32 Pflanze BAUERNBLATT l 9. Mai 2015 ■ Umstellertag zum ökologischen Gemüsebau Vermarktung bleibt zentrales Thema Unter dem Titel „Umstellung zum ökologischen Gemüsebau“ hat die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein einen Umstellertag auf dem Biolandbetrieb Maas Rolfs in Büsumer Deichhausen für Landwirte durchgeführt, die am ökologischen Landbau interessiert sind. Schwerpunkt der durch den Verband der Landwirtschaftskammern und der Landwirtschaftlichen Rentenbank im Rahmen der „bio-offensive“ geförderten Veranstaltung war der ökologische Feldgemüsebau. Björn Ortmanns, Landwirtschaftskammer, erläuterte Wesentliches zum Thema „Einführung in den Ökolandbau: Grundlagen, Richtlinien, Kontrolle und Förderung“, sein Kollege Robert Bode gab Hinweise zur Produktionstechnik im ökologischen Gemüsebau. Spannend wurde es, als es um das Thema Vermarktung ging. Hierzu referierten Rainer Carstens, Westhof GmbH, Almut Eberhard, Vermarktungsgesellschaft Bioland Schleswig-Holstein, und Harald Rasch, Bioland e. V. Carstens stellte ausführlich den Westhof vor, wie er sich vom ehemals konventionellen Ackerbaubetrieb zu einem der größten in Schleswig-Holstein ansässigen Ökogemüseproduzenten und Ökogemüsehändler entwickelte. Almut Eberhard stellte die Organisationsstruktur der Bioland-Vermarktungsgesellschaft SchleswigHolstein mit Sitz in Neumünster dar. Auch die Komplexität der Vermarktung kam in ihrem Vortrag nicht zu kurz. Es bedarf des richtigen Fingerspitzengefühls bei der Vermarktung, Robert Bode von der Landwirtschaftskammer gab Hinweise zur Produktionstechnik im ökologischen Gemüsebau. Foto: Björn Ortmanns denn nicht jede Ware passt zu jedem Abnehmer. So haben zum Beispiel Möhrensafthersteller andere Qualitätsanforderungen an die Rohware als der Lebensmitteleinzelhandel, der die Produkte als Frischware vermarktet. Harald Rasch. Er stellte die Vorzüge von Verbandsware in seinem Vortrag heraus. Erzeugnisse, die nach Verbandsrichtlinien produziert werden, haben einen höheren Produktionsstandard, der über den Anforderungen der EG-Öko-Verordnung liegt. Verbandsware kann also nicht ohne Weiteres durch nicht verbandsWachstumsmarkt gebundene Ware ausgetauscht werÖkogemüse den. Damit werde die Abhängigkeit Abgerundet wurde der Vermark- der Anbauer vom Handel ein Stück tungsteil der Veranstaltung durch weit reduziert, so Harald Rasch. In der Beurteilung der Marktsituation waren sich aber alle drei Referenten darüber einig, dass der Markt für Ökogemüse kontinuierlich wächst und auch zukünftig wachsen wird, wobei es bei den Kulturen Unterschiede gibt. Eindrucksvolle Betriebsbesichtigungen Nach dem gemeinsamen Mittagessen stellten zwei Gemüseproduzenten ihre Betriebe vor. Zum einen war es der Bioland-Betrieb Maas Rolfs und zum anderen sein Kooperationspartner Oliver Langmaack mit seinem Biolandbetrieb in Westerdeichstrich. Rolfs berichDer Vermarktungsanteil von Ökogemüse wächst kontinuierlich. Foto: Landpixel tete über seine Erfahrungen mit der Umstellung und den damit verbundenen Problemen. Wichtig waren auch seine Bewegründe, die zur Umstellung des Betriebes führten. Ein Hauptgrund war und ist die Kooperation mit dem Betrieb Langmaack, der schon langjährige Erfahrungen im ökologischen Feldgemüsebau vorzuweisen hat. Die Veranstaltung endete mit der Besichtigung des Betriebes Langmaack. Die Teilnehmer konnten die Sortier- und Aufbereitungsanlage für Möhren und Kartoffeln besichtigen sowie Abflamm-, Hackund Striegeltechniken in Augenschein nehmen, die auf den Betrieben zur Unkrautregulierung eingesetzt werden. Mit einem Abschlussgespräch in der Scheune ging eine rundum gelungene und für alle Teilnehmer informative Veranstaltung zu Ende. Björn Ortmanns Landwirtschaftskammer Tel.: 0 43 31-94 53-327 [email protected] Gerd-Ullrich Krug Landwirtschaftskammer Tel.: 0 43 31-94 53-324 [email protected]
© Copyright 2024 ExpyDoc