Brandung - Theater Drachengasse

THEATER DRACHENGASSE
1010 WIEN, FLEISCHMARKT 22
TEL. 512 13 54
[email protected]
WWW.DRACHENGASSE.AT
Brandung
von Maria Milisavljevic
Österreichische Erstaufführung
Eigenproduktion Theater Drachengasse
Regie: Sandra Schüddekopf
Bühne, Kostüme: Andrea Fischer
Musikalisches Konzept: Rupert Derschmidt
Regieassistenz: Martina Theissl
Bühnen- und Kostümassistenz: Nicole Spröte
Es spielen:
Roman Blumenschein
Anna Kramer
Constanze Passin
Rechte bei S. Fischer Verlag GmbH Frankfurt/Main
Die Autorin Maria Milisavljevic wird bei der Premiere anwesend sein.
Theater Drachengasse
27. Oktober – 21. November 2015
Di-Sa um 20 Uhr
Kartenbestellung: [email protected] oder 01 5131444
Pressefotos unter www.drachengasse.at/presseinfo.asp
Brandung
Wer will, der erzählt, wer nicht, braucht es, das Schweigen.
Gestern, vorgestern, seit vielen Tagen suchen Vlado, Martina und ich nach der verschwundenen
Karla. Vlado, ihr Liebster, folgt jeder Spur, er trifft sich mit Informanten – oder doch
Verdächtigen? Und mit jedem erfolglosen Tag starrt er tiefer in den Abgrund. In alles, was er
getan haben könnte.
Meine Schwester Martina organisiert Suchtrupps im ganzen Land, erstellt eine Website und
klebt Zettel an Laternen und Bäume. Kann sie die Katastrophe abwenden? Verschwinden, das
kennt sie. Aus der Zeit, als Mama noch da war. Und dann nicht mehr.
Ich schaue in den Spiegel, in den Abgrund meiner Erinnerung und versuche unsere Geschichte
zu erzählen. Was ist passiert?
Ein Stiefel am Fluss. Nur ein einziges kleines Kugelschreiberherz ist darauf gekritzelt, nicht
zwei. Irgendetwas stimmt nicht an dieser Geschichte. Heute, gestern und noch viele Tage.
© Andreas Friess
Maria Milisavljevic
Maria Milisavljevic, geboren 1982 in Arnsberg, studierte Englische Kulturwissenschaften,
Englische Literatur und Kunstgeschichte. Im Anschluss arbeitete sie als Regisseurin an
Theatern in Deutschland und London und promovierte über das Londoner Royal Court
Theatre. 2013/2014 war Maria Milisavljevic International Playwright-in-Residence am Tarragon
Theatre, Toronto, Kanada, für das sie auch als Dramaturgin und Regisseurin arbeitete. 2009
erhielt sie das John McGrath Scholarship in Theatre Studies der Schottischen Universitäten im
Bereich Creative Writing, 2009–2012 das Stipendium des Bayrischen Ministeriums für
Wissenschaft und Kultur und 2013 den Kleistförderpreis für junge Dramatik für ihr Stück
Brandung.
© Cylla von Tiedemann
Maria Milisavljevic über das Spielzeitmotto Mein Ort. Nirgends.
und die Schreiborte von Brandung
Ich saß vor dem Haus meiner Mutter in Südirland – am Horizont das Meer.
Ich setzte mich wieder in den Flieger und flog über den Ozean – heim nach Toronto.
Ich sah hinab auf die Eisberge vor Grönland und fragte mich, wie ist es wohl, das Wetter
zuhause im Sauerland.
"Und Vlado riecht nach Heimat."
"Und wir träumen uns zurück ans Meer – nach Kroatien."
Brandung entstand am Meer in Irland, über den Eiswolken vor Grönland, an einem
Schreibtisch, dort wo der Bach eine Kurve macht, unter einer deutschen Eiche (oder war es ein
Walnussbaum?) und in einem Theater an einem See in Kanada.
Brandung ist nicht heimatlos, es trägt viele Orte in sich.
Und so ist Brandung auch eine Geschichte vieler Orte und ihrer Menschen, die verbunden
sind, durch die Flüsse, die Meere, den Regen. "Unsere Tränen, wie sie fließen zum Fluss, der
sie trägt ins Meer, wo sie werden zu Regen, um eines Tages auf unsere Köpfe zu regnen."
Unser Ort. Nirgends?
Unser Ort. Überall. (Soweit unsere Gedanken uns tragen!)
Link zu einem Gespräch im Goethe-Institut Boston über Brandung:
Playwright/Translator Maria Milisavljevic and Stage Director Guy Ben-Aharon discuss
Brandung/Abyss: https://www.youtube.com/watch?v=yrWSQAy4xfY
Das Team
Sandra Schüddekopf – Regie
Bereits während ihres Studiums der Theaterwissenschaften und Nordamerikastudien an der FU Berlin
begann sie erste Inszenierungen zu realisieren. Von 2001–2005 war sie Regieassistentin am Burgtheater,
wo sie u. a. bei Martin Kusej, René Pollesch, Karin Beier und Nicolas Stemann assistierte. 2004
inszenierte sie dort Schutt von Dennis Kelly und 2006 Effi Briest in einer eigenen Bearbeitung. Seit
2005 arbeitet sie als freie Regisseurin. Sie inszenierte unter anderem am Schauspielhaus Graz, den
Münchner Kammerspielen, dem Schauspielhaus Wien, der Garage X und dem Theater Drachengasse
(zuletzt: Alltag und Ekstase von Rebekka Kricheldorf). 2009 gewann sie den Regiepreis des Staatstheaters Mainz mit Larva von Natascha Gangl. Seit 2008 arbeitet sie für uniT Graz. Neben der künstlerischen Leitung des Retzhofer Dramapreises realisiert sie im KUNSTLABOR Graz Projekte an der
Schwelle von Theater / Partizipation / Wissenschaft. Neben Brandung wird in ihrer Regie diese Spielzeit auch eine Koproduktion mit dem Portraittheater, Geheimsache Rosa Luxemburg, zu sehen sein.
Andrea Fischer – Bühne und Kostüm
Ausbildung als Modedesignerin und Kostümbildnerin in Stuttgart und Hamburg. Kostümbildnerin u. a.
Schauspielhaus Hamburg, Staatstheater Oldenburg, Staatstheater Darmstadt, Schauspielhaus Graz,
Wiener Festwochen, Ruhrtriennale Essen, Theater am Lend Graz und Theater Drachengasse (zuletzt:
Alltag und Ekstase von Rebekka Kricheldorf). 2000–2005 u. a. Lehrtätigkeit in Wien. Künstlerische
Leitung, Austellungs- und Projektkuratorin, u. a. ZOOM-Kindermuseum Wien, Stadtmuseum Graz,
steirischer herbst, Regionale 10/12, Multi-Kulti-Ball Graz. Seit 2006 Konzeption und Realisation
künstlerischer Projekte im Team vom KUNSTLABOR Graz von uniT.
Rupert Derschmidt – Musikalisches Konzept
Absolvierte 1991 eine Ausbildung zum Tontechniker an der SAE Wien. Arbeitete von Februar 1992
bis Oktober 1993 als Tontechniker im Wiener Burgtheater und seit Oktober 1993 im Akademietheater.
Lernte in seiner Jugend etliche Jahre Geige, Kontrabass und Gitarre. In den darauffolgenden Jahren
kamen noch E-Bass, Steelguitar und Singende Säge dazu. Seit 2006 gemeinsam mit B. Fleischmann und
W. Jordan in der Band Your Gorgeous Self in der er E-Bass, Singende Säge und Steelguitar spielt.
(www.yourgorgeousself.com)
Theatermusik u. a. für Macbeth von William Shakespeare (Regie: Calixto Bieito / Salzburger Festspiele), Gilgamesh in der Bearbeitung von Raoul Schrott gemeinsam mit D. Bruckmayr und A. Nefzger
(Regie: T. Boermans / Akademietheater), Schutt von Dennis Kelly und Effi Briest (Regie: Sandra
Schüddekopf / Burgtheater), Musik und DJ für die Produktion Sauerstoff von Iwan Wyrypajew (Regie:
Sandra Schüddekopf), Zwischenfälle von Daniel Charms (Regie: Andrea Breth / Akademietheater),
Curie_Meitner_Lamarr_unteilbar und Alltag und Ekstase von Rebekka Kricheldorf (Regie: Sandra
Schüddekopf / Theater Drachengasse), Liebe und Information von Caryl Churchill (Regie: Esther
Muschol)
Es spielen:
Roman Blumenschein – Er (Vlado, Jo u. a.)
geboren in Linz, lebt als freischaffender Schauspieler in Wien.
Nach der Schauspielausbildung am Konservatorium Wien Privatuniversität war Roman Blumenschein von 2007 bis 2010 Ensemblemitglied am Theater Regensburg. Es folgten zwei Spielzeiten
am Theater in der Josefstadt und seit 2012 verschiedene Theaterproduktionen u. a. am Salzburger Landestheater, an den Vereinigten Bühnen Bozen, am Schauspielhaus Wien, am Dschungel
Wien, bei den Sommerspielen Perchtoldsdorf, dem aktionstheater
ensemble. Als Film- und Fernsehschauspieler ist Roman Blumenschein u. a. in dem Kurzfilm Wir fliegen zu sehen, der auf internationalen Festivals mehrfach ausgezeichnet wurde. Im Theater
Drachengasse war er zuletzt in Wasserstoffbrennen von Leon
Engler zu sehen.
Anna Kramer – Ich
geboren in Radolfzell. Schauspielstudium am Konservatorium der
Stadt Wien (Diplom 2011). Engagements unter anderem am WLB
Esslingen, an der Neuen Bühne Senftenberg, am Societaetstheater
Dresden, am Theater der Jugend, dem Landestheater Niederösterreich und dem Theater Drachengasse (zuletzt: von den beinen zu
kurz von Katja Brunner). Arbeiten unter anderem mit Katrin
Schurich, Sewan Latchinian, Nicole Oder, Amina Gusner, Tanja
Richter, Margit Mezgolich.
Constanze Passin – Sie (Martina u. a.)
geboren in Berlin, aufgewachsen in Österreich. Während ihrer
Schauspielausbildung in Salzburg 2005–2009, war sie in verschiedenen Produktionen des Schauspielhauses zu sehen. 2009–2012
war sie Ensemblemitglied am Schauspielhaus Salzburg und arbeitete mit Regisseuren wie Mona Kraushaar, Rudolf Frey, Thierry
Brühl und Eva Hosemann. 2012–2014 war sie Ensemblemitglied
am Jungen Theater Göttingen. Seit der Spielzeit 2014 ist sie freie
Schauspielerin in Wien und spielte im Theater Drachengasse (Die
Kümmerinnen in: Leuchtkraftformel von Katharina Tiwald), am
Werk X, dem Landestheater Bregenz und dem Taschenopernfestival Neue Musik in Salzburg.