Vermarktung bleibt zentrales Thema

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Pflanze
BAUERNBLATT l 9. Mai 2015 ■
Umstellertag zum ökologischen Gemüsebau
Vermarktung bleibt zentrales Thema
Unter dem Titel „Umstellung zum
ökologischen Gemüsebau“ hat die
Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein einen Umstellertag
auf dem Biolandbetrieb Maas Rolfs
in Büsumer Deichhausen für Landwirte durchgeführt, die am ökologischen Landbau interessiert sind.
Schwerpunkt der durch den Verband der Landwirtschaftskammern und der Landwirtschaftlichen Rentenbank im Rahmen der
„bio-offensive“ geförderten Veranstaltung war der ökologische
Feldgemüsebau.
Björn Ortmanns, Landwirtschaftskammer, erläuterte Wesentliches
zum Thema „Einführung in den Ökolandbau: Grundlagen, Richtlinien,
Kontrolle und Förderung“, sein Kollege Robert Bode gab Hinweise zur
Produktionstechnik im ökologischen
Gemüsebau. Spannend wurde es, als
es um das Thema Vermarktung ging.
Hierzu referierten Rainer Carstens,
Westhof GmbH, Almut Eberhard,
Vermarktungsgesellschaft Bioland
Schleswig-Holstein, und Harald
Rasch, Bioland e. V. Carstens stellte
ausführlich den Westhof vor, wie er
sich vom ehemals konventionellen
Ackerbaubetrieb zu einem der größten in Schleswig-Holstein ansässigen
Ökogemüseproduzenten und Ökogemüsehändler entwickelte.
Almut Eberhard stellte die Organisationsstruktur der Bioland-Vermarktungsgesellschaft SchleswigHolstein mit Sitz in Neumünster dar.
Auch die Komplexität der Vermarktung kam in ihrem Vortrag nicht zu
kurz. Es bedarf des richtigen Fingerspitzengefühls bei der Vermarktung,
Robert Bode von der Landwirtschaftskammer gab Hinweise zur Produktionstechnik im ökologischen Gemüsebau.
Foto: Björn Ortmanns
denn nicht jede Ware passt zu jedem
Abnehmer. So haben zum Beispiel
Möhrensafthersteller andere Qualitätsanforderungen an die Rohware
als der Lebensmitteleinzelhandel,
der die Produkte als Frischware vermarktet.
Harald Rasch. Er stellte die Vorzüge
von Verbandsware in seinem Vortrag heraus. Erzeugnisse, die nach
Verbandsrichtlinien produziert werden, haben einen höheren Produktionsstandard, der über den Anforderungen der EG-Öko-Verordnung
liegt. Verbandsware kann also nicht
ohne Weiteres durch nicht verbandsWachstumsmarkt
gebundene Ware ausgetauscht werÖkogemüse
den. Damit werde die Abhängigkeit
Abgerundet wurde der Vermark- der Anbauer vom Handel ein Stück
tungsteil der Veranstaltung durch weit reduziert, so Harald Rasch. In
der Beurteilung der Marktsituation
waren sich aber alle drei Referenten
darüber einig, dass der Markt für
Ökogemüse kontinuierlich wächst
und auch zukünftig wachsen wird,
wobei es bei den Kulturen Unterschiede gibt.
Eindrucksvolle
Betriebsbesichtigungen
Nach dem gemeinsamen Mittagessen stellten zwei Gemüseproduzenten ihre Betriebe vor. Zum
einen war es der Bioland-Betrieb
Maas Rolfs und zum anderen sein
Kooperationspartner Oliver Langmaack mit seinem Biolandbetrieb
in Westerdeichstrich. Rolfs berichDer Vermarktungsanteil von Ökogemüse wächst kontinuierlich. Foto: Landpixel tete über seine Erfahrungen mit
der Umstellung und den damit verbundenen Problemen. Wichtig waren auch seine Bewegründe, die
zur Umstellung des Betriebes führten. Ein Hauptgrund war und ist
die Kooperation mit dem Betrieb
Langmaack, der schon langjährige
Erfahrungen im ökologischen Feldgemüsebau vorzuweisen hat. Die
Veranstaltung endete mit der Besichtigung des Betriebes Langmaack. Die Teilnehmer konnten
die Sortier- und Aufbereitungsanlage für Möhren und Kartoffeln
besichtigen sowie Abflamm-, Hackund Striegeltechniken in Augenschein nehmen, die auf den Betrieben zur Unkrautregulierung eingesetzt werden. Mit einem Abschlussgespräch in der Scheune ging eine
rundum gelungene und für alle
Teilnehmer informative Veranstaltung zu Ende.
Björn Ortmanns
Landwirtschaftskammer
Tel.: 0 43 31-94 53-327
[email protected]
Gerd-Ullrich Krug
Landwirtschaftskammer
Tel.: 0 43 31-94 53-324
[email protected]