Luzern, den 19. November 2015 HGZ No 37 19 H orizonte Fachtagung Diätetik 2016 fügt ein weiteres Puzzleteil hinzu Mediziner haben in den letzten Jahren festgestellt, dass es immer mehr Menschen gibt, die unter Verdauungsbeschwerden leiden. In vielen Fällen kann die Ursache gefunden werden. Doch die Zahl der Patienten, bei denen keine «richtige» Darmkrankheit eruiert werden kann, steigt. Nun haben Wissenschaftler festgestellt, dass die FODMAPs dahinter stecken könnten. An der kommenden Fachtagung wird dieses Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet, das in der Diätetik und in der Medizin seit einiger Zeit für Gesprächsstoff sorgt. Mit dem Begriff FODMAP werden gewisse fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide und Polyole zusammengefasst. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Kohlenhydraten und Alkoholen, die in vielen Lebensmitteln vorkommen. Zum Beispiel stecken sie in Weizen, in Hülsenfrüchten, in Milch, Joghurt, in bestimmten Früchten und Gemüse. Der Körper kann diese Stoffe nur bedingt aufnehmen. Dadurch gelangen sie zum grossen Teil unverdaut in den Dickdarm. Dort erhöhen sie den Wassergehalt und werden vergoren. Die FODMAP werden in Fettsäuren und Gase wie Kohlendioxide oder Methan umgewandelt. Dies kann dann zu den besagten Verdauungsbeschwerden Die Fachtagung Diätetik zeigt auf, weshalb FODMAP zu einem weiteren wichtigen Puzzleteil werden könnte. führen. Lange Zeit hatten die Magen-Darm-Spezialisten keine geeignete Therapieform für diese Fodmaps sind fermentierbare Oligo-, Diund Monosaccharide sowie Polyole. Patienten mit Blähungen, Bauchweh, Verstopfung oder Durchfall. Ihre Beschwerden wurden auf Z VG Nervosität und psychische Probleme zurückgeführt. Doch nun könnte eine FODMAPs-arme Ernährung Abhilfe schaffen. Die dipl. Ernährungsberaterin Beatrice Schilling ist auf Verdauungserkrankungen spezialisiert und stets an neuesten Erkenntnissen der Ernährungswissenschaft interessiert. 2005 stiess sie das erste Mal auf den Begriff FODMAP. In der Folge entwickelte Beatrice Schilling ein Beratungskonzept für eine entsprechende Ernährung, das sie 2008 erstmals einsetzte. «Damals gab es nur wenige Informationen zum Thema und die konkrete Umsetzung in den Alltag bedeutete viel Pionierarbeit», sagt die Ernährungsberaterin. Das Beratungskonzept «FODMAPs-arme Er- nährung» von Beatrice Schilling ist seit 2011 bei mehr als 150 Ernährungstherapeuten im Einsatz. Eine Analyse im Herbst 2013 zeigte, dass diese Unterlagen in Ernährungspraxen häufig genutzt werden und sich bei der Beratung als ausgesprochen nützlich und wirkungsvoll erweisen. Die Patienten lernen, sich in eigener Regie richtig zu ernähren und so ihre Beschwerden zu reduzieren. Auch Andreas Heiniger, Gruppenleiter Küchen-Support und ehemaliger Leiter der Diätküche im Universitätsspital Zürich, beobachtet, dass Patienten durch das Einhalten einer FODMAPs-armen Ernährung ihre Beschwerden deutlich lindern können: «Zu Beginn sind die Patienten meist kritisch eingestellt hinsichtlich der Wirkung und Umsetzung. Gleichzeitig sind sie aber sehr motiviert, da der Leidensdruck gross ist.» Laut Hanspeter Howald, Leiter Fachbereich Diätetik des skv, sei FODMAP noch nicht flächendeckend bekannt und sehr kontrovers. «Nicht alle Ernährungsformen können belegt werden. Umso wichtiger ist es, dass Diätköche gut informiert sind.» Mit der Fachtagung Diätetik wolle der skv seinen Beitrag dazu leisten. B ER N A D E T T E B I S SI G Anmeldung Frühzeitig buchen ist angesagt. Die Platzzahl ist beschränkt. Anmelden unter www.hotelgastrounion.ch/skv Tagungskosten Nichtmitglieder CHF 160.– Mitglieder CHF 90.– 1 Definition FODMAP Beatrice Schilling, diplomierte Ernährungsberaterin gibt Auskunft. www.hotelgastrounion.ch/skv Am 11. März findet im Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil die jährliche Diätetik-Fachtagung des Schweizer Kochverbandes skv statt. Auf dem Programm steht das Thema FODMAP. PROGRAMMPUNKTE DER TAGUNG 2 Konsultation des Arztes Prof. Dr. med. Zeno Stanga führt in das Beschwerdebild ein. 3 Ernährungsberatung Beatrice Schilling, diplomierte Ernährungsberaterin, erklärt das Vorgehen. 4 Umsetzung Andreas Heiniger, Diätkoch Universitätsspital Zürich, zeigt Wege auf. 5 Podiumsdiskussion Warum ist FODMAP in der Schweizer Gemeinschaftsgastronomie noch kein fester Bestandteil? 6 Schlussreferat Dr. André Bernard geht der Frage nach, warum es Diäten braucht. Ausbildner mit DiätkochLernendem CHF 90.– Diätkoch-Lernender gratis SPINAS CIVIL VOICES A N Z E I G E Werden Sie Schicksalswender Übernehmen Sie eine Patenschaft. Bereits ab einem Franken pro Tag wenden Sie extrem leidvolle Kinderschicksale zum Besseren. Jetzt unter www.tdh.ch/jedertagzaehlt
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