Gemeindebrief Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Brandenburg a. d. Havel www.baptisten-brandenburg.de Kleine Schritte wagen Seite 3 / Foto: Lehmann 10 Oktober 2015 'Evangelisch-Freikirchlich' klingt Ihnen fremd, aber 'Baptisten' haben Sie schon mal gehört? Wir taufen keine Säuglinge, sondern nur entscheidungsfähige Menschen. Hierauf geht auch die Bezeichnung "Baptisten", das heißt Täufer, zurück. Wir sind Christen Hofkirche am Jakobsgraben Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde - Baptisten Jahnstraße 1 14776 Brandenburg an der Havel Wir glauben an Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist, wie er uns im Alten und im Neuen Testament bezeugt wird. Auf der Grundlage dieses Glaubens haben wir uns persönlich und freiwillig für ein Leben mit Gott und seiner Gemeinde entschieden. /Fax 03381/661563 E-Mail [email protected] Wir sind evangelisch Gemeindebüro: Sprechzeit Mittwoch 12-14 Uhr oder nach Vereinbarung Mit den Kirchen der Reformation bekennen wir Jesus Christus als den Herrn und Retter der Welt, der uns allein aus Gnade und allein durch den Glauben vor Gott gerecht gemacht hat. Die Bibel ist der Maßstab für unsere Lehre und unser Leben. Wir sind eine Gemeinde gläubig getaufter Christen Wir taufen Menschen, die aufgrund ihrer persönlichen Glaubensentscheidung die Taufe erbitten und Mitglied der Gemeinde werden wollen. Wir sind eine Freikirche Seit unserer Entstehung treten wir für Religions- und Gewissensfreiheit ein und befürworten die Trennung von Kirche und Staat. Wir verzichten auf staatlich erhobene Kirchensteuern und finanzieren durch freiwillige Spenden alle Ausgaben der Gemeinde. Wir sind eine Baptistengemeinde Unsere Gemeinde ist Mitglied im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland. Als Ortsgemeinde ordnen wir unser Leben und unsere Dienste selbst. Obwohl wir als Gemeinde selbständig sind, wissen wir uns von Gott in unserem Gemeindebund zusammengeführt. Internet www.baptisten-brandenburg.de Bank Pastor Spar- und Kreditbank Bad Homburg IBAN: DE54 5009 2100 0000 7500 00 BIC: GENODE51BH2 Thilo Maußer Hevellerstr. 8 14776 Brandenburg an der Havel 03381/7934252 oder 0179/7922270 E-Mail [email protected] Unser Pastor steht für persönliche Gespräche gerne zur Verfügung. Ort und Zeit können jeweils miteinander verabredet werden. Gerne kann auch eine Abendmahlsfeier für ältere oder kranke Geschwister verabredet werden. Impressum Redaktion Gemeindebrief Manfred Kulka 03381/705755 Heinz Lemke 03381/662849 E-Mail lemke.heinz@online .de Pastor Thilo Maußer (verantw.) siehe oben Layout Rainer Schultz 03381/711448 E-Mail [email protected] Redaktionsschluss Ausgabe Oktober 2015: 17.09.2015 Ausgabe November 2015: 15.10.2015 Ausgabe Dezember 2015: 19.11.2015 Briefe an die Redaktion sind keine redaktionellen Beiträge. Sie spiegeln die Meinung der namentlich genannten VerfasserInnen wider. Das Redigieren von Briefen und erbetenen Beiträgen behält sich die Redaktion vor. Gemeindebrief Oktober 2015 Seite 2 Kleine Schritte wagen Betrachtung zum Monatsspruch von Nyree Heckmann Durchhalten! Sich durchbeißen! Nicht aufgeben! In kleinen Schritten vorwärtsgehen, Rückschläge in Kauf nehmen. Das ist eine echte Herausforderung. Nicht immer einfach. Auch nicht immer gewollt. Vor allem dann, wenn nicht genau abzuschätzen ist, wann es ein Ende hat. Warum nicht alles einfach hinschmeißen? Wer sagt mir denn, dass es am Ende besser werden wird? Oder dass das alles überhaupt ein Ende haben wird? Wer gibt mir dafür eine Garantie? Niemand. Also was bringt es, durchzuhalten? Darauf gibt es keine Patentantwort. Das ist eine Frage der Perspektive, der ganz individuellen Perspektive. Nur wenn es irgendeinen Sinn macht, die ganze Körper- und Seelenkraft einzusetzen, dann kann es gelingen. Dann kann es im besten Fall sein, dass die Person, die diese Kraft aufgebracht hat, in irgendeiner Weise gestärkt aus einem Schicksalsschlag hervorgeht oder eine andere Lebenshürde nimmt. Aber auch hierfür gibt es keine Garantie, das ist leider so. Die Frage, die Hiob stellt, ist schwer: "Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?" Sie lässt sich nicht einfach so beantworten. Tatsache aber ist, dass diese Frage gestellt ist und jeden von uns täglich in die Pflicht nimmt, um eine Antwort zu ringen. Es ist eine sehr persönliche Frage. Und sie kann etwas aufdecken: meinen inneren Kraftraum vielleicht, oder einen Traum. Einen Traum, für den es lohnt, etwas zu versuchen. In kleinen Schritten, mit viel Kraft. Und bitte klein anfangen! In kleinen Schritten vorwärtsgehen, Rückschläge in Kauf nehmen. Das ist eine echte Herausforderung. Vor allem dann, wenn nicht genau abzuschätzen ist, wann es ein Ende hat. Gemeindebrief Oktober 2015 Seite 3 N a c h r ic h t e n a u s de m G em e i n d el e be n Foto: Wodicka dem Blick nach innen sehe. In der Predigt ging es u.a. um die Frage, wie "dünnhäutig" Gott darauf reagiert, wenn "Geringe unterdrückt" werden, dass es ihn schmerzt. Und wie "dickfellig" wir Leid und Not übersehen können, obwohl uns Bibel und Jesus Christus etwas anderes vorleben Die Bibel, Sprüche 14,31 und Lukas19. Im Abendmahl wurden wir aufmerksam dafür, dass wir im Zusammensein mit Jesus diakonisch handeln lernen können. Gott segne uns dazu. Wir danken Gott und freuen uns, … dass die Berlin-Reinickendorfer Seniorengruppe am 26. August Brandenburg und den Dom zu einer hoch-interessanten Besichtigung besuchte und anschließend zu einer Begegnung mit uns und zum Psalm63-Bedenken und zum "Kaffeetrinken" in die Hofkirche kam. Gut war es. … dass unser "Kirchenorchester" vergrößert hat. Wolfgang Thörner, CVJM-Sekretär in Brandenburg, spielte auf seine Westerngitarre mit und verhalf uns mit den anderen Musikern beim Singen im Gottesdienst zu noch kräftigerer Klangfülle. … dass Johann Wolff, Sohn von Ute und Rico Wolff, als Gastmusiker in die Tasten griff, um uns zu erfreuen und seinen Vater beim Klarinettespielen zu begleiten. Im Anfang des Gottesdienstes am 6. September sahen wir auch ein ungewöhnliches, tiefschönsinniges Bild einer jungen Frau mit geschlossenen Augen von Albrecht Dürer, das mich fragte, was ich beim Beten mit … dass sich viele viele und noch mehr kleine gute Taten zusammentaten zu Großtaten der Barmherzigkeit Gottes, um das "Missionshospital DIOSPI SUYANA mit Augenund Zahnklinik und Schule für Quechua Indianer in Peru" zu planen und zu bauen und zu entwickeln. Es war wunderbar zu hören und zu sehen, was uns Dr. KlausDieter John - selbst dankbar und begeistert - erzählen konnte. Aus den Gemeinden und der Stadt waren am 7. September in der Hofkirche um die 50 Leute zusammen gekommen und staunten über den abenteuerlichen Bericht und die wunderbaren Wirkungen auf viele Menschen. Jetzt wird auch noch ein Medienzentrum in den Anden gebaut, um das hohe Interesse von vielen Menschen in Peru zu befriedigen und auch das Evangelium von Jesus Christus in Radio und TV hörbar und sichtbar zu machen. Mit einer Kollekte von 760 € konnten wir die Arbeit von "Wir vertrauen auf Gott" - Diospi Gemeindebrief Oktober 2015 Seite 4 Suyana – unterstützen. Mit Gebet auch. Und wer das neue Buch haben möchte, melde sich bitte am "Büchertisch": "Gott hat uns gesehen". … dass sich manche schon mit Fantasie und Ideen und Mitarbeit für die Gestaltung vom Trödelmarkt und Hoffest in der Hofkirche am 26. September beteiligt haben und für Vergnügen, Kennenlernen und Überraschungen sorgen werden. Hans Stapperfenne Engelsgeschichten Ein Hinweis zum Theologischen Gespräch Es ist für mich eine Freude, wenn sich etwas Gutes von selbst entwickelt, was ich gar nicht so geplant hatte. Ich nehme so etwas dankbar aus Gottes Hand und staune darüber, wie er auch in recht kleinen Dingen Anstöße gibt, die dem Leben helfen, sich zu entwickeln. Bei unseren Treffen haben wir uns in den vergangenen Monaten viel mit Dietrich Bonhoeffer beschäftig und von ihm haben wir die Anregung aufgenommen, doch ehrlich darüber miteinander ins Gespräch zu kommen, was wir tatsächlich glauben. Da man das nicht sinnvoll ohne konkreten Bezug machen kann, haben wir uns an einem Abend in dieser Hinsicht über Dämonen in der Bibel ausgetauscht. Daraus wurde die Idee geboren, dass wir uns dann doch auch den Engeln zuwenden sollten. Als ich den "Engelabend" für unser Theologisches Gespräch im September vorbereitete, entdeckte ich in den biblischen Geschichten, in denen Engel eine Rolle spielten, eine ungeheure Vielfalt und eine beeindruckende Kraft in den Erzählungen. Bereits das legte den Gedanken nahe, diesen "Engelsgeschichten" mehr als nur ein Theologisches Gespräch zu widmen. Als wir uns im September mit der Berufungsgeschichte von Gideon Die Bibel, Richter 6 befassten, wurde deutlich, dass die Gesprächsteilnehmer ein tiefes persönliches Interesse mitbrachten, mit dem ich so nicht gerechnet hatte. Deshalb möchte ich gerne die nächsten Abende des Theo- logischen Gesprächs den Engeln im Alten und im Neuen Testament widmen. Das nächste Thema wird "Der Engel im Traum" sein. Als Bibeltext werden wir die Geschichte von Jakob und der Himmelsleiter lesen Die Bibel, 1. Mose 28 und von dort eine Brücke zu der Erzählung schlagen, wie ein Engel Josef im Traum erscheint und die Umstände der Geburt Jesu erläutert Die Bibel, Matthäus 1. Aus didaktischen Gründen kann das leider nicht bis zur Adventszeit warten. Aber am Dienstag, 13. Oktober, um 19.30 Uhr ist das auch schön. Thilo Maußer / Foto: Wodicka Gemeindebrief Oktober 2015 Seite 5 … Du fehlst uns jetzt schon! Jahrzehntelang hat sich Margarethe Lemke um den Blumenschmuck in der Gemeinde gekümmert und ihr Fachwissen als Floristin eingebracht. Ich habe gelernt, wie man Spritzen verteilt und Galle oder Blinddarm entfernt… Nun will ich "das mit den Blumen" versuchen, erst einmal für ein Jahr. Oder möchte jemand anders gern? Es wäre für eine vernünftige Planung schön, wenn mir Blumenspenden telefonisch "angedroht" werden unter 03381/662669. Vielen Dank! Margarete Hoffmann / Foto: Wodicka Kalender 2016 im Druck Das Weihnachtsgebäck liegt nun schon einige Wochen in den Supermärkten zum Kauf bereit. Und langsam gehen dem 2015Kalender die Blätter aus. Viele Frauen und Männer in den deutschen Justizvollzugsanstalten warten vielleicht auf einen neuen "Jahresbegleiter" für 2016! Das Schwarze Kreuz1 bietet für das kommende Jahr wieder den Wochenkalender unter dem Thema "Kraftwerk" an. Er soll ein kleiner Hoffnungs- schimmer im grauen Alltag hinter Stacheldraht und Mauer sein. Wieder sind für 10 € zwei Exemplare finanziert: einer landet beim Käufer, der zweite in der einsamen Zelle eines Straffälligen. Wollt ihr euer Geld auf diese Art investieren? Dann meldet euch bitte bei mir: 03381/660591. Günter Lemke 1 Christliche Straffälligenhilfe e.V., "Den Alltag mit Freude leben, sich für andere engagieren und auch Krisenzeiten durchstehen – dazu braucht es Kraft. Wo kann diese Kraft herkommen? Woche für Woche möchte unser Kalender 2016 KRAFTWERK Ihnen dazu himmlische Impulse schenken. Inhaftierte und andere Menschen erzählen davon, was sie Kraft schöpfen lässt; die Fotos lassen neue Akzente in alten Bibelversen aufleuchten… Sie finden darin 53 Fotopostkarten zum Heraustrennen, Bibelverse und Platz für Termine, auf den Rückseiten Geschichten, Gedichte, persönliche Erfahrungen und Impulse…" http://www.naechstenliebe-befreit.de/fotokalender/ Ein kleines Kraftwerk: "Wer nach allen Seiten offen ist, ist meistens nicht ganz dicht." Gemeindebrief Oktober 2015 Seite 6 10-Minuten-An(ge)dacht Immer mit der Ruhe! In letzter Zeit habe ich mich zwangsläufig damit beschäftigt was es damit auf sich hat, vor diesen oder jenem zur Ruhe zu kommen. Ruhe in meinem/unserem Leben gipfelt nicht in Faulheit und einer gewissen Nachlässigkeit. Man spricht davon: In der Ruhe liegt die Kraft, die zur Beharrlichkeit verhelfen mag. Vieles wird hektisch begonnen und frustriert beendet, d.h. eine schnelle und spontane Begeisterung kann oft in eine ebenso schnelle Enttäuschung umschlagen. Ein derartiges Hin- und Herjagen führt dann oft zu einem unkontrollierten Lebensstil, treibt den Menschen möglicherweise bis zur Erschöpfung und führt schließlich zu einer inneren Leere. Ich frage mich: Was kann ich dazu von Jesus lernen? Jesus hatte Zeit und Ruhe, weil er auf seinem langen Weg bei Gott zuhause war. Seine Gelassenheit war wie ein Gelass bei Gott, sich niederlassen, loslassen bei Gott. Wir kennen die Redewendung "gemach, gemach". Vielleicht erinnert mich und uns dieses Wort noch an das Geheimnis der Ruhe (zur Ruhe kommen), nämlich bei Gott selbst ein Gemach zu haben, in dem man geborgen und geschützt, getrost und bewahrt leben und stehen kann. Zeit haben und Ruhe finden ist sicherlich keine Frage unserer Berufe, unserer Geschäftigkeit, der Aufgaben und Termine, die mich/uns mehr oder weniger immer wieder einholen. Vielleicht ist es eine Frage des "Wohnortes": Wohnt meine Seele bei Gott? Dann findet man dazu die Ruhe und Gelassenheit im Leben. Gott selbst hat nach seinem Ratschluss die Ruhe eingesetzt, gemacht und uns vorgelebt. Ich meine, dadurch ist mir und uns Gottes Ruhe verheißen. Ich entdeckte dazu in meiner Bibel im Hebräerbrief, Kap. 4, u.a. folgende Aussagen: "Denn wer in die Ruhe Gottes eingegangen, der kommt dann auch zur Ruhe von seinen Werken, so, wie Gott von seinen Werken geruht hat." Darum lasst uns mit allem Eifer danach trachten, zu dieser Ruhe zu gelangen. Ich wünsche allen Lesern, das dieses "zur Ruhe kommen" keine Zeit des Leerlaufes, sondern eine erfüllte bestärkende Zeit werden möge. Manfred Kulka Gemeindebrief Oktober 2015 Seite 7 LUTHERS REVOLUTIONÄRE EINSICHT Als Luther einmal aus Furcht vor der geweihten Hostie fast zusammenbrach, beruhigte ihn sein Beichtvater: Vom Gott der Bibel habe er nichts zu fürchten, er sei über alle Maßen gnädig. Später fand Luther dies beim Bibelstudium bestätigt. Er begann, Gottes Gerechtigkeit als Geschenk zu verstehen. "Da hatte ich das Empfinden, ich sei geradezu von neuem geboren und durch geöffnete Tore in das Paradies selbst eingetreten." Begierig nahmen Millionen von Menschen Luthers scheinbar schlichte Erkenntnis auf. Innerhalb weniger Monate geriet das Herrschaftsgefüge in Deutschland ins Wanken. Im Mittelalter lebten die Menschen eng zusammen, die soziale Kontrolle war groß, eine rigide Morallehre förderte die Neigung zu Schuldgefühlen. Zur Entlastung bot die Kirche Wallfahrten, Stiftungen und Ablässe an. Die wurden mit Luthers Erkenntnis weitgehend überflüssig. Heutzutage versucht kaum jemand, dem Teufel durch Fasten, Selbstkasteiungen und Gebet beizukommen. Bevölkerungswachstum und technischer Fortschritt haben das Leben unüberschaubarer und anonymer gemacht. An die Stelle religiöser Geschäftigkeit ist in- nerweltliche Betriebsamkeit getreten, der Kampf, eigenen und fremden Ansprüchen zu genügen. So mühsam sich bei Luther die Erkenntnis des gnädigen Gottes durchsetzte, so mühsam kommt beim modernen Menschen die schlichte Gewissheit an: Du bist geliebt, du musst nichts dafür tun. Viele Suchtkranke, die dem Griff ihrer Sucht entkommen konnten, bestätigen diese Erfahrung. Aus ihrer Alkohol- oder Drogenabhängigkeit wissen sie, was es bedeutet, Glück herbeizuzwingen und die Angst vor Niederlagen zu betäuben. Und dass sie dem Teufelskreis der Sucht nur entrinnen können, wenn sie ihre Machtlosigkeit anerkennen. Den Mut, sich dem Scherbenhaufen der eigenen Biografie zu stellen, ihn nicht kleinzureden oder zu verdrängen, kann man sich nicht einreden. In der Erfahrung von Ohnmacht kommt er von allein. Dann wird ein Mensch offen dafür, dass es tatsächlich eine Macht gibt, die größer ist als er selbst. Wer diesen Mut spürt, muss nicht länger Erwartungen erfüllen. Er wird frei, einfach nur das Richtige zu tun. Burkhard Weitz Aus: „chrismon“, das evangelische Monatsmagazin der Evangelischen Kirche. www.chrismon.de Gemeindebrief Oktober 2015 Seite 8 Foto. epd-bild Gemeindebrief Oktober 2015 Seite 9 "Religion ist die Tiefe im Leben" Der Theologe und Religionsphilosoph wurde am 20. August 1886 in Starzeddel, Landkreis Guben (Niederlausitz), geboren. Tillich gehörte neben Karl Barth, Dietrich Bonhoeffer, Rudolf Bultmann und Karl Rahner zu den einflussreichen deutschen Theologen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Weltweiten Ruf erlangte Tillich nach seiner Emigration 1933 in die USA. Er starb am 22. Oktober 1965 in Chicago. Foto: keystone/conti-press Eine seiner typischen Warnungen lautete: "Die christliche Botschaft darf den Menschen nicht wie ein Fremdkörper aus einer anderen Welt an den Kopf geworfen werden." Paul Tillichs Theologie suchte den Gottesglauben mit den tatsächlichen Sorgen und Fragen der Menschen zusammenzubringen. Die so oft mit abgegriffenen Wörtern und starren Formeln gespickte Welt der Frömmigkeit wollte er wieder an die Alltagserfahrung rückkoppeln. Es gebe keine "Offenbarung überhaupt", erklärte er nicht ohne Lust am Provozieren. Möglich sei nur die Begegnung zwischen der Offenbarung und meiner konkreten Situation, und ohne eine zuvor gestellte Menschenfrage sei eine Offenbarungsantwort schlicht keine Antwort. Kein Wunder, dass ihn manche missverstanden und als Atheisten verketzerten. Denn laut Tillich haben die religiösen Sym- Vor 50 Jahren starb Paul Tillich bole deshalb weitgehend ihre Verbindlichkeit eingebüßt, weil die Verkünder mit ihnen Missbrauch treiben, sie zu selbstzweckhaften Formeln machen, statt sie – demütig, behutsam tastend – als Chiffren einer transzendenten Wirklichkeit zu verstehen, die über sich selbst hinausweisen. Religion ist für ihn weder ein System von Lehren über Gott und die Welt noch ein Labyrinth von Riten und Gebräuchen, das nur Insider zu betreten vermögen. Tillich: "Religion ist das Ergriffensein von einem letzten Lebenssinn, es ist die Dimension der Tiefe in unserem Leben. Lebendige Religion ist überall da, wo ein Mensch sich ganz hinzugeben imstande ist für etwas, das über ihn hinausgeht." Nach dem Zweiten Weltkrieg galt Paul Tillich als bedeutendster Theologe der USA. Dabei stammte der Weltbürger aus der tiefsten Provinz: 1886 als Sohn eines Dorfpastors in der Niederlausitz geboren, studierte er in Berlin, Tübingen, Halle. Als Militärpfarrer an der Westfront lernte er die behäbige Bürgerlichkeit verachten, die mit dem Krieg Geschäfte machte – und das preußische Luthertum gleich dazu, das dieser Gesellschaft fromme Rechtfertigungsmuster lieferte. Er begann, die Sünde in sozialen Strukturen anzusiedeln, und entdeckte die Spuren des menschenfreundlichen Gottes im außerchristlichen Humanismus. Tillich lehrte in Berlin, Marburg, Dresden, Frankfurt am Main. Er fungierte als Mitherausgeber der "Neuen Blätter für den Sozialismus" und kämpfte zusammen mit Bloch, Adorno und Horkheimer gegen die heraufziehende braune Gefahr. Bereits 1933 aus dem Hochschuldienst entlassen, emigrierte er im gleichen Jahr nach Amerika ins Exil, wo er Radioansprachen an die deutsche Opposition hielt und später an der Harvard University lehrte. Gestorben ist er am 22. Oktober 1965. Christian Feldmann Gemeindebrief Oktober 2015 Seite 10 Besondere Veranstaltungen und Termine Mitmach-Zirkus HOPPLA: Schnuppertag Der Herbst steht vor der Tür - Zeit, dass der Mitmach-Zirkus HOPPLA in die neue Saison startet. Am Samstag, 3. Oktober sind ab 11 Uhr alle Kinder, die im vergangenen Jahr bereits mit dabei waren, in die Turnhalle in der Hammerstraße eingeladen, um wieder "Gefühl" für Drahtseil, Kugel, Diabolo, Hula-Hoop-Reifen, Einrad und was wir sonst noch so im Angebot haben, zu bekommen. Ab 14.30 Uhr kommen die Kinder und Eltern, die sich neu für den Zirkus interessieren. Es wird kleine Aufführungen und die Möglichkeit geben, alles einmal selbst auszuprobieren. Wir Mitarbeiter freuen uns über jeden, der am Nachmittag "hereinschnuppert". Bitte saubere Schuhe mitbringen, denn in einer Turnhalle sind Straßenschuhe nicht erlaubt. Thilo Maußer Abendgottesdienst um 19 Uhr Obwohl wir das Erntedankfest bereits eine Woche zuvor gefeiert haben, ist der erste Sonntag im Oktober doch laut Kalender der Termin für dieses Fest. Deshalb sah ich die Notwendigkeit, dass das auch in dem Abendgottesdienst in irgendeiner Weise vorkommt. So kam ich auf den Wein und schließlich auf die Geschichte, wie Jesus in Kana bei einer Hochzeit aus Wasser Wein machte. "Der gute Wein - ein Grund zum Danken" - dieses Thema soll uns auf neuen Wegen dazu bewegen, darüber nachzudenken, was der Wein für Jesus und Jesus für den Wein bedeutet und dann, wie der Wein und Jesus uns schmecken. Unabhängig vom Thema freue ich mich darauf, auch einmal Abendlieder im Gottesdienst singen zu können. Und noch ein Gedanke: In Brandenburg gibt es zurzeit sonntags keinen Abendgottesdienst. Vielleicht entsteht daraus ja ein regelmäßiger Ort für Ökumene in unserer Stadt. Ich bin darauf gespannt, was Gott uns durch diesen Gottesdienst schenken wird. Thilo Maußer Jutta und das Mosambikprojekt Jutta Pfistner aus Berlin-Köpenick können wir an diesem Tag live ab 15 Uhr in der Hofkirche erleben. Sie wird von ihrem letzten Workcamp im Sommer dieses Jahres im Kinderzentrum für Aids- und Sozialwaisen in Marracuene/Mosambik berichten, Bilder zeigen und für die nächsten Workcamps 2016 werben; für Menschen, die sich vier Wochen lang sozial engagieren und nebenher einen wunderschönen Urlaub machen wollen. Die Termine stehen schon fest. Weitere Infos bei Jutta Pfistner, 030/6520783 oder per E-Mail [email protected] Susanne Stapperfenne Sa 3.10. So 4.10. Do 22.10. Gemeindebrief Oktober 2015 Seite 11 G e m ei n de f a mi l i e Irmgard Christow 27.09.1925 - 14.09.2015 Irmgard Christow ist am Abend des 14. September 2015 verstorben. Am 27. September hätte sie ihren 90. Geburtstag gefeiert. Die Beisetzung unserer Schwester in Jesus Christus fand bereits am 19. September in Schildow statt, wo auch ihr Mann begraben ist. Wir danken Gott für das Leben von Irmgard Christow und wünschen ihrer Familie Gottes Segen, Beistand und Trost. Thilo Maußer Wir gratulieren herzlich zum Geburtstag im Oktober 03. Benjamin Mühler Marc Böttcher 23. Benno Wirth Diese Seite wird aus07. datenschutzrechtlichen Gründen nicht vollständig Erna Schleinitz 08. Ogannes Artenjan 26. Ulrich Bodo Hamling angezeigt. 04. Ronny Hintzer 12. Hartmut Geiger 27. Eberhard Delau Helga Kulka Simone Schröder-Siegert Manfred Kulka 05. Anja Maußer 23. Paula Siegert Seid stark und mächtig! Habt keine Angst und erschreckt nicht! Der Herr, euer Gott, wird selbst mit euch gehen. Er wird euch nicht verlassen und euch nicht im Stich lassen. Die Bibel, 5. Mose 31,6 Wir wollen uns im Blick behalten… Foto: epd bild indem wir füreinander beten, aneinander denken und durch Besuche, Telefonate, eventuelle Besorgungen gerne helfen. Besonders: Jörg Böttcher, Hartmut Geiger, Christel Kulka, Lydia Lemke, Siegfried Raddatz, Marianne Rademacher, Gerda Rektenwald, Ruth Scheller, Hardy Schrader, Kornelius Wall, Johannes Wolter. Gemeindebrief Oktober 2015 Seite 12
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