Experimente im Psychologieunterricht Gruppe: Individuum und Gesellschaft Martin Aigner Ersoy Bülbül Andreas Klement Das Gefangenendilemma Hypothese: Theoretisches Hintergrundwissen zum so genannten Gefangenendilemma ändert nichts an den Ergebnissen. Folgendermaßen wird vorgegangen: Wir spielen fünf Runden mit jeweils fünf unterschiedlichen Pärchen. Wir gehen davon aus, dass die Situation für die Vpn unbekannt ist und sie deshalb vorsichtig, verunsichert und keineswegs strategisch handeln. Insofern sollte sich das auch in den Ergebnissen niederschlagen, sodass nach den fünf Partien keine Struktur erscheint, die darauf schließen lässt, dass die ProbandInnen strategisch handeln bzw. nicht konnten. Die fünf Runden werden gespielt und jedes Ergebnis notiert. Danach wird die „Klasse“ in die Grundlagen der Spieltheorie und des Gefangenendilemmas eingeführt. Nachdem wir uns vergewissert haben, dass auch jede Person damit vertraut ist, starten wir erneut fünf Durchgänge. Nun, da alle mit der Theorie vertraut sind, werden die Vpn versuchen strategischer vorgehen, werden es jedoch, da eine Kommunikation der „Gefangenen“ nach wie vor nicht möglich ist, nicht schaffen und können sich erneut nur auf ihre Kenntnisse über ihre/n MittäterIn verlassen. Unsere Hypothese basiert darauf, dass die Ergebnisse dieser fünf Runden keine andere Struktur oder Regelmäßigkeit zeigen, als jene die vor der theoretischen Einführung zum Gefangenendilemma durchgeführt wurden. Neben dem Umstand, dass ständig neue Gefangenpaare als Vpn fungieren, meinen wir, dass eine direkte Interaktion zwischen den ProbandInnen nicht möglich ist und deshalb sei es aus Unsicherheit oder gezieltem egoistischen Handeln, einfach keine Handlungsmuster entstehen können, die auf einen logischen Umgang mit dieser Situation hinweisen würde. Inszenierung: Die Inszenierung richtet sich natürlich nach der Vorstellung, das ganze Experiment fände im Rahmen des Schulunterrichts statt, insofern soll das ganze locker, amüsant und extravagant zum herkömmlichen Unterrichtsalltag ablaufen. Eine Gruppenmitglied übernimmt den Vorsitz, die Rolle des Richters. Die beiden anderen fungieren als Anwälte der jeweiligen Angeklagten. Das Gefangenenpaar muss nun vor den Richter treten, wird von diesem formell angeklagt, gemeinsam ein Verbrechen begangen zu haben. Die Anwälte informieren im Anschluss ihren jeweiligen Klienten über seine Entscheidungsmöglichkeiten und die Konsequenzen. Kontaktaufnahme zwischen den Angeklagten ist natürlich strengstens verboten. Um diese garantiert vermeiden, sollten sie am besten mit den Rücken zueinander sitzen. Die Anwälte verkünden in der Folge die Entscheidungen der Vpn, der Richter darauf hin das Ergebnis/Urteil. Um die Vpn zumindest ein wenig unter Druck zu setzten, gibt es ein Bestrafungssystem: Je nach Strafmaß, dass eine Vpn ausfasst, wird ihr angedroht, am Ende unserer Präsentation einen schwarzen Fleck mittels eines angerusstem Flaschenkorken zu erhalten (was natürlich völlig schmerzfrei ist), je nach Strafmaß auf die Stirn, auf den Handrücken, auf die Handfläche, oder, bei Straffreiheit keinen. Diese Maßnahme soll dazu dienen, um die Vpn bei ihrer Entscheidungsfindung unter Druck zu setzten. Die Strafe wird letztendlich natürlich nicht durchgeführt. Um den Schein zu wahren, liegen jedoch Korken und Feuerzeug bedrohlich am „Richtertisch“. Schematische Darstellung der Ergebnismöglichkeiten Gefangener A kooperiert (schweigt) Gefangener A kooperiert nicht (Verrat) Gefangener B kooperiert (schweigt) A: 2 Jahre Haft B: 2 Jahre Haft Gefangener B kooperiert nicht (Verrat) A: 5 Jahre Haft B: 0 Jahre Haft A: 0 Jahre Haft B: 5 Jahre Haft A: 4 Jahre Haft B: 4 Jahre Haft Ablauf: Fünf Durchgänge mit jeweils fünf unterschiedlichen Gefangenenpärchen Theoretische Erläuterungen zum Gefangenendilemma Erneut fünf Durchgänge wie oben Erläuterung unserer Hypothese und Ergebnisauswertung Beispiele aus dem Alltag Vorstellung des Online-Spiels
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