Minister Gemüse muss seinen Preis wert sein

Minister
Gemüse muss seinen Preis wert sein
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt mit klaren Positionen
auf der Herbsttagung des deutschen Gemüsebaus
(BfG) „Der Unterschied zwischen teuer und billig interessiert mich nicht,
Nahrungsmittel müssen ihren Preis wert sein. Dieser Preis muss ein fairer Preis
für Verbraucher und Produzenten sein“ erklärte Christian Schmidt,
Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, vor Gemüsegärtnern in
Nürnberg. Anlässlich ihrer 50. Herbsttagung hatte die Fachgruppe Gemüsebau
im BOG rund 130 Delegierte, Gäste und den Minister zum fränkischen Abend
mit Bratwurst und Bier geladen.
Christian Ufen, Vorsitzender der Bundesfachgruppe Gemüsebau im
Zentralverband Gartenbau (ZVG) machte vorab klar, wo der Schuh zurzeit
besonders drückt: Die Gesellschaft reagiert zunehmend sensibel auf
Pflanzenschutzthemen. Wenn wir auf den Wirkstoffwechsel verzichten
gefährdet das die qualifizierte fachliche Arbeit. Resistenzbildungen können
verstärkt auftreten, erklärte Ufen. Mit den Lückenindikationen hat der
Gemüsebau zwar Wege gefunden um Anwendungsgebiete zu schließen doch
das Thema bleibt in der Praxis schwierig und aufwendig. Gute fachliche Praxis
sehen viele Gärtner auch bei der aktuell diskutierten neuen Düngeverordnung
gefährdet. Vermehrte Aufzeichnungspflichten werden außerdem für deutlich
mehr Aufwand sorgen. „Kleinbetriebe mit weniger als 3 ha Fläche sollten davon
ausgenommen werden“ lautet ein Wunsch der Gärtner. Auch beim Mindestlohn
und dem Arbeitszeitgesetz ist es vor allem eine ausufernde Bürokratie, die die
Betriebe vor immer größere Anforderungen stellt.
Christian Schmidt äußerte Verständnis für den Unmut über die vermehrte
Bürokratie, insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass die
Aufzeichnungspflichten nach dem Arbeitnehmerentsendegesetz nach Auslaufen
des allgemeinverbindlichen Tarifvertrags wieder entfallen würden. Er versprach
beim Thema „dran zu bleiben“, auch wenn er eine Gesetzesänderung nicht sehe.
Auch für die Schwierigkeiten der Betriebe im Rahmen der Erntespitzen immer
die Vorschriften des Arbeitszeitgesetzes einzuhalten zeigte er Verständnis. Und
nahm die Forderung von Christian Ufen, dass die Umsetzung der
Ausnahmegenehmigungen in allen Bundesländern gleich erfolgen sollte, auf.
Minister Schmidt äußerte Zuversicht, an der einen oder anderen Stellschraube
vermutlich noch gedreht werden könne, um eine bessere Praktikabilität zu
erreichen.
Im Ministerium sei wohl bekannt, dass es insbesondere die gartenbaulichen
Kulturen seien, die erhebliche Probleme mit den Lücken bei
Pflanzenschutzmitteln hätten. Deutlich mehr als die ackerbaulichen Kulturen.
Deshalb fördere das BMEL auch das Verbundprojektprojekt Lückenindikation.
Er gehe davon aus, dass den Gärtnern diese Problematik erhalten bleiben und
ohne dass er eine konkrete Zusage machen könne, stelle er in Aussicht, dass
entsprechend gut begründete Förderanträge im Hause BMEL wohlwollend
geprüft würden.
„Ihre Betriebe leisten gute Arbeit. In vielen Bereichen haben die Verbraucher
aber den Bezug zu Landwirtschaft und Gartenbau verloren. Deshalb müssen
auch Sie mit verstärkter Öffentlichkeitsarbeit dafür sorgen, dass bei den
Menschen wieder mehr Verständnis für frische und gesunde Nahrungsmittel aus
der Region entsteht“ fordert Christian Schmidt seine Zuhörer zum Abschluss
auf.
Text und Bilder: Fachgruppe Gemüsebau
Über
gesundes und frisches Gemüse das seinen Preis wert ist freuen sich Christian
Schmidt, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Mitte, Christian
Ufen, Vorsitzender der Bundesfachgruppe Gemüsebau, links, und Michael
Brückner, MdL, und Gemüsebauunternehmer aus dem Knoblauchsland.
Das aktuelle Forderungspapier der Bundesfachgruppe Gemüsebau zur
Düngeverordnung wird von Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung
und Landwirtschaft, links, im Beisein von ZVG-Präsident Jürgen Mertz,
aufmerksam zur Kenntnis genommen.