Krieg in Europa?

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Freitag, 14. August 2015
«EU-Staaten werden Krieg gegeneinander führen»
Krieg in Europa? Von Udo Ulfkotte, freier Jomnalist
Auch der Bundesnaclu'ichtendienst hatte zugleich
in einer Studie, die daraufhin geschwärzt werden
musste, öffentl ich hervorgehoben, dass die Finanz­
krise in Europa in einen Krieg münden könne.
Der Euro und die EU werden den Bürgern
von den Hintermännern gern als «Frie­
densprojekte» verkauft. Immer mehr ein­
flussreiche Persönlichkeiten halten kriegs­
ähnliche Auseinandersetzungen ·zwischen
EU-Staaten mittlerweile nicht mehr für
abwegig.
Erwartete Unruhen
Der deutsche Ökonom Professor Hans-Werner
Sinn sagte unlängst: «Der Euro hetzt die Völker ge­
geneinander auf» Er bewirke genau das Gegenteil
von dem, was die Politik eigentlich anstrebe: Er zer­
störe das europäische Einigungswerk.
Krieg als Szenario nicht aüszuschliessen.
Das ist noch höflich und vorsichtig formuliert.
Denn inzwischen behaupten immer mehr renom­
mierte Fachleute, dass uns der Euro am Ende - und
zwar schon sehr bald - Krieg in Europa bescheren
werde. Schon im Oktober 20 11 prognostizierte die
britische Zeitung «Daily Mai'i» die Rückkehr von
Kriegen mitten in Europa. Und zwar bis spätestens
2018. Die Schuldenspirale und der Kampf um die
Rückzahlung verlorener Euro-Rettungsgelder
werde in immer mehr EU-Staaten die Menschen
auf die Strassen und die Panzer aus den Kasernen
treiben und in einem Krieg enden, in dem sich jeder
Staat wieder der Nächste sei.
in der EU in vielen Gebieten Bürgerkriege ausbre­
chen werden. Es drohe in melu'eren bankrotten EU­
Staaten ein Militärputsch.
Als der SchweizerArmeechefAndre Blattmann vor
längerer Zeit über erwartete Flüchtlingsströme aus
Afrika und Nahost sowie den drohenden Bankrott
Griechenlands berichtete und eine Karte mit den
militärischen Folgen dieser absehbaren Entwick­
lung veröffentlichte, da sorgte das für Lacher in der
Politik. Der «Tages-Anzeigem berichtete darüber
etwa unter der Überschrift «AnneechefB lattmanns
kuriose Karte». Die Journalisten fanden es amü­
sant, dass derArmeechefin Ländern wie Griechen­
land den Zusanunenbruch und Umuhen erwartete.
Blattmarul wurde vom «Tages-Anzeiger» mit den
Worten zitiert: «Auch grosse Migrationsströme
könnten einen Einsatz nötig machen. Denken Sie
nur an die wirtschaftliche Situation in Griechen­
land: Plötzlich steht in einem EU-Land d~r Staat
vor dem Bankrott!»
Unlängst kündigte ja auch die Schweiz an, sich ab
September 20 15 mit Manövern auf diese Entwick­
lung vorzubereiten. Und jetzt hat auch der Vorsit­
zende des Verteidigungskomitees im britischen
Parlament, der konservative Abgeordnete Julian Politiker und Journalisten äusserten sich nach die­
Lewis, offiziell vor der Gefalu' der Rückkehr von sen W0l1en «entsetzt», weil sie sich ein solches Sze­
Kriegen im Herzen Europas gewarnt. Der gegen nario schlicht nicht vorstellen konnten. Und als
den Willen der europäischen Völker undemokra­ Alain Juppe, ehemaliger französischer Premiermi­
tisch von der EU erzwungene europäische Eini­ nister, öffentlich davor warnte, dass die Euro-Ret­
gungsprozess könne in einem Krieg aller gegen alle tungspakete und die damit verbundene Schulden­
Durchhalteparolen
enden, sagte der einflussreiche Abgeordnete in ei­ spirale viele europäische Länder gegeneinander in
Auch Gerald Celente, der wohl renommierteste Zu­ nem Gespräch mit dem Regierungsblatt «The den Krieg ziehen könne, da druckten das die meis­
kunftsforscher der Welt, prognostiziert den Euro­ House». Die EU werde immer undemokratischer ten Zeitungen erst gar nicht ab. Es erschien ihnen
päern nach Jahrzehnten des Friedens nun immer und die Bevölkerung werde diese Entwicklung schlicht absurd. Schliesslieh sagten ihnen doch jene
Politiker, mit denen sie jeden Tag zusammenhoek­
grössere Spannungen, die in Krieg münden wer­ nicht mehr lange tatenlos hinnehmen.
ten, wie schön und bunt die Zukunft mit dem Euro
den. In Deutschland sei kein Politiker auf die sich
seit Langem abzeichnende Lage vorbereitet. Man Auch Professor Michael Hudson, der Chefberater werde. Doch allmählich zeichnet sieh ab, dass die
retouchiere vielmehr mit statistischen Tricks die der lettischen Regierung in Wirtschaftsfragen, vielen Warnungen zwar überhört und beiseite ge­
Arbeitslosigkeit weg, verbreite Durchhalteparolen hatte den völligen Zusammenbruch der Europäi­ wischt wurden, aber wohl keineswegs so absurd
mit einem sich angeblich abzeichnenden Wirt­ schen Union, die schlagartige Verarmung der na­ waren, wie Journalisten und Politiker behauptet
schaftsaufschwung und verbreite Optimismus, wo tionalen Bevölkerungen und deren Ablenkung hatten.
ein Blick in die Realität angebracht sei. Auch der durch bewusst provozierte Kriege vorausgesagt.
Udo Ulfkotle
frühere EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Hudson veröffentlichte schon 20 lOden Artikel
Dieser Artikel erschien im Ultkotte-Newsletter Nr. 229, der mit In,
Barroso hatte auf. eine «absehbare Apokalypse» «The Coming European Debt Wars» (<<Die abseh­ formationen aus den Bereichen Wirtschaft, Politik, Sicherheit und
hingewiesen und gesagt, dass die Rückkehr von baren Kriege in Europa um die Schulden»), der in Ges~lIschaft aufwartet. Die «Schweizerzeit» empfiehlt d·
Diktaturen in Europajetzt jederzeit möglich sei Ulld Deutschland nicht veröffentlicht werden durfte. Newsletter.