Abstract Prof. Dr. Wilhelm Bloch Epigenetik und Sport – Training hält unsere Gene „jung“ Im Laufe des Lebens verändern sich unsere Gewebe und Organe auf vielfältige Weise. Dies betrifft die Zellen und das Bindegewebe und geht unter anderem damit einher, dass die Regeneration und der Erhalt von Geweben und Organen beeinträchtigt werden. Solch langfristige Veränderungen sind verbunden mit Veränderungen der Genaktivität und Verfügbarkeit, die diese Prozesse steuern bzw. beeinflussen. Solche langfristigen Veränderungen der Genaktivität bezeichnet man als epigenetische Veränderungen, denen vor allem spezifische Modulationen, die für die Packung der DNA im Chromatin verantwortlich sind, zugrunde liegen. Dabei werden die dafür verantwortlichen Histone und die DNA modifiziert. Es ist ein Teil des Alterungsprozesses, der Lebensstill kann diesen Prozess beeinflussen. Es gibt mittlerweile eine Reihe von Beispielen, die belegen, dass Gene, die im Alter durch epigenetische Modulation „an oder abgeschaltet werden“, über Training beeinflusst werden können. So können z.B. Tumor-unterdrückende Gene durch körperliche Aktivität aktiv, und inflammatorische Gene inaktiv gehalten werden. Darüber hinaus werden das Wachstumsverhalten von Zellen und der Umbau von Geweben epigenetisch geregelt und es gibt zumindest eine Reihe von Hinweisen, die auch hier den Einfluss von körperlicher Aktivität und Training nahelegen. Auch unser größtes „Organ“, die Skelettmuskulatur, ist von epigenetischen Veränderungen im Laufe des Lebens betroffen. Dies betrifft sowohl die Muskelfaser als auch die für deren Regeneration wichtigen Satellitenzellen. Daraus ergibt sich die Frage nach dem richtigen Training für den Erhalt der notwendigen Genfunktion in Muskelfasern und Satellitenzellen. Wie und was reguliert Ausdauer- und Krafttraining epigenetisch? Darüber hinaus ergibt sich die Frage wie Training optimal gestaltet werden muss, um unsere Gene „jung“ zu halten, als Voraussetzung für einen Erhalt der Muskulatur und ihre Funktion. Das aktuelle Wissen um epigenetische Effekte von Ausdauer- und vor allem Krafttraining wird dargestellt.
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