Hartmut Rocker - IBO Oldenburg

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Freitag, 26. Juni 2015 08:29
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Berichterstattung in der NWZ am 26.06.2015
Hallo, Herr Onnen,
mit großem Interesse habe ich Ihre Artikel in der NWZ (26.06.2015) gelesen.
Endlich einmal stellt die NWZ die Frage: "Wem nutzt es etwas...?"
Das habe ich bei Herrn Kuchta leider vermisst und er konnte sich bislang nicht
durchringen, diese Frage zu stellen.
Zur Beantwortung muss man sich im Vorfeld einmal mit den Positionen ´, also
den (durchaus auch persönlichen) Interessen der Agierenden befassen.
Viele Anlieger:
Sie wollen keinen Güterverkehr in unmittelbarer Nähe ihrer Häuser; keinen Lärm
von 160 Güterzügen (vornehmlich nachts), wie die DB selbst sagt und keine
Erschütterungen.
Auch wollen diese Anlieger nicht aus dem Wohn-, Küchen-, Sonstetwas-Fenster
oder Garten direkt auf eine Lärmschutzwand sehen.
Diese Position ist doch nicht verwerflich? Oder wie schätzen Sie das ein?
Nun die Position der DB:
Sie will möglichst kostengünstig und schnell einen Verkehrsweg bereit stellen,
mit dem sie Geld machen kann.
Am liebsten ohne Einschränkungen (Nachtfahrverbot; Geschwindigkeitsbegrenzung
und weitere Hindernisse).
Grundsätzlich ebenfalls legitim und nachzuvollziehen.
Diese Positionen allein stehen sich aber derart entgegen, dass eine Einigung
"in der Mitte" (also auf einen Kompromiss) nicht akzeptabel sein kann.
Ein Bisschen Gesundheit gefährdend (Nachtruhe, Feinstaub, Lärm etc.)?
Ein Bisschen Wert mindernd?
Ein paar Schäden am Haus durch Erschüttrungen?
Würden Sie das für sich akzeptieren?
Es geht auch nicht darum, welche Farbe die Lärmschutzwände haben - die werden
eh in Sekundenbruchteilen übersprüht werden, wie man entlang der Strecke nach
WHV gesehen hat; dort war die DB noch am Bauen und die Farbe der Grafitty-Künstler
bereits trocken...
Es geht z. B. auch darum, ob Sie in der Lärmschutzwand vor Ihrem Wohnzimmerfenster
ein durchsichtiges (Glas) Element bekommen können.
Wenn ja, dann darf auf der gegenüber liegenden Seite kein solches Element eingebaut
werden.
Und: wenn Sie ein solches Element spendiert bekommen, darf es nur eine geringe
Strecke überspannen.
Und: wenn Sie ein solches Element spendiert bekommen - dann ist der Lärmschutz
auf der gegenüberliegenden Seite futsch! Und zwar komplett!
Sie fragten nach dem Nutzen einer Lärmschutzwand:
Gegenfrage: Wem nutzt eine drei Meter hohe Wand?
Besser: WAS nützt eine solche Wand?
In anderen Stadtteilen wird mit sieben, acht Metern geplant...
Warum immer und immer wieder der enorme Druck auf schnelle Entscheidungen?
Wem läuft da was weg?
Die DB stellt das Ding als die günstigste Lösung hin, aus der Misere heraus zu kommen
- ob das Ding etwas nützt, ist ihr egal! Sie hat dann doch "ihre Schuldigkeit" getan - fertig, aus!
Sie haben wahrscheinlich recht wenn Sie sagen, die Positionen seien ziemlich verfahren und
einvernehmliche Lösungen nicht in Sicht!
Einen Teil hat aber auch - so MEIN Vorwurf - die NWZ mit ihrer gelegentlich tendenziellen
Berichterstattung zu verantworten!
Was halten Sie denn davon, wenn Sie einmal die unterschiedlichen Positionen beleuchten,
die Vor- und Nachteile ergründen, die bisherigen Zusagen und Verweigerungen durchaus beachten
und dann einmal versuchen, mögliche Einigungen zu erarbeiten?
Dabei können Sie sich ja gern die Informationen bei den mitwirkenden Parteien einholen.
Dann stellt sich vielleicht heraus, wem hier der größere Nutzen für etwas zukommt - und auf
wessen Kostend as gehen soll.
und die ganzen bisher veröffentlichten und kursierenden Teilwahrheiten werden endlich einmal
im richtigen Zusammenhang beleuchtet.
Dazu gehört dann vielleicht auch ein Blick auf das verkehrspolitische Gesamtprojekt!
Bisher sollte den Oldenburgern eine kleine, unscheinbare Bahnstrecke saniert werden.
Hoppla: da kommt ja ein Hafen hin, dann können wir diese Strecke doch etwas mehr nutzen.
Ja, dann fahren auch nachts ein paar Züge.
Okay, jetzt werden es ca. 120.
Nein, es werden nun doch 160...
Oups: so 320 werden es werden können...
Ja, wir (die DB) haben auch gehört, dass da jemand eine West-Ost-Verbindung plant (Wunderlinie)
Nein, obwohl wir fast von Beginn an involviert waren, haben wir erst jetzt davon gehört. (DB und Land
Nds.)
Wie? Die Wunderlinie verbindet Häfen? Da sollen weitere Güter durch Oldenburg?
Warum wollen die Holländer von 85 Mio. Euro 55 Mio. auf deutschem Gebiet investieren? Wem nutzt
das?
Ja, was ist das denn: eine Autobahn soll auch gebaut werden? Na, DAS überrascht uns aber...
Sollen wir uns bei diesem Vorgehen nicht langsam schwer verar...t vorkommen? (Sorry!)
Es wird doch Zeit, die Vorhaben einzufangen, die Beteiligten an einen Tisch zu kriegen und ein
Gesamtkonzept
zu erarbeiten!
Dabei muss man auch die Belange der Nachbargemeinden (Ammerland, Friesland, etc.) hören und
berücksichtigen.
Der Herr Bensberg möchte nicht, das OL seine Probleme auf Ammerländer Gebiet löst - okay!
Aber vielleicht hat er bald ein Problem mit der A20, bei dem OL ihm helfen kann? Kann man daraus
- wenn schon keine Win-Win-Situation - ein entgegenkommen mit möglichst wenig Schaden für alle
Seiten bauen?
Wenigstens sollte man sich doch mal zusammen setzen und die Frage stellen!
Dann bekommt man vielleicht auch die Antwort auf Ihre Anfangsfrage: Wem nutzt was?
Sie haben gesagt, Herr Frühauf habe Mut, solche Positionen zu vertreten. Ja - hat er!
Und ein großes Fachwissensicher auch.
Und: ja, die Anlieger können auch einen Streit verlieren.
Aber: können sie etwas gewinnen, wenn sie von Anfang an nichts sagen?
Wo wären wir in dieser Auseinandersetzung dann heute?
Hätten die drei Parteien, welche bis zuletzt den öffentlichen Anfeindungen, der NWZ-Kritik(!) und
dem Druck der Bahn und (damals) der Stadt OL gleich nachgegeben, hätten alle in OL heute: nichts!
Die bis dato gemachten Zusagend er DB hat diese ja ohne jegliche Begründung und außerhalb eines
Zusammenhangs mit den Rechtsstreitigkeiten alle gebrochen!
Die DB kann ja nicht mal das Bahnhofsdach oder auch nur eine Schranke reparieren. Das bringt
nämlich kein Geld!
Stünde der Bahnhof in Berlin, direkt unter den Augen der Politiker, wären die paar Scheiben längst
eingesetzt...
Ich finde, Sie - die NWZ - hat hier eine besondere Verantwortung!
Mit besten Grüßen
Hartmut Rocker
Hartmut Rocker
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