Projektflyer - INKA-Sicherheitsforschung

Professionelle Integration von
freiwilligen Helfern in Krisen­management
und Katastrophen­schutz (INKA)
Sicherheitsforschung für Krisen­bewältigung und Katastrophenschutz
Neue Herausforderungen für den Katastrophenschutz
Motivation und Zielsetzung
Extreme Wetterlagen, flächendeckende Stromausfälle oder
Das Projekt »Professionelle Integration von freiwilligen Helfern
Industrieunfälle – Großschadenslagen nehmen in Deutschland
in Krisenmanagement und Katastrophenschutz (INKA)« will
sowohl in ihrer Quantität als auch in ihrem Ausmaß zu. Ein
einen Beitrag dazu leisten, den Katastrophenschutz in Deutsch­
komplexes System aus Schutz- und Rettungskräften staatlicher
land organisatorisch, institutionell und soziokulturell weiter­
Bundes-, Länder- und Kommunalbehörden sowie Hilfs­
zuentwickeln und zukunftsfähig zu gestalten. Ziel des Projekts
organisationen stehen zur Krisenbewältigung bereit. Dabei
ist es, optimierte Lösungen zur professionellen Integration
wird in besonderem Maße auf eine hohe Kapazität und
freiwilligen Engagements in den Bereichen Krisenmanagement
Kompetenz von freiwilligen Helferinnen und Helfern zurück­
und Katastrophenschutz zu erarbeiten. Hierfür werden auf
gegriffen.
Grundlage von Analysen des Ist-Zustandes innovative und
pra­xis­­nahe Konzepte entwickelt, um Freiwillige aus allen Be­
Obwohl die Bereitschaft der Bevölkerung sich ehrenamtlich
völkerungsgruppen für die Hilfsorganisationen und Feuer­-
zu engagieren weiterhin hoch ist, beobachten die Hilfs­
­weh­ren zu gewinnen und damit die Basis für den Katastrophen­­
organisationen sinkende Zahlen von freiwillig Helfenden in
schutz in Deutschland auch in Zukunft sicherzustellen.
ihren Verbänden. Für diesen Trend werden mehrere ineinandergreifende Entwicklungen in der Gesellschaft verantwortlich
gemacht: Wertewandel, demografischer Wandel und eine
zunehmend mobile und flexible Arbeitswelt, die die Ausübung
ehrenamtlicher Tätigkeiten bzw. die Vereinbarkeit von Beruf,
Verbundkoordinator
Familie und Ehrenamt erschwert. Die Katastrophenschutz­
organisationen stellen auch fest, dass die Zusammensetzung
Deutsches Rotes Kreuz
der Freiwilligen bezüglich Alter, Geschlecht, Nationalität
Generalsekretariat
sowie kultureller Identität überwiegend nicht die Vielfalt der
Bevölkerungsschutz und Ehrenamt
Bevölkerung in Deutschland widerspiegelt.
Carstennstraße 58, 12205 Berlin
Deshalb droht die Leistungsfähigkeit des Katastrophen- und
Claudia Schorr
Bevölkerungsschutzes in Zukunft abzunehmen, wenn es nicht
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
gelingt, deutlich heterogenere Gruppen mit unterschiedlichem
Tel: 030 / 85 404 - 809
Ausbildungsstand und Erfahrungsgrad für ehrenamtliche
Fax: 030 / 85 404 - 6809
Aufgaben in den Hilfsorganisationen und Feuerwehren zu
E-Mail: [email protected]
gewinnen und sie langfristig zu integrieren.
Thomas Weber
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Tel: 030 / 85 404 - 818
Fax: 030 / 85 404 - 6818
E-Mail: [email protected]
www.inka-sicherheitsforschung.de
Projektaufgaben und Methodik
Bei der Durchführung der einzelnen Analysen werden wissenschaftliche Literaturrecherchen, (halb)strukturierte Interviews
Um bestehende Strukturen des ehernamtlichen Engagements
mit Experten und Freiwilligen sowie eine standardisierte Befra-
im Bereich Katastrophenschutz zu analysieren und innovative
gung von aktuellen und potenziellen Freiwilligen angewandt.
Konzepte zur Stärkung des Ehrenamts praktisch zu erproben,
Darüber hinaus wird ein diskursiver Ansatz verfolgt: In einer
setzt sich das Projekt INKA intensiv mit den Fragestellungen
Workshopreihe werden die jeweiligen Themen mit assoziierten
aller beteiligten Akteure und Stakeholder auseinander. Der Un-
Partnern und weiteren externen Expertinnen und Experten
tersuchungsgegenstand dieses Forschungsvorhabens setzt
ausführlich diskutiert, um einen regelmäßigen Austausch und
sich somit aus mehreren Perspektiven zusammen, was zu-
Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Praxis sicher­
gleich einen interdisziplinären Forschungsansatz erfordert. Zu
zustellen.
diesem Zweck bringt das Verbundprojekt INKA Vertreter aus
den Bereichen Bevölkerungsschutz, Zivilgesellschaft, Wissen-
Ergebnistransfer
schaft und Wirtschaft zusammen.
Die Ergebnisse der einzelnen Analysen zu den oben genannten
Die Entwicklung von neuen Anreizsystemen für bürgerschaft­
Fragestellungen werden in einem Gesamtkonzept gebündelt,
liches Engagement im Bereich Katastrophenschutz / Krisen­
auf dessen Grundlage Leitfäden für Verbände und Unternehmen
management und die Erarbeitung von Handlungsempfehlun-
erarbeitet werden. Über Publikationen und Fachveranstaltungen
gen für Organisationen und Unternehmen bilden die Haupt­
werden die Projektergebnisse an die Fachöffentlichkeit und
aufgaben von INKA. Berücksichtigt werden dabei aktuelle
Politik kommuniziert und verbreitet.
gesellschaftliche Herausforderungen wie Wandel des Ehrenamts, demografischer Wandel, zunehmende Mobilität
Weitere Informationen finden sich auf der projekteigenen
im Berufsleben und Integration verschiedener, bisher unter­
Homepage: www.inka-sicherheitsforschung.de
repräsentierter Bevölkerungsgruppen (ältere Menschen,
Frauen, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte u. a.).
Im Einzelnen wird analysiert,
„„welche Einsatzmöglichkeiten für Helferinnen und Helfer in
bestimmten Katastrophenszenarien bestehen, insbesondere
unter Berücksichtigung der individuellen Fähigkeiten und
Verfügbarkeiten,
„„welche die organisatorischen Rahmenbedingungen
für den Einsatz Freiwilliger im Katastrophenschutz sind,
„„welche motivationalen Aspekte bei im Katastrophenschutz
freiwillig Engagierten relevant sind,
„„welchen Beitrag Unternehmen zur Verbesserung der
Integration Freiwilliger im Katastrophenschutz leisten können. Hierzu wurde im Projekt INKA mit Unternehmen
unterschiedlicher Branchen und Größen ein Arbeitskreis
Copyright Bilder v. l.: DRK / Generalsekretariat; bietau – Fotolia.com;
für Wirtschaftspartner gegründet.
LV Brandenburg / DRK; Björn Kietzmann, Berlin.
Partner
Folgende Katastrophenschutz­
einrichtungen und Hilfsorganisationen
engagieren sich als assoziierte Partner
für das Projekt INKA:
Deutsches Rotes Kreuz
Ernst-Moritz-Arndt-Universität
Generalsekretariat
Greifswald, Institut für Psychologie
„„Bundesamt für Bevölkerungsschutz
und Katastrophenhilfe
„„Bundesanstalt Technisches Hilfswerk
„„Deutscher Feuerwehrverband e.V.
„„Verband der Feuerwehren
in NRW e.V.
„„Arbeiter-Samariter-Bund e.V.
„„Malteser Hilfsdienst e.V.
„„Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
„„Deutsche Lebens-Rettungs-­
Bundesnetzwerk
Fraunhofer-Institut für
Bürgerschaftliches Engagement
Arbeitswirtschaft und Organisation IAO
Gesellschaft e.V.
„„Deutsche Gesellschaft zur Rettung
Schiffbrüchiger
Außerdem unterstützt das
Bundes­ministerium des Innern
das Projekt.
Berliner Feuerwehr
Universität Stuttgart
Institut für Arbeitswissenschaft und
Technologiemanagement IAT
Das Projekt wird unter Förderkennzeichen 13N12192 bis 13N12197 im Programm »Forschung für die zivile Sicherheit« (2012 - 2017)
durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der High-Tech-Strategie gefördert.
Verbundkoordinator
Projektträger