MISS WILLIE: Guete Morge, Doktor. DR. EMMETT: Guete Morge. Isch Mrs. Savage da? MISS WILLIE: Sie isch grad in Garte gange. DR. EMMETT: I wellere Verfassig isch sie hüt?? MISS WILLIE: Ziemlich normal – für öisi Verhältnis. Sie hed scho versuecht mich z´bestächä DR. EMMETT: So? Wieviel hed Sie Ihne denn a´botte? MISS WILLIE: (lächelnd) Rekord. Füfzgtuusig. DR. EMMETT: Hed das, was sie gseit hed, sicher und vertrauenerweckend tönt? MISS WILLIE: Kei Spur. Absolut verruckt. Sie hat gredt, als öb sie no das gesamti Vermöge hätti. Savage-Vermögen kontrollieren würde. DR. EMMETT: Ich ha grad mit ihre Chinder gredt – Sie sind sälber em Wahnsinn ziemlich nöch. Hütt Abig sinds da. MISS WILLIE: Das isch die tollst Gschicht, wo ich je gläsä ha.. – Wänn hend Sie es entdeckt? DR. EMMETT: Hütt, am früehe Morge. Sie hed mich bättä, sie in ihrem Zimmer y´sperre.. MISS WILLIE: Ich verstahe es eifach nöd. Wie hed sie sovill Gäld chönne verschwinde lah? DR. EMMETT: Ihre Maa hed sie als Universalerbin y´gsetzt. Sit er gschtorbe isch schient sie alli Grundstück, Aktie und Obligatione verchauft z´ha. MISS WILLIE: Hundert Millionen Dollar! Das muess en Druckfähler si. DR. EMMETT: Nei. Es stimmt. MISS WILLIE: Aber was cha sie denn m i t d e m G ä l d g m a c h t h a ? DR. EMMETT: De Richter Savage seit i selige Fäll : Weiß Gott. MISS WILLIE: Glaubet Sie, dass sie alles uusgä hed? DR. EMMETT: Das isch sehr unwahrschinlich. – Bitte, rüefet Sie sie. Ich muess sie schonend vorbereite. MISS WILLIE: (ruft aus dem Fenster) Mrs. Savage – bitte c h ö m e d s i e d o c h s c h n ä l l . De Dokter Emmett muess dringend mit Ihne rede. (Sie wendet sich wieder DR. EMMETT zu.) Wend Sie sie wirklich y´sperre? DR. EMMETT: Kei Spur! Aber mängisch wünscht ich mier, ich chönnt die Verwandte irgendwo y ´ sperre. Sie verursachet viel meh Ärger als die Patientin. MISS WILLIE: Glaubet Sie, dass Sie weiß, wo das Geld isch? DR. EMMETT: Sie isch die Einzigi, wos wüsse cha. MISS WILLIE: Villicht isch Methode i ihrem Wahnsinn. DR. EMMETT: Es wird für mich täglich schwerer, die Grenze zwüsched Vernunft und Wahnsinn z´ zieh. Im Augeblick bliebt mier nüd anders übrig, als das Material und die Uussage vo ihre Stiefchind z´akzeptiere. MISS WILLIE: D ie Rede und Handlige vom Richter Savage chönnted öis doch e n ganzi Kompanie vo Psychiater b e s c hä r e u nd öi s e n H uu f e Pa t i e nt e br i ng e . DR. EMMETT: Zwiefellos. Und die Sensationsgier v o d r L a d y Lily Belle mit ihrne sechs Scheidige und sechzg Skandalaffäre spricht au nid grad für seelisches Gliechgwicht und geistigi Harmonie. MONOLOG Jeff hat auch Augen, aber es wird noch Monate dauern, bis er bereit sein wird, seine Frau zu erkennen und dem Leben entgegenzutreten. Florence hat Augen, aber sie will nicht sehen, dass sie nie ein Kind bekommen kann. Vielleicht wird sie morgen bemerken, dass John Thomas eine Puppe ist und gesund werden. Fairy hat Augen, aber diese Augen sind zu schwach für das Licht und zu schwach für die Wahrheit. Mrs. Paddy hat Augen, aber sie sieht nicht, was sie malt. Hannibal hat Ohren, aber er hört nicht, was er spielt. Vielleicht werden auch für diese Fünf die Tore bald aufgehen, die Ihnen jetzt offen stehen. Gehen Sie. Lassen Sie sich nicht durch Illusionen betrügen und schließen Sie Freundschaft mit der Einsamkeit. Die weiblichen Wesen interpretieren MISS WILLIE Die männlichen Wesen interpretieren DR. EMMETT Der Monolog ist für die weiblichen und männlichen Wesen Bitte meldet euch an, wenn ihr am Casting mitmacht: [email protected]
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