Gemeinde Planet Ternberg 2/2015

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KOMMENTAR
GESTÄRKTE DEMOKRATIE
AUS FÜR DIE
BAHNHOFSÜBERFÜHRUNG
„Nachdem die Straßenquerung beim Bahnhof engültig abgelehnt wurde, muss so rasch
wie möglich der Glockersteg erneuert werden“, Marco Vanek, Gemeinderat der Grünen
Der Ternberger Gemeinderat
lehnte mit knapper Mehrheit endgültig die geplante große Eisenbahnquerung ab. Nicht ausbleiben
wird ein Neubau des Fuß- und
Radüberganges beim Bahnhof.
J
ahrelang wurde darüber diskutiert
und bereits mehrmals abgestimmt.
Auf jeder Gemeinderatssitzung
im heurigen Jahr gab es einen Tagesordnungspunkt samt Abstimmungen
über das Projekt. Doch die ÖBB stellten
ein letztes Ultimatum: Sollte der Bahnhofsumbau zeitgerecht bis 2018 fertig
werden, musste bis 9. Juli eine definitive
Entscheidung fallen.
Eine im Frühjahr eingesetzte überfraktionelle Planungsgruppe diskutierte
und kalkulierte bis wenige Tage vor der
Gemeinderatssitzung mögliche Alternativvarianten. Doch es stellte sich heraus,
dass für die Variante etwa beim Lagerhaus, der notwendige Grundankauf nicht
möglich war.
Nach einer turbulenten Diskussion lehnte
schließlich der Gemeinderat in geheimer Abstimmung das Projekt mit einer
Stimme Mehrheit endgültig ab. (12 Ja-/11
Nein-/2 Enthaltungen, die als Nein-Stim-
men zählten). Die Konsequenz: Innerhalb
der nächsten zwei Jahre müssen die ÖBB
die beiden Schranken im Bahnhofsbereich auf automatischen Betrieb umstellen. Darüber hinaus muss die Gemeinde
den bestehenden Fußgängerübergang
(Glockersteg) dringend sanieren. Dieser
ist bereits baufällig und nur mehr kurze
Zeit benützbar.
Eine schrankenlose Überfuhr über die
Gleisanlagen forderten vor allem die
BewohnerInnen des Bäckengrabens und
der angrenzenden Siedlungen jenseits
der Gleisanlagen. Vor Beginn der Gemeinderatssitzung überreichten sie den
Fraktionen mehr als 140 Unterstützungsunterschriften.
Von den GegnerInnen kamen große
Bedenken vor allem zur Dimension dieses
Bauwerks. Eine mehr als 8 Meter hohe
Rampe wäre erforderlich gewesen, um
die notwendige Höhe zu erreichen. Dies
hätte das Ortsbild in diesem Gemeindeteil nachhaltig verändert.
 Marco Vanek
Foto: F. Wirleitner
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ie Entscheidung über eine
Straßenquerung beim Bahnhof war eine der schwierigsten und langwierigsten in dieser
Gemeinderatsperiode. Bereits 2010
gab es die ersten Verhandlungen
mit den ÖBB, unzählige weitere
Diskussions- und Planungsrunden
folgten. Die sich zunächst abzeichnende Unterführung beim Brückenkopf wurde von den ÖBB wieder
verworfen, weil zu teuer. Schließlich
favorisierten die ÖBB-Planer eine
Überquerung beim Glockersteg. Mit
dem gravierenden Nachteil, einer
mehr als acht Meter hohen Rampe
und Stützmauer, die alle benachbarten Gebäude überragt hätte. Erst
das 3D-Modell zeigte ganz deutlich
die Dimensionen dieses Bauwerkes.
Das „Betonmonster“, wie es einige
im Gemeinderat nannten, hätte
einen gravierenden Einschnitt in das
Ortsbild bedeutet.
Das Ergebnis spiegelte auch die gespaltene Meinung in der Ternberger
Bevölkerung wider. Ein Teil (vor allem jene von der Bäckengraben-Seite) sprachen sich vehement für das
Projekt aus. Doch jene, die Tag für
Tag die Dimensionen des Bauwerkes
im Blickfeld gehabt hätten, waren
dagegen. Auch wenn es enttäuschte
Gesichter nach dieser Abstimmung
gegeben hat: Gewonnen hat die Demokratie in unserer Gemeinde. Denn
in der jüngsten Geschichte unseres
Ortes hat es keine Entscheidung gegeben, um die so lange, so intensiv
und so sachlich gerungen wurde.
 Marco Vanek, Gemeinderat und
Spitzenkandidat der Grünen Ternberg
MENSCHLICHKEIT & BRIEFWAHL
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ie viele andere Menschen
in unserem Land bewegt
auch uns Grüne die Situation der Kriegsflüchtlinge aus Syrien
und anderen Krisengebieten. Sie sind
vor entsetzlichen Gräueltaten und
unter Lebensgefahr nach Europa
geflohen.
FARBE BEKENNEN UND EIN KLARES
ZEICHEN FÜR EINE POLITIK DER
HOFFNUNG SETZEN
Die große Mehrheit der Bevölkerung
will ein Miteinander und keinen Hass
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in Worten und Taten. Die Politik trägt
dabei Verantwortung, klar Stellung zu
beziehen. Die letzten Monate prägte
aber parteipolitisches Hickhack und das
Aufstellen von Zeltstädten die politische
Diskussion. Wir Grünen beziehen Stellung – und sagen: Wir sind gegen eine
Politik der Angst, wie sie von der FPÖ
auf dem Rücken dieser Menschen betrieben – und leider auch immer stärker
von SPÖ und ÖVP übernommen wird.
STARKE LANDESWEITE BEWEGUNG
DER SOLIDARITÄT UND DER
MENSCHLICHKEIT
Viele Menschen in Oberösterreich beweisen tagtäglich durch konkrete Hilfe
und Engagement: Österreich ist nicht
nur die Heimat großer Töchter und
Söhne, sondern vielmehr eine „Heimat
großer Herzen“.
Wir halten Kurs, auch wenn andere
nach rechts wanken – wir Grünen
stehen zu unserer Haltung und unseren
Werten: Menschlichkeit, Menschenrechte und ein respektvoller Umgang
miteinander!
 gruene.at
WÄHLEN
SO GEHT’S
Jede Stimme zählt!
Am 27. September wird in Oberösterreich gewählt: Landtag, Gemeinderat
und BürgermeisterInnen.
Wahlen am 27. September verhindert
bist, deine Stimme persönlich im zuständigen Wahllokal abzugeben?
Die Wahlen werden zu einer Richtungsentscheidung, ob OÖ stagniert und
damit seine großen Chancen verspielt
oder den erfolgreichen Grünen Weg
weitergeht. Nur wenn Grün stark gewinnt, hat Blau keine Chance. Dabei ist
jede Stimme für Grün wichtig!
Du weißt jetzt schon, dass du bei den
Dann kannst du mit Wahlkarte bzw.
Briefwahl wählen. Wie das geht und
was du dabei beachten musst – wir
haben für dich alle Infos hier zusammengetragen.
GRÜNE LANDESSEITE 08/2015
 ooe.gruene.at/wahl/
waehlen-so-geht-s
GENTECHNIK
DIE RACHE VON
KÄFER UND CO.
Seit zwanzig Jahren werden in den USA Genpflanzen
kommerziell angebaut. Die anfänglichen Vorteile verkehrten
sich aber bald ins Gegenteil.
Foto: Hannes Altrichter
TERNBERG
TTIP-FREI
Noch wächst der heimische Mais ohne Hilfe der Gentechnik. Doch wie lange noch?
A
nfänglich haben gentechnisch
veränderte Pflanzen den BäuerInnen in den USA viel Zeit
erspart und sie mussten weniger Spritzmittel ausbringen. Da sich die Unkräuter an den Anbau der gentechnisch
veränderten Pflanzen angepasst haben,
steigen nach einigen Jahren sowohl
die Mengen an Spritzmitteln als auch
der Arbeitszeitaufwand deutlich. Das
zeigt eine Studie, die vom deutschen
Europaabgeordneten Martin Häusling
in Auftrag gegeben wurde. Mit diesen
Produkten, so die Studienautoren,
geraten auch kontinuierlich Rückstände
von Pflanzenschutzmitteln und/oder
Insektengiften ins Tierfutter, die bisher
in Lebens- und Futtermitteln nicht oder
nur in geringeren Mengen vorhanden
waren.
Die Auswirkungen der Patentierung
von Saatgut haben auch die EU längst
erreicht. Ausgehend von Patenten auf
gentechnisch veränderte Pflanzen
werden inzwischen auch konventionelle Züchtungen patentiert und
Pflanzenzuchtfirmen aufgekauft. So
hat beispielsweise Monsanto bereits
erhebliche Anteile am Handel mit
Gemüsesaatgut in der EU, obwohl hier
kein gentechnisch verändertes Gemüse
produziert wird.
Bisher scheint die US-Landwirtschaft
weitestgehend unfähig, Alternativen zu
dieser „Aufrüstung auf dem Acker“ zu
entwickeln. So können die Unkräuter
mit Glyphosat entweder gar nicht mehr
oder nur noch mit erhöhtem Aufwand
an Spritzmitteln bekämpft werden.
Warum das so ist, dafür gibt es strukturelle Gründe: Die Saatgutindustrie
der USA ist insbesondere bei Soja, Mais
und Baumwolle unter der Kontrolle der
Agrochemieunternehmen. Das heißt:
Konzerne wie Monsanto, Dupont, Syngenta und DowAgroSciences dominieren das Geschäft. Diese Konzerne sind
aber an Alternativen nicht interessiert.
Der Marktführer Monsanto selbst macht
dabei glänzende Geschäfte: Von 2010
auf 2011 steigerten sich die Umsatz­
erlöse um 13 Prozent auf fast 12 Milliarden US-Dollar.
Mit dem Inverkehrbringen gentechnisch
veränderter Pflanzen wurde mit einem
ungeschriebenen Gesetz der Lebensmittelherstellung gebrochen: Statt des
Einsatzes traditioneller und erprobter,
möglichst sicherer Verfahren zur Le-
GEMEINDEPLANET TERNBERG 02/2015
Einstimmig forderte der Ternberger
Gemeinderat die österreichische Bundesregierung, das Parlament sowie die
Europaabgeordneten auf, das transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP)
und die beiden anderen Verträge (CETA
und TISA) nicht zu unterschreiben.
Auf Antrag der Grünen debattierten
die GemeinderätInnen über die Aus­
wirkungen dieser Verträge auf die
Kommunalpolitik. Ginge es nach den
bisher bekanntgewordenen Details
würde nach Abschluss der Verträge
Ternbergs Gemeindeautonomie in
vielen Punkten eingeschränkt.
Mehr dazu auf  ternberg.gruene.at
bensmittelherstellung, wurde der Acker
zum Versuchslabor und die VerbraucherInnen zu Testpersonen.
Futtermittelimporte bestehen in Europa
überwiegend aus gentechnisch verändertem Soja. Auf diese Weise ist die
Gentechnik über Milch und Fleisch auch
hier schon längst auf unseren Tellern
gelandet.
Wird diese Entwicklung nicht gestoppt,
drohen auch bei uns in Europa mittelfristig ähnliche Abhängigkeiten für
ZüchterInnen und LandwirtInnen wie
in den USA. Wenn Großkonzerne den
Saatgutmarkt und die Züchtung dominieren, geht die Artenvielfalt auf dem
Acker immer weiter zurück.
 Hannes Altrichter
Link zur Studie „Die Rache von Käfer
und Co“  greens-efa.eu
03
VERMISCHTES
9 X GRÜN FÜR
DEN GEMEINDERAT
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och sind wir nur mit einem Mandat im Gemeinderat vertreten.
Doch wir wollen stärker werden,
zwei Grüne Sitze sollen es am 27. September schon werden, am besten aber
drei. Denn wir haben viel vor. Je mehr
Grüne im Gemeinderat vertreten sind,
umso mehr unserer Ideen können wir
einbringen.
Foto: F. Wirleitner
Die Ternberger Grünen haben
ihre Liste für die Gemeinderatswahl zusammengestellt.
Neun KandidatInnen sind
es, die sich in den nächsten
sechs Jahren für die Grünen
Ideen stark machen werden.
Einen Bürgermeisterkandidaten stellen wir keinen, doch Spitzenkandidat
ist der bisherige Gemeinderat und
Sprecher der Grünen Ternberg, Marco
Vanek. Er engagiert sich schon seit
sechs Jahren tatkräftig in der Ternberger Kommunalpolitik und natürlich
auch bei den Grünen auf der Bezirks­
ebene.
Unsere KandidatInnenliste:
1. Marco Vanek, 2. Hannes Altrichter,
3. Ursula Bichler, 4. German Hornig,
5. Sieglinde Sparr, 6. Barbara Vanek,
7. Herbert Schörkhuber, 8. Wolfgang
Altrichter, 9. Sabine Krempl
Näheres über unsere Ideen und
KandidatInnen in der nächsten Aus­
gabe des gemeinde.planet.
AUF BESUCH BEIM
SONG CONTEST
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nserer NMS Ternberg gelang
es durch die tolle Leistung der
Schüler und Schülerinnen und
das Engagement unserer Chorleiterin
Theresia Karrer, beim Wettbewerb
„Building Bridges“ anlässlich des Eurovision Song Contests eine Fahrt zur
Family-Show am Mittwoch, 20.05.2015
zu gewinnen.
Die perfekte Organisation machte dieses Erlebnis einfach unvergesslich. Mit
einem Bus der ÖBB wurden wir stressfrei zur Stadthalle und wieder zurück
gebracht. Bei der gemeinsamen Fahrt
lernten wir auch Schüler und Schülerinnen der NMS Losenstein kennen.
Gemeinsames Singen und Musizieren
verkürzte die Reisezeit für uns (für
unseren Chauffeur auch?). Nach einer
Eispause in der Lugner-City und dem
Security-Check – alle Mitarbeiter waren
trotz der Menschenmengen überaus
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Foto: Neue Mittelschule Ternberg
Die Neue Mittelschule Ternberg sah die Generalprobe für das
zweite Semifinale des weltweit größten Gesangwettbewerbes.
hilfsbereit und freundlich – gelangten
wir endlich zu unseren Plätzen.
Die Show konnte beginnen. Wir sahen
die Generalprobe für das zweite Semifinale des ESC. Ein paar tolle Songs
mussten unserer Meinung nach bis zum
Finale kommen. Und so war es dann
auch: Die Favoriten des Chores der
NMS Ternberg - Israel und Schweden schafften es. Davon konnten wir uns am
Donnerstag bei der Live-Übertragung
im Fernsehen, die wir natürlich alle
gespannt verfolgten, überzeugen.
Müde, aber noch immer ganz hin und
weg geflasht von dem Erlebten kamen wir wieder nach Hause. HandyMitschnitte, eine coole Sonnenbrille und
jede Menge Fotos werden uns immer
daran erinnern.
 Gerda Schaupp, Direktorin der Neuen
Mittelschule Ternberg
GEMEINDEPLANET TERNBERG 02/2015
IMPRESSUM
M/H/V: Die Grünen Ternberg; Sprecher:
Marco Vanek, Hammerstraße 7, 4453 Ternberg
Tel.: 0664 5401722; Redaktion: Marco Vanek,
Hannes Altrichter, Ursula Bichler, Barbara
Vanek, German Hornig Druck: Druckerei
Frömel, 4715 Taufkirchen a.d. Trattnach
Layout: agentur g+ Auflage: 1500 Stück
KONTAKT
DIE GRÜNEN TERNBERG
c/o Marco Vanek
Hammerstraße 7,
4453 Trattenbach
Telefon: 0664/54 01 722
E-Mail: [email protected]
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