Schorsch & de BAGASCH KLAUS BENZ - TASTEN Lang, lang ist‘s her: 1975 bekommt der 10-jährige Klaus von seinen Eltern seine erste Orgel, eine einmanualige „Meazzi Different“, spendiert. Klaus‘ erstes musikalisches Vorbild: Der Orgler in der Band seines Bruder Peter, der die komplizierten Changes von Santanas „Samba Pa Ti“ traumwandlerisch sicher bewältigt und hinter seiner nachtblauen Philicorda eine absolut souveräne Figur abgibt. „Lang, lang ist‘s her“ heißt auch das erste Lied, das Klaus in der Orgelstunde lernt. Unzählige, mitunter leidvolle Orgel- und Klavierstunden später folgt dann 1982 der erste Band-Auftritt auf einem Straßenfest mit damals schon nicht mehr ganz taufrischen Nummern wie „Born to be wild“ oder „Alright now“. 1987 kreuzen sich erstmals die Wege von Klaus und Schorsch: Von der Funkband „Mr. Magoo“ wechselt Klaus zu Schorschs Deutschrock-Projekt „Westend“ und spielt in der Folgezeit auch in den Oldie- und Bluesformationen „Poor Willie and the Boys“ und „B-Looze Band“ mit dem Gitarrenmeister zusammen (Schlagzeuger bei „Westend“ und „Poor Willie“ ist übrigens Schorschs Bruder Willie aka Dr. Will). Es folgt ein mehrjähriges Schattendasein als Tanzmusiker und bis dato letzter von unzähligen Tastenmännern der mittlerweile stillgelegten „Coal Bee Band“. 1999 rettet das Angebot der New Orleans Rhythm & Blues-Band „Dr.Will‘s Gangsters of Love“ (in der zu dieser Zeit Dominik „Dr. Dom“ Schindlbeck die Gitarre bedient) Klaus vor dem Abrutschen in eine musikalische Sinnkrise. Vom M.A. in Englischer Literaturwissenschaft zum Dr. mus. med. befördert, findet Klaus zum Blues zurück und erfüllt seither seine Aufgabe als Tastendompteur und Musik-Triebtäter, bei dem unter einer scheinbar unbewegten Oberfläche das Feuer der Leidenschaft lodert, zur vollsten Zufriedenheit der Bandleitung. Winter 2002: Der Kreis schließt sich, als Dr. Kay zu Schorschs neuer Bluesband „De Bagasch“ stößt und beginnt, seine Tasten auch im bayerischen Idiom sprechen zu lassen (Anm. des Red.: Ja, wia geht nacha dös?). Neben der Musik der „Gangsters“ und der „Bagasch“ hört Klaus gern alles, was groovt und zu Blues und Soul mehr als nur eine Verwandtschaft dritten Grades aufweist. Zu seinen Heroes an den weißen und schwarzen Tasten zählt er Musiker wie Billy Preston, Booker T. Jones und Dr. John. Das Geld für CDs und für das eine oder andere Bier nach der Bandprobe verdient sich Klaus als freier Übersetzer. Aber das ist eine andere Geschichte ... Blues aus München
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