Pressemitteilung - Kieser

Pressemitteilung
Motoren unseres Lebens – Muskeltraining 2015
Nachberichterstattung zum medizinischen Fachkongress in Dresden
Zürich, Oktober 2015 – Unter dem Titel „Motoren unseres Lebens – Muskeltraining 2015“ veranstalteten Kieser Training, die Gesellschaft für Medizinische Kräftigungstherapie (GMKT) und der Sächsischen Sportärztebund e.V. am letzten Septemberwochenende den medizinischen Fachkongress im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden. 13 Referenten aus
den USA, England, der Schweiz, Dänemark und Deutschland betrachteten an zwei Tagen Krafttraining aus unterschiedlichen wissenschaftlichen und praxisorientierten Perspektiven. Rund 400 Teilnehmer nahmen
an dem Kongress teil.
In den letzten Jahren hat die Wissenschaft verstärkt die enorme Bedeutung
der Muskulatur für den menschlichen Organismus sowie seine psychische und
physische Gesundheit erkannt und aufgezeigt. „Der internationale medizinische Fachkongress hat Einblicke in die aktuelle Forschung gegeben und die
neuesten Erkenntnisse anschaulich zusammengefasst“, bringt es Werner Kieser, Gründer von Kieser Training, auf den Punkt. „Viele meiner Thesen werden heute zunehmend von der Wissenschaft anerkannt und bestätigt. Ich
freue mich sehr, dass wir das Fachwissen so vieler renommierter Wissenschaftler einem breiten Fachpublikum präsentieren konnten.“
Die Referenten zeigten auf, in wie vielen Forschungsrichtungen Krafttraining
heute wissenschaftlicher Gegenstand ist und der Einfluss von Muskeltraining
oder einer trainierten Muskulatur auf den Organismus untersucht wird. „Muskeltraining ist schon lange nicht mehr einfach nur das Stählen der Muskulatur,
um gut auszusehen“, erklärt Werner Kieser. „Die vorgestellten Studien beinhalteten wichtige Erkenntnisse in Bezug auf die Relevanz von Muskeltraining
für die Gesundheit der Menschen und damit der Gesellschaft sowie grundsätzlich unser Gesundheitssystem. Besonders bei der Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten wird Krafttraining und der Einfluss einer trainierten
Muskulatur immer deutlicher.“
Der Muskel als sekretorisches Organ
Prof. Dr. Bente Klarlund Pedersen von der Universität in Kopenhagen stellte in
ihrem mit Spannung erwarteten Vortrag „Muscle as a secretory organ – the
role of myokines mediating muscle-organ cross-talk“ die neuesten Erkenntnisse zu den erst vor einigen Jahren entdeckten Myokinen vor. Die vom Muskel erzeugten Botenstoffe werden beim Training ausgeschüttet. Über 600 verschiedene Myokine sind bisher bekannt und sind zum Beispiel für die Aktivierung von Immunzellen verantwortlich. Die Entdeckung von Myokinen und damit einhergehen ihre immense Bedeutung bei Entzündungs- sowie bei immunologischen Prozessen kennzeichnen einen Paradigmenwechsel in der Erforschung des Krafttrainings und der Einschätzung der Muskeln für die Gesundheit.
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Training hält unsere Gene jung
Der zweite Kongresstag startete mit dem Vortrag „Epigenetik und Sport – Training hält unsere Gene jung“ von Prof. Dr. Wilhelm Bloch, Universitätsprofessor
für Molekulare und Zelluläre Sportmedizin am Institut für Kreislaufforschung
und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln. Seine Leitmaxime,
dass körperliche Aktivität maßgeblich die epigenetischen Veränderungen des
Körpers und somit den Alterungsprozess bestimmen, wurde durch eine Reihe
von Beispielen belegt.
Gene, die im Alter durch epigenetische Modulation an- oder abgeschaltet werden, können über das Training beeinflusst werden. So können – unter anderem – tumorunterdrückende Gene durch körperliche Aktivität aktiv und inflammatorische Gene inaktiv gehalten werden. Mit gezieltem Krafttraining
kann das biologische Alter länger dem gefühlten Alter entsprechen.
Krafttraining als unterstützende Therapie in der Onkologie
Ein weiterer spannender Themenkomplex des zweiten Kongresstages war die
Rolle des Krafttrainings im onkologischen Bereich. Dr. Joachim Wiskemann
vom Centrum für Tumorerkrankungen Heidelberg veranschaulichte in seinem
Vortrag „Die Rolle von Krafttraining in der Therapie von Tumorpatienten“ die
Möglichkeiten und Grenzen von Krafttraining in der Behandlung von Krebspatienten. In Hinblick auf therapie- und krankheitsbedingte Nebenwirkungen, wie
z.B. körperliche Schwäche, stellt Krafttraining bei Krebspatienten eine potentiell wichtige Therapiemaßnahme dar. Das belegen auch aktuelle Studien, die
einen Zusammenhang zwischen effektivem Krafttraining und der Aktivierung
von sogenannten Killerzellen, die direkt auf den Tumor einwirken, festgestellt
haben. Auch positive Effekte auf Komorbiditäten sowie somatische, psychische und behaviorale Faktoren wurden festgestellt. Krafttraining kommt daher
eine immense Bedeutung als Supportivtherapie in der Onkologie bei.
Die Organisatoren des Kongresses zeigten sich begeistert. „Wir haben viele
positive Rückmeldungen aus dem Publikum erhalten“, freut sich Dr. med.
Frank Horlbeck, Vorstandsmitglied der GMKT. „Die vorgestellten Themen waren spannend und lehrreich und wir hoffen, dass wir den Teilnehmern gute Informationen für ihre tägliche Arbeit mit Kunden und Patienten liefern und Krafttraining auch stärker in den Fokus der behandelnden Mediziner rücken konnten.“
Folgende Referenten und Vortragsthemen waren Teil des medizinischen
Fachkongresses in Dresden:

Prof. Dr. Dr. Jürgen Gießing, Universität Koblenz-Landau
Intensität als entscheidender Auslöser von Trainingsprozessen

Dr. Doug McGuff, Mediziner, USA
12 Minutes Once a Week
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
Prof. Dr. James Graves, Professor of Exercise, Health and Sport Science and Dean, College of Science, Technology and Health,
University of Southern Maine
Isolated Lumbar Muscle Training, Strength Gains and the Prevention of
Low-Back Pain

Prof. Dr. Bente Pedersen, Universität Kopenhagen
Muscle as a secretory Organ - The Role of Myokines Mediating
Muscle-Organ Cross-Talk

James Fisher, Southampton Solent University
Advances Resistance Training Techniques

Dr. James Steele, Southampton Solent Universität
Questioning the Aerobic/Resistnace Training Dichotomy - Does Exer
cise Mode Impact Adaptations?

Dr. sc. nat. ETH Marco Toigo, Universität Zürich
Krafttraining und Ernährung zum Muskelaufbau: Mechanismen und
Anwendung

Prof. Dr. Jürgen Freiwald, Bergische Universität Wuppertal
Krafttraining in der orthopädischen Prävention und Rehabilitati
on

Prof. Dr. Wolfgang Kemmler, Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg
Einfluss 16-wöchiger Kraft-Trainingsprotokolle auf kardiometabolische Größen bei untrainierten Männern im mittleren Lebensalter

Dr. Patrick O’Connor, University of Georgia
Strength Training and Mental Health

Prof. Dr. Wilhelm Bloch, Deutsche Sporthochschule Köln
Epigenetik und Sport - Training hält unsere Gene 'jung'

Dr. phil. Joachim Wiskemann, Universität Heidelberg
Die Rolle von Krafttraining in der Therapie von Tumorpatienten

Bernd Sigl, München
25 Jahre Medizinische Kräftigungstherapie aus der Sicht eines
Therapeuten
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