Rumänien, Siebenbürgen, Braşov Frauenhaus für Opfer häuslicher Gewalt Situation Häusliche Gewalt ist in Rumänien weit verbreitet, in der Öffentlichkeit jedoch ein Tabuthema. Nachdem das Parlament im Frühjahr 2012 ein neues Gesetz verabschiedet hat, haben die Gerichte innerhalb von anderthalb Jahren in 2453 Fällen Schutzmassnahmen für Opfer von häuslicher Gewalt ausgesprochen. RUMÄNIEN HEKS-Schwerpunkt: Kirchliche Zusammenarbeit Trotz dieser hohen Zahl gibt es in Rumänien nur sehr wenig Unterstützung für betroffene Menschen. Es fehlt an Beratungsstellen und Frauenhäusern. R umänien kann nur 38 Prozent der Plätze anbieten, die das Europäische Parlament für Opfer von häuslicher Gewalt empfiehlt. Wegen der Finanzkrise mussten in den vergangenen Jahren zudem mehrere staatliche und private Häuser schliessen. Die Reformierte Kirche von Braşov engagiert sich mit ihrer sozialen Organisation «Home of Hope» seit 2003 für die Opfer von häuslicher Gewalt. Mittels Informationskampagnen und Seminaren sensibilisiert sie die Öffentlichkeit für das Thema und betreibt in Braşov eine Anlauf- und Beratungsstelle für Gewaltopfer, die rund um die Uhr geöffnet ist. Ende 2008 hat das Frauenhaus «Home of Esther» seine Türen geöffnet, das Frauen und ihren Kindern vorübergehenden Schutz bietet und wo ihnen Fachpersonen Wege aus der Gewaltsituation aufzeigen. RUMÄNIEN UKRAINE SLOWAKEI REPUBLIK MOLDAU UNGARN RUMÄNIEN Ziele Ziel des Projekts ist es, Opfern von häuslicher Gewalt einen geschützten Ort zu bieten, damit sie kurzfristig der Gefahr entrinnen und mittelfristig ihre S ituation verändern können. Dabei ist es wichtig, dass das Selbstvertrauen der Frauen gestärkt SERBIEN BULGARIEN 19’981’358 Bevölkerung (2013) 238’390 Fläche in km2 Factsheet Auslandprojekt Projekt Nr. 942.380 Letzte Änderung: 11.03.2016 wird und sie befähigt werden, aus dem Kreislauf der Gewalt auszubrechen. Um dies zu erreichen, braucht es einen Ort, wo sie sich in Sicherheit vor dem Aggressor zurückziehen und mit etwas Distanz und beratender Unterstützung ihr Leben neu ordnen können. Land, Region, Stadt: Rumänien, Siebenbürgen, Braşov Zielgruppe Projektsumme 2016: CHF 50 000.– Jährlich finden zwischen 50 und 61 Frauen mit ihren Kindern (67 bis 80) im Frauenhaus Schutz und einen Platz. Finanzierungspartner: Medicor Aktivitäten HEKS-Nr.: 942.380 Opfer von häuslicher Gewalt werden meist von der Polizei, der Vormundschaftsoder der Sozialbehörde an das Frauenhaus vermittelt. Dort erhalten sie medizinische und psychologische Hilfe und können zur Ruhe kommen. Innerhalb von zwei bis drei Wochen müssen sie ihr Leben neu ordnen. Die Beratungsstelle des Frauenhauses unterstützt die Opfer beim Finden einer eignen Wohnung oder einer Arbeitsstelle. Nachdem die Frauen das Haus verlassen haben, können sie weiterhin die Beratung einer Psychologin oder Unterstützung einer Sozialarbeiterin in Anspruch nehmen. Programmverantwortung: Matthias Herren Neben der Arbeit mit den Opfern informieren die Mitarbeiterinnen von «Home of Hope» regelmässig an Schulen, Veranstaltungen und in den Medien über das Thema «Häusliche Gewalt». Partnerorganisationen «Home of Hope», soziale Organisation der Reformierten Kirche in Braşov. Projektfortschritt Das Frauenhaus bot 2015 insgesamt 44 Frauen und 72 Kindern für zwei bis drei Wochen ein sicheres Zuhause. Im vergangen Jahr war die Situation der Opfer von häuslicher Gewalt oft dramatisch. Nur gerade knapp jede dritte Frau schaffte es, aus dem Kreislauf der Gewalt auszubrechen und ein eigenständiges Leben aufzubauen. In früheren Jahren war der Anteil doppelt so hoch. Eine grosse Herausforderung ist nach wie vor die Finanzierung. Zwar erhält das Frauenhaus einmalig kleinere Beiträge von rumänischen Organisationen, doch eine staatliche Unterstützung steht nach wie vor aus. Dies obschon das Frauenhaus von staatlichen Stellen wie der Polizei oder Sozialämtern hoch geschätzt wird und eine gute Zusammenarbeit besteht. Kontakt: HEKS Kommunikation Projektdienst Seminarstrasse 28 8042 Zürich Tel.: +41 44 360 88 95 E-Mail: [email protected] Spenden: PC 80-1115-1 www.heks.ch Factsheet Auslandprojekt Projekt Nr. 942.380 Letzte Änderung: 11.03.2016
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