Zur Person Wolfgang Schultze (rb) Ein Leben für die Gewerkschaften – von der Lehre bis zur Rente, vom Lehrling bis zum Arbeitsdirektor. Ein Leben für die Politik – 60 Jahre Mitglied der SPD, viele Jahre im Landesvorstand, fast 30 Jahre Abgeordneter des Niedersächsischen Landtags. Ein Leben für die Gesellschaft – Vorsitzender oder Vorstandsmitglied in rund zwei Dutzend Verbänden, Arbeitskreisen, Institutionen, als Arbeitnehmervertreter Mit-glied in acht Aufsichtsräten, davon in vier Vor-ständen, Gründer und Vorsitzender von einem halben Dutzend Stiftungen, – das ist der Sozial-demokrat Dr. h.c. Wolfgang Schultze. Am 11. Februar wird der Hannoveraner 80 Jahre alt. Bildung, Ausbildung, Weiterbildung, Berufsbildung, besonders für die junge Arbeiterschaft, waren der Schwerpunkt von Schultzes jahrzehntelanger gewerkschaftlicher Bildungsarbeit. Schon als 17-jähriger Lehrling und Mitglied der IG Chemie-Papier-Keramik (IG CPK) war er Betriebsjugendvertreter, mit 22 Jahren Jugendsekretär im DGB. Bis Ende 1980 war er Vorsitzender der Bildungsorganisation „Arbeit und Leben“ in Niedersachsen. Im selben Jahr stieg er in den Hauptvorstand IG PCK auf und brachte es bis zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden. Schon früh lag Wolfgang Schultze eine Zusammenarbeit zwischen gewerkschaftlicher und UniversitätsBildungsarbeit am Herzen. So wurde unter seiner Leitung 1975 der erste Kooperationsvertrag zwischen einer deutschen Hoch-schule, der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, und einer Gewerkschaft abgeschlossen. Die Medizinische Hochschule Hannover verdankt ihm die Einrichtung eines Lehrstuhls für Arbeitsmedizin. Zur Finanzierung der Bildungsarbeit gehen auf Schultzes Initiative u.a. die Gründung der Stiftung „Arbeit und Umwelt“, die Stiftung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und der Nord/LB/ Öffentliche Braunschweig sowie vor allem die Preußag-Stiftung mit einem Kapital von 20 Millionen DM zurück. 1988 wurden anstelle einer Jubiläumsfeier zum 75-jährigen Bestehen der Preußag für jeden der 40 000 Beschäftigten 500 DM für die Stiftung gezahlt. Und dann gründete Wolfgang Schultze 2001 gemeinsam mit seiner Familie die Wolfgang-Schultze-Stiftung „Soziale Verantwortung in der Marktwirtschaft“ und wurde deren Vorsitzender. Natürlich legte der engagierte und motivierte, voller Ideen und Energie steckende Gewerkschafter 2001 nach dem Ende der Berufstätigkeit, er hatte es bis zum Arbeitsdirektor im Preußag-Vorstand gebracht, nicht die Hände in den Schoß oder die Beine hoch. Unter anderen Ehrenämtern übernahm er 2002 den Vorsitz der Landesverkehrswacht und wurde 2006 Vizepräsident der Deutschen Verkehrswacht. Die „German International School of Management and Administration – GISMA“ berief ihn in ihren Senat, und selbstverständlich gehörte Schultze 2005 zu den Gründern der Parlamentarischen Vereinigung Niedersachsen, deren Vorstandsmitglied und Schatzmeister er bis heute ist. Die Liste seines politischen und gesellschaftlichen Engagements ließe sich beliebig verlängern. Die Ehrungen sind nicht ausgeblieben. Sie reichen u. a. von der Ehrenpromotion der Carl von Ossietzky Universität 1993 über das Bundesverdienstkreuz I. Klasse, die Hans-Böckler- und die Willy-Brandt-Medaille bis zum Ehrenzeichen in Gold der Landesverkehrswacht. Mit Stolz kann Dr. h.c. Wolfgang Schultze auf sein Lebenswerk zurückblicken. Noch heute steht der dynamische, stets positiv in die Zukunft schauende Jubilar mitten im Leben. Die 80 Jahre sieht ihm niemand an. Gesund und munter wie eh und je kann er seinen Ehrentag im Kreis seiner Familie, einer großen Schar von Freunden, und davon hat er wirklich ungezählt viele, und Wegbegleitern feiern. Erschienen im rundblick Nord-Report am 11.02.2016, Jahrgang 2016/Nr. 029
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