Abstract Der Einfluss von Prozess- und Strukturcharakteristika in der Familie auf die Sprachkompetenz der Kinder. Ira Gawlitzek (unter Mitarbeit von Liudmila Loboda & Markus Vogelbacher), Universität Mannheim Diverse soziologische Studien finden eine positive Korrelation zwischen stimulierenden Aktivitäten in der Familie und der Sprachkompetenz der Kinder. Bisher ist aber wenig darüber bekannt, ob und welchen Einfluss der Erziehungsstil auf die Sprachkompetenz hat. Vor allem ist unklar, ob ein eventueller Einfluss je nach Familiensprache variiert. In diesem Vortrag vergleichen wir den Einfluss von strukturellen Familienmerkmalen (SES, Bildungsstand, Migrationshintergrund) und Prozesscharakteristika (Erziehungsstil und Aktivitäten) auf die Sprachkompetenz von Kindern im letzten Kindergartenjahr und auf deren konzeptuelles Wissen in der dritten Klasse. Wir erwarten, dass der Erziehungsstil die Sprachkompetenz unabhängig von der Familiensprache beeinflusst, während Familienaktivitäten nur sprachspezifische, positive Effekte auf die Sprachkompetenz haben. Sie könnten jedoch sprachunabhängig auf das konzeptuelle Wissen der Kinder wirken. In einer Evaluationsstudie wurden Daten von insgesamt 314 Kindern erhoben, die hier mittels Pfadund Regressionsanalysen untersucht werden. In Strukturgleichungsmodellen finden wir unterschiedliche Effekte von Prozess- und Strukturcharakteristika. Die Ergebnisse haben Implikationen für die Forschung, weil bisher zu wenig zwischen Struktur- und Prozessmerkmalen unterschieden wird. Entsprechendes gilt für sprachliche und konzeptuelle Kompetenzen.
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