Screening auf hunderte Pestizidrückstände mithilfe eines GC/Q-TOF mit einer massengenauen Pestizid-Datenbank in Lebensmitteln Application Note Lebensmittel Autoren Abstract Amadeo R. Fernandez-Alba, Der Agilent 7200 GC/Q-TOF wurde in Verbindung mit der ersten im Handel Samanta Uclés, und Noelia Belmonte- erhältlichen massengenauen Pestizid-Bibliothek anhand des All Ions- Valles Forschungsgruppe über Arbeitsablaufs der Agilent MassHunter Qualitative Analysis-Software verwendet, Pestizidrückstände der Abteilung für um Pestizidrückstände in fünf verschiedenen Lebensmittelmatrices rasch zu Hydrogeologie und Analytische Chemie screenen, zu identifizieren und über diese quantitative Daten zu erstellen. Diese der Universität von Almería, Almería, Technik erleichtert die Eliminierung von falschpositiven Ergebnissen und liefert die Spanien erforderliche Geschwindigkeit und Genauigkeit, um die Produktivität des Pestizid- Joerg Riener Agilent Technologies GmbH Waldbronn, Deutschland Screenings und die quantitative Analyse deutlich zu verbessern. Ein ScreeningArbeitsablauf unter Heranziehung der neuen GC/Q-TOF-Pestizidbibliothek und der speziellen All Ions-Softwaretools ermöglicht den Nachweis von Pestizidkonzentrationen von nur 10 ppb in komplexen Matrices. Einführung Dieser auf GC/Q-TOF basierende Screeningansatz stellt eine Ergänzung der GC/MS/MS-Analyse von Zielverbindungen dar. Darüber hinaus ist auch eine nachträgliche Datenanalyse möglich, da Chromatogramme mit vollständigen EI-Spektren erfasst werden. Der Anwender kann die Identität unerwarteter Verbindungen schnell mit hochauflösenden massengenauen Daten untersuchen. Die Daten zu kritischen Ionen lassen sich problemlos in eine quantitative Methode exportieren, wenn ein anschließendes quantitatives Screening für spätere Analysen für erforderlich gehalten wird. Bei Bedarf können hunderte Pestizide in einer einzigen Analyse quantifiziert werden. Angesichts des verstärkten internationalen Handels von Lebensmitteln und Lebensmittelzutaten spielt die Lebensmittelsicherheit eine immer größere Rolle. Bei einem Pestizid-Screening nach dem Stand der Technik müssen über 1000 Pestizide und ihre Metaboliten berücksichtigt werden. Davon können 600 bis 700 Verbindungen in Programme zur Routineüberwachung aufgenommen werden. Die Methoden müssen viele Verbindungen gleichzeitig testen, andererseits aber Matrixinterferenzen aufgrund der vielen unterschiedlichen Lebensmittelmatrices umgehen können. Die zunehmende weltweite Bedeutung des PestizidScreenings zeigt sich an der Umsetzung der Richtlinie SANCO/12571/2013 der Europäischen Union (EU) [1]. In der neuesten Fassung sind spezielle Kriterien für das qualitative Screening mit Unterstützung von Datenbanken oder Bibliotheken genannt. Ein massengenauer Ansatz für das Pestizid-Screening mithilfe von Quadrupol-Time-of-FlightMassenspektrometrie (Q-TOF) gewährleistet eine zuverlässige Pestizid-Identifizierung und das gleichzeitige Screening einer praktisch unbegrenzten Anzahl von Verbindungen. Für viele der wichtigsten Verbindungen ist Gaschromatographie (GC) gekoppelt an ein Q-TOF-Massenspektrometer das ideale Analysetool für das Screening, die Bestätigung und Quantifizierung von Zielverbindungen und von unerwarteten Verbindungen im Spurenbereich, auch in komplexen Matrices. Experimentelles Reagenzien und Standards Alle hochreinen Pestizidstandards stammten von Dr. Ehrenstorfer (Augsburg, Deutschland), Sigma-Aldrich (Steinheim, Deutschland) und Riedel-de Haën (Selze, Deutschland) und wurden bei − 30 °C aufbewahrt. Die einzelnen Pestizid-Stammlösungen (1000–2000 mg/l) wurden in Acetonitril angesetzt und in braunen Glasflaschen mit Schraubverschluss lichtgeschützt bei − 20 °C aufbewahrt. Aus den Standard-Stammlösungen wurden die einzelnen, für die Optimierung verwendeten Standardlösungen und ein 10-mg/l-Gemisch aller Standards in Acetonitril hergestellt. Die Standardgemischlösung wurde nach entsprechender Verdünnung in Ethylacetat für die Kalibrierung verwendet. Das Ethylacetat stammte von Fluka Analytical Pestanal, das Acetonitril von Sigma-Aldrich (Steinheim, Deutschland) und MgSO4 von Panreac Quimica S.A. (Barcelona, Spanien). Das Primary Secondary Amine (PSA)-Sorbens stammte von Supelco (Bellefonte, Pennsylvania, USA) und NaCl von J.T. Baker (Deventer, Niederlande). Diese Application Note stellt einen Arbeitsablauf für das Screening von Pestizidrückständen in verschiedenen Lebensmitteln mithilfe von GC/Q-TOF und ElektronenstoßIonisation (EI) in Kombination mit einer GC-Methode mit Retention Time Locking [2], Backflushing in der Säulenmitte für höhere Robustheit der Methode [3] und einer neuen Bibliothek mit massengenauen Pestizid-Spektren vor. Danach automatisiert die Agilent MassHunter-Software das Screening auf die mehr als 700 Pestizide in einer Personal Compound Database and Library (PCDL). Der Agilent All Ions-Arbeitsablauf wählt charakteristische massengenaue Ionen für jede Verbindung in der PCDL und extrahiert sie aus dem Chromatogramm. Zur Überprüfung der Treffer werden ein Koelutionsplot und ein Koelutionsscore erstellt, um die Kovarianz der extrahierten massengenauen Ionen zu kontrollieren und auszudrücken. Im Koelutionsscore wird die Retentionszeit samt allen Informationen aus dem chromatographischen Peak (einschließlich Peakbreite und -symmetrie) zur Bestimmung der Kovarianz der charakteristischen Ionen verwendet. Geräte Diese Studie wurde mit einem Agilent 7890B GC-System in Verbindung mit einem Agilent GC/Q-TOF-System der Serie 7200 durchgeführt. Die Gerätebedingungen sind in Tabelle 1 gelistet und die Gerätesystemkonfiguration ist in Abbildung 1 gezeigt. Probenvorbereitung Auf Märkten vor Ort wurden Gemüse und Obst als Proben eingekauft. Zur Vorbereitung der matrixangepassten Standards für Validierungszwecke wurden entsprechende Leerwertextrakte verwendet. Auf diese Weise wurden fünf Arten von Obst und Gemüse (Äpfel, Karotten, Porree, Tomaten und Orangen) mit der zuvor beschriebenen QuEChERS-Methode extrahiert [4]. Die Gemüseextrakte wurden mit dem StandardGemisch in verschiedenen Konzentrationen (10 bis 200 µg/kg) versetzt und anschließend durch GC/Q-TOF analysiert. 2 Akquisition und Analyse der Daten Tabelle 1: Gaschromatograph- und Massenspektrometer-Bedingungen Zur Datenakquisition wurde die MassHunter Acquisition Software B.07.02 verwendet. Die Datenanalyse für das Pestizid-Screening wurde mit dem All Ions-Tool in der MassHunter Qualitative Analysis-Software (B.07.00) und der GC/Q-TOF Pestizid-PCDL (Best.-Nr. G3892A) durchgeführt. Zur Datenanalyse für die Pestizidquantifizierung wurde die MassHunter Quantitative Analysis-Software (B.07.01) verwendet. GC-Bedingungen Säulen Agilent HP-5MS Ultra Inert, 15,0 m × 0,25 mm, 0,25 µm (Best.-Nr. 19091S-431UI) Einlass Multimode-Einlass, Auslass Druckgesteuertes T-Stück Agilent HP-5MSUI, 15,0 m × 0,25 mm, 0,25 µm (Best.-Nr. 19091S-431UI) Einlass Druckgesteuertes T-Stück Auslass Vakuum Ergebnisse und Diskussion EinspritzblockMultimode-Einlass Das All Ions-Tool InjektionsmodusSplitless Injektionsvolumen 1,0 µl Einspritzblock-Liner Ultra Inert Liner, split, gerade, Glaswolle (5190-2293) Trägergas Helium mit konstantem Fluss von 0,96 ml/min Ofenprogramm 1 Minute bei 60 °C 40 °C/min bis 120 °C, 0 Minuten 5 °C/min bis 310 °C, 0 Minuten Retention Time Locking Locking von Chlorpyrifos-methyl zu 18,111 Minuten Backflush Nachlaufzeit, 5 Minuten, Ofen 300 °C 40 psi am druckgesteuerten T-Stück, Einlass 1 psi Transferlinientemperatur 280 °C Die Datenanalyse wurde mit der MassHunter Qualitative Analysis-Software (B.07.00) durchgeführt. Der Anwender kann die Parameter für die All Ions MS-Technik in einem neuen Tab mit der Bezeichnung „Fragment Confirmation“ (Fragmentbestätigung) im Bereich „Find by Formula“ (FbF; „nach Formel suchen“) der MassHunter Qualitative Analysis einstellen (Abbildung 2). Über diesen Tab kann festgelegt werden, wie viele der Ionen mit der größten Spezifität extrahiert werden sollen. Außerdem lassen sich Grenzwerte für extrahierte Ionenchromatogramme (EIC) von Fragment-Ionen auf der Basis von Differenzen in der Retentionszeit (RT), des minimalen Signal/Rauschen (S/N)Verhältnisses und des Koelutionsscores einstellen. Die EICs der EI-Fragmente mit der größten Spezifität in jedem PCDLSpektrum werden extrahiert und anhand eines speziellen Koelutionsscore-Parameters evaluiert. Der Koelutionsscore wurde mithilfe einer Technik ermittelt, die Ähnlichkeit mit der Methode zur Ermittlung der Peak-Reinheit bei der UV-Chromatographie aufweist [1] und bei der mehrere Faktoren in die Wertberechnung einfließen, beispielsweise Abundanz, Peakform (Symmetrie), Peakbreite und RT. Abbildung 3A zeigt beispielhaft überlagerte EICs für Ionen aus Bupirimat in Karottenextrakt. Alle Ionen zeigen den gleichen chromatographischen Apex und die gleiche Form, was nahe legt, dass sie aus derselben Verbindung stammten. Die normalisierten Quotienten aus der Intensität der FragmentIonen zu der Intensität des Referenzions werden über die gesamte RT geplottet und dem Anwender zur Prüfung in einem Koelutionsplot zur Verfügung gestellt (Abbildung 3B). Wenn alle Ionen wie in diesem Beispiel in der Mitte des Referenzionenpeaks einen Quotienten von ungefähr 1 aufweisen, kann dies als starker Nachweis dafür betrachtet werden, dass die Fragmente zur selben Verbindung gehören. Q-TOF MS-Bedingungen Gerät Agilent 7200 Q-TOF IonisationsmodusEI MS-Temperaturen Quelle 280 °C, Quadrupol 150 °C Detektions-Modus45–550 m/z Scan Spektrenerfassungsrate 5 Spektren/s Aux EPC Multimode Injektor Purged Ultimate Union Agilent 7200 Q-TOF EI-Modus Agilent 15-m HP-5ms (0,25 mm ID × 0,25 µm) Agilent 15-m HP-5ms (0,25 mm ID × 0,25 µm) Abbildung 1. GC/Q-TOF-Konfiguration mit Backflush in der Säulenmitte 3 Counts (%) Abbildung 2. Tab „Fragment Confirmation“ des Tools „Find by Formula“ (FbF) in der Agilent MassHunter Qualitative Analysis-Software 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 0 Quotient Fragment-Ion/Vorläufer-Ion 10 8 6 A 24,043 23,80 23,85 23,90 23,95 24,00 24,05 24,10 Erfassungszeit (Min) 24,15 24,20 24,25 24,30 24,35 23,80 23,85 23,90 23,95 24,00 24,05 24,10 Erfassungszeit (Min) 24,15 24,20 24,25 24,30 24,35 B 4 2 0 0,8 0,6 0,4 0,2 0,1 0,08 Abbildung 3. Überlagerte EICs für Bupirimat in Karottenextrakt mit dem Referenzion in grau und Qualifizierionen in anderen Farben. Alle Ionen weisen denselben chromatographischen Apex (A) und dasselbe berechnete Koelutionsplot (B) auf. Alle FragmentIonen weisen in der Mitte des Referenzpeaks Quotienten von ungefähr 1 auf, was auf starke Koelution hindeutet. Dies bestätigte die Identifizierung von Bupirimat in der Probe. 4 Anzeige von Verbindungsdetails einmal isoliert dargestellt und zeigt die gemessene Masse und die Retentionszeit sowie die Ziel- bzw. Referenzwerte und die Identifizierungsscores. Durch die Flexibilität der Einstellungen des All Ions-Tools hat der Anwender über die Auswahl der gewünschten Anzahl qualifizierender Ionen, des Koelutionsscores, des Massenextraktionsfensters und anderer Parameter die Möglichkeit der Feinabstimmung auf die jeweilige Applikation (Abbildung 2). Das RT-Locking sorgt darüber hinaus für präzise Identifizierung der Pestizide. Der Anwender kann durch alle Verbindungen auf dem Bildschirm scrollen und sich für jede Verbindung die überlagerten EIC, den Koelutionsplot, Spektrumergebnisse und die Identifizierungsparameter, in diesem Fall für Bupirimat, effizient anzeigen lassen und damit die Ergebnisse schnell überprüfen (Abbildung 4). Das Panel mit den Identifizierungsparametern ist in Abbildung 5 noch Abbildung 4. Überblick über Ergebnisse mit dem Agilent All Ions-Tool für mit Pestiziden versetzten Karottenextrakt Abbildung 5. Fenster im Agilent All Ions-Tool mit identifizierten Verbindungen 5 Quantitative Analyse Zur Validierung wurden fünf verschiedene Matrices (Äpfel, Karotten, Tomaten, Porree und Orangen) mit 56 Pestiziden in steigenden Konzentrationen versetzt (Tabelle 2). Die meisten Verbindungen wurden in allen Matrices in der niedrigsten zugesetzten Konzentration von 10 µg/ml (parts per billion, (ppb)) detektiert, und ihr Vorhandensein wurde durch mindestens zwei zusätzliche Fragment-Ionen (dunkelgrüne Felder) und deren Retentionszeiten verifiziert. Im Falle der Detektion unerwarteter Verbindungen kann eine anschließende quantitative Analyse erforderlich werden. Dazu lassen sich die qualitativen Daten einfach in einer Datei im Compound Exchange-Format (CEF) in die MassHunter Quantitative Analysis-Software exportieren. Tabelle 2: Ergebnisse des Verbindungsscreenings in fünf Matrices (10 bis 200 ppb) Verbindung Tomaten 10 50 100 200 Karotten 10 50 100 200 Äpfel 10 50 100 200 Orangen 10 50 100 200 Porree 10 50 100 200 Dichlorvos Biphenyl Phenylphenol 2Chlorpropham Trifluralin HCH alpha HCB HCH beta Propazin HCH gamma (Lindan) Terbuthylazin Pyrimethanil Diazinon Pirimicarb Chlorpyrifos-methyl Parathion-methyl Vinclozolin Tolclofos-methyl Metalaxyl Fenpropidin Fenitrothion Chlorpyrifos Fenpropimorph Pendimethalin Fipronil Procymidon Endosulfan alpha Dieldrin DDE p,p’Myclobutanil Bupirimat Kresoxim-methyl Endosulfan beta Chlorobenzilat DDD p,p’DDT o,p’Oxadixyl Weiß = nicht gefunden; dunkelgrün = gefunden; hellgrün = gefunden, für die Quantifizierung verwendetes Qualifizierion 6 Tabelle 2: Ergebnisse des Verbindungsscreenings in vier Matrices (10 bis 200 ppb) (Fortsetzung) Verbindung Tomaten 10 50 100 200 Karotten 10 50 100 200 Äpfel 10 50 100 200 Orangen 10 50 100 200 Porree 10 50 100 200 Endosulfansulfat DDT p,p’TPP Iprodion Tetramethrin I Bromopropylat Tetramethrin II Bifenthrin g-Cyhalothrin Acrinathrin Bitertanol Cypermethrin I Cypermethrin II Etofenprox Esfenvalerat (SS,RR) Azoxystrobin Weiß = nicht gefunden; dunkelgrün = gefunden; hellgrün = gefunden, für die Quantifizierung verwendetes Qualifizierion Diese CEF-Datei enthält die zur Konfiguration einer quantitativen Methode erforderlichen Informationen: Name der Verbindung, Retentionszeit, Referenzion, Fragment-Ionen (zur Erstellung von Qualifizierionen) und relative Abundanzen. Die MassHunter Quantitative Analysis-Software wählt die Referenz- und Qualifizierionen automatisch und macht eine aufwändige manuelle Verarbeitung damit überflüssig. Nachdem die Methode konfiguriert ist, können die entsprechenden Proben quantitativ analysiert werden. Durch die applikationsbereite Automation kann MassHunter Daten sowohl erfassen als auch quantifizieren und erstellt einen Bericht über die Zielverbindungen. A 24,031 min 2,4 2,2 2,0 1,8 1,6 1,4 1,2 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0 ×102 Relative Abundanz (%) Counts ×104 23,6 23,7 23,8 23,9 24,0 24,1 24,2 24,3 24,4 Erfassungszeit (Min) 1,2 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 0 Seit langem stellt MassHunter eine beliebte Plattform zur Überprüfung quantitativer Ergebnisse dar, und diese Softwaretools stehen auch für die GC/Q-TOF zur Verfügung. In diesem Fall ermöglicht die Quantitative Analysis-Software die Anzeige von Quantifizier- und von Qualifizierionen, aber mit noch höherer Ergebniszuverlässigkeit durch Einstufung der Qualität der Identifikationen mit akkuraten Massefaktoren. Abbildung 6 zeigt extrahierte Ionenchromatogramme von Bupirimat mit zwei Qualifizierionen und deren Quotienten, die gegen das Quantifizierion aufgetragen wurden. Bei der Datenverarbeitung markiert die MassHunter Quantitative Analysis-Software automatisch solche Qualifizierionen-Quotienten, die außerhalb der vom Anwender festgelegten Grenzwerte liegen. B 208,1458; 316,1564; 273,1016 Quotient = 30,6 (111,4 %) Quotient = 93,1 (100,3 %) 23,6 23,7 23,8 23,9 24,0 24,1 24,2 24,3 24,4 Erfassungszeit (Min) Abbildung 6. EICs des Quantifizierions (Zielions) (A) sowie Qualifizierionen und erwarteter Quotient von Qualifizier- zu Quantifizierion (B) für Bupirimat in Apfelextrakt bei 10 µg/ml (ppb). 7 Bei den meisten Verbindungen liegt der erforderliche Kalibrierungsbereich in der Regel zwischen 10 und 200 ng/ml. Wenn viele Verbindungen in derselben Analyse quantifiziert werden sollen, ist davon auszugehen, dass manche Verbindungen eine viel höhere Response hervorbringen als andere. Bei solchen Verbindungen kann dies zur Sättigung des höchsten Kalibrierungsstandards von 200 µg/ml führen. Mit GC/Q-TOF lassen sich Response-Faktoren problemlos vereinheitlichen, weil EI häufig ein Spektrum von Kandidatenionen zur Auswahl anbietet. Die Auflösung des Massenspektrometers ermöglicht auch die Verwendung von Kohlenstoff-13-Isotop-Ionen. Damit kann der Anwender einfach das Ion auswählen, das für den Kalibrierungsbereich optimal ist, es aufgrund der nicht-zielspezifischen Art der Akquisition mit einem GC/Q-TOF aber auch nachträglich wieder ändern. Nachträgliche Analysen sind genau das, was benötigt wird, wenn eine quantitative Methode mithilfe von Anreicherungen und Standards erstmals angewendet wird. Auch dies bildete einen Teil der Zielsetzung der vorliegenden Studie. Die Ergebnisse werden in einem separaten Bericht vorgestellt. In Tabelle 2 (hellgrüne Felder) sind vorerst jene Verbindungen gezeigt, deren Quantifizierung durch die Anpassung weg von den dominanten Ionen profitierte. Schlussfolgerungen Das Agilent GC/Q-TOF der Serie 7200 in Verbindung mit der Agilent MassHunter Qualitative Analysis-Software und der GC/Q-TOF Pestizid-PCDL ermöglicht ein effektives Screening auf Pestizidrückstände in verschiedenen Matrices in Konzentrationen von nur 10 ppb. Die Anwendung des speziellen Agilent All Ions-Tools sorgt für eine genaue Identifizierung. Zu den Vorteilen der Anwendung von GC/Q-TOF zählen die höhere Zuverlässigkeit bei der Bestätigung der Verbindungen durch hochauflösende, massengenaue Daten, die Fähigkeit zur Durchführung einer nachträglichen Analyse (insbesondere bei unerwarteten Peaks) und die Möglichkeit des nahtlosen Übergangs von der qualitativen zur quantitativen Analyse. Diese Ergebnisse sind vielversprechend, weil es damit nicht nur möglich wird, Daten aus der Vergangenheit erneut zu analysieren, wenn neue Verbindungen für ein Labor relevant werden, sondern weil damit auch ein Mittel zur Verfügung steht, optimierte quantitative Methoden zu erstellen und künftig zu erweitern. Literatur 1. SANCO/12571/2013. Guidance document on analytical quality control and validation procedures for pesticide residues analysis in food and feed, 2013. 2. V. Giarrocco, B. Quimby, M. Klee, Retention Time Locking: Concepts and Applications, Agilent Technologies Application Note, Publikationsnummer 5966-2469EN, Dezember 1997. 3. H. Prest, Capillary Flow Technology for GC/MS: A Simple Tee Configuration for Analysis at Trace Concentrations with Rapid Backflushing for Matrix Elimination, Agilent Technologies Application Note, Publikationsnummer 5979-8664EN, Juni 2008. 4. L. Rajski, et al. „Comparison of three multiresidue methods to analyse pesticides in green tea with liquid and gas chromatography/tandem mass spectrometry“ Analyst, 138, 921-931 (2013). 5. H. P. Sievert, A. C. J. H. Drouen. „Spectral matching and peak purity in Diode Array Detection“ in High Performance Liquid Chromatography, New York, Marcel Dekker, 51, (1993). Weitere Informationen Diese Daten stellen typische Ergebnisse dar. Weitere Informationen zu unseren Produkten und Leistungen finden Sie auf unserer Website unter www.agilent.com/chem. www.agilent.com/chem Agilent haftet weder für hierin enthaltene Fehler noch für Neben- oder Folgeschäden in Zusammenhang mit der Bereitstellung, Leistung oder Verwendung dieses Materials. Änderungen vorbehalten. © Agilent Technologies, Inc., 2016 Gedruckt in den USA 9. Februar 2016 5991-5894DEE
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