ZIM-Erfolgsbeispiel Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand Kooperationsnetzwerke 033 Mit neuen Verfahren Medikamente besser ans Ziel bringen Im Netzwerk PPA werden hochsensitive Methoden und Geräte entwickelt, die Produkte und Prozesse mittels Spektroskopie zuverlässig analysieren. Die Ergebnisse sollen in den Life Sciences, zur Gefahrstoffdetektion und in der Gassensorik eingesetzt werden. Sie ermöglichen z. B. auch, den Transport von Medikamenten in das Innere der Körperzellen zu verfolgen – dort, wo sie ihre Wirkung entfalten. Das Produkt und seine Innovation „PPA“ steht für „Produkt- und Prozesssicherheit mittels spektroskopischer Analytik“. Ziel des in Göttingen ansässigen ZIM-Netzwerks PPA ist die Entwicklung von hochsensitiven und gleichzeitig kostengünstigen Analysegeräten und -methoden, mit denen Moleküle und Stoffe identifiziert und quantifiziert werden können. Dabei verknüpfen die Aufgabenstellungen Grundlagen der Photonik, der Geräte- und Softwaretechnologie sowie die Anwendungsfelder „Life Sciences / Diagnostik“, „Gefahrstoffdetektion“ und „Gassensorik“ eng ineinander. So können innovative Spektrometer und Detektionsgeräte entsprechend der Markterfordernisse entwickelt werden. mittels Licht oder Röntgenstrahlen, der Anwendung neuer Messmethoden (z. B. SERS, surface-enhanced Raman spectroscopy), der Detektion von Sprengstoffen (z. B. bei der Kontrolle an Flughäfen), mit der 3D-Mikrostrukturierung von Glas (z. B. für Probenträgersysteme) und auch mit bildgebenden Messverfahren zur räumlichen Analyse von Strömungsfeldern beschäftigen. Im Netzwerk wurden bereits fünf ZIMProjekte erfolgreich beantragt, die sich mit der Identifikation von chemischen Stoffen In den FuE-Projekten der Netzwerkpartner spielt z. B. die Fluoreszenzspektroskopie eine wichtige Rolle. Dies ist eine Für spektroskopische Verfahren gibt es gerade im Life-Science-Bereich eine Vielzahl von Anwendungen, da die Identifikation und Quantifizierung von Molekülen ein zentraler Aufgabenbereich sowohl bei diagnostischen Assays als auch in der pharmazeutischen Qualitätskontrolle sind. Methode, die – ähnlich wie die Nobelpreisgekrönte STED-Mikroskopie – fluoreszierende Moleküle benutzt. STED steht für Stimulated Emission Depletion und wurde durch den Göttinger Professor Stephan Hell entwickelt. Er ist Mitglied des Vorstands des LaserLaboratorium Göttingen e. V., welches das Netzwerk PPA initiiert hat. Mit dieser Methode können sogar einzelne Moleküle in lebenden Zellen mit Nanometerauf lösung sichtbar gemacht werden. Ein ähnlicher Ansatz wird auch vom Netzwerkpartner Ionovation GmbH verfolgt, um den Transport therapeutischer Moleküle über biologische Membranen mit höchster Auflösung zu verfolgen. Elektrotechnik, Messtechnik, Sensorik ZIM-Erfolgsbeispiel | Kooperationsnetzwerke 033 Ansprechpartnerin Dr. rer. nat. Isabell Schwenkert, MBA innos - Sperlich GmbH Bürgerstraße 44/42 37073 Göttingen +49 551 49 601-11 [email protected] Projektpartner: •Airsense Analytics GmbH •AMO GmbH •Beuth Hochschule für Technik Berlin •Controlling Chaos Technologies GmbH •Deutsches Zentrum für Luft-und Raumfahrt e. V. •Fassisi Gesellschaft für Veterinär diagnostik und Umweltanalysen mbH •IBA GmbH •ILA Intelligent Laser Applications GmbH •Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme gemeinnützige GmbH •InnoLas Laser GmbH •IOM Institut für Oberflächenmodifizierung •Ionovation GmbH •Kleintierklinik des Tierärztlichen Instituts der Georg-August-Universität Göttingen •Laser-Laboratorium Göttingen e. V. •Lumiprobe GmbH •Microliquids GmbH •MIOPAS GmbH •Miprolab GmbH •nanoplus GmbH •Optolution Messtechnik GmbH •Polytec GmbH Mit diesem Ansatz entwickelt sie in einem durch das „KMU-Instrument der EU“ geförderten Projekt eine neue Technologie, mit der Wirkstoffe durch einen Trick besser durch Zellmembranen in Körperzellen gebracht werden können. Wenn dies gelingt, können die Wirkstoffe gezielt an den Ort gebracht werden, wo sie wirken sollen und die Dosis von Medikamenten kann deutlich reduziert werden. Damit könnten sich auch die Nebenwirkungen verringern, was den Nutzen der Medikamente für Patientinnen und Patienten erheblich erhöht. Der Trick beruht auf dem Anheften von sogenannten Lipidmolekülen an den Wirkstoff, sodass dieser deutlich effektiver durch die Membran der Zelle geschleust werden kann. Dieses Verfahren ist insbesondere auch für neue und vielversprechende therapeutische Medikamente interessant, die auf Nukleinsäuren (z. B. sogenannte Antagomire, miRNA und siRNA) basieren. Welches Lipid sich für welche Zelle bzw. für welchen Ort am besten eignet, muss mit Hilfe spektroskopischer Methoden erforscht und die Wirkung gemessen werden. Zellmembran mit Proteinen sind. Die Pharmazeutische Industrie strebt daher danach, neue Wirkstoffe so zu konzipieren, dass sie unter anderem möglichst gut von den Körperzellen aufgenommen werden. Das Netzwerk PPA und seine Mitglieder können hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Der Markt und die Kunden Das Netzwerk PPA fokussiert sich auf spektroskopische Verfahren in den Bereichen Gefahrstoffdetektion, Gassensorik sowie Life Sciences. Das vorgestellte Projekt adressiert insbesondere die Pharmazeutische Industrie. Die Entwicklung neuer Medikamente steht vor großen Herausforderungen: Es wird immer auf wändiger und schwieriger, Wirkstoffe zu entwickeln, die gemäß der strengen regulatorischen Vorgaben möglichst effektiv und frei von Nebenwirkungen Das Netzwerk Das Innovationsnetzwerk PPA umfasst 21 Partner, darunter 14 KMU und vier Forschungseinrichtungen. Zielstellung aller Partner ist die Entwicklung hochsensitiver, kompakter, modularer und gleichzeitig kostengünstiger spektrometrischer Analysegeräte. Dabei werden Erkenntnisse der Grundlagenforschung mit dem Gerätebau der spektroskopischen Analytik verknüpft. Besonderes Merkmal ist die Integration von Querschnittsfunktionen und -technologien entlang der Wertschöpfungsketten rund um das Themenfeld der spektroskopischen Analytik. Der intensive Austausch zwischen den Technologiegebern aus der Grundlagenforschung, den Geräteherstellern und den Anwendern ermöglicht die rasche Integration hochinnovativer Technologien in das Produktportfolio der beteiligten Unternehmen. Dies führt nach Einschätzung der Netzwerkpartner zu einer deutlichen Verringerung der Entwicklungskosten gegenüber einzelnen FuE-Vorhaben. Projektlaufzeit: 01/2014 bis 12/2016 Impressum Das Projekt wurde gefördert vom Bundesminis terium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) fördert technologie- und branchenoffen: →→ ZIM-Einzelprojekte →→ ZIM-Kooperationsprojekte →→ ZIM-Kooperationsnetzwerke Infos und Beratung zu Kooperationsnetzwerken VDI/VDE-IT Steinplatz 1, 10623 Berlin Telefon 030 310078-391 www.zim-bmwi.de Herausgeber Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), Öffentlichkeitsarbeit 11019 Berlin www.bmwi.de Stand Oktober 2015 Redaktion und Gestaltung VDI/VDE-IT Bildnachweis Titel: fotolia.com-Africa Studio Seite 2: Thinkstock/markusblanke
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