DerWesten vom 25.01.2016 Seite: Gattung: Weblink: Online 25.01.2016, 23:03 Uhr Nummer: 1534339489 Online-Quelle http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-winterberg-medebach-und-hallenberg/noch-zwei-mitglieder-der-sauerlandgruppe-in-haft-id11495617.html Noch zwei Mitglieder der "Sauerland-Gruppe" in Haft Karlsruhe/Medebach. Zwei der vier verurteilten Mitglieder der "Sauerland-Gruppe" sitzen noch in Haft. Eine Entlassung des damaligen Anführers auf Bewährung scheiterte. Zwei Mitglieder der Sauerland-Gruppe weiter in Haft Terroristen hatten Ferienhaus im Sauerland angemietet Im Mai 2010 verurteilt Achteinhalb Jahre nachdem vier Mitglieder der Sauerland-Gruppe in einem Ferienhaus in Medebach-Oberschledorn verhaftet wurden, sind zwei von ihnen auf freiem Fuß. Der damalige Anführer der islamistischen Terroristen, Fritz G., hätte nach Verbüßung von zwei Dritteln seiner Haftstrafe im vergangenen Herbst auf Bewährung frei kommen können. Doch dies passierte nicht, wie sein Anwalt Dirk Uden (Karlsruhe) bestätigt. Terrorismus Urteile im Prozess gegen die SauerlandGruppe rechtskräftig Urteile im Prozess gegen die SauerlandGruppe rechtskräftig Die vier Terroristen der SauerlandGruppe haben ihre Strafen akzeptiert. Damit sind die Urteile rechtskräftig. In Düsseldorf hat unterdessen ein... Am 4. September 2007 erlangte Oberschledorn weltweite Beachtung, als in einer spektakulären Polizeiaktion drei Terroristen der deutschen Zelle der Vereinigung Islamische Union (IJU) festgenommen wurden. Fritz G., Daniel S. und Adem Y. gestanden im Prozess vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf, Sprengstoffanschläge auf US-Soldaten geplant zu haben. G. und S. wurden im Mai 2010 zu zwölf Jahren Haft verurteilt, Y. erhielt elf Jahre. Ihr Helfer Atilla S. kam mit fünf Jahren davon. Dieser kam im Juli 2011 frei. Im Prozess Geständnis abgelegt „Mein Mandant hat sich kritisch mit seinem damaligen Handeln auseinandergesetzt und den islamistischen Zielen abgeschworen“, sagt Anwalt Uden über Abbildung: Wörter: den nach wie vor inhaftierten Fritz G. Ein Beleg nach seiner Ansicht: dass der zum Islam konvertierte Ulmer im Prozess ein umfassendes Geständnis abgelegt hatte. Und doch ist der 36-Jährige bislang nicht in den Genuss einer Haftverkürzung gekommen. Nach Informationen dieser Zeitung fand die vom zuständigen Gericht von Amts wegen durchgeführte Haftüberprüfung (kurz vor Ende der Zwei-Drittel-Haftzeit) nicht statt - weil G. diesem Vorgang nicht zugestimmt hatte. Islamismus Salafisten-Verein hatte Kontakt zu „Sauerland“-Terroristen Salafisten-Verein hatte Kontakt zu „Sauerland“-Terroristen Der verbotene Salafisten-Verein Millatu Ibrahim stand in Verbindung mit der terroristischen „Sauerland“-Gruppe. Das hat das Innenministerium... Womöglich hätte G. in einem Gutachten keine günstige Sozialprognose erhalten. Uden bestätigt, dass sich G. nicht aus der Haft heraus erfolgreich um eine Wohnung und einen Arbeitsplatz bemühen konnte. „Es ist schwierig, eine Bleibe und einen Job zu finden, wenn man auf der UN-Terrorliste steht.“ Nach seinen Angaben dürfte von G. keine Gefahr mehr ausgehen: „Er ist völlig unauffällig.“ Uden ist zuversichtlich, dass „zeitnah“ ein Antrag auf vorzeitige Haftentlassung auf Bewährung gestellt wird. Neben G. galt auch Daniel S. als Kopf der Sauerland-Gruppe. S. wurde am 3. September 2015 vorzeitig aus der Haft entlassen. „Er hat in der JVA ein Betriebswirtschafts-Studium an der Fernuniversität Hagen begonnen und sitzt derzeit an seiner Abschlussarbeit“, sagt sein Anwalt Johannes Pausch. Bei einem Haftprüfungstermin im vergangenen Sommer hätten sich JVA-Leitung und Bundesanwaltschaft wegen einer guten Kriminal- und Sozialprognose für eine vorzeitige Entlassung ausgesprochen. „Mein Mandant hat sich von den islamistischen Zielen abgewandt.“ Terror in Europa seit 2001 Terror in Europa seit 2001 Terror in Europa seit 2001 Terror in Europa seit 2001 Terror in Europa seit 2001 1 2 3 4 5 6 7 8 zurück blättern weiter Das scheint nicht immer der Fall zu sein: Der SWR verbreitete unlängst die Ansicht von „Polizei und Verfassungsschutz“, dass „die wenigsten der bundesweit ein gutes Dutzend Menschen, die als Terroristen oder Unterstützer“ verurteilt wurden, in der Haft „ihre Gesinnung geändert“ haben. Ein „radikaler Wandel“ wie bei Daniel S. sei eher die Ausnahme. Diverse Bewährungsauflagen Dennoch: Wird S. in Freiheit überwacht? „Nein“, sagt Pausch. S. müsse nur Kontakt zu seinem Bewährungshelfer halten. Und diverse Bewährungsauflagen erfüllen, „strenge Auflagen“, wie es die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe nennt: Er darf z.B. nicht zu Mitbeschuldigten und islamistischen Gruppen Kontakt aufnehmen. Dagegen sitzt der dritte damalige Angeklagte, Adem Y., noch in Haft. Er wird auch von Pausch vertreten. „Bei ihm ist die Prognose nicht so klar wie bei S.“, sagt der Düsseldorfer Jurist. „Er verhält sich zwar in Haft unauffällig, hat aber keine Ausbildung begonnen.“ Derzeit bemühe man sich aber darum, die Haftzeit noch zu verkürzen. Achteinhalb Jahre ist es her, dass vier Mitglieder der Sauerland-Gruppe in einem Ferienhaus in MedebachOberschledorn verhaftet wurden. Foto: Boris Roessler/dpa (Archiv). 681 © 2016 PMG Presse-Monitor GmbH
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