen werden, wenn der pflegende
Angehörige selbst einmal eine Auszeit
für sich benötigt und in Urlaub geht.
Aber auch wenn zu Hause renoviert
wird, kann der Patient für diese Zeit zur
Kurzzeitpflege in einer Pflegeeinrichtung untergebracht werden.
Die Kurzzeitpflege OHNE Pflegestufe
wird von der Krankenkasse bezuschusst, die Kurzzeitpflege MIT Pflegestufe von der Pflegekasse.
Für wen ist Kurzzeitpflege
ohne Pflegestufe geeignet?
Kurzzeitpflege ohne Pflegestufe wird
nur genehmigt, wenn die o.g. Kriterien
erfüllt sind. Dann aber ist diese besonders geeignet für Personen, die alleine
leben und keine Betreuung im häuslichen Umfeld möglich ist, die ihren Partner pflegen, aber aufgrund einer schweren Krankheit/Pflegebedürftigkeit selbst
für eine vorübergehende Zeit pflegebedürftig werden. Hier ist dann zum Beispiel auch eine gemeinsame Kurzzeitpflege für beide Partner in einem
Pflegeheim möglich.
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Kurzzeitpflege ohne Pflegestufe
Der Anspruch auf Übergangspflege für
Personen, die nicht dauerhaft pflegebedürftig sind, ist im Krankenhausstrukturgesetz im § 39c SGB V geregelt. Die
korrekte Bezeichnung lautet „Kurzzeitpflege bei fehlender Pflegebedürftigkeit“.
Kurzzeitpflege mit Pflegestufe
Diese ist im § 42 SGB XI geregelt.
Quelle:
http://www.pflege-durch-angehoerige.de/
2015/12/13/kurzzeitpflege-auch-ohnepflegestufe/
UNTERHALTUNG
Der Bahndamm und „Glatze“ –
Nachkriegszeit im (in) Schinkel
„Du weißt, allen Kindern ist das Spielen
auf dem Bahndamm und in den Ruinen
der Stadt strengstens verboten“, warnte
Tante Klärchen, bei der das Kind einige
Wochen untergebracht war, mit spitzer
Stimme noch. Vergebens.
Wurden die Kinder auf dem Bahndamm
erwischt, nahm sie dieser ewig keifende Fiesling mit der Glatze, der unterhalb
des Bahndamms wohnte, ans Schlafittchen, erpresste von ihnen Namen und
Adresse und hielt sie so lange fest, bis
Angehörige kamen. Oder er holte gleich
die Bahn-Polizei. Zumindest drohte er
damit. Das durfte dem Kind auf keinen
Fall passieren – schon allein wegen Tante Klärchen – sie hatte ihre Augen überall, musste scharf aufpassen, dass sie
„Glatze“ nicht in die Hände fiel.
VDR – Fotolia.com
L
aut ertönte von weitem das Warnsignal der „Donnerbüchse“, wie
die Kinder die herannahende
Dampflok nannten. Endlich! Der helle
Ton klang wie Musik. Überall auf dem
Bahndamm lachende Kindergesichter.
Geduldig hatten sie hier oben gewartet,
sehnsüchtig Ausschau gehalten. Noch
war das Rattern der Räder nicht zu hören. Doch das Rauch spuckende StahlUngetüm voll mit englischen Soldaten
war schon zu sehen, quälte sich zwischen den Trümmern der zerbombten
Stadt-Häuser auf dem steil abfallenden,
schmalen Bahndamm heran.
In einer weiß-grau wabernden Wolke
aus Dampf und Qualm gehüllt kam die
Lok mit der Waggonschlange herangeschnauft. Jetzt war auch das Tuckern der
Räder zu hören. Die Jungs machten sich
einen Spaß daraus, vor dem Zug mutig
über die Gleise hin und her zu laufen,
nicht ohne einen verstohlenen Blick
auf die Mädchen zu werfen, bei denen
sie Eindruck schinden wollten. Die Kinder jauchzten, hopsten, klatschten in
die Hände, wussten nicht mehr, wohin
mit ihrer Vorfreude. Ausgehungert nach
Süßem wünschten sie sich nichts sehnlicher, als dass wieder englische Soldaten am Fenster stehen und für sie bunt
verpacktes Süßes hinauswerfen würden,
so wie sie es immer taten
Da vorn – aus einem Fenster flog schon
was. Fitten, immer mit weit in den
Nacken geschobener Kappe, hatte es
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UNTERHALTUNG
gefangen. Und dort weiter hinten – flink
wie Wiesel rannten Kalle, Lilly und Max
hin und her, die Schmuddelkinder, die
in erschreckender Armut in einem Viertel lebten, in dem die Wohnblocks in
hellgrünen, himmelblauen und rosa Babyfarben gestrichen waren. Piff-Paff-Puff
nannten die Kinder dieses Armenviertel.
Kalle, Lilly und Max bückten sich, hoben
auf, rissen an Verpackungen, zankten
und prügelten miteinander, verschlangen gierig Kekse, Schokolade, Bonbons.
Gar nicht so einfach für die Soldaten,
den richtigen Zeitpunkt zum Hinauswerfen abzupassen, damit die Süßigkeiten die Kinder auch erreichten.
Jetzt war die Lok auf Höhe des Kindes.
Aufgepasst! Tacke-tack, tacke-tack rumpelten und schepperten die Waggons.
Irgendetwas knallte in ihre offenen, vorgestreckten Hände. Und noch etwas
zweites flog hinein, das nächste knapp
daneben.
Und wieder – dachte das Kind – sind es
die Soldaten, die uns etwas hinausschleudern. Denn nie warfen deren
Frauen neben ihnen den Kindern etwas
zu. Elegant in Kostümen gekleidet
schien es, als schauten sie neben den
Soldaten unbeteiligt und regungslos auf
die Kinder hinunter. Vielleicht sogar herab? Das Kind empfand es jedenfalls so.
Oder bildete sie es sich nur ein? Hüte
und Handschuhe machten die englischen Frauen zu Damen, ein wenig zuviel heller Puder ihre Gesichter zu Masken. Im Vorüberfahren wirkten ihre
Lippen wie Blutstropfen auf weißem
Porzellan. „Wie Puppen“, dachte das
Kind. „Schön, aber so starr und kalt.“
Und sie fror ein wenig. Und weil ein sol-
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ches Bild immer wieder an ihr vorüberhuschte, setzte sich der Gedanke, dass
Männer gutmütiger seien als Frauen, in
ihrem Köpfchen ganz fest.
Tacke-tack, tacke-tack – dampfte die
„Donnerbüchse“ vorbei, verschwand
hinter einem Schleier aus Qualm und
Kohlenstaub.
„Was haste gefangen, Piefke?“
„Ich hab’ Schokolade und Kaugummi
und du?“
„Ich habe Bonbons und so ein längliches Ding. Da steht alles nur in Englisch
drauf.“
„Mach mal auf! Zeig mal her! Lass mal
probieren!“
Alle redeten durcheinander. „Käse“, der
blasse Junge aus der Tannenburgstraße,
kam zu den Kindern herüber gelaufen:
„He, was habt ihr? Wollen wir tauschen?
Los, zeigt mal!“
Unterhalb des Bahndammes tauchte
plötzlich etwas Helles, Glänzendes auf.
„Vorsicht Glatze!“, rief der Lange mit
dem roten Kopf. Schwerfällig und wutschnaubend stieg der Fiesling zu ihnen
empor. Ratz-fatz machten sich die Kinder aus dem Staub, rannten über die
Gleise, rutschten auf der anderen Seite
des Bahndamms wieder herunter, riefen
ihm zu: „Glatze, Glatze, mit der blöden
Fratze!“
Und nichts wie ab in die Ruinen. Da
kriegte er sie nicht. Das war ihr Revier –
das Trümmerland, unter dem ihre Eltern
so unendlich viel begraben hatten: ihre
Hoffnungen, ihre Träume, ihre Illusionen. Hier, in den steinernen Hinterlas-
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senschaften des Krieges, in den rußgeschwärzten Überresten der einstigen
Häuser, da kannten sie sich aus, und
manchmal kam es dem Kind vor, als
rauchten die Trümmer noch. Trostlos
wirkten die abgeblätterten Tapetenreste
und hängenden Stoff-Fetzen, die wie
Fahnen an verrosteten Eisenträgern
wehten, die Rohrleitungen, die ins Nirgendwo führten. Die Kinder konnten in
ehemalige intakte Räume sehen. Von
der Straße aus sahen sie Badewannen
und halbe Toiletten aus der Wand
hängen, stellten sich vor, dass dort
Menschen gewohnt hatten. Das fiel
schwer. Es herrschte triste Leere. Gespenstisch.
Doch Grasbüschel krochen aus den
Mauern der Ruinen. Sonnig-gelbe Blüten von Huflattich reckten ihre Köpfchen aus dem Schutt, als ob sie Gras
über „die Sache“ wachsen lassen wollten
und als würden sie sagen wollen: „Wehrt
euch! Lasst euch nicht unterkriegen!“
Jene Steinwüsten luden zu waghalsigen
Kletteraktionen ein und zu dem geheimnisvollen Spiel „Verstecken im Dunkeln“
– immer mit dem Gedanken, in den Tiefen der Ruinen nachzusehen, was es
dort noch an Unheimlichem zu entdecken gab – immer in der Gefahr, dass irgendein Trümmerteil herunterfiel. Und
immer wieder fragten sich die Kinder:
„Schaffen wir es? Bricht der Balken? Hält
die Mauer?“
Das ängstelte ein bisschen, nervenkitzelte und kribbelte. Ein Reiz, den ruhige
Spiele nicht bieten konnten.
Und neulich – da beobachtete das Kind
doch tatsächlich, wie in einer dunklen
Ecke der Fitten die Jutta küsste – und
das, das war das eigentlich Aufregendste!
Die Kinder setzten sich auf einen verkohlten Balken, teilten die Süßigkeiten
auf, so dass jeder etwas bekam und niemandem „das Herz bluten“ musste, wie
die Mutter es immer nannte. „Piefke“
stand Schmiere.
„Alles frei, die Luft ist rein!“ rief er nach
einiger Zeit. „Glatze“ hatte die Kinder
also nicht gefunden. Nun versuchten sie,
von einer anderen Seite noch mal auf
den Bahndamm zu gelangen. Schließlich
kamen noch zwei Züge.
Plötzlich ein Pfiff. „Zurück!“, rief Fitten.
Glatze hatte Käse im Schlepptau, hatte
ihn doch tatsächlich geschnappt. Jetzt
wurde es brenzlig. Schnell ab nach Hause und rennen, was das Zeug hielt.
copyright kamar, 2012 – (karen marin) –
Abdruck mit freundlicher Genehmigung
der Autorin
Karen Marin, Autorin eines
autobiografischen Romans über ihre frühen
Kinderjahre „Lauf, Karen, lauf“, geb. 1939 in
Eckernförde, ging nach der Versetzung
ihres Vaters zusammen mit der Familie
nach Westpreußen, von wo sie mit Mutter
und Bruder im Januar 1945 zurück in ihre
Heimatstadt floh. Heute lebt sie in
Osnabrück. Sie arbeitete als Sekretärin und
psychologische Beraterin.
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