Mit der Wünschelrute auf Mineralwassersuche A uf der Suche nach neuen Mineralwasservorkommen im Stadtgebiet bediente man sich Anfang der 1930er Jahre „moderner Hilfsmittel“. War man 1898 noch per Zufall bei der Suche nach Trinkwasser auf die so genannte Stauferquelle beim Wasserwerk gestoßen, beauftragte die Stadt für die Suche eines neuen Brunnens Wünschelrutengänger. Der Direktor des Göppinger Wasserwerks, Richard Jokisch, und sein Obermeister Johannes Schwille, ein besonders auf Mineralwasser ansprechender Wünschelrutengänger, vermuteten im Gebiet zwischen Fils, Boller Bahn und Alexanderstraße Mineralwasser. Zur Absicherung zog man noch einen Stuttgarter Experten hinzu. Der Bohrpunkt wurde ohne Rücksprache mit der geologischen Fachbehörde in Stuttgart festgelegt. Am 18. Oktober 1931 stieß der Bohrer in 28 Metern Tiefe auf Mineralwasser, das mit einer Schüttung von beachtlichen 23 Liter pro Minute gefördert werden konnte. 1932 wurde der „Neue Brunnen“ eingeweiht. Beim Bau des Freibades wenige Jahre später bezog man den „Freibad-Brunnen“ – wie er von nun an hieß – in die Außenanlagen ein. Im Freibad floss das begehrte Nass aus zwei „BrunnenBuben“-Figuren. 1949 wurde für die Mineralwasser zapfenden Göppinger Betriebe ein eigener „Industriebrunnen“ abgezweigt, der sich heute in der Maybachstraße befindet. Im Freibad lieferten zwei steinerne „Brunnen-Buben“ Sauerwasser für die Badegäste. Ansichtskarte des „Neuen Brunnens“ aus den 1930er Jahren. 245 1931
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